Beckenbodentraining bei Belastungsinkontinenz Eine ... - TOBIAS-lib

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Insgesamt nahmen 108 Patientinnen mit Belastungsinkontinenz oder einer Mischinkontinenz
mit Dominanz der Belastungskomponente an der Studie teil.
In die statistische Auswertung konnten die Messwerte von 88 dieser Patientinnen eingehen.
Nach der Durchführung des zwölfwöchigen Trainings nahm die Lebensqualität signifikant zu.
Die Anzahl der täglich benutzten Vorlagen konnte ebenso wie der Harnverlust beim
Vorlagewiegetest signifikant reduziert werden. Die Beckenbodenkontraktionskraft hatte
signifikant zugenommen. Es bestanden keine Unterschiede zwischen den drei Gruppen.
Mit dieser Studie konnten wir zeigen, dass die Lebensqualität signifikant zunimmt, wenn ein
EMG gesteuertes Feedbacktraining für die konservative Behandlung der
Belastungsinkontinenz benutzt wird. Auch die Kontraktionskraft der Beckenbodenmuskulatur
nahm über den Zeitraum des zwölfwöchigen Trainings signifikant zu. Die Anzahl der
täglichen benötigten Vorlagen reduzierte sich signifikant, wie auch der Urinabgang bei dem
vor Studienbeginn und nach Studienende durchgeführten Vorlagenwiegetest.
Unterschiede in den drei gewählten Therapiemethoden bezüglich der Ergebnisse konnten
nicht gefunden werden.
Bei Patientinnen mit Belastungsinkontinenz und der Fähigkeit, ihre Beckenbodenmuskulatur
willentlich zu kontrahieren, ist die Hinzunahme einer Elektrostimulation ohne zusätzlichen
Gewinn.
Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass Frauen, welche unter einer Belastungsinkontinenz
leiden, als erste Therapieform ein konventionelles Beckenbodentraining empfohlen werden
sollte. Diese Studie konnte zeigen, dass ein intensives, mehrwöchiges EMG-
Biofeedbacktraining mit einem Heimtrainingsgerät sehr effektiv ist. Regelmäßige Anleitung
und Überwachung des Trainings ist dabei notwendig.
Durch konservatives Beckenbodentraining kann aufgrund der möglichen psychischen und
physischen Verbesserungen eine operative Therapie vermieden bzw. hinausgeschoben
werden.