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Was ist AUVA-SGM? - Alle Achtung

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Das Sicherheitsmagazin der <strong>AUVA</strong> Oft <strong>ist</strong> es nur ein Moment.<br />

OktOber<br />

2012<br />

06 Gleichgewicht<br />

<strong>Was</strong> regelmäßiges<br />

Training bringt<br />

14<br />

22<br />

P.b.b., Erscheinungsort Hinterbrühl<br />

Verlagspostamt 2371 Hinterbrühl<br />

GZ: 11Z039012 M<br />

Auszeichnung<br />

Welser Profile<br />

im Porträt<br />

Notfall<br />

Erste Hilfe –<br />

einfach kinderleicht!<br />

LebeN<br />

mit der<br />

iNNereN Uhr<br />

Wie Jahreszeiten unseren Rhythmus bestimmen


Mit <strong>SGM</strong> immer<br />

einen Zug voraus!<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>AUVA</strong>-<strong>SGM</strong>?<br />

<strong>AUVA</strong>-<strong>SGM</strong> <strong>ist</strong> ein von der <strong>AUVA</strong> entwickeltes Sicherheits- und Gesundheitsmanagementsystem,<br />

das zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenserfolgs<br />

beiträgt.<br />

<strong>Was</strong> bringt <strong>AUVA</strong>-<strong>SGM</strong>?<br />

<strong>AUVA</strong>-<strong>SGM</strong><br />

• verringert unfall- und krankheitsbedingte Fehlzeiten<br />

• steigert die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten<br />

• mobilisiert ungenützte Produktivitätspotenziale<br />

• erleichtert die Einhaltung<br />

von Rechtsvorschriften<br />

• fördert das Image<br />

des Unternehmens<br />

• etc. etc. etc.<br />

Wenn Sie Ihren<br />

Unternehmenserfolg<br />

steigern wollen, kontaktieren<br />

Sie uns einfach unverbindlich!<br />

www.auva.at/sgm<br />

Wir besuchen Sie gerne<br />

www.auva.at


COVERFOTO: bildagEnTuR waldhäusl<br />

ludwig RusCh<br />

Editorial • inhalt<br />

Ach du<br />

liebe Zeit!<br />

Es gibt Menschen, die keine Uhr brauchen. nicht,<br />

weil sie keine Termine hätten, sondern weil sie auch<br />

ohne Uhr wissen, wie spät es <strong>ist</strong>. Solche Menschen<br />

haben ein gutes Zeitgefühl – oft ein Zeichen von<br />

Intelligenz. <strong>Was</strong> nicht heißen soll, dass nicht auch sie<br />

gerne in schönen Stunden die Zeit aus den Augen<br />

verlieren.<br />

Zeit besteht aus Rhythmen, die uns das Ticken<br />

der Uhr erlebbar macht. das hauptwort zu ticken<br />

heißt Takt. Wessen innere Uhr nicht richtig tickt, der<br />

kommt aus dem Takt. „<strong>Alle</strong>s zu seiner Zeit!“ heißt es<br />

seit ewigen Zeiten. Wer sich nicht daran hält, macht<br />

Dinge zur falschen Zeit. Einige davon kann man zu<br />

Recht als taktlos bezeichnen.<br />

Das muss nicht auf jene zutreffen, die ihrer Zeit<br />

voraus sind. So sehr man solche Menschen bewundern<br />

mag, <strong>ist</strong> das weniger eine Gnade als vielmehr<br />

ein Schicksal. Es lebt sich jedenfalls angenehmer in<br />

der Gesellschaft von Zeitgenossen als einsam. noch<br />

schwerer haben es diejenigen, die nicht mit der Zeit<br />

gehen. Denn früher oder später schlägt ihnen die<br />

Stunde. Dann wissen sie, dass es Zeit <strong>ist</strong>.<br />

Die vierte Dimension, wie die Zeit physikalisch<br />

kategorisiert wird, unterscheidet sich von den<br />

übrigen drei dadurch, dass sie keinen Bestand hat.<br />

„Tempus fugit“, haben schon die alten Römer gesagt.<br />

Die Zeit flieht. Das heißt, dass wir sie nützen sollten,<br />

wenn wir etwas erreichen wollen. Aber sie flüchtet<br />

nicht. Ihr das vorzuwerfen, wäre reine Ausflucht.<br />

Unser ganzes Leben besteht aus Zeit. Egal ob man<br />

arm <strong>ist</strong> oder reich: Ein normales Jahr hat 365 Tage<br />

und ein Tag 24 Stunden. Und dennoch hat der eine<br />

wenig und der andere viel Zeit. Das kann sich schnell<br />

ändern. Wer zu wenig Zeit für Sicherheit hatte, kann<br />

von einem Augenblick zum anderen sehr viel Zeit<br />

– oder gar keine mehr – haben. Zeit für Sicherheit<br />

sollte darum immer drinnen sein und nicht nur beizeiten,<br />

meint<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

alle-achtung@auva.at<br />

Dr. Wilfried Friedl,<br />

Chefredakteur<br />

bildagEnTuR waldhäusl<br />

08<br />

Gerade im Herbst<br />

macht das hohe<br />

Schlafbedürfnis<br />

vielen von uns zu<br />

schaffen. Nutzen<br />

Sie die Zeit und<br />

gönnen Sie sich<br />

Erholung!<br />

News ......................................................................................................................................... 04<br />

Koordinations- & Gleichgewichtstraining ................................. 06<br />

Unfallrisiko einfach reduzieren<br />

Coverstory:<br />

Leben mit der inneren Uhr ............................................................................ 08<br />

Frühling, Sommer, Herbst und Winter – und wieder Frühling. So fix wie die<br />

Abfolge der Jahreszeiten, so sicher <strong>ist</strong> auch, dass wir Menschen uns danach richten.<br />

Hinter den Kulissen ............................................................................................... 12<br />

Eine Fotoserie holt ungewöhnliche und „unbemerkte“ Aufgaben vor den Vorhang.<br />

MFt Challenge Disc ........................................................................................... 13<br />

Einfache Übungen bringen Körper und Seele ins Lot.<br />

ALLe! ACHtUNG!-Award: Welser Profile ........................... 14<br />

Gut in Form: Der oberösterreichische Familienbetrieb Welser zählt zu den<br />

führenden Herstellern von Sonderprofilen und Sonderprofilrohren in Europa.<br />

tradition trifft Moderne ................................................................................. 16<br />

<strong>AUVA</strong>sicher: Bäckerei BichlBäck<br />

singen <strong>ist</strong> gesund! ................................................................................................. 18<br />

Die erste Sing-Kur in Europa fand im Kneipp-Traditionshaus<br />

der Marienschwestern statt.<br />

Gesund in den Herbst ........................................................................................ 20<br />

Aktiv und gesund durch die kalte Jahreszeit<br />

eine Bewegung für mehr Bewegung .............................................. 21<br />

Eine Unterschriftenaktion soll die tägliche Turnstunde für alle<br />

Kindergartenkinder und Schüler ermöglichen.<br />

schule Erste Hilfe <strong>ist</strong> ein Kinderspiel ............................................................................ 22<br />

Produkte ............................................................................................................................... 23<br />

Hinweis: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verzichten wir auf konsequente geschlechtsspezifische Formulierungen.<br />

IMPRESSUM: Herausgeber: allgemeine unfallversicherungsanstalt (auVa), 1200 Wien, adalbert-stifter-straße 65, Internet: www.auva.at |<br />

beauftragter redakteur: dr. Wilfried friedl, tel.: +43/1/33 111-530, wilfried.friedl@auva.at | MedIenInHaber: ÄrzteVerlag gmbH, 1010 Wien,<br />

stoß im Himmel 1, tel.: +43/1/961 1000-0, office@aerzteverlag.at | redaktIon: Mag. renate Haiden, haiden@aerzteverlag.at | anzeIgenreprÄsentanz:<br />

ÄrzteVerlag gmbH, 1010 Wien, stoß im Himmel 1, tel.: +43/1/961 1000-0 | zeItscHrIftenVerlag: ÄrzteVerlag gmbH, 1010 Wien,<br />

stoß im Himmel 1, tel.: +43/1/961 1000-0, office@ aerzteverlag.at | anzeIgenVer Waltung: andrea lukas, tel.: +43/1/961 1000-17, lukas@<br />

aerzteverlag.at | anzeIgen: karin kaan, tel.: +43/1/961 1000-23, kaan@aerzteverlag.at, fiona bucher, tel.: +43/1/961 1000-30, bucher@<br />

aerzteverlag.at | grafIk und layout: andrej.cc | Hersteller: druckerei berger, Horn | VerlagsleItung: kommerzialrat axel c. Moser.<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe www.alle-achtung.at.<br />

ALLE!ACHTUNG! 10/2012 3


<strong>AUVA</strong> nEWS<br />

Um Parallelforschung in Europa zu vermeiden<br />

und damit die teuren Forschungskosten<br />

in Grenzen zu halten, hat sich die<br />

Partnerschaft für Koordination und Zusammenarbeit<br />

in der Forschung im Bereich<br />

Neuer Verkehrssicherheitsworkshop<br />

für Eltern<br />

Im Jahr 2011 wurden 1.696 Kinder auf dem Weg von und zur<br />

Schule verletzt, zwei Kinder starben. Erwachsene, auch Eltern,<br />

sind sich ihrer Vorbildrolle oft nicht bewusst. das soll in Zu kunft<br />

anders werden. die aUVa und das institut „sicher unterwegs“<br />

haben eine gemeinsame Initiative gestartet und bieten kostenlose<br />

Verkehrssicherheitsworkshops für Eltern an. Kinder haben nicht<br />

die gleiche Wahrnehmung wie Erwachsene. Erst mit etwa acht<br />

Jahren lernen sie, Gefahren im Voraus einzuschätzen, erst mit zehn<br />

Jahren können sie gezielt Gefahren vermeiden. Wie Eltern mit<br />

dieser entwicklungsbedingt anderen Wahrnehmung ihrer Kinder<br />

umgehen sollen, lernen sie in den Workshops.<br />

auch gezielte hilfe bei alltäglichen Problemen wird dort<br />

angeboten. <strong>Was</strong> etwa sollen Eltern unternehmen, wenn sich ihr<br />

Kind auf dem Rücksitz ständig selbst abgurtet? Wie oft muss<br />

ein Schulweg geübt werden, bevor das Kind alleine gehen<br />

darf? Außerdem sollen die Eltern in den Workshops verinnerlichen,<br />

dass sie für ihre Kinder das wichtigste Vorbild sind. Kinder<br />

ahmen nach, was sie bei ihren wichtigsten Bezugspersonen, den<br />

Eltern, sehen. Deswegen <strong>ist</strong> es von enormer Bedeutung, dass<br />

sich die Eltern im Straßenverkehr richtig verhalten.<br />

Bei Interesse können die Workshops für ganz Österreich<br />

direkt über das Institut „sicher unterwegs“, Tel: 01/957 50 38<br />

oder 0699/116 30 242 bzw. E-Mail: office@sicherunterwegs.at<br />

gebucht werden. Das Angebot <strong>ist</strong> für Schulen und Eltern kostenlos.<br />

sicher unterwegs – Verkehrspsychologische Untersuchungen<br />

Gmbh<br />

4 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

bildagEnTuR waldhäusl<br />

Präventionsforschung:<br />

<strong>AUVA</strong> wird PerOSh-mitglied<br />

„Ohne Forschung kein Fortschritt“, doch Forschung – auch<br />

auf dem Gebiet der Unfallverhütung und der Berufskrankheitenbekämpfung<br />

– kostet viel Geld.<br />

Sicherheit und Gesundheitsschutz am<br />

arbeitsplatz (PEroSh) gebildet. Sie besteht<br />

aus elf führenden Präventionsforschungsinstituten<br />

Europas und bietet ihren Mitgliedern<br />

Unterstützung und Zusammenarbeit<br />

beim Wissens- und Ressourcentransfer.<br />

PEroSh koordiniert die Zusammenarbeit<br />

der europäischen Forschung auf dem Gebiet<br />

der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

bei der arbeit. Ziel des hochklassigen netzwerkes<br />

<strong>ist</strong> es, die Qualität der Präventionsforschung<br />

durch Zusammenarbeit in prioritären<br />

Themen, Wissens- und Ressourcenaustausch<br />

und einen proaktiven Dialog mit der EU<br />

sowie nationalen und internationalen Partnern<br />

zu verbessern. Derzeit kooperieren die<br />

PEroSh-Mitglieder an acht prioritären<br />

Forschungsprojekten von der Risikobeurteilung<br />

bei der arbeit mit nanopartikeln bis zur<br />

null-arbeitsunfälle-Vision. durch die mit<br />

1. Jänner 2013 beginnende Mitgliedschaft<br />

erhält die aUVa wesentliche Forschungsergebnisse<br />

und hat auch die Möglichkeit, von<br />

internationalen Forschungsprojekten zu profitieren<br />

bzw. selbst daran teilzunehmen. Weiters<br />

bietet sich dadurch eine verbesserte<br />

Möglichkeit, für eigene Forschungsprojekte<br />

kompetente Kooperationspartner zu finden.<br />

Sauberkeit und Gesundheit –<br />

das perfekte duo!<br />

Eine repräsentative Umfrage von Target-Group im Auftrag von Kimberly-Clark<br />

hat ergeben, dass rund 60 Prozent der Büros nicht täglich<br />

gereinigt werden. Wie internationale Studien und auch Prof.<br />

Dr. Walter Popp, Krankenhaushygieniker des Universitätsklinikums<br />

Essen, belegen, macht das desinfizieren von händen und oberflächen<br />

auch außerhalb des Krankenhauses absolut Sinn. Jeder Einzelne<br />

kann viel dazu beitragen, sein Umfeld im Büro sauber zu halten.<br />

„hygiene am arbeitsplatz <strong>ist</strong> wichtig, da man das thema Schutz<br />

vor Infektionskrankheiten auch außerhalb des Gesundheitswesens<br />

ansprechen muss. Gerade an Arbeitsplätzen, wo viele Menschen auf<br />

engem Raum zusammenarbeiten, entstehen Infektionsrisiken durch<br />

Bakterien oder Viren. Man muss es sicher nicht übertreiben mit der<br />

Angst vor den Risiken. Denn im Großen und Ganzen sagt man ja,<br />

händewaschen reicht für die ‚normalbevölkerung‘ aus“, resümiert<br />

Popp.<br />

Kimberly-Clark hat ein weltweites Konzept für einen gesunden<br />

Arbeitsplatz entwickelt, das hier einen großen Beitrag le<strong>ist</strong>en kann.<br />

