Was ist AUVA-SGM? - Alle Achtung
Was ist AUVA-SGM? - Alle Achtung
Was ist AUVA-SGM? - Alle Achtung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>AUVA</strong> CoVErthEMa<br />
Leben mit der<br />
inneren Uhr<br />
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – und wieder Frühling. So fix wie die<br />
Abfolge der Jahreszeiten, so sicher <strong>ist</strong> auch, dass wir Menschen uns danach<br />
richten. Ob wir es wollen oder nicht.<br />
In den Sommermonaten bewegen wir uns etwa wegen<br />
der schweißtreibenden Temperaturen nicht mehr als<br />
nötig. Das <strong>ist</strong> allerdings oft der Beginn des sommerlichen<br />
Dilemmas: Das Steak schmeckt gut, das Bier noch<br />
besser, und gepaart mit zu wenig Schlaf fallen wir ins<br />
Sommerloch. Von dort gelangen wir unweigerlich in die<br />
herbstdepression und versinken wenig später nahtlos im<br />
Winterschlaf. Wenn dann die natur wieder zu neuem<br />
leben erwacht, die ersten Blumen blühen, die Vögel zwitschern,<br />
die Sonne uns immer länger ins Gesicht strahlt, trifft<br />
uns die Frühjahrsmüdigkeit mit voller Wucht. Ein wahrer<br />
Lichtblick: der Wonnemonat Mai, wie es scheint die einzige<br />
Phase im Laufe eines Jahres, in der wir uns des Lebens so<br />
richtig freuen. herrlich! Schade nur, dass die Maienwonne<br />
von kurzer Dauer <strong>ist</strong>, beginnt doch mit der nächsten Sommerflaute<br />
das Jahreszeitenkarussell von vorne.<br />
Die Hormone sind an allem „schuld“<br />
hinter dem Phänomen „der Körper im Wandel der Jahreszeiten“<br />
stecken im Grunde die jahreszeitlich bedingten<br />
Schwankungen, nach denen sich das gesamte Leben auf<br />
unserem Planeten richtet – so auch wir Menschen. Dies<br />
zeigt sich in vielen Bereichen und hängt zume<strong>ist</strong> mit den<br />
hormonen zusammen: vor allem Melatonin, Serotonin,<br />
Prolaktin, Kortisol, Testosteron sowie Thyroxin sind davon<br />
betroffen. hormone, die unter anderem für den Bewegungsdrang,<br />
die Fruchtbarkeit, den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel<br />
sowie das Schlafbedürfnis verantwortlich sind.<br />
Gerade im herbst macht die Sache mit dem Schlafbedürfnis<br />
vielen von uns zu schaffen. Bei der Begründung<br />
scheiden sich allerdings die Ge<strong>ist</strong>er – zumindest ein wenig.<br />
Während die einen ausschließlich den hormonhaushalt<br />
dafür verantwortlich machen, sind<br />
die anderen der Meinung, dass es mit<br />
einer Verhaltensänderung zusammenhängt.<br />
Dabei <strong>ist</strong> im Grunde<br />
beides darauf zurückzuführen, dass<br />
die tage (wieder) kürzer werden,<br />
denn sowohl der hormonhaushalt<br />
als auch unser Verhalten haben<br />
mit der Tageslänge bzw. dem Licht<br />
8 10/2012 www.alle-achtung.at<br />
bEigEsTEllT<br />
zu tun: So <strong>ist</strong> es kein Geheimnis, dass die Produktion des<br />
„Schlafhormons“ Melatonin, übrigens der hauptregulator<br />
des Schlaf-Wach-Rhythmus, durch Licht gehemmt, jedoch<br />
durch Dunkelheit stimuliert wird. Auch <strong>ist</strong> es nicht gerade<br />
eine bahnbrechend neue Erkenntnis, dass sich unser Verhalten<br />
durch das Fehlen von Tageslicht verändert. Anders<br />
gesagt: Wir werden müde, wenn es dunkel wird – unabhängig<br />
davon, ob es noch Tag <strong>ist</strong> oder nicht.<br />
Ich hab den Blues<br />
Mit diesem „weniger an Licht“ soll auch das Auftreten von<br />
herbstdepressionen zusammenhängen – in der Fachsprache<br />
freilich als saisonale Depressionen bezeichnet, auch weil sie<br />
sich me<strong>ist</strong> bis in den Frühling ziehen und somit auch im<br />
Winter vorkommen kann: „In skandinavischen Ländern, wo<br />
zwischen herbst und Frühling die Sonne zum teil gar nicht<br />
aufgeht, wird in manchen Betrieben der Tagesablauf durch<br />
Lichtsimulationen erzeugt, was sich positiv auf den Organismus<br />
auswirken soll“, weiß Dr. Andreas Gruber, Facharzt<br />
für Psychiatrie, zu berichten. Vor allem in drei Punkten<br />
unterscheidet sich eine saisonale von einer allgemeinen<br />
Depression: Betroffene haben me<strong>ist</strong> ein erhöhtes Schlafbedürfnis,<br />
essen aufgrund eines höheren Kohlenhydrathungers<br />
vermehrt Süßigkeiten und nehmen nicht selten zu, was aber<br />
durchaus auch eine Folge des veränderten Essverhaltens sein<br />
kann. „Auch das Fehlen eines Grundes – etwa der Tod des<br />
Partners, aber auch finanzielle nöte – kann auf eine saisonale<br />
Depression hindeuten“, erklärt Gruber.<br />
natürlich muss nicht jeder, der hin und wieder mehr<br />
Schlaf benötigt, einmal eine Tafel Schokolade verdrückt<br />
oder sich antriebslos und missgelaunt durch den Tag<br />
schleppt, an einer saisonalen Depression leiden. In manchen<br />
„Viele Personen ernähren sich schlecht und sind chronischen<br />
Stresssituationen ausgeliefert. dementsprechend<br />
sieht auch ihre Vitalstoffversorgung aus, die im blut gemessen<br />
werden kann. betroffene spüren den mangel, indem es<br />
ihnen schlecht geht und sie sich kraftlos fühlen.“<br />
Dr. Chr<strong>ist</strong>ian Matthai, Ernährungs- und Vitalstoffmediziner, Wien