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„Blütenfest” (Hana Matsuri), der Geburtstag des Buddha ...

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kommen, um dem Tanjô Butsu einen *Besuchˇ お参り (o-mairi) 112 abzustatten. [20] Es<br />

ist Brauch 習わし (narawashi), über den Kopf <strong>der</strong> Statue <strong>des</strong> soeben geborenen <strong>Buddha</strong><br />

süßen Tee zu gießen. [21] Der Kopf wird dreimal mit süßem Tee übergossen. [22] Mit<br />

heißem Duftwasser kann er auch übergossen werden. [23] Zum Begießen verwendet<br />

man einen Schöpflöffel 柄杓 (hishaku), [24] <strong>der</strong> aus Bambus [25] o<strong>der</strong> aus Holz ist. [26]<br />

Ebenso kann <strong>der</strong> Tee aus einem Teekessel gegossen werden. [27] Der Brauch <strong>des</strong><br />

„<strong>Buddha</strong>-Begießens“ ist auf die Legende zurückzuführen, in <strong>der</strong> vom ersten Bad<br />

Shakyamunis erzählt wird. [28] Man schmeißt ein Geldopfer 賽 銭 (saisen) in den<br />

Blüten*tempel [29] und betet 拝 む (ogamu) zum Tanjô Butsu. [30] Der Tee wird in<br />

kleine Behältnisse gefüllt, [31] die aus Bambus sind. [32] Es können auch Teeschalen 茶<br />

碗 (chawan) [33] o<strong>der</strong> Plastikflaschen sein. [34] [Einerseits heißt es] <strong>der</strong> süße Tee wird<br />

den Tempelbesuchern geschenkt, [35] [an<strong>der</strong>erseits sagt man,] er wird verkauft. [36]<br />

Man kann den süßen Tee direkt vor Ort im Tempel trinken [37] o<strong>der</strong> ihn mit nach Hause<br />

nehmen, wo [38] er unter allen Familienmitglie<strong>der</strong> aufgeteilt wird. [39] Der Tempel<br />

erhofft sich von den Besuchern Geldspenden. [40] Es werden festliche Paraden 行 列<br />

(gyôretsu) veranstaltet, [41] zu denen ein weißer Elefant 白象 (shiro zô) umhergezogen<br />

wird, bspw. [42] die Aufgangstraße zum Tempel 参道 (sandô) entlang. [43] Der weiße<br />

Elefant ist künstlich und [44] aus Pappmaché gemacht. [45] Er stellt den heiligen<br />

Elefanten 聖 象 (seizô) aus <strong>der</strong> Legende dar. [46] Der Blüten*tempel wird samt<br />

<strong>Buddha</strong>statue auf den Elefanten gesetzt. [47] Am Sensô-Tempel gibt es dafür einen<br />

zweiten Blüten*tempel. [48] Mancherorts wird <strong>der</strong> Blüten*tempel wie ein mikoshi 御輿<br />

umhergetragen, [49] dann ist es ein hana mikoshi 花 み こ し („Blumensänfte“). [50]<br />

Festliche Paraden kann man am Ekô- und am Sensô-Tempel sehen. [51] Der Sensô-<br />

Tempel hängt anlässlich <strong>des</strong> Festtages auch eine bestickte Bildrolle <strong>des</strong> soeben<br />

geborenen <strong>Buddha</strong> aus <strong>der</strong> Momoyama-Zeit 桃 山 時代 (Momoyama Jidai) auf. [52] Es<br />

finden buddhistische Totenfeier 法要 (hôyô) 113 statt, [53] es wird gegessen und getrunken<br />

und überdies [54] gesungen. [55] Man singt Karaoke, [56] getanzt wird auch. [57]<br />

Zuhause sollte man sich <strong>der</strong> „Raum-Ästhetik“ 室礼 (shitsurai) widmen. [58] Ein Gesteck<br />

aus Blumen <strong>der</strong> Saison, in <strong>des</strong>sen Mitte ein Bambussprössling steckt, wird arrangiert.<br />

[59] Man nennt den Bambussprössling auch „<strong>Buddha</strong>s spärliche Silhouette“ 仏 影 疏<br />

(Butsu eiso), denn seine Form gleicht <strong>der</strong> Gestalt <strong>des</strong> neugeborenen Shakyamuni. [60]<br />

Zum Blütenfest schließen sich oftmals die verschiedenen buddhistischen Schulen 仏教の<br />

112In einem religiösen Kontext bezeichnet o-mairi den Besuch von Tempeln o<strong>der</strong> Schreinen. Darüber hinaus<br />

bezeichnet es auch Pilger- bzw. Wallfahrten.<br />

11318:136. Ebenso benutzt man den Ausdruck kuyô 供養: 16:87.<br />

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