„the healthy Workplace Project“ <strong>ist</strong> der internationale name<br />

dieses hygieneprogramms, das durch einfache Maßnahmen für<br />

mehr Wohlbefinden und Gesundheit am arbeitsplatz sorgt. die Verbreitung<br />

von Keimen und Bakterien im Büro kann somit verhindert<br />

und die Infektionsgefahr minimiert werden. Das Konzept <strong>ist</strong><br />

einfach umzusetzen, kann krankheitsbedingte Fehlzeiten reduzieren<br />

und das Bewusstsein der Mitarbeiter in Sachen hygiene stärken,<br />

da die Beschäftigten und deren Vorgesetzte in den Prozess einbezogen<br />

sind.<br />

Info & Kontakt: www.kcphealthyworkplace.com/de,<br />

ulrike.neideck@kcc.com


isTOCkPhOTO.COm<br />

<strong>AUVA</strong> gratuliert Paralympic Sportlern<br />

<strong>Was</strong> für ein Team! Die 32 Sportler, die für<br />

Österreich bei den Paralympics starteten, übertrafen<br />

alle Erwartungen und holten insgesamt<br />

13 Medaillen. Damit reihen sie sich an die<br />

dreißigste Stelle im Medaillenspiegel – unter<br />

mehr als 160 ländern. auch für die aUVa <strong>ist</strong><br />

die Le<strong>ist</strong>ung der Sportler ein Erfolg. Sie <strong>ist</strong> der<br />

größte, am längsten unterstützende und beständigste<br />

Sponsor des Österreichischen Paralympischen<br />

Committees. Weiter noch, das Committee<br />

hat auch sein Büro in der hauptstelle<br />

der aUVa im 20. Wiener Bezirk. Einige<br />

der Sportler trainieren auch in den Einrichtungen<br />

der aUVa. doris Mader etwa, die sich<br />

in London bis ins Tischtennis-Finale kämpfte<br />

und die Silbermedaille holte, spielt am aUVarehabilitationszentrum<br />

Weißer hof in Klosterneuburg.<br />

„Wir sind stolz, dass unsere Sportler in<br />

London so gut abgeschnitten haben“, sagt<br />

aUVa-Generaldirektor di Peter Vavken. „Sie<br />

sind damit ein Vorbild für alle Menschen mit<br />

Behinderung“, so Vavken. Er re<strong>ist</strong>e zusammen<br />

mit den beiden Obmann-Stellvertetern Wolfgang<br />

Birbamer und Werner Gohm nach<br />

london, um die aUVa als größten Sponsor<br />

bei den Eröffnungsfeierlichkeiten zu vertreten.<br />

Ziel <strong>ist</strong> es, ein frühzeitiges krankheitsbedingtes<br />

Ausscheiden aus dem Erwerbsleben zu vermeiden<br />

oder nach langen Krankenständen<br />

rechtzeitig für geeignete Wiedereingliederungsmöglichkeiten<br />

zu sorgen. fit2work <strong>ist</strong><br />

eine Initiative der Bundesregierung und wird<br />

ÖPC/FRanz baldauF<br />

Bild oben: Die strahlenden Medaillengewinner nach<br />

ihrer Ankunft in Wien. Bild rechts: Die Führungsriege<br />

der <strong>AUVA</strong> unterstützt unsere Sportler in London:<br />

Obmann Wolfgang Birbamer, Generaldirektor Peter<br />

Vavken und Obmann Werner Gohm (v.l.).<br />

Startschuss für fit2work in Westösterreich<br />

Seit August bietet fit2work auch in Oberösterreich, Tirol und Salzburg Personen und<br />

Betrieben umfangreiche Beratung zum Thema Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />

ab 2013 flächendeckend in ganz Österreich<br />

zur Verfügung stehen. in Wien, niederösterreich<br />

und der Steiermark wird das Angebot<br />

schon seit 2011 sehr gut angenommen. Regionale<br />

fit2work-Berater informieren rund um<br />

das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz und<br />

helfen, gesundheitsfördernde<br />

Maßnahmen in die Realität<br />

umzusetzen. Das geschätzte<br />

Beratungspotenzial in den<br />

drei Bundesländern liegt<br />

bei über 12.000 Menschen.<br />

Inhalt der Beratungen<br />

sind geeignete<br />

Förderungen, mögliche<br />

Arbeitsplatzadaptionen,<br />

psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen<br />

sowie Schulungen.<br />

fit2work <strong>ist</strong> eine Initiative der österreichischen<br />

Bundesregierung und im Arbeit-und-Gesundheit-Gesetz<br />

(aGG) verankert. das informations-,<br />

Beratungs- und Unterstützungsangebot<br />

wird von externen Partnern regional umgesetzt,<br />

vom Bundessozialamt (BSB) koordiniert<br />

und in Kooperation mit dem Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />

für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

(BMaSK), Bundesmin<strong>ist</strong>erium für<br />

Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ),<br />

Bundesmin<strong>ist</strong>erium für Gesundheit (BMG),<br />

Bundesmin<strong>ist</strong>erium für Finanzen (BMF) sowie<br />

den Partnerorganisationen Arbeitsmarktservice,<br />

Pensionsversicherungsanstalt, aUVa und<br />

hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />

samt Krankenversicherungsträgern<br />

unter Einbindung der sozialpartnerschaftlichen<br />

Gremien durchgeführt.<br />

www.fit2work.at<br />

ALLE!ACHTUNG! 10/2012 5<br />

a. lExER


<strong>AUVA</strong> thEMa<br />

Koordinations- & Gleichgewichts<br />

Prof. Hans Holdhaus <strong>ist</strong> einer der großen Pioniere und anerkanntesten<br />

Experten Österreichs, wenn es um Fitness, Training und Bewegung geht.<br />

Neben Spitzensportlern berät er auch die <strong>AUVA</strong> und ihre Partner in gemeinsamen<br />

Projekten – zum Beispiel im Rahmen der Initiative „Baba und fall net!“.<br />

Im Interview erklärt der Sportwissenschaftler einfache, aber wirkungsvolle<br />

Maßnahmen zur Sturzprävention.<br />

Stürze sind eine der häufigsten<br />

Unfallursachen bei Arbeits-,<br />

Haushalts- und Freizeitunfällen.<br />

Mit der zunehmenden Alterung<br />

der Bevölkerung wird das Problem<br />

immer häufiger, und die Auswirkungen<br />

der Stürze sind gerade bei älteren Menschen<br />

oft dramatisch. <strong>Was</strong> sind die<br />

wesentlichen Ursachen von Stürzen?<br />

Holdhaus: Die wesentlichsten<br />

Ursachen für Stürze sind Mängel in<br />

den Bereichen Kraft, Beweglichkeit<br />

und vor allem Koordination. Gerade<br />

ältere Menschen neigen oft dazu,<br />

für sich in Anspruch zu nehmen,<br />

dass sie eben schon älter sind und<br />

daher viele Dinge nicht mehr<br />

machen sollen oder können. Damit<br />

schränken sie sich selbst aber immer<br />

mehr ein und bauen letztlich systematisch<br />

ab. Denn der menschliche<br />

Organismus reagiert sehr sensibel<br />

auf Einschränkungen im Bereich<br />

körperlicher Aktivität. Muskelkraft<br />

geht verloren, die Beweglichkeit<br />

wird immer schlechter, man<br />

wird dadurch auch ungeschickter<br />

und verliert so die Möglichkeit, in<br />

bestimmten Situationen, zum Beispiel<br />

in einer Sturzsituation, rasch<br />

und richtig zu handeln.<br />

Sind Gleichgewichts- und Koordinationstraining<br />

also sinnvolle Präventivmaßnahmen,<br />

um die Unfallgefahr zu reduzieren?<br />

Holdhaus: Gleichgewichts- bzw.<br />

Koordinationsübungen gehören<br />

zweifellos zu den effizientesten vorbeugenden<br />

Maßnahmen, um etwa<br />

im Zuge einer Sturzsituation das<br />

Unfall- bzw. Verletzungsrisiko zu<br />

minimieren. Sinnvoll wäre es aber,<br />

diese Trainingsmaßnahmen noch<br />

durch gezielte Kraftübungen zu<br />

ergänzen.<br />

6 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

„training gehört heute zu<br />

den Life-time-maßnahmen<br />

und sollte uns vom Kleinkindalter<br />

bis ins Seniorenalter<br />

begleiten.“<br />

Prof. Hans Holdhaus, Direktor<br />

am Institut für medizinische<br />

und sportwissenschaftliche<br />

Beratung im Olympiazentrum<br />

Südstadt<br />

Gibt es wissenschaftliche Studien bzw.<br />

Daten über den positiven Einfluss von<br />

Koordinationsübungen zur Unfallvermeidung?<br />

Holdhaus: Ja, zu diesem Thema gibt<br />

es weltweit viele Studien, die gezeigt<br />

bEigEsTEllT<br />

haben, wie nachhaltig man durch<br />

regelmäßiges Gleichgewichts- bzw.<br />

Koordinationstraining nicht nur die<br />

Unfallhäufigkeit reduzieren, sondern<br />

vor allem auch die Lebensqualität<br />

verbessern kann.<br />

In welchem Alter sollte das Training<br />

besonders forciert werden?<br />

Holdhaus: Koordinationstraining<br />

– also Training zur Erhaltung und<br />

Verbesserung unseres „Bewegungsschatzes“<br />

– gehört heute zu den<br />

Life-Time-Maßnahmen und sollte<br />

uns vom Kleinkindalter bis ins Seniorenalter<br />

begleiten, denn körperliche<br />

Tätigkeit <strong>ist</strong> für unser Leben,<br />

für unsere Gesundheit und vor<br />

allem für unsere Lebensqualität von<br />

entscheidender Bedeutung. Besonders<br />

wichtig <strong>ist</strong> es dabei, bereits im<br />

Kleinkindalter mit einem entsprechenden<br />

– natürlich altersstufenadäquaten<br />

– Bewegungsprogramm<br />

zu beginnen. Kinder sind von natur<br />

aus Bewegungswesen. Sie haben nur<br />

heute leider viel zu wenige Möglichkeiten,<br />

um ihren natürlichen<br />

Bewegungstrieb im Rahmen der<br />

Familie ausleben zu dürfen. Daher<br />

müssen sowohl der Kindergarten als<br />

auch die Volksschule vermehrt als<br />

„Reparaturwerkstätten“ herhalten.<br />

Es gibt eine Vielzahl von<br />

Übungen für alle Menschen,<br />

unabhängig ob<br />

sportlich oder nicht, ob<br />

alt oder jung.<br />

Erfolgreiche Pilotprojekte<br />

in kooperation mit der wkO burgenland wurden mit mehreren Firmen Pilot projekte durchgeführt, unter<br />

anderem mit der Firma schloffer in großpetersdorf oder der sektkellerei szigeti in gols. mag. hans<br />

holdhaus jun., der diese Projekte mit begleitete, war vom Engagement und der aktiven beteiligung der<br />

mitarbeiter genauso wie von der Firmenleitung angetan. in dieser bege<strong>ist</strong>erung sieht holdhaus auch das<br />

wesentliche Erfolgsrezept solcher aktionen: „nur wenn wir es schaffen, leute für etwas zu bege<strong>ist</strong>ern, haben<br />

wir eine Chance, eine Verhaltensänderung zu erreichen.“ wichtig sei daher, das Programm nicht akademisch<br />

zu entwickeln, sondern praxisorientiert auf die ganz speziellen bedürfnisse und anforderungen der mitarbeiter<br />

herunterzubrechen. dabei dürfe auch der spaßfaktor nicht zu kurz kommen. auch holdhaus jun. bedauert<br />

sehr, dass die Pilotprojekte trotz ihres offensichtlichen Erfolges bislang nicht in weiterführende Projekte<br />

mündeten. neben dem gesundheitlichen aspekt wäre eine solche weiterführung aus seiner sicht vor allem<br />

auch hinsichtlich des positiven „kosten-nutzen-Effektes“ überaus sinnvoll.


