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„Blütenfest” (Hana Matsuri), der Geburtstag des Buddha ...

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die Erleuchtung 悟り (satori) 20 fand. [5] In China kam es auch vor, dass man den Tag <strong>der</strong><br />

„Feier zum Begießen <strong>Buddha</strong>s“ mit dem Tag <strong>der</strong> „Feier zur Erlangung <strong>der</strong> Erleuchtung“<br />

verwechselte. [6] Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass im Jahreszeitenwörter-<br />

Glossar Keisos 荊楚歳時記 (Keiso Saijiki) 21 <strong>der</strong> achte Tag <strong>des</strong> zweiten Monats 二月八日<br />

(nigatsu yôka) als Tag <strong>der</strong> Geburt [<strong>des</strong> Heiligen] 降 誕 (kôtan), d.h. als Tag <strong>der</strong><br />

„Herabgeburt“ 下生 (geshô), angesehen wird. [7] Dies könnte folglich mit dem Tag, an<br />

dem er seine Erleuchtung erlangte, verwechselt worden sein. [8] Am 15. Februar findet<br />

die „Feier zu <strong>Buddha</strong>s To<strong>des</strong>tag“ statt. [9] Es wird <strong>der</strong> Eintritt Shakyamunis ins<br />

Nirwana 入滅 (nyûmetsu) begangen 行う (okonau).<br />

2.2 Blütenfest im Kalen<strong>der</strong> 22<br />

[1] [Dieses Jahresfest] wird dem gregorianischen Kalen<strong>der</strong> 西暦 (seireki) 23 nach am 8.<br />

April 四 月 八 日 (shigatsu yôka) 24 gefeiert. [2] Auch die Feste zum „Achten Tag <strong>des</strong><br />

Deutzienmonats“ begeht man am 8. April. [3] Es kommt auch vor, dass die Feste am 8.<br />

Mai 五月八日 (gogatsu yôka) 25 gefeiert 祝う (iwau) werden. [4] Es ist <strong>der</strong> achte Tag <strong>des</strong><br />

vierten Monats 卯 月 八 日 (uzuki yôka) <strong>des</strong> alten Kalen<strong>der</strong>s 旧 暦 (kyûreki). [5] In <strong>der</strong><br />

Kansai-Region 関西地方 (Kansai Chihô) wird [das Blütenfest] am 8. Mai gefeiert. [6]<br />

[Der Tag <strong>des</strong> Festes] wurde aus China überliefert 伝える (tsutaeru). [7] Nach dem alten<br />

20 Satori ist ein buddhistischer Terminus 仏 語 (butsugo). Laut NKD bedeutet er, dass man Zweifel 迷 い (mayoi)<br />

ablegt und die Wahrheit 真理 (shinri) erfährt. Gemeint ist das Überschreiten 超越 (chô'etsu) <strong>der</strong> Welten von Leben<br />

und Tod 生死 (seishi).<br />

21 Die japanische Lesung für das Xingchu Suishiji. Es ist ein Jahrbuch über Ereignisse <strong>des</strong> Lebens- bzw.<br />

Jahresverlaufs aus dem 6. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Vgl. Kai HASEGAWA: „Time in Saijiki“, Japan Review 14 (2002), 151-172.<br />

22 Festtag im Kalen<strong>der</strong> [1] 1:38; 2:110; 4:82; 5:70; 7:45; 8:110; 9:166; 10:54; 11:28; 12:62; 13:65; 14:34; 15:44;<br />

16:87; 17:99; 18:135; 19:12; 20:148; 22:200; 24:242; 25:120; 27:158; 28:37; 29:68; 31:64; 32:66; 33:76; 36:14;<br />

37:2; 38:199; 39:262; 40:95; 41:27; 42:30; 44:63; 43:97; 45:160 [2] 5:70; 8:111; 12:63; 14:34; 17:100; 19:12;<br />

22:200; 31:66; 32:68; 37:2; 38:201; 43:100; 44:63 [3] 3:50; 6:70; 16:87; 17:99; 18:135; 20:148; 22:200; 23:81;<br />

24:242; 25:120; 31:64; 34:113; 38:199; 42:30 [4] 2:110; 6:70; 8:111; 16:87; 17:98; 20:148; 23:81; 24:242;<br />

25:120; 26:41; 29:68; 31:64; 34:113; 37:2; 38:199; 40:66 [5] 4:82; 6:70; 20:148 [6] 38:198; 40:65 [7] 21:118;<br />

18:136; 30:24 [8] 1:38; 30:24; 32:66; 33:76 [9] 1:38; 15:44; 32:66; 43:97 [10] 15:44; 32:66; 43:97 [11] 15:45;<br />

43:97 [12] 15:47 [13] 3:51; 6:70; 8:111; 12:61; 14:34; 22:200; 24:242; 31:67; 32:68; 38:202.<br />

23 Der gregorianische Kalen<strong>der</strong> wurde 1873 im Zuge <strong>der</strong> Meiji-Restauration 明治維新 (Meiji Ishin) 1868 eingeführt.<br />

Mit <strong>der</strong> Meiji-Restauration wurde das Feudalsystem 封 建 制 度 (hôken seido) abgeschafft und das Land<br />

mo<strong>der</strong>nisiert.<br />

24 Der <strong>Geburtstag</strong> Shakyamunis ist datiert auf den achten Tag <strong>des</strong> vierten Monats nach dem lunaren Kalen<strong>der</strong>. Mit<br />

<strong>der</strong> Einführung <strong>des</strong> gregorianischen Kalen<strong>der</strong>s durch die Meiji-Regierung am 1. Januar 1873 wurde dieser<br />

abgeschafft. Da <strong>der</strong> gregorianische Kalen<strong>der</strong> 12 Monate umfasst, mit 28 bis 31 Tagen, <strong>der</strong> lunare Kalen<strong>der</strong> aber<br />

dreißig Tage pro Monat mit zwei Schaltmonaten alle fünf Jahre, führte dies zu einer kalendarischen Diskrepanz<br />

und einer Verschiebung in <strong>der</strong> Datierung von Festen etc. Daher ist es durchaus möglich, dass Schreine o<strong>der</strong><br />

Tempel sich bzgl. Daten von Festivitäten heute noch am lunaren Kalen<strong>der</strong> orientieren und den <strong>Geburtstag</strong> einen<br />

Monat später am achten Mai feiern.<br />

Vgl.: Fanny Hagin MAYER: „The Calendar of Village Festivals: Japan“, Asian Folklore Studies 48 (1989): 141.<br />

25 In Japan nennt man das Übertragen von Daten, bspw. in Bezug mit Jahresfesten, vom alten in den neuen Kalen<strong>der</strong><br />

tsuki okure 月 遅 れ („verspäten“, „[eine Uhr] geht nach“). Durch die Umstellung <strong>des</strong> Kalen<strong>der</strong>s entstand eine<br />

zeitliche Diskrepanz von etwa einem Monat, sodass <strong>der</strong> Monat <strong>des</strong> alten Kalen<strong>der</strong>s im neuen „nachgeht“. So liegt<br />

<strong>der</strong> vierte Monat <strong>des</strong> lunaren Kalen<strong>der</strong>s eigentlich im Mai <strong>des</strong> Solarkalen<strong>der</strong>s 太陽暦 (taiyô reki).<br />

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