Beckenbodentraining bei Belastungsinkontinenz Eine ... - TOBIAS-lib
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4. Therapie der <strong>Belastungsinkontinenz</strong><br />
Bei der Therapie der <strong>Belastungsinkontinenz</strong> gilt das Prinzip: konservativ vor operativ.<br />
Falls eine konservative Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringt, bzw. nicht<br />
erfolgversprechend erscheint oder von der Patientin nicht erwünscht wird, kommt eine<br />
operative Therapie in Betracht.<br />
4.1. Konservative Therapie<br />
4.1.1. Änderung des Lebensstils<br />
Bei übergewichtigen Frauen konnte in einer randomisierten Studie, durch ein<br />
sechsmonatiges Gewichtsreduktionsprogramm, die Inkontinenzepisoden um 47% reduziert<br />
werden (Subak LL et al., 2009).<br />
In einer weiteren randomisierten Studie war eine 5-10%ige Gewichtsabnahme <strong>bei</strong> adipösen<br />
Patientinnen mit einer 60% Abnahme der Inkontinenzepisoden assoziert. (Subak LL et al.,<br />
2005)<br />
Diese Ergebnisse zeigen, dass es sinnvoll ist, adipöse Frauen zu einer Gewichtreduktion zu<br />
motivieren.<br />
Als weitere Änderungen des Lebensstils werden oft Nikotinkarenz und Koffeinreduktion<br />
genannt. <strong>Eine</strong>n Nachweis für eine Besserung der <strong>Belastungsinkontinenz</strong> <strong>bei</strong> Verzicht dieser<br />
Genussmittel gibt es aber nicht.<br />
4.1.2. <strong>Beckenbodentraining</strong><br />
Nachforschungen von Chang zeigen, dass Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens<br />
bereits vor über 6.000 Jahren im chinesischen Taoismus ein wichtiger Bestandteil von<br />
Übungsprogrammen waren (Chang S, 1984).<br />
Das <strong>Beckenbodentraining</strong> ist definiert als wiederholte selektive willkürliche Kontraktion und<br />
Relaxation spezifischer Beckenbodenmuskeln. Dieses setzt eine sichere Beherrschung der<br />
Beckenbodenmuskulatur voraus.<br />
Arnold Kegel wies in einer Veröffentlichung von 1948 auf die Bedeutung eines gezielten<br />
<strong>Beckenbodentraining</strong>s zur Verbesserung einer <strong>Belastungsinkontinenz</strong> hin (Kegel AH, 1948).<br />
Kegel berichtet, dass 84% seiner Patientinnen nach der Durchführung eines