training reduziert Unfallrisiko<br />

Die seit Jahren geforderte tägliche<br />

Turnstunde wäre ein sinnvoller<br />

Schritt dazu.<br />

Gibt es entsprechend passende Übungen<br />

für alle Menschen, egal in welchem Alter<br />

oder Fitnesszustand?<br />

Holdhaus: Es gibt eine Vielzahl von<br />

Übungen für alle Menschen, unabhängig<br />

ob sportlich oder nicht, ob<br />

alt oder jung. Es gibt auch viele<br />

Übungen, die man zu hause oder<br />

imsb imsb<br />

in der natur machen kann. Eine<br />

Ausrede wie „Ich konnte ja nichts<br />

machen, weil ich kein Fitnessstudio<br />

oder keinen Verein in der nähe<br />

habe ...“ gilt definitiv nicht.<br />

Ist Selbsttraining möglich oder braucht es<br />

eine fachliche – sprich medizinische, therapeutische,<br />

sportliche – Begleitung bzw.<br />

Ausarbeitung eines entsprechenden Programms?<br />

Holdhaus: Man kann viele Übungen<br />

auch alleine bzw. ohne persönliche<br />

fachliche Anleitung durchführen.<br />

Dazu gibt es zahlreiche Bücher und<br />

Broschüren 1 . Aber selbstverständlich<br />

<strong>ist</strong> es leichter, sich zunächst einen fachlichen<br />

Rat zu holen. Unbedingt empfehlenswert<br />

<strong>ist</strong> diese fachliche Beratung<br />

für jene Personen, die bereits ein<br />

Gesundheitsproblem haben.<br />

Wo kann ich Unterstützung – etwa Trainingsvorschläge<br />

– bekommen?<br />

Holdhaus: Entweder man holt sich<br />

die tipps und Vorschläge aus der<br />

literatur oder auch von dVds, oder<br />

man besucht einmal einen Workshop,<br />

wo man – unter fachlicher Anleitung<br />

– eine ganze Reihe von Übungen<br />

kennen lernen kann. Das IMSB-<br />

Austria bietet immer wieder solche<br />

Workshops für Einsteiger aller Altersklassen<br />

an. Aber auch zahlreiche<br />

andere Einrichtungen wie Fitnessstudios,<br />

Vereine, sportmedizinische<br />

bzw. sportwissenschaftliche Institute<br />

bieten heute fachliche Begleitung an.<br />

Sie begleiten wissenschaftlich und beratend<br />

die <strong>AUVA</strong>-Initiative „Baba und fall<br />

net!“. <strong>Was</strong> waren Ihre Motive dafür?<br />

Holdhaus: Das IMSB-Austria <strong>ist</strong><br />

nicht nur Österreichs führende<br />

Serviceeinrichtung für den Spitzensport,<br />

sondern beschäftigt sich<br />

bereits seit vielen Jahren intensiv<br />

mit den gesundheitlichen Problemen<br />

der heutigen Bevölkerung.<br />

So entstand letztlich auch<br />

im Rahmen eines Gespräches mit<br />

Verantwortlichen der aUVa die<br />

Idee, eine Kampagne zur Reduktion<br />

des Sturzrisikos zu starten. Mir<br />

war diese Kampagne insofern sehr<br />

wichtig, weil durch die aUVa eine<br />

sehr große Anzahl von Menschen<br />

erreicht werden kann.<br />

<strong>Was</strong> soll und kann die Initiative<br />

bewirken?<br />

Holdhaus: Möglichst viele Menschen<br />

ansprechen, informieren und vor<br />

allem motivieren, sich wieder mehr<br />

zu bewegen und so nicht nur das Verletzungsrisiko<br />

zu minimieren, sondern<br />

vor allem auch ihre Lebensqualität<br />

nachhaltig zu verbessern. Besonders<br />

wichtig sind in diesem Zusammenhang<br />

jene Menschen, die im Berufsleben<br />

stehen und möglicherweise<br />

durch den beruflichen Alltag, etwa<br />

durch einseitige Tätigkeiten, langes<br />

Sitzen etc., zu wenig für ihren Körper,<br />

ihren Organismus tun.<br />

Gibt es schon Ergebnisse bzw. Erkenntnisse<br />

aus der Initiative?<br />

Holdhaus: Wir haben einige<br />

Modellprojekte mit großem Erfolg<br />

durchgeführt. Ich habe selbst bei<br />

mehreren Auftaktveranstaltungen<br />

Impulsvorträge gehalten und Workshops<br />

betreut und konnte mich dabei<br />

selbst von der Bege<strong>ist</strong>erung und<br />

positiven Resonanz, von der Firmenleitung<br />

genauso wie etwa vom<br />

Betriebsrat, überzeugen.<br />

Gibt es bereits weitere geplante Initiativen,<br />

um das Thema weiter zu forcieren?<br />

Holdhaus: Konkrete Projekte<br />

gibt es – trotz der überaus positiven<br />

Erfahrungen – derzeit leider<br />

keine. Das <strong>ist</strong> schade, denn sie wären<br />

im Sinne der Unfallprophylaxe<br />

sehr sinnvoll. Es kann letztendlich<br />

auch keine Frage der Kosten sein,<br />

man braucht dazu kaum Investitionen,<br />

keine teuren Geräte etc. Es <strong>ist</strong><br />

eigentlich nur eine Frage des Engagements<br />

und des Wollens. n<br />

1 Die Broschüre kann unter<br />

www.auva.at runtergeladen werden.<br />

Info & Kontakt:<br />

www.imsb.at (institut für medizinische<br />

und sportwissenschaftliche beratung)<br />

ALLE!ACHTUNG! 10/2012 7


<strong>AUVA</strong> CoVErthEMa<br />

Leben mit der<br />

inneren Uhr<br />

Frühling, Sommer, Herbst und Winter – und wieder Frühling. So fix wie die<br />

Abfolge der Jahreszeiten, so sicher <strong>ist</strong> auch, dass wir Menschen uns danach<br />

richten. Ob wir es wollen oder nicht.<br />

In den Sommermonaten bewegen wir uns etwa wegen<br />

der schweißtreibenden Temperaturen nicht mehr als<br />

nötig. Das <strong>ist</strong> allerdings oft der Beginn des sommerlichen<br />

Dilemmas: Das Steak schmeckt gut, das Bier noch<br />

besser, und gepaart mit zu wenig Schlaf fallen wir ins<br />

Sommerloch. Von dort gelangen wir unweigerlich in die<br />

herbstdepression und versinken wenig später nahtlos im<br />

Winterschlaf. Wenn dann die natur wieder zu neuem<br />

leben erwacht, die ersten Blumen blühen, die Vögel zwitschern,<br />

die Sonne uns immer länger ins Gesicht strahlt, trifft<br />

uns die Frühjahrsmüdigkeit mit voller Wucht. Ein wahrer<br />

Lichtblick: der Wonnemonat Mai, wie es scheint die einzige<br />

Phase im Laufe eines Jahres, in der wir uns des Lebens so<br />

richtig freuen. herrlich! Schade nur, dass die Maienwonne<br />

von kurzer Dauer <strong>ist</strong>, beginnt doch mit der nächsten Sommerflaute<br />

das Jahreszeitenkarussell von vorne.<br />

Die Hormone sind an allem „schuld“<br />

hinter dem Phänomen „der Körper im Wandel der Jahreszeiten“<br />

stecken im Grunde die jahreszeitlich bedingten<br />

Schwankungen, nach denen sich das gesamte Leben auf<br />

unserem Planeten richtet – so auch wir Menschen. Dies<br />

zeigt sich in vielen Bereichen und hängt zume<strong>ist</strong> mit den<br />

hormonen zusammen: vor allem Melatonin, Serotonin,<br />

Prolaktin, Kortisol, Testosteron sowie Thyroxin sind davon<br />

betroffen. hormone, die unter anderem für den Bewegungsdrang,<br />

die Fruchtbarkeit, den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel<br />

sowie das Schlafbedürfnis verantwortlich sind.<br />

Gerade im herbst macht die Sache mit dem Schlafbedürfnis<br />

vielen von uns zu schaffen. Bei der Begründung<br />

scheiden sich allerdings die Ge<strong>ist</strong>er – zumindest ein wenig.<br />

Während die einen ausschließlich den hormonhaushalt<br />

dafür verantwortlich machen, sind<br />

die anderen der Meinung, dass es mit<br />

einer Verhaltensänderung zusammenhängt.<br />

Dabei <strong>ist</strong> im Grunde<br />

beides darauf zurückzuführen, dass<br />

die tage (wieder) kürzer werden,<br />

denn sowohl der hormonhaushalt<br />

als auch unser Verhalten haben<br />

mit der Tageslänge bzw. dem Licht<br />

8 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

bEigEsTEllT<br />

zu tun: So <strong>ist</strong> es kein Geheimnis, dass die Produktion des<br />

„Schlafhormons“ Melatonin, übrigens der hauptregulator<br />

des Schlaf-Wach-Rhythmus, durch Licht gehemmt, jedoch<br />

durch Dunkelheit stimuliert wird. Auch <strong>ist</strong> es nicht gerade<br />

eine bahnbrechend neue Erkenntnis, dass sich unser Verhalten<br />

durch das Fehlen von Tageslicht verändert. Anders<br />

gesagt: Wir werden müde, wenn es dunkel wird – unabhängig<br />

davon, ob es noch Tag <strong>ist</strong> oder nicht.<br />

Ich hab den Blues<br />

Mit diesem „weniger an Licht“ soll auch das Auftreten von<br />

herbstdepressionen zusammenhängen – in der Fachsprache<br />

freilich als saisonale Depressionen bezeichnet, auch weil sie<br />

sich me<strong>ist</strong> bis in den Frühling ziehen und somit auch im<br />

Winter vorkommen kann: „In skandinavischen Ländern, wo<br />

zwischen herbst und Frühling die Sonne zum teil gar nicht<br />

aufgeht, wird in manchen Betrieben der Tagesablauf durch<br />

Lichtsimulationen erzeugt, was sich positiv auf den Organismus<br />

auswirken soll“, weiß Dr. Andreas Gruber, Facharzt<br />

für Psychiatrie, zu berichten. Vor allem in drei Punkten<br />

unterscheidet sich eine saisonale von einer allgemeinen<br />

Depression: Betroffene haben me<strong>ist</strong> ein erhöhtes Schlafbedürfnis,<br />

essen aufgrund eines höheren Kohlenhydrathungers<br />

vermehrt Süßigkeiten und nehmen nicht selten zu, was aber<br />

durchaus auch eine Folge des veränderten Essverhaltens sein<br />

kann. „Auch das Fehlen eines Grundes – etwa der Tod des<br />

Partners, aber auch finanzielle nöte – kann auf eine saisonale<br />

Depression hindeuten“, erklärt Gruber.<br />

natürlich muss nicht jeder, der hin und wieder mehr<br />

Schlaf benötigt, einmal eine Tafel Schokolade verdrückt<br />

oder sich antriebslos und missgelaunt durch den Tag<br />

schleppt, an einer saisonalen Depression leiden. In manchen<br />

„Viele Personen ernähren sich schlecht und sind chronischen<br />

Stresssituationen ausgeliefert. dementsprechend<br />

sieht auch ihre Vitalstoffversorgung aus, die im blut gemessen<br />

werden kann. betroffene spüren den mangel, indem es<br />

ihnen schlecht geht und sie sich kraftlos fühlen.“<br />

Dr. Chr<strong>ist</strong>ian Matthai, Ernährungs- und Vitalstoffmediziner, Wien


Frische Luft und<br />

gesunde ernährung<br />

sind das<br />

ganze Jahr über<br />

ein zentrales<br />

Wohlfühlthema.<br />

Fällen handelt es sich auch um eine milder verlaufende<br />

Form, eine sogenannte subsyndromale SAD (Seasonal<br />

affective disorder), umgangssprachlich auch als herbst-<br />

oder Winterblues bekannt. In jedem Fall aber helfen Bewegung<br />

an der frischen Luft sowie gesunde und abwechslungsreiche<br />

Ernährung.<br />

Auf die Ernährung kommt es an<br />

Die Ernährung spielt in Bezug auf Organismus und<br />

Jahreszeiten sowieso eine entscheidende Rolle. In China<br />

war dies bereits vor rund 3.000 Jahren bekannt und bis<br />

heute empfiehlt die Traditionelle Chinesische Medizin<br />

(tCM), „das zu essen, was unter unserer Sonne wächst,<br />

sprich: regional und saisonal“, so TCM-Ernährungsberaterin<br />

anita nussbaumer. auch der Wiener<br />

hormonexperte, Ernährungs- und Vitalstoffmediziner<br />

dr. Chr<strong>ist</strong>ian Matthai <strong>ist</strong> davon (Fortsetzung Seite 11)<br />

bildagEnTuR waldhäusl<br />

bEigEsTEllT<br />

Raus an die<br />

frische Luft<br />

Wenn die Tage kürzer werden, wandert bei so<br />

einigen die Stimmung in den Keller. Am liebsten würden<br />

sie sich auch dort verkriechen, versteckt unter<br />

einer dicken Decke. Dabei sollten Betroffene genau<br />

das Gegenteil tun. Dr. Andreas Gruber, Facharzt für<br />

Psychiatrie in Dornbirn, über die „Heilmittel“ Licht,<br />

Bewegung sowie Ernährung und wann nur mehr<br />

Medikamente helfen.<br />

<strong>Was</strong> hilft Menschen, die im Herbst und Winter mit Stimmungstiefs<br />

zu kämpfen haben?<br />

Gruber: in erster linie wohl ein spaziergang. Es wird<br />

nämlich davon ausgegangen, dass schwermütigkeit,<br />

die im herbst oder winter auftritt, aber auch saisonale<br />

depressionen mit einem lichtmangel zusammenhängen.<br />

in skandinavischen ländern, wo zwischen herbst<br />

und Frühjahr die sonne zum Teil gar nicht aufgeht, wird<br />

in manchen betrieben der Tagesablauf<br />

durch lichtsimulationen<br />

erzeugt, was sich positiv auf den<br />

Organismus auswirken soll.<br />

Eine Lichttherapie macht also<br />

auch Sinn?<br />

Gruber: natürlich können sich<br />

betroffene ein bis zwei mal am<br />

Tag für 20 bis 30 minuten vor eine<br />

lichtlampe mit über 10.000 lux<br />

Dr. Andreas Gruber setzen. allerdings übersteigt die<br />

beleuchtungsstärke in der natur<br />

selbst an einem bedeckten Tag bei weitem 10.000 lux.<br />

außerdem wird der körper während eines spaziergangs<br />

nicht nur mit sauerstoff versorgt, sondern kommt auch<br />

in bewegung. und regelmäßige, körperliche aktivität <strong>ist</strong><br />

für betroffene genau so wichtig. auch eine gesunde und<br />

abwechslungsreiche Ernährung spielt eine wesentliche<br />

Rolle. nicht zuletzt, weil einseitige Ernährung sogar zu<br />

depressionen führen kann, immerhin fehlen dadurch<br />

mitunter bestimmte nährstoffe, Vitamine oder mineralstoffe.<br />

ab einem gewissen schweregrad bedarf es aber<br />

einer ärztlichen behandlung und leider auch oft einer<br />

medikamentösen Therapie.<br />

Also ab zum Psychiater?<br />

Gruber: nicht unbedingt. Vielmehr sollte der erste weg<br />

zum hausarzt führen. Erstens, weil dieser im normalfall<br />

seine Patienten kennt und merkt, wenn es ihnen<br />

schlecht geht. und zweitens, weil der hausarzt schon<br />

mal einen behandlungsansatz starten kann. Er kann<br />

den betroffenen also schneller helfen als ein Facharzt,<br />

bei dem me<strong>ist</strong> lange gewartet werden muss, bis ein Termin<br />

frei wird. zeigt die behandlung keinen Erfolg, wird<br />

freilich an einen Facharzt für Psychiatrie überwiesen.<br />

Info & Kontakt: www.drgruber.info<br />

ALLE!ACHTUNG! 10/2012 9


EigEsTEllT<br />

<strong>AUVA</strong> CoVErthEMa<br />

Ernährung im Wandel der Jahreszeit<br />

Mit den Jahreszeiten ändert sich auch unser Essverhalten – gut so, sagt die TCM,<br />

vorausgesetzt, wir greifen zu regionalen und saisonalen Produkten!<br />

Die Tage werden wieder kürzer, und<br />

damit stellen viele von uns auch die<br />

Ernährung (wieder) um: Wir bevorzugen<br />

deftige Suppen, Krautsalat, einen Braten<br />

mit Semmelknödel, nicht zu vergessen die<br />

Martinigans mit Blaukraut und zum Drüberstreuen<br />

Kaffee, heiße Schokolade und<br />

ein Stück Kuchen. Schließlich soll all das<br />

von innen wärmen. Im Winter stehen dann<br />

Weihnachtskekse, Karpfen, Silvesterlachs<br />

und Faschingskrapfen auf dem Speiseplan.<br />

Der Frühlingsbeginn, der ja me<strong>ist</strong> mitten<br />

in die Fastenzeit fällt, erinnert uns daran,<br />

dass wir in den vergangenen Monaten mitunter<br />

über die Stränge geschlagen haben.<br />

So kaufen wir frisches Gemüse und Obst<br />

auf dem Markt: vom Spargel über die<br />

Radieschen bis zu Sellerie, Kohlrabi und<br />

Spinat, von Erdbeeren und Kirschen bis<br />

zu Marillen und nektarinen. Und schon<br />

<strong>ist</strong> er wieder da, der mehr oder weniger<br />

heiße Sommer. Jene Zeit, in der sich selbst<br />

Fleischesser oft wie Vegetarier ernähren:<br />

Salat und Rohkost überwiegen, wenn auch<br />

hie und da Fleisch auf dem Grill liegt oder<br />

das eine oder andere Schleckeis verzehrt<br />

wird.<br />

Regional und saisonal<br />

All das kommt nicht von ungefähr: Einerseits<br />

hängt es freilich damit zusammen, was<br />

im Geschäft oder auf dem Markt angeboten<br />

wird. Andererseits weiß unser Orga-<br />

nismus sehr wohl, was er zu welcher Jahreszeit<br />

benötigt. Die Traditionelle Chinesische<br />

Medizin (tCM) <strong>ist</strong> sich dieser angeborenen<br />

Intelligenz des Körpers seit jeher bewusst.<br />

<strong>Alle</strong>in: „In unserer Konsumwelt haben wir<br />

verlernt, darauf zu hören“, weiß anita nuss-<br />

10 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

isTOCkPhOTO.COm<br />

baumer, TCM-Ernährungsberaterin in Bregenz.<br />

Dabei wäre es so einfach, müssten wir<br />

uns doch nur regional und saisonal ernähren<br />

– außer im Winter, denn da geben die<br />

Böden bekanntermaßen wenig bis nichts<br />

her. daher gilt: im herbst schon an den<br />

Winter denken und beispielsweise Sauerkraut,<br />

verschiedenste Rübensorten, Kartoffeln<br />

und anderes Wurzelgemüse einlagern.<br />

nussbaumer: „lagergemüse und -obst kann<br />

nicht nur lange gelagert werden, sondern<br />

beinhaltet auch viel Vitamin C, und gerade<br />

„die ernährung spielt in bezug auf Organismus<br />

und Jahreszeiten sowieso eine entscheidende<br />

rolle. Am besten wir essen, was unter unserer<br />

Sonne wächst, sprich: regional und saisonal.“<br />

TCM-Ernährungsberaterin Anita Nussbaumer<br />

das braucht unser Körper in der kalten Jahreszeit.“<br />

hingegen gehören etwa tomaten<br />

und Gurken, laut TCM, nicht ins Wintermenü,<br />

sehr wohl aber auf den Sommertisch,<br />

da sie aufgrund ihrer thermischen Wirkung<br />

den Organismus kühlen.<br />

Dem Körper Gutes tun<br />

Doch nicht nur auf die Zutaten, sondern<br />

auch auf die Zubereitung kommt es<br />

an, erklärt die TCM-Ernährungsberaterin:<br />

„Während im Sommer eher kurz angebratene<br />

Speisen bevorzugt werden, sollten<br />

wir im Winter lang gekochte Eintöpfe und<br />

Suppen essen, weil diese Energie und Wärme<br />

bringen.“ Im Übrigen heizen Fenchel, Kartoffeln,<br />

Kraut, rote Rüben oder Sellerie noch<br />

mehr ein, wenn sie mit Zwiebeln und wärmenden<br />

Kräutern kombiniert werden.<br />

Und dann wäre da noch die Sache mit der<br />

Individualität: Jeder <strong>ist</strong> anders, und entsprechend<br />

funktioniert auch jeder Körper anders.<br />

Geht es nach der TCM, sollte ein eher stämmiger,<br />

hitziger Typ – vereinfacht gesagt –<br />

kühlende Lebensmittel bevorzugen, also zum<br />

Beispiel regelmäßig Salat essen. Eine zierliche<br />

und unter Kälte leidende Frau darf sich<br />

indes öfters ein Lammkotelett mit einem Glas<br />

Rotwein gönnen. „Schon vor 3.000 Jahren<br />

wussten die Chinesen, dass wir unseren<br />

Körper gut unterstützen können, wenn wir<br />

ihn nur mit den richtigen Lebensmitteln versorgen“,<br />

weiß anita nussbaumer.<br />

Info & Kontakt: www.5-elemente.eu


Gerade während der<br />

kalten Jahreszeit können wir<br />

uns aber über die Ernährung<br />

vor der alljährlichen<br />

Grippewelle wappnen und<br />

uns mithilfe entsprechender<br />

Nahrungsmittel auch<br />

von innen wärmen.<br />

isTOCkPhOTO.COm<br />

(Fortsetzung von Seite 9) überzeugt, dass die Ernährung<br />

die Grundlage für eine optimale Versorgung des Körpers<br />

mit sogenannten Mikronährstoffen - Vitaminen, Mineralstoffen,<br />

Amino- und Fettsäuren - darstellt und wir nur<br />

so unsere körperliche sowie ge<strong>ist</strong>ige Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

erhalten können: „Viele Personen ernähren sich schlecht<br />

und sind chronischen Stresssituationen ausgeliefert. Dementsprechend<br />

sieht auch ihre Vitalstoffversorgung aus, die<br />

man im Blut messen kann. Betroffene spüren den Mangel,<br />

indem es ihnen schlecht geht und sie sich kraftlos fühlen.“<br />

Vom müden Lenz in den Sommernachtstraum<br />

Während wir also im Winter gegen Grippe und Müßiggang<br />

kämpfen, naht der Frühling mit großen Schritten<br />

– und damit auch ein weiteres Phänomen: Die Frühjahrsmüdigkeit,<br />

die bei manchen mit Stimmungsschwankungen<br />

und Kreislaufbeschwerden einhergeht. Warum es<br />

dazu kommt, erklärt Matthai: „Federführend sind Botenstoffe,<br />

hormone und der Blutdruck. Müdigkeit und<br />

Antriebslosigkeit werden me<strong>ist</strong> durch ein Ungleichgewicht<br />

im hormonhaushalt verursacht, was aber durch viel<br />

Bewegung an der frischen Luft und ausgewogene Ernährung<br />

wieder ins Lot gebracht werden kann.“ Zur Erklärung:<br />

Durch das intensive Frühlingslicht fährt der Körper<br />

die Produktion von Melatonin zurück, im Gegenzug<br />

steigen der Serotonin-, Dopamin- und Thyroxinspiegel<br />

an. Und da das Serotonin außerdem als „Glückshormon“<br />

bekannt <strong>ist</strong>, kommt es neben der Frühjahrsmüdigkeit zum<br />

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Praktisch<br />

Glück auch oft zum eingangs erwähnten „Lichtblick“ im<br />

Wechsel der Jahreszeiten: die Maienwonne, die mit Frühlingsgefühlen<br />

und Schmetterlingen im Bauch aufwartet.<br />

Und dann <strong>ist</strong> er schon da, der Sommer, der uns im<br />

wahrsten Sinne des Wortes nicht kalt lässt. Abkühlung<br />

bringen lauwarme Fußbäder, kühle Cremes sowie<br />

Tomaten, Gurken, Joghurt und, ja, auch Pfefferminztee.<br />

Für Menschen mit Bluthochdruck oder herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen sind die heißen Sommermonate dennoch<br />

keine „ach so schöne Zeit“: Wird die 30-Grad-Marke<br />

überschritten und kommt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit<br />

hinzu, funktioniert das körpereigene Kühlsystem<br />

nicht mehr so, wie es sollte. Der Schweiß verdunstet nicht,<br />

weil die Luft schon über ausreichend Feuchtigkeit verfügt.<br />

doch obwohl die Verdunstungskälte ausbleibt, verlieren<br />

die Betroffenen Flüssigkeit, trinken aber mitunter<br />

zu wenig. Mögliche Folgen: Kreislaufkollaps und herzrhythmusstörungen.<br />

Wer nun denkt, Menschen mit einem (zu) niedrigen<br />

Blutdruck haben’s gut, dem sei gesagt: Auch ihnen <strong>ist</strong> der<br />

Sommer kein besonders guter Freund, haben sie doch<br />

häufig mit Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche und<br />

Schwindel zu kämpfen. Dagegen helfen körperliche Betätigung,<br />

Kneippsche Anwendungen und eine Tasse Kaffee.<br />

nehmen also Frühling, Sommer, herbst und Winter<br />

beständig ihren Lauf, bleibt die Erkenntnis: Bewegung,<br />

frische Luft und gesunde Ernährung unterstützen den<br />

Körper im Wandel der Jahreszeiten. n<br />

Wirtschaftlich<br />

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ALLE!ACHTUNG! 10/2012 11


<strong>AUVA</strong> thEMa<br />

hinter den Kulissen<br />

<strong>Was</strong> haben Tierpräparatoren, Schokobananenverpacker und Bankangestellte gemeinsam?<br />

Sie alle sind Gegenstand einer Fotoserie, die Menschen und ihre Arbeit vor den<br />

Vorhang holt, die oft unbemerkt von der Öffentlichkeit ihr Tagewerk verrichten.<br />

Firmenchefs, Kundenbetreuer<br />

oder Marketingverantwortliche<br />

sind es, die in der<br />

Regel eine Branche in der Öffentlichkeit<br />

repräsentieren und im Rampenlicht<br />

stehen. Damit ein Unternehmen<br />

Produkte oder Le<strong>ist</strong>ungen<br />

erbringt, bedarf es aber vieler und oft<br />

gar nicht so bekannter Tätigkeiten, die<br />

zu erledigen sind, um schließlich ein<br />

Ergebnis zu präsentieren. Und diesen<br />

„versteckten Jobs“ hat sich Fotografin<br />

Felicitas Matern angenommen und<br />

mit viel Gespür für Details und die<br />

Besonderheiten der Aufgaben einen<br />

Blick hinter die Kulissen gewagt. Sie<br />

eröffnete in ihrer ersten Ausstellung in<br />

Kooperation mit der Volksbank Wien<br />

durchaus ungewöhnliche Einblicke in<br />

die Arbeit von Tätowierern und Tierpräparatoren<br />

oder in den Arbeitsalltag<br />

an der Kunststoffsortieranlage, der<br />

Instandhaltung des Wiener Kanalnetzes<br />

oder der Justizanstalt Simmering.<br />

Oder wussten Sie, dass die im<br />

haus des Meeres geborene Schildkröte<br />

nie gelernt hat, ihren Panzer zu<br />

putzen, und daher von einem Tierpfleger<br />

im Tauchanzug geschrubbt<br />

wird? Mehr zum spannenden<br />

„Making of“ erzählt Matern im Interview<br />

mit allE!aChtUnG!.<br />

Wie sind Sie zu dem Thema gekommen?<br />

Matern: Ich arbeite sehr viel mit den<br />

unterschiedlichsten Firmen zusammen<br />

und habe festgestellt, dass am Ende<br />

dann immer nur ein kleiner Teil der<br />

vielen Facetten eines Unternehmens im<br />

Rampenlicht steht. Ich wollte bewusst<br />

den Menschen hinter den Kulissen eine<br />

Bühne bieten, auch ihre Arbeitsbereiche,<br />

die ja nicht weniger wichtig sind, zeigen.<br />

Welches Thema war für Sie emotional am<br />

beeindruckendsten?<br />

Matern: Den me<strong>ist</strong>en Eindruck hat<br />

sicher der Strafvollzug hinterlassen,<br />

12 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

weil mir diese Welt bisher völlig verschlossen<br />

war und ich dort auch erstmalig<br />

fotografiert habe.<br />

Und welcher Aufgabenbereich war besonders<br />

spannend?<br />

FEliCiTas maTERn/FEEl imagE<br />

Matern: Der Wiener Kanal, denn die<br />

Mitarbeiter verbringen dort die me<strong>ist</strong>e<br />

Zeit ihres Arbeitstages im Dunkeln.<br />

Sie sind trotzdem gut gelaunt, stehen<br />

total zu ihrem Job und sind sehr stolz<br />

auf ihre Arbeit. Und der Wiener<br />

Kanal <strong>ist</strong> wohl eine der Lebensadern<br />

der Stadt, ohne die wir im wahrsten<br />

Sinne des Wortes untergehen würden.<br />

nachhaltig beeindruckt hat mich aber<br />

auch die Kunststoffsortieranlage der<br />

Ma 48. hier stehen Menschen und<br />

kümmern sich um unseren Müll, den<br />

wir täglich achtlos wegwerfen. Der<br />

extreme Gegenpol, aber deswegen<br />

nicht weniger fröhlich, <strong>ist</strong> etwa die<br />

Produktion von Schokobananen in<br />

der Confiserie heindl. Und die tierpräparatoren<br />

im Wiener naturh<strong>ist</strong>orischen<br />

Museum arbeiten ebenso mit<br />

Pinzetten, wenn sie Augen der Tiere<br />

ankleben, wie im Gourmet Restaurant<br />

von Silvio nickol im Palais<br />

Coburg die nachspeisen verziert<br />

werden. Es gibt so viele Parallelen, die<br />

auch gleichzeitig extreme Gegensätze<br />

offenbaren.<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> Ihr liebstes Motiv?<br />

