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Beckenbodentraining bei Belastungsinkontinenz Eine ... - TOBIAS-lib

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2. Inkontinenzformen<br />

6<br />

Die Harninkontinenz ist definiert als ein unwillkürlicher Urinverlust. Diese Definition wurde<br />

2009 von Vertretern der International Urogynecological Association (IUGA) zusammen mit<br />

Vertretern der International Continence Society (ICS) festgelegt (Haylen BT et al., 2010).<br />

2.1. <strong>Belastungsinkontinenz</strong> (BIK)<br />

Die International Continence Society (ICS) wies 2003 <strong>bei</strong> der ICS Tagung in Florenz darauf<br />

hin, dass der Begriff „Stressinkontinenz“ wegen der verbalen Nähe zu „mentalem Stress“<br />

leicht zu falschen Assoziationen führen kann. Da <strong>bei</strong> „Stressinkontinenz“ unfreiwilliger<br />

Harnverlust durch einen Anstieg des abdominellen Drucks <strong>bei</strong> Belastungen wie z.B. Husten,<br />

Niesen, Lachen oder körperlichen Aktivitäten ausgelöst wird, könnte das durch den Begriff<br />

„<strong>Belastungsinkontinenz</strong>“ eindeutiger und verständlicher ausgedrückt werden.<br />

Unter <strong>Belastungsinkontinenz</strong> versteht man den unwillkürlichen Abgang von Urin durch die<br />

intakte Urethra aufgrund einer plötzlichen intraabdoninellen Drucksteigerung.<br />

Bei Patientinnen mit <strong>Belastungsinkontinenz</strong> kann man einen kontraktilen von einem<br />

akontraktilen Beckenboden unterscheiden (Messelink B et al., 2005). Frauen mit einem<br />

kontraktilen Beckenboden können auf Anforderung ihre Beckenbodenmuskulatur willkürlich<br />

anspannen. