Beckenbodentraining bei Belastungsinkontinenz Eine ... - TOBIAS-lib
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5. Material und Methoden<br />
32<br />
Zwischen Juli 2004 und Dezember 2008 wurde mit Frauen, <strong>bei</strong> denen eine<br />
<strong>Belastungsinkontinenz</strong> bestand, ein drei Monate dauerndes <strong>Beckenbodentraining</strong> unter<br />
Anleitung mit EMG-Feedback alleine oder in Kombination mit Elektrostimulation durchgeführt<br />
(dreiarmige Studie). Die Kombination mit Elektrostimulation erfolgte in einem Arm<br />
konventionell, in einem zweiten Arm dynamisch.<br />
Die Studie wurde an zwei Zentren durchgeführt (Universitätsfrauenklinik Tübingen, und<br />
Deutsches Beckenbodenzentrum, St. Hedwig Krankenhaus, Berlin).<br />
Einschlusskriterien waren anamnestische Symptome einer <strong>Belastungsinkontinenz</strong> mit<br />
Urinverlust <strong>bei</strong>m Husten, ein klinisch urogynäkologischer Nachweis der<br />
<strong>Belastungsinkontinenz</strong> und ein Leidensdruck bezüglich der Inkontinenzsymptome.<br />
Frauen mit gemischter Harninkontinenz wurden ebenfalls in die Studie aufgenommen, wenn<br />
eine Dominanz der Belastungskomponente vorlag. <strong>Eine</strong> weitere Voraussetzung war die<br />
Fähigkeit der willkürlichen Kontraktion der Beckenbodenmuskulatur. Die prätherapeutische<br />
Beckenbodenkontrakionskraft wurde palpatorisch <strong>bei</strong> der vaginalen Untersuchung nach der<br />
Oxford-Skala (Isherwood und Rane, 2000) bestimmt. Mindestens eine geringe<br />
Kontraktionskraft, entsprechend der Ziffer 2 auf der Oxford-Skala (siehe Tabelle 5), musste<br />
vorhanden sein.<br />
Tabelle 5: Oxford-Skala<br />
0 keine willentliche Kontraktion<br />
1 Zucken einzelner Muskelfasern<br />
2 Geringe Kontraktion<br />
3 Gut tastbare Kontraktion<br />
4 Kräftige Kontraktion<br />
5 Kräftige Kontraktion gegen Widerstand, der mit dem Palpationsfinger ausgelöst wird.<br />
Weitere Voraussetzungen waren Volljährigkeit, ein negativer Schwangerschaftstest <strong>bei</strong><br />
prämenopausalen Frauen, die Einwilligungsfähigkeit, sowie die Möglichkeit eines<br />
regelmäßigen häuslichen Trainings und regelmäßiger Klinikbesuche. Die Patientinnen<br />
mussten ebenfalls motiviert sein, sich aktiv an der Therapie zu beteiligen.