Matern: Menschen in jeder Form. Die<br />

me<strong>ist</strong>en Menschen werden gar nicht<br />

so gerne fotografiert. Mir <strong>ist</strong> es daher<br />

sehr wichtig, ihnen die Scheu vor der<br />

Kamera zu nehmen und den Moment<br />

zu finden, wo sie am authentischsten<br />

rüberkommen.<br />

Wie geht es jetzt mit der Bildserie weiter?<br />

Matern: Ich habe 12 Arbeitsbereiche<br />

in einem Katalog zusammengefasst.<br />

Jetzt würde ich gerne mehr im Ausland<br />

fotografieren, die Kombination zwischen<br />

den Ländern und ihren Menschen<br />

gefällt mir sehr gut. Und vielleicht<br />

wird das ja der Grundstein für<br />

„hinter den Kulissen – international“,<br />

um Arbeitsbereiche zu zeigen, die es<br />

bei uns vielleicht gar nicht gibt. n<br />

Über die<br />

Fotografin<br />

nach abschluss<br />

der höheren grafischen<br />

bundes-lehr- und<br />

Versuchsanstalt sowie<br />

vielen Praxisjahren<br />

bei einem Fotografen<br />

macht sich Felicitas<br />

matern selbstständig<br />

und eröffnet ihr Fotostudio<br />

im 1. bezirk in wien.<br />

„feel image – Fotografie“<br />

<strong>ist</strong> ein kleines, aber<br />

überaus kreatives und<br />

engagiertes Team rund<br />

um Felicitas matern, die<br />

bereits mit zweieinhalb<br />

Jahren ihre erste<br />

kamera geschenkt<br />

bekam. ihr erstes motiv<br />

war der großvater,<br />

zugleich auch einer der<br />

wichtigsten menschen<br />

in ihrem leben.<br />

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den Schritt aus der eigenen Komfortzone<br />

zu wagen und das Vorhaben doch<br />

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ALLE!ACHTUNG! 10/2012 13


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arbeitet die Familie Welser mit dem Werkstoff Stahl<br />

und produzierte seither rund 18.500 unterschiedliche Querschnitte;<br />

täglich kommen bis zu fünf neue dazu. Pro Jahr<br />

durchlaufen Millionen Laufmeter Profile den Traditionsbetrieb.<br />

Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.750 Mitarbeiter<br />

in den Produktionsstätten Ybbsitz (a), Gresten (a) und<br />

Bönen (d) sowie in elf internationalen Vertriebsniederlassungen.<br />

Die Werke der Unternehmensgruppe Welser Profile<br />

stellen auf Profilwalzanlagen Produkte aus Stahl, Edelstahl<br />

und nE-Metallen im rollformverfahren her. Bandstahl von<br />

0,3 bis 8 mm mit einer Breite von bis zu 800 mm <strong>ist</strong> das Ausgangsmaterial.<br />

Mit technisch le<strong>ist</strong>ungsfähigster Maschinenausstattung<br />

und kompetenten sowie hoch motivierten Mitarbeitern<br />

in allen Produktionsstätten und Verkaufsniederlassungen<br />

erfüllt Welser individuelle Kundenwünsche in Materialgüte,<br />

Formgestaltung, Oberflächenbeschaffenheit, Weiterverarbeitung<br />

und Log<strong>ist</strong>ik.<br />

Management mit System<br />

Der Erfolg der Produkte am Weltmarkt <strong>ist</strong> ein sichtbarer<br />

Ausdruck der Innovation und Le<strong>ist</strong>ungskraft des Unterneh-<br />

14 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

Auch Produktionshallen können „mitarbeiterfreundlich“<br />

gestaltet sein: Viel Licht, viel Luft, ausreichend Arbeitsfläche<br />

und ergonomische Hubtische tragen zu einem<br />

gesunden und sicheren Arbeitsklima bei.<br />

Gut in Form<br />

Der niederösterreichische Familienbetrieb Welser Profile zählt zu den führenden<br />

Herstellern von Sonderprofilen und Sonderprofilrohren in Europa.<br />

FOTOs ERnsT kainERsTORFER<br />

mens und bildet ab, was die Mitarbeiter täglich le<strong>ist</strong>en. Ein<br />

integriertes Managementsystem (iMS) basiert auf einem<br />

Unternehmensleitbild und den daraus abgeleiteten strategischen<br />

Zielen. Bereits im Jahr 1995 wurde ein Managementsystem<br />

nach den Grundlagen der ISO 9001 eingeführt. Eine<br />

Umwandlung in ein prozessorientiertes Managementsystem<br />

erfolgte 2003, die Integration von Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

nach ohSaS 18001 im Jahr 2006 und die implementierung<br />

eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14001<br />

im Jahr 2008 waren wesentliche Meilensteine beim Aufbau<br />

des IMS.<br />

Schon im Leitbild <strong>ist</strong> festgeschrieben, dass bewusst mit<br />

Chancen und Risiken umzugehen <strong>ist</strong> – das gilt auch für<br />

den Bereich der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes.<br />

„Wir steigern durch gezielte präventive handlungen<br />

die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter“,<br />

erklärt Welser-Geschäftsführer Mag. Andreas Welser. Und ein<br />

Blick hinter die Kulissen zeigt, dass es sich dabei um gelebte<br />

Firmenkultur handelt, die auch nicht von ungefähr kommt:<br />

Schließlich sind beim hantieren mit Stahl viele tonnen<br />

schwere bewegliche Teile im Spiel und erfordern den sicheren<br />

Umgang mit entsprechenden Fahrzeugen und Kränen.<br />

Dahinter steckt ein hohes Maß an Bewusstseinsbildung und<br />

Eigenverantwortung, sodass die Bereiche Sicherheit, Gesundheit<br />

und Umwelt „in Fleisch und Blut“ übergehen und<br />

auch außerhalb des Firmengeländes gelebt werden. „Das <strong>ist</strong><br />

Pro Jahr durchlaufen<br />

Millionen Laufmeter<br />

Profile den Traditionsbetrieb.


Für das nachhaltige Engagement in Sachen Arbeitsschutz, -sicherheit und<br />

Gesundheit wird Welser Profile mit dem ALLE!ACHTUNG!-Award ausgezeichnet:<br />

Ing. Roland Hudl, Sicherheits- und Umweltmanagement, <strong>AUVA</strong>-Obfrau KommR<br />

Renate Römer und Geschäftsführer Mag. Andreas Welser.<br />

Ing. Roland Hudl,<br />

Mag. Andreas Welser und<br />

<strong>AUVA</strong>-Obfrau KommR<br />

Renate Römer beim<br />

Rundgang durch eine<br />

Produktionshalle. Entgegen<br />

vielen Vorurteilen <strong>ist</strong><br />

die Be- und Verarbeitung<br />

von Stahl erstaunlich<br />

sauber, leise und durchaus<br />

ästhetisch!<br />

wichtig, denn wenn Mitarbeiter hier im Betrieb ein hohes<br />

Sicherheitsgefühl haben, dann wird die Welt vor den Werkstoren<br />

doppelt gefährlich. Daher darf diese Eigenverantwortung<br />

nicht mit der Arbeitskleidung abgelegt werden“, betont<br />

auch ing. roland hudl, Sicherheits- und Umweltmanager<br />

bei Welser Profile. Mitarbeiter, die in das Unternehmen eintreten,<br />

erhalten periodische Unterweisungen in Sachen<br />

Sicherheit, Qualität und Umwelt. Dazu zählen auch die rund<br />

130 Lehrlinge bei Welser, zu denen jährlich rund 40 neue aufgenommen<br />

werden. Sicherheits- und Gesundheitsthemen<br />

werden auch über informationstafeln, newsletter, Flugblätter<br />

und die Mitarbeiterzeitung kommuniziert. „Zusätzlich<br />

<strong>ist</strong> es Aufgabe jeder einzelnen Führungskraft, das Thema<br />

Arbeitssicherheit aufzunehmen, wo immer es nötig <strong>ist</strong>“, meint<br />

Welser. Dazu gehören etwa monatliche Begehungen, wo das<br />

Tragen von Sicherheitskleidung, Ordnung und Sauberkeit<br />

am Arbeitsplatz oder Maßnahmen von Umwelt- und Brandschutz<br />

überprüft werden. Regelmäßige externe Audits komplettieren<br />

diesen Prozess.<br />

FOTOs ERnsT kainERsTORFER<br />

ALLE!ACHTUNG!<br />

mit diesem award holt die<br />

Re daktion Persönlichkeiten,<br />

unternehmen oder schulen vor<br />

den Vorhang, die besondere<br />

akzente auf dem gebiet der<br />

sicherheit und des gesundheitsschutzes<br />

am arbeitsplatz setzen.<br />

bewerben auch sie sich unter<br />

alle.achtung@auva.at<br />

Nachhaltigkeit als gemeinsames Dach<br />

Damit all die Maßnahmen auch unter einem einheitlichen<br />

Konzept und aufeinander abgestimmt laufen, werden jährlich<br />

Aktionspläne für Arbeitsschutz, -sicherheit und Gesundheit<br />

ausgearbeitet. „Wir haben beispielsweise allein 20 Sportsektionen<br />

im Betrieb, und jeder Mitarbeiter, aber auch Angehörige<br />

und Kunden, können das angebot nutzen“, so hudl.<br />

Ein regelmäßig stattfindender Familientag am Werksgelände<br />

erfreut sich ebenso großer Beliebtheit wie Entspannungstrainings<br />

oder die Rückenschule – beides Angebote, die vom<br />

Unternehmen auch finanziell unterstützt werden. Ein Impfprogramm<br />

sowie eine große Blutspendeaktion, an der sich<br />

250 Spender beteiligt haben, die Beratung durch eine Physiotherapeutin<br />

oder Gratis-Mineralwasser an heißen Sommertagen<br />

runden das vielfältige Angebot für die Mitarbeiter ab.<br />

Für den Bereich Sicherheit wurde ein Vorschlagsystem initiiert,<br />

sodass vonseiten der Mitarbeiter sicherheitsrelevante<br />

Ideen eingebracht werden können. So wurden etwa für die<br />

Verpackungsarbeiten an der Produktionsanlage eigene hubtische<br />

angeschafft, damit die schweren Stahlprofile nicht mehr<br />

gehoben werden müssen. Eine Sicherheits- und Umweltfibel<br />

informiert Mitarbeiter, aber auch Lieferanten und Kunden<br />

über Maßnahmen des Unternehmens und über Wissenswertes<br />

wie etwa Sammelplätze im Fall von notfällen. „die<br />

Übersetzung der Verhaltensregeln am Werksgelände in rund<br />

15 Sprachen beugt Missverständnissen vor“, so hudl.<br />

Insgesamt zieht sich ein roter Faden durch das Engagement<br />

des Familienbetriebes: Es <strong>ist</strong> die nachhaltigkeit der<br />

Maßnahmen, die sich vom einzelnen Arbeitsplatz bis hin zur<br />

gesamten Unternehmenskultur deutlich widerspiegelt. n<br />

Info & Kontakt: www.welser.com<br />

ALLE!ACHTUNG! 10/2012 15


<strong>AUVA</strong>sicher<br />

tradition trifft moderne<br />

Die Bäckerei BichlBäck <strong>ist</strong> seit 1928 im Tiroler Ort Niederndorf beheimatet und<br />

bietet ein breites Sortiment an handwerklich gefertigten Back- und Konditoreiwaren<br />

an. Darüber hinaus werden heute auch spezielle Fairtrade-Erzeugnisse<br />

produziert, ein Bäckereicafé bewirtschaftet sowie ein Online-Shop betrieben.<br />

Grundlage aller Aktivitäten <strong>ist</strong> der Begriff „Verantwortung“.<br />

Bild links: Der Teamgedanke<br />

<strong>ist</strong> für alle Beschäftigten<br />

der Bäckerei<br />

Bichlbäck Leitmotiv und<br />

gelebte Selbstverständlichkeit<br />

gleichermaßen<br />

– Empathie und Kommunikation<br />

auf Augenhöhe<br />

gehören dazu.<br />

Bild rechts: Gemeinsamer<br />

Ausgleichssport<br />

– wie Walken oder<br />

Rad fahren – <strong>ist</strong> fixer<br />

Bestandteil des Projekts<br />

„G’sundheit im Betrieb“<br />

16 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

sind eine überwiegend handwerklich<br />

produzierende Bäckerei, die sich ihrer<br />

„Wir<br />

traditionellen Wurzeln bewusst <strong>ist</strong>. Wir<br />

passen aber – das Ohr am Kunden – unser Angebot kontinuierlich<br />

dem Trend der Zeit an“, sagt Birgit Pr<strong>ist</strong>auz<br />

und bringt damit Philosophie und Leitbild ihres Betriebes<br />

auf den Punkt und auch die traditionellen Stärken eines<br />

gewachsenen Familienbetriebes mit den Anforderungen<br />

der Moderne unter einen hut. Gewürzt mit viel sozialem<br />

und gesundheitlichem Engagement für ihre Mitarbeiter<br />

und einer offensiven Kundenorientierung, hat sich die<br />

Bäckerei BichlBäck damit längst zu einem Vorzeigebetrieb<br />

entwickelt, der weit über die regionalen Grenzen hinaus<br />

Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ein Beleg dafür <strong>ist</strong> etwa der<br />

Gewinn des TRIGOS 2011, die „Auszeichnung für Unternehmen<br />

mit Verantwortung“ in der Kategorie „Markt“ für<br />

das Projekt „Mobile nahversorgung“.<br />

Hoher Qualitätsanspruch<br />

neben der besonderen atmosphäre in den beiden<br />

Geschäften punktet die Bäckerei vor allem durch ihren<br />

Qualitätsanspruch. „Wir bieten unseren Kunden eine<br />

reiche auswahl in einem guten Preis-le<strong>ist</strong>ungs-Verhältnis.<br />

Unsere Produkte sind wie die dazu verwendeten Rohstoffe<br />

frisch, qualitativ hochwertig und möglichst naturbelassen“,<br />

erzählt Pr<strong>ist</strong>auz. die größten herausforderungen<br />

für das Bäckereihandwerk sieht die Inhaberin darin, den<br />

Versuchungen der modernen technik zu widerstehen und<br />

die Menschen sowie das handwerk in den Mittelpunkt zu<br />

stellen, um in der entsprechenden Qualität produzieren zu<br />

können. Aus möglichst regionalen Rohstoffen und österreichischem<br />

Getreide<br />

werden innovative, kreative<br />

Produkte gefertigt,<br />

die sich immer wieder an<br />

die sich ändernden Kundenbedürfnisse<br />

anpassen.<br />

Ihr privates Konsumverhalten<br />

– regional, fair,<br />

verpackungsarm, biologisch<br />

– überträgt Pr<strong>ist</strong>auz<br />

so weit wie möglich<br />

auf das Unternehmenskonzept<br />

ihrer Bäckerei.<br />

Kein Wunder also, dass<br />

der BichlBäck ein für<br />

FOTOs bEigEsTEllT<br />

die Größe des Unternehmens beachtliches<br />

gesellschaftliches Engagement aufwe<strong>ist</strong>.<br />

„Corporate Social Responsibility<br />

nehmen wir wortwörtlich“, sagt Pr<strong>ist</strong>auz<br />

so bestimmt und überzeugt, dass man<br />

ihr glauben muss: „Fairness gegenüber<br />

Menschen und Umwelt auf regionaler<br />

und globaler Ebene sind ein zentraler<br />

Punkt in unserem Denken. Unser tägliches<br />

Brot <strong>ist</strong> kein Wegwerfprodukt. Verantwortungsbewusster<br />

und nachhaltiger<br />

Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen<br />

geht dabei hand in hand mit<br />

hygiene und Sauberkeit.“<br />

Nahversorgung <strong>ist</strong> Lebensqualität<br />

Der Service hat einen hohen Stellenwert<br />

bei BichlBäck, und die Produkte<br />

werden für die Kunden möglichst flexibel<br />

zugänglich gemacht. der Verkauf<br />

der Backwaren findet über die Filialen<br />

hinaus, zum Beispiel durch einen<br />

Jausen-Kiosk in einer Schule, statt, um<br />

den Schülern morgens ein ausgewogenes,<br />

gesundes Frühstück zu bieten.<br />

Mit dem Projekt „Mobile nahversorgung<br />

mit Brot und Lebensmitteln“ hat BichlBäck zudem<br />

eine innovative, inzwischen auch preisgekrönte Vertriebsstruktur<br />

geschaffen. Das Konzept beinhaltet die Lieferung<br />

von lebensmitteln, Backwaren und weiteren handelswaren<br />

wie etwa Eiern oder Milchprodukten in abgelegene<br />

Wohngegenden unter Berücksichtigung individueller<br />

Bedürfnisse. 150 Kunden pro Woche werden durch<br />

das Projekt mobil innerhalb eines Radius von 15 km<br />

beliefert. Im Betrieb gibt es drei Mitarbeiterinnen, die<br />

„ihre Tour“ selbst entwickelt haben. Jede verfügt über<br />

kundenspezifisches Wissen. Sehr rasch baut sich so eine<br />

besonders intensive Kundenbeziehung auf.<br />

Partnerschaft & Teamge<strong>ist</strong><br />

<strong>Alle</strong> Menschen in und um den Betrieb – Kunden, Lieferanten,<br />

Mitarbeiter und Betriebsführung – bilden im<br />

Selbstverständnis von Birgit Pr<strong>ist</strong>auz ein netzwerk, das<br />

auf Empathie und echtem interesse fußt. dieses netzwerk<br />

bildet so eine Partnerschaft, in der Verlässlichkeit, Pünktlichkeit,<br />

Ehrlichkeit und Transparenz selbstverständlich sind.<br />

bEigEsTEllT


Eine ganz wesentliche Säule in diesem netzwerk bilden die<br />

Mitarbeiter. Sie stehen in kameradschaftlichem Verhältnis<br />

zueinander, werden bei wichtigen Entscheidungen miteinbezogen,<br />

tragen diese dann auch aktiv mit und bilden so ein<br />

„echtes Team“. Wichtig <strong>ist</strong> der Chefin dabei, „mit den Mitarbeitern<br />

stets auf Augenhöhe zu kommunizieren“. Aber<br />

auch Work-Life-Balance hat einen hohen Stellenwert bei<br />

BichlBäck. „Ich lebe nicht um zu arbeiten, sondern umgekehrt“,<br />

lautet das Motto. Das ins Leben gerufene Projekt<br />

„G’sundheit im Betrieb“ hat fünf Säulen definiert, die für<br />

die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter elementar<br />

sind:<br />

Energie – Erholungsfähigkeit: Jeder braucht Gelegenheit<br />

zum rückzug und zum abschalten nach der arbeit. häufig<br />

werden Teilzeitkräfte eingestellt, die mindestens zwei ganze<br />

Tage frei haben. Es steht den Mitarbeitern dabei frei, untereinander<br />

im Team die Dienste flexibel zu tauschen, ohne<br />

dass eine Absprache mit der Unternehmensleitung nötig <strong>ist</strong>.<br />

Bewegung: Körperliche Zufriedenheit und Arbeitszufriedenheit<br />

wurden gemeinsam analysiert, und darauf<br />

Selbstbewusst &<br />

zukunftsorientiert<br />

Dr. Heinz Fuchsig, Arbeitsmediziner, und DI Günter Holzleitner,<br />

<strong>AUVA</strong>-Unfallverhütungsdienst, Außenstelle Innsbruck:<br />

„Frau Pr<strong>ist</strong>auz hat sich nach einer technischen ausbildung an der hTl dafür<br />

entschieden, den elterlichen betrieb zu übernehmen. im Jahr 2000 erhielt sie den<br />

me<strong>ist</strong>erbrief als jüngste bäckerme<strong>ist</strong>erin Tirols. diesen beruf übt sie mit großem<br />

Engagement und großer leidenschaft aus. mit ihrem modernen Führungsstil und<br />

der zukunftsorientierten neuausrichtung des Traditionsbetriebes in Richtung musik-<br />

und internetgeneration hat sie nicht nur viel aufmerksamkeit, sondern auch<br />

regen zulauf einer jüngeren kundschaft erhalten. in sachen arbeitnehmerschutz<br />

<strong>ist</strong> die selbstbewusste unternehmerin – neben der technischen sicherheit, die<br />

sie selbst im griff hat – auch immer bestrebt, gesundheitsfördernde maßnahmen<br />

für ihre mitarbeiter anzubieten. so wurde etwa schon vor ein paar Jahren ein<br />

betriebsinterner gesundheitszirkel von ihr ins leben gerufen und etabliert.“<br />

„ich liebe meinen jetzigen<br />

beruf, weil darin eigenständigkeit,<br />

Kreativität und<br />

handarbeit stecken.<br />

Wichtiger aber <strong>ist</strong>, dass ich<br />

nicht lebe, um zu arbeiten,<br />

sondern umgekehrt.“<br />

Birgit Pr<strong>ist</strong>auz, Inhaberin<br />

der Bäckerei BichlBäck<br />

aufbauend wurde im Rahmen eines Gesundheitszirkels<br />

erarbeitet, wie das Arbeitsplatzumfeld für die einzelnen<br />

Beschäftigten ganz konkret verbessert werden kann. Das<br />

Ergebnis waren unter anderem ergonomische Verbesserungen<br />

sowie die Etablierung von gemeinsamen sportlichen<br />

Aktivitäten als Ausgleich, zum Beispiel Walkinggruppen<br />

oder Rad fahren.<br />

Umfeld: Jährlich wird eine Arbeitsplatzevaluierung<br />

durchgeführt und gemeinsam besprochen, wo Verbesserungen<br />

der Arbeitsumgebung nötig und möglich sind.<br />

Ernährung: Berufsbedingt <strong>ist</strong> Ernährungswissen immer<br />

wieder ein Thema bei Mitarbeiterbesprechungen. Die<br />

Chefin achtet dabei auch darauf, dass Pausen nicht „unter<br />

den Tisch fallen“, sondern bewusst gefrühstückt und 15<br />

Minuten ausgespannt wird.<br />

Mentale Stärke: Für viele Mitarbeiter sind die Arbeitskollegen<br />

inzwischen eine Art Familie, die Rückhalt bietet,<br />

es werden sehr viele persönliche Gespräche geführt. „Ich<br />

glaube“, sagt Pr<strong>ist</strong>auz, „dass gerade dieses innerbetriebliche<br />

Klima die Firma so stark macht.“ n<br />

„Viele betriebe<br />

wie bichlbäck<br />

zu betreuen,<br />

gehört zu den<br />

besonders<br />

angenehmen<br />

Aufgaben meines<br />

berufs.“<br />

Reinhold Reicher-<br />

Schiegl, Sicherheitsfachkraft<br />

von<br />

<strong>AUVA</strong>sicher<br />

Info & Kontakt:<br />

www.bichlbaeck.at<br />

10/2012 17


<strong>AUVA</strong> thEMa<br />

18 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

Singen <strong>ist</strong> gesund!<br />

Kürzlich wurde im Kneipp-Traditionshaus der Marienschwestern<br />

in Bad Kreuzen gesungen, was das Zeug<br />

hält: Lud doch das erste Zentrum für traditionelle Europäische<br />

Medizin (TEM) zur ersten Sing-Kur Europas.<br />

Es wurde mittlerweile<br />

in zahlreichen Studien<br />

wissenschaftlich<br />

bewiesen, dass aktives<br />

Singen positive und<br />

gesundheitsfördernde<br />

Auswirkungen auf<br />

Körper, Seele<br />

und Ge<strong>ist</strong> hat.<br />

bildagEnTuR waldhäusl<br />

als Kurmittel gab es meines Wissens<br />

noch nie“, so Mag. Marion Spinka, Musikthe-<br />

„Singen<br />

rapeutin aus Gallneukirchen, die gemeinsam<br />

mit ihrem Mann, Dr. Martin Spinka, TEM-Mediziner und<br />

kurärztlicher Leiter der Kneipp-Kurbetriebe der Marienschwestern<br />

vom Karmel, sowie dem Musiker und Theologen<br />

Mag. Bohdan hanousevsky die europaweit erste<br />

Sing-Kur im oberösterreichischen Bad Kreuzen gestaltete.<br />

Seither sind einige Wochen vergangen, das Resümee bleibt<br />

dasselbe: Es war eine für alle Beteiligten schöne und vor<br />

allem sinnstiftende Woche. Vormittags konnten die Gäste<br />

verschiedene Kuranwendungen in Anspruch nehmen,<br />

nachmittags wurde drei Stunden lang gesungen. <strong>Alle</strong>in:<br />

Es waren nicht irgendwelche Lieder, sondern sogenannte<br />

healing Songs, erklärt Spinka: „Bei diesen heilsamen liedern<br />

handelt es sich um kurze Lieder, die extra für diese<br />

Art des Singens zusammengetragen wurden. Es gibt keine<br />

notenblätter, wenig text und ähnlich dem Mantra-Singen<br />

werden die Textpassagen ständig wiederholt. Dahinter<br />

steckt ein meditativer Gedanke, denn es geht auch darum,<br />

mit dem Lied mitzuschwingen.“<br />

Gesund singen<br />

Die Wirkung des Singens wird oft unterschätzt oder –<br />

zumindest in unseren Breiten – mit einem Le<strong>ist</strong>ungsdenken<br />

in Verbindung gebracht. Beim heilsamen Singen<br />

wird jedoch le<strong>ist</strong>ungsfrei gesungen: „Es gibt kein richtig<br />

oder falsch. Es geht darum, dass wir durch die Lieder<br />

und das Singen berührt werden. Viele Menschen wollen<br />

singen, trauen sich aber nicht, weil sie denken, dass sie es<br />

nicht können. Dabei kann im Grunde jeder singen“, weiß<br />

Marion Spinka.<br />

Es wurde mittlerweile in zahlreichen Studien wissenschaftlich<br />

bewiesen, dass aktives Singen positive und<br />

gesundheitsfördernde Auswirkungen auf Körper, Seele<br />

und Ge<strong>ist</strong> hat. Der bekannte deutsche Musiktherapeut,<br />

Gesangsforscher und unter anderem<br />

Vorsitzender der „Singenden Krankenhäuser“,<br />

Wolfgang Bossinger, spricht gar<br />

von einem „Gesundheitserreger“,<br />

einem Lebenselixier. So vertieft<br />

sich beispielsweise die Atmung,<br />

wodurch es zu einer besseren<br />

Sauerstoffversorgung der<br />

Körperorgane und des<br />

Gehirns kommt. Wei-


ters kann regelmäßiges Singen das Immunsystem stärken<br />

und die herz-Kreislauf-Fitness verbessern. in einem Forschungsprojekt<br />

untersucht Bossinger derzeit den Einfluss<br />

besonderer Formen des Singens und Tönens auf die<br />

herzratenvariabilität und die Synchronisierung von Körperrhythmen.<br />

Auch Marion Spinka, die übrigens ihre<br />

Weiterbildung zur Singleiterin bei Bossinger absolvierte,<br />

hat dieses Phänomen schon des Öfteren bemerkt: „Es<br />

<strong>ist</strong> faszinierend zu beobachten, dass gemeinsames Singen<br />

mitunter zu synchronen Schwingungen führt.“ Ferner<br />

kann Singen glücklich machen, immerhin werden körpereigene<br />

Glückshormone, sogenannte Endorphine, ausgeschüttet.<br />

Insbesondere in der Gruppe könne sehr viel<br />

passieren, weiß Spinka, die als Musiktherapeutin vor allem<br />

im Behindertenbereich tätig <strong>ist</strong> und bei dieser sehr psychotherapeutisch<br />

orientierten Arbeit auch ihr Wissen um<br />

die Kraft des Singens einbringt: „Die positiven Auswirkungen<br />

des Singens werden in der Gruppe durch das<br />

Gemeinschaftsgefühl, durch Begegnungen, durch Blickkontakte<br />

verstärkt. Manchmal lachen die Teilnehmer,<br />

manchmal fließen Tränen – was ich jedoch als sehr positiv<br />

empfinde.“ Singen vermag somit ebenso auf der psychischen<br />

Ebene zu helfen: Es kann lösend, befreiend, aktivierend,<br />

aber auch beruhigend wirken.<br />

Im Einklang mit den Elementen<br />

Dass die erste Sing-Kur Europas im TEM-Zentrum Bad<br />

Kreuzen angeboten wurde, kommt nicht von ungefähr,<br />

schließlich baut die Traditionelle Europäische Medizin auf<br />

die individuelle körperliche, ge<strong>ist</strong>ige und seelische Konstitution<br />

eines Menschen auf. Eine entscheidende Rolle<br />

spielen dabei die Persönlichkeitsmerkmale bzw. der sogenannte<br />

Archetypus: Choleriker, Phlegmatiker, Sanguiniker<br />

und Melancholiker. Um die Selbstheilungs- und Regulationskräfte<br />

des Organismus optimal anzuregen, werden die<br />

Kuranwendungen auf den Typ abgestimmt.<br />

Beim Singen in der Gruppe konnte Marion Spinka freilich<br />

nicht auf die Archetypen der einzelnen Teilnehmer<br />

speziell eingehen. <strong>Alle</strong>rdings schrieb sie jeden Tag einem<br />

anderen Element zu und wählte entsprechende Lieder aus.<br />

Ferner wurde in der hauseigenen Gradieranlage gesungen,<br />

wo salzhaltiges <strong>Was</strong>ser über an einem holzgerüst aufgehängtes<br />

Reisigbündel plätschert. Die herabrieselnde Sole<br />

reichert die Luft mit Salz an, wodurch die Atemwege beim<br />

Einatmen in der nähe des Gradierwerks befeuchtet werden.<br />

„Das heilsame Singen verstärkt diesen Effekt einmal mehr,<br />

weil es dadurch ja zu einer tieferen Atmung kommt“, sagt<br />

Spinka.<br />

Von früh bis spät<br />

Für Marion Spinka gehört auch Bewegung zum Singen,<br />

und so schnürten die Teilnehmer an manchen Tagen ihre<br />

Wanderschuhe. Um die Gemeinschaft zusätzlich zu stärken,<br />

traf sich die Gruppe abends mal am Lagerfeuer, mal beim<br />

Singen jüdischer Lieder unter der Anleitung von Bohdan<br />

hanousevsky. Und frühmorgens konnten die Gäste bereits<br />

beim Psalmsingen der Marienschwestern teilnehmen –<br />

mit der Betonung auf „konnten“. Freiwilligkeit <strong>ist</strong> näm-<br />

bEigEsTEllT<br />

lich ein wesentlicher Punkt, ebenso wie die Möglichkeit,<br />

„nein“ zu sagen: „Beim heilsamen Singen <strong>ist</strong> alles erlaubt.<br />

Wir lernen, auf uns zu schauen und auf unseren Körper<br />

zu hören, schließlich schult das Singen die eigene Körperwahrnehmung.<br />

Wer also einfach einmal zuhören oder die<br />

Gruppe sogar verlassen möchte, soll das tun“, betont Spinka,<br />

die überdies jeden Mittwoch die offene Gruppe „heilsames<br />

Singen“ in Bad Kreuzen leitet – teilnehmen können<br />

die Kurgäste, aber auch andere singbege<strong>ist</strong>erte Menschen.<br />

außerdem wird die vierfache Mutter im november das<br />

eineinhalbtägige Seminar „Singe, bis deine Seele Flügel<br />

„die positiven Auswirkungen des Singens werden in der<br />

Gruppe durch das Gemeinschaftsgefühl, durch begegnungen,<br />

durch blickkontakte verstärkt.“<br />

Mag. Marion Spinka, Musiktherapeutin aus Gallneukirchen<br />

bekommt“ in Bad Mühllacken (ebenfalls ein haus der<br />

Marienschwestern vom Karmel) gestalten. Und auch zwei<br />

Wiederholungen der Sing-Kur sind für das kommende<br />

Jahr geplant, <strong>ist</strong> doch Singen, um es mit Marion Spinkas<br />

Worten zu sagen, „das Tor zur Seele. Wir fühlen uns<br />

wieder frei und spüren die eigene innere Kraftquelle.“ n<br />

Heilsames Singen mit der Musiktherapeutin Marion Spinka<br />

• 2. und 3. Sing-Kur: 17. – 23. 3. 2013 und 25. – 31. 8. 2013,<br />

kneipp-Traditionshaus bad kreuzen<br />

• Offene Gruppe „Heilsames Singen“: jeden Mittwoch, 16.30 – 17.30 Uhr,<br />

kneipp-Traditionshaus bad kreuzen<br />

• Seminar „Singe, bis deine Seele Flügel bekommt“: 10. – 11. 11. 2012,<br />

kneipp-Traditionshaus bad mühllacken<br />

Info & Kontakt:<br />

kneipp-Traditionshäuser der marienschwestern vom karmel, www.kneippen.at<br />

ALLE!ACHTUNG! 10/2012 19


<strong>AUVA</strong> thEMa<br />

Gesund in<br />

den herbst<br />

Der Herbst hat nicht das beste Image – Nässe,<br />

Kälte und Dunkelheit legen sich über das Land,<br />

Sonnenstunden nehmen ab, Erkältungen und<br />

Krankheiten dafür zu. Trotzdem hat gerade diese<br />

Jahreszeit ihren ganz besonderen Charme. Um<br />

diesen aber aktiv und gesund genießen zu können,<br />

sollte das Immunsystem rechtzeitig gestärkt<br />

werden.<br />

Der herbst drückt bei vielen von uns auf das psychische<br />

und physische Wohlbefinden. Kürzer<br />

werdende Tage und weniger Sonnenlicht<br />

bringen hormone und Botenstoffe im Gehirn durcheinander<br />

oder können niedergeschlagenheit auslösen. Wir<br />

fühlen uns dann schlapp, antriebslos – und krank. Schuld<br />

daran <strong>ist</strong> me<strong>ist</strong> eine Kombination von überhitzten und<br />

schlecht belüfteten räumen drinnen und nässe und<br />

Kälte draußen. Krankheitserreger haben so ein leichtes<br />

Spiel. die Folge sind husten, Schnupfen, heiserkeit. laut<br />

Stat<strong>ist</strong>ik leiden Erwachsene dreimal im Jahr an Erkältungen,<br />

konzentriert auf die Zeit zwischen September<br />

und Dezember, Kinder doppelt so oft. Aber auch wenn<br />

feuchtes Wetter und kalte Temperaturen erhöhte Anforderungen<br />

an die körpereigene Abwehr stellen, so können<br />

wir doch aktiv entgegenwirken, anstatt uns unserem<br />

Schicksal kampflos zu ergeben. Ein trainierter Körper und<br />

ein schlagkräftiges Immunsystem sind die besten Schutzschilde<br />

im Abwehrkampf. Bewegung, frische Luft und<br />

bewusste Ernährung sind dabei ebenso wichtige Faktoren<br />

wie Entspannung, Stressabbau und ausreichend Schlaf.<br />

Licht, Luft & Bewegung<br />

Tageslicht tut nicht nur der Seele gut, sondern aktiviert<br />

auch Abwehrkräfte. Licht beeinflusst über Botenstoffe<br />

7 Tipps, um gesund durch den<br />

Herbst zu kommen<br />

• Schlafen Sie gut und lange.<br />

• Verbringen Sie täglich mindestens 30 Minuten im Freien.<br />

• Betreiben Sie dreimal wöchentlich Sport.<br />

• Genießen Sie Sonne & Licht.<br />

• Trinken Sie genug.<br />

• Essen Sie frisches Obst und Gemüse.<br />

• Sauna <strong>ist</strong> Wohlbehagen für Körper und Seele.<br />

20 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

unsere Stimmung und die Aktivität unseres Immunsystems.<br />

Das „Glückshormon“ Serotonin – ein Botenstoff<br />

im nervensystem, der die Wahrnehmung von<br />

Schmerzen, die Regulation des Kreislaufs sowie den<br />

Schlaf-Wachrhythmus positiv beeinflusst – fehlt dem<br />

Körper vor allem in sonnen- und lichtarmen Phasen.<br />

Wärmende Sonnenstrahlen sind also umso wertvoller, je<br />

seltener sie werden.<br />

ob Spaziergänge oder ausdauersportarten wie nordic<br />

Walking, Bergwandern, Laufen und Rad fahren – Aktivitäten<br />

im Freien halten das immunsystem im herbst<br />

in Schwung und sorgen dafür, dass sich Körper und<br />

Atmungsorgane an die stärkeren Temperaturschwankungen<br />

gewöhnen. Der Wechsel zwischen warmer<br />

Innen- und kalter Außenluft regt Durchblutung und<br />

Abwehrfunktion an. Die Anzahl der Immunzellen und<br />

deren Aktivität nimmt zu, dadurch kann der Körper<br />

schneller auf eindringende Keime reagieren.<br />

Gesund essen, viel trinken<br />

Wer sich gesund ernährt und auf frisches Obst und<br />

Gemüse setzt, kann auf zusätzliche künstliche Vitaminpräparate<br />

auch im herbst weitgehend verzichten. obst<br />

und Gemüse enthalten Vitamine und Mineralstoffe, die<br />

unsere Abwehr unterstützen und Keime bekämpfen<br />

können. Besonders wichtig für unsere Abwehrkräfte <strong>ist</strong><br />

in dieser Jahreszeit Vitamin C, ein echter alleskönner<br />

<strong>ist</strong> in diesem Zusammenhang Spinat. Vollkornprodukte<br />

und hülsenfrüchte enthalten Zink, ein Spurenelement,<br />

das die Fresszellen aktiviert und die Bildung von Antikörpern<br />

unterstützt. „Ein Apfel am Tag erspart dir den<br />

Arzt“, sagt ein altes Sprichwort. Im Apfel stecken mehr<br />

als 300 inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralien, Spurenelemente<br />

und sekundäre Pflanzenstoffe. Seine Bioaktivstoffe<br />

stärken das Immunsystem. n<br />

FOTOlia.COm<br />

Weil der Körper in Herbst<br />

und Winter mehr Energie<br />

benötigt, braucht er auch<br />

längere Ruhepausen.


sO<br />

eine bewegung für mehr bewegung<br />

Erstmals in der österreichischen Sportgeschichte haben sich alle heimischen<br />

Sportverbände zusammengeschlossen, um sich Gehör zu verschaffen und „Druck auf<br />

die Politik auszuüben“. Das gemeinsame Ziel, eine tägliche Turnstunde für alle<br />

Kindergartenkinder und Schüler, soll mittels Unterschriftenaktion erreicht werden.<br />

werden wir stark genug sein, um<br />

etwas zu bewegen“, sagte einer, der es wissen<br />

„Gemeinsam<br />

muss: Der Präsident der Österreichischen<br />

Bundes-Sportorganisation (BSo), dr. Peter Wittmann,<br />

weiß als Politprofi, ehemaliger Staatssekretär und langjähriges<br />

SPÖ-Vorstandsmitglied aus eigener Erfahrung, wie<br />

schwer es <strong>ist</strong>, den Stellenwert des Sports bei den politischen<br />

Entscheidungsträgern entsprechend zu verankern. Das gilt<br />

besonders dort, wo es kein Blitzlichtgewitter im Schatten<br />

der heimischen Sportstars zu ernten und damit das eigene<br />

Image aufzupolieren gibt. „Der Stellenwert des Sports<br />

<strong>ist</strong> hoch, aber nur in der Bevölkerung, leider nicht in der<br />

Politik“, stimmt der mächtige ÖSV-Präsident Prof. Peter<br />

Schröcksnadel zu. Daher <strong>ist</strong> Schröcksnadel besonders stolz<br />

darauf, dass erstmals ein nationaler Schulterschluss gelungen<br />

<strong>ist</strong>, „der Gewicht haben wird. Der gesamte Sport steht<br />

zusammen. Das hat es in dieser Form noch nie gegeben.“<br />

Es <strong>ist</strong> bezeichnend, dass es erst eines negativen Anlasses<br />

bedurfte, um diesen Schulterschluss zustande zu bringen.<br />

Das medaillenlose Abschneiden bei den Olympischen<br />

Sommerspielen hat eine breite Diskussion über Mängel<br />

Die Präsidenten der Sportverbände – im Bild flankiert von Österreichs bestem weiblichen Beachvolleyball-Duo Stefanie<br />

und Doris Schwaiger und dem ehemaligen Olympia sieger Fritz Strobl – bei der Unterzeichnung ihrer Initiative für die tägliche<br />

Turnstunde (v. l. n. r.): ÖSV-Präsident Prof. Peter Schröcksnadel, BSO-Präsident Dr. Peter Wittmann, ÖVV-Präsident<br />

KR Peter Kleinmann, ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner und ÖOC-GS Dr. Peter Mennel.<br />

details zur initiative<br />

und unterschriftsmöglichkeit<br />

unter:<br />

www.turnstunde.at<br />

im heimischen Spitzen- und Breitensport ausgelöst und<br />

langjährigen Kritikern des bestehenden Systems ein neues<br />

Forum gegeben, um ihre Argumente in die öffentliche Diskussion<br />

einzubringen und sich entsprechende mediale Aufmerksamkeit<br />

zu verschaffen.<br />

Nicht sitzen bleiben<br />

Konkret fordert die BSO mit der Unterschriftenaktion<br />

die tägliche turnstunde im Kindergarten, in der Volks-<br />

schule und in allen weiteren Schultypen. nach dem<br />

Motto „Unsere Kinder dürfen im Sport nicht sitzen<br />

bleiben!“ will die Initiative die Schule zu einem Lebensraum<br />

für junge Menschen machen, der nicht nur ge<strong>ist</strong>iges<br />

Lernen beinhalten, sondern auch ein positives<br />

Umfeld für Bewegung und Sport schaffen soll. „Es kann<br />

nicht sein“, argumentiert Wittmann, „dass Kinder und<br />

Jugendliche immer mehr sitzen und sich immer weniger<br />

bewegen. Wir müssen ihnen die Freude an der Bewegung<br />

vermitteln.“<br />

Die besorgniserregenden Fakten, auf die sich Wittmann<br />

bezieht, liegen seit Langem am Tisch. Die österreichische<br />

Jugend <strong>ist</strong> beim alkohol- und nikotinkonsum<br />

und bei der Fettleibigkeit europaweit in den Medaillenrängen.<br />

nur mehr 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen<br />

in Österreich betreiben regelmäßig Sport. 28 Prozent<br />

der Buben und 25 Prozent der Mädchen zwischen<br />

sechs und 18 Jahren sind übergewichtig oder fettleibig.<br />

40 Prozent der Kinder mit Symptomen der Fettleibigkeit<br />

im Alter von sieben Jahren weisen diese auch als<br />

Erwachsene auf. Mangelnde Bewegung <strong>ist</strong> die Ursache<br />

für viele chronische Krankheitsbilder.<br />

Körper und Ge<strong>ist</strong><br />

Bewegung steigert nicht nur die körperliche,<br />

sondern auch die ge<strong>ist</strong>ige Fitness.<br />

Mehr Bewegung erhöht nachweislich die<br />

Gehirnsubstanz und verringert Gedächtnisprobleme.<br />

Eine schwedische Studie hat<br />

erst vor Kurzem wissenschaftlich nachgewiesen,<br />

dass „eine tägliche Sporteinheit<br />

nicht nur die motorischen Fähigkeiten,<br />

sondern auch die Schulnoten in hauptfächern<br />

wie Mathematik oder Englisch<br />

signifikant verbessert.“ Andere Studien<br />

wiederum hatten schon zuvor das Potenzial<br />

des Schulsports zum Ausgleich sozialer<br />

Unterschiede oder zur Aggressionsbewältigung<br />

belegt.<br />

Mit der nun gestarteten Initiative wollen<br />

die Sportverbände nach skandinavischem Vorbild den<br />

Sport im Allgemeinen und den Schulsport im Speziellen<br />

zum „nationalen Anliegen“ machen. Damit das<br />

gelingt, sollen Spitzensportler, Kinder und Eltern mit<br />

einbezogen werden, oder wie es Volleyball-Präsident<br />

KR Peter Kleinmann ausdrückt: „Wir drehen das jetzt<br />

um: nicht die Kinder bitten die Sportler um autogramme,<br />

sondern die Sportler bitten die Kinder und ihre<br />

Eltern um ihre Unterschrift.“ n<br />

ALLE!ACHTUNG! 10/2012 21


SChUlE<br />

erste hilfe kinderleicht<br />

<strong>Was</strong> Erwachsene sich oft nicht zutrauen, bringt Kinder zume<strong>ist</strong> nicht aus der Ruhe: Selbst<br />

heraus fordernde Erste-Hilfe-Aufgaben wie Herzdruckmassage oder Beatmung bewältigen<br />

schon Neunjährige mit großem Geschick.<br />

Ein Autorenteam rund um Roman Fleischhackl, Alexander<br />

nürnberger und Fritz Sterz zeichnet verantwortlich<br />

für eine Studie, die die Kompetenzen<br />

von Schulkindern in der Ersten hilfe testete. anlass für die<br />

Untersuchung war die weit verbreitete Vermutung, dass ein<br />

Erste-hilfe-training inklusive herz-lungen-reanimation<br />

Schulkinder physisch und kognitiv überfordert.<br />

<strong>Was</strong> bleibt vom Training?<br />

Grundlage der Studie bildeten Schulkinder, die ein sechsstündiges<br />

Erste-hilfe-training genossen. nach vier<br />

Monaten wurde getestet, wie kompetent die Schüler<br />

betreffend folgender Parameter waren: herz-lungen-<br />

Reanimation, Einsatz eines AED (Automatisierter externer<br />

defibrillator oder laiendefi), Überprüfung von lebenszeichen,<br />

stabile Seitenlage sowie erfolgreiche Verständigung<br />

von notarzt bzw. rettung. Miteinbezogen wurden mögliche<br />

Zusammenhänge mit Alter, Geschlecht und Body<br />

Mass index (BMi), um die Parameter zu berechnen.<br />

Von 147 Schülern im alter von neun bis 18 Jahren führten<br />

86 Prozent die Erste-hilfe-Maßnahmen korrekt durch. Selbst<br />

bei der herzdruckmassage lagen sowohl die druckintensität<br />

als auch die Frequenz im erforderlichen Rahmenmaß.<br />

69 Prozent der Schüler bogen den Kopf weit genug nach<br />

hinten, um eine effiziente Beatmung durchzuführen und<br />

auch das verabreichte Luftvolumen entsprach den notwendigen<br />

Ausmaßen. Andere lebensrettende Maßnahmen<br />

erreichten ebenfalls 80 Prozent oder mehr Effizienz. Als einzige<br />

Maßnahme steht die druckintensität bei der herzmassage<br />

offenbar im Zusammenhang mit BMI, Gewicht und<br />

Größe, aber nicht mit dem Alter der Probanden.<br />

Kinder gehören geschult<br />

Das erfreuliche Resultat der Studie: Selbst neunjährige<br />

Schüler sind imstande, die grundlegenden lebensrettenden<br />

Erste-hilfe-Maßnahmen erfolgreich und effizient<br />

zu erlernen und anzuwenden. Sogar der Einsatz eines AED,<br />

die stabile Seitenlage und das absetzen eines notrufs stellen<br />

keine echten hindernisse dar. So wie auch bei Erwachsenen<br />

kann die physische Kraft die Druckintensität bei der<br />

herzdruckmassage und das luftvolumen bei der Beatmung<br />

beeinflussen, doch die grundsätzliche Fähigkeit <strong>ist</strong><br />

vorhanden und ausreichend, um Leben zu retten.<br />

Die Lektion, die Erwachsene daraus lernen sollten:<br />

Ausreden zählen nicht, jeder kann Leben retten. Wer<br />

allerdings nie gelernt hat, wie Erste hilfe aussieht, wird<br />

sich me<strong>ist</strong> nicht trauen. Die Studie bestätigt internationale<br />

Forschungsergebnisse, die zu dem Schluss kommen,<br />

dass bereits Kinder in Erster hilfe geschult werden<br />

22 10/2012 www.alle-achtung.at<br />

Selbst neunjährige Schüler sind imstande,<br />

die grundlegenden lebenserhaltenden<br />

Erste-Hilfe-Maßnahmen erfolgreich und<br />

effizient zu erlernen.<br />

sollen, damit sie als Erwachsene<br />

auch tatsächlich aktiv werden.<br />

Studienautor ao. Univ.Prof. Dr.<br />

Fritz Sterz, Universitätsklinik für<br />

notfallmedizin, dazu: „<strong>Was</strong> hänschen<br />

nicht lernt, lernt hans nimmermehr – das stimmt<br />

auch für lebensrettende Sofortmaßnahmen! n<br />

Österreichweiter Erste-Hilfe-Schülerbewerb des Jugendrotkreuzes<br />

die sieger kommen aus der steiermark! „die Jugendlichen haben eindrucksvoll<br />

bewiesen, dass sie im notfall wissen, wie man richtig und schnell hilft“, sagt<br />

bewerbsleiterin und Erste-hilfe-Expertin susanne widhalm.<br />

140 Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 - 18 Jahren aus ganz Österreich sind<br />

im Juni beim Erste-hilfe-bundesbewerb des Österreichischen Jugendrotkreuzes in<br />

kärnten angetreten. bei inszenierten unfällen beim baden und mit dem moped und<br />

notfällen wie einem asthmaanfall, knochenbruch und starker blutung zeigten die mädchen<br />

und burschen, was sie drauf haben.<br />

Über das Jugendrotkreuz lernen bereits Volksschulkinder, was die wichtigsten Erstehilfe-maßnahmen<br />

sind – denn auch ein richtig abgesetzter notruf kann leben retten.<br />

das Jugendrotkreuz bietet, gemeinsam mit Partner wie der auVa, ein umfassendes<br />

Erste-hilfe-ausbildungsprogramm: „helfi hilft dir helfen“ für Volksschüler, in weiterführenden<br />

Schulen 8-stündige Einführungskurse und 16-stündige Erste-Hilfe-Kurse für<br />

Fortgeschrittene.<br />

www.jugendrotkreuz.at/erstehilfe<br />

FOTOs ÖJRk/EggEnbERgER


PRODUKTE<br />

Haben auch Sie interessante Produkte aus dem Bereich Arbeitsschutz oder Arbeitssicherheit?<br />

Senden Sie uns Ihre Informa tionen und Bilder an: alle.achtung@auva.at<br />

Innovation bei<br />

Gasflaschenventilen<br />

Sicherheit steht beim Umgang mit Gasflaschen an<br />

erster Stelle. Speziell auf Extrembedingungen –<br />

wie etwa auf Baustellen – hat Air Liquide reagiert.<br />

Eine neue Generation von Gasflaschen vereint<br />

hohe Sicherheitsstandards und den Bedienkomfort.<br />

ALTOP und SMARTOP sind zwei alternative<br />

Gasflaschen-Systeme mit schlagfesten Kunststoffkappen,<br />

die Armaturen vor Stößen schützen.<br />

der Kopf der altoP-Variante hat eine patentierte<br />

Vollschutzkappe, in der druckminderer, druckregler,<br />

Inhaltsanzeige, Schlauch-Schnellanschluss<br />

sowie ein on-/oFF-hebel untergebracht sind.<br />

Bei der zweiten Variante SMartoP handelt es<br />

sich um einen Flaschenkopf mit Restdruckventil,<br />

on-/oFF-hebel und einer permanenten inhaltsanzeige<br />

– geschützt durch eine stoßfeste Kappe in<br />

Bügelform. hier kann ein handelsüblicher druckminderer<br />

angeschlossen werden. Beide Systeme<br />

sind mit einer Rückstromsperre sowie einem<br />

Durchflussmengenregler ausgestattet – dieser bietet<br />

erhöhten Schutz bei einer unbeabsichtigten Öffnung<br />

des Flaschenventils.<br />

www.airliquide.at<br />

Öffentliche Gebäude müssen aufrüsten: bis<br />

2015 gilt „Barrierefreiheit für alle“.<br />

3m<br />

Streifen geben Sicherheit<br />

die auf dieser seite angeführten informationen unterliegen nicht der Verantwortung der Redaktion.<br />

bEigEsTEllT<br />

Hohe Sicherheitsstandards und ebenso<br />

hoher Bedienkomfort sind in der neuen<br />

Gasflasche kombiniert.<br />

Ein Business-<br />

Wochenplaner für<br />

2013 mit spirituellem<br />

Touch.<br />

Kalender entschleunigt<br />

Die Zeit <strong>ist</strong> reif für einen Wochenplaner, der Business<br />

und Spiritualität miteinander verbindet. Da<br />

<strong>ist</strong> sich das Entwickler- und herausgeberinnen<br />

team von astrologin, numerologin und Feng<br />

Shui Expertin einig. Ein Business-Wochenplaner<br />

für 2013 entstand aus dem eigenen Bedürfnis der<br />

Initiatorinnen, einen Buchkalender zu entwerfen,<br />

der neben dem Mondkalender auch die Tagesqualität<br />

aus numerologischer Sicht anzeigt. Die Inhalte<br />

wurden sorgfältig recherchiert und bieten eine<br />

Übersicht an altem, bewährtem und gleichzeitig<br />

zeitgemäßem Wissen aus weltlichen, ge<strong>ist</strong>lichen<br />

und spirituellen Lebensbereichen. Der Kalender<br />

beinhaltet Wissen rund um numerologische Tagesschwingungen,<br />

Astrologie, einen Mondkalender,<br />

Feiertage aus aller Welt und die Mondphasen.<br />

www.kalender-des-alten-wissens.at<br />

Bis Ende 2015 sollen alle öffentlichen Gebäude in Österreich barrierefrei zugänglich sein. Dazu zählt<br />

auch die Ausstattung mit Bodenleitsystemen, die es Blinden und Sehbehinderten ermöglichen alleine<br />

und sicher unterwegs zu sein. In Salzburg ging die Flachgauer Gemeinde Koppl mit gutem Beispiel<br />

voran und verlegte im neuen Gemeindezentrum 3M Bodenmarkierungsbänder als Leitstreifen.<br />

Das taktile Bodenleitsystem besteht aus drei unterschiedlichen Komponenten: Der Leitstreifen<br />

mit sieben parallelen Linien muss insgesamt mindestens 40 Zentimeter breit sein. Er besteht aus drei<br />

Zentimeter breiten, im Waffelmuster genoppten 3M Bodenmarkierungsbändern, die im Abstand<br />

von drei Zentimetern auf den Boden aufgebracht werden. Die Leitstreifen kleben parallel zur<br />

Gehrichtung beim Eingang des Koppler Gemeindezentrums und sind mit einem Stock gut zu<br />

ertasten. Vor treppen, türen oder Fahrstühlen kennzeichnen sogenannte auffanglinien das Ende<br />

des Leitsystems. Kreuzungen von Leitstreifen werden mit Aufmerksamkeitsfeldern bestehend aus<br />

64 schachbrettartig angeordneten noppen versehen. Farblich sollten die leitstreifen im Kontrast<br />

zur Oberfläche stehen: also helle Bänder auf dunklen Böden und umgekehrt, um auch gut sehende<br />

Menschen auf die Leitstreifen aufmerksam zu machen.<br />

Die aufklebbaren, rutschhemmenden 3M Bodenmarkierungsbänder bewähren sich<br />

besonders bei der Verlegung. die Markierung kann bei laufendem Betrieb ohne Schmutzbelästigung<br />

erfolgen. Bei baulichen Veränderungen lässt sich das orientierungssystem erweitern<br />

oder die Wegführung verändern. Die 3M Leitlinien sind robust und bleiben auch auf<br />

strapazierten Böden jahrelang kleben. Auch Kinderwägen oder Rollstühle sind für die Markierungsbänder<br />

unproblematisch.<br />

www.3m.com/at/blindenleitsystem<br />

sCREEnshOT<br />

10/2012 23


3 AUSGABEN GRATIS TESTEN!<br />

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* Gutschein gültig ab einem Einkaufswert von € 100,-. Einlösbar bis 31.12.2012 bei allen teilnehmenden SPORT 2000 Händlern. Nicht in bar ablösbar.<br />

Pro Person nur ein Gutschein einlösbar. Nicht mit anderen Aktionen kumulierbar.<br />

Ich bin damit einverstanden, dass die Verlag Gesundheit GmbH die von mir angegebenen Daten zur Abwicklung des Gesundheit-Testabos sowie damit zusammenhängende Informationszwecke verwendet.<br />

Diese Zustimmung lässt sich jederzeit von mir widerrufen.<br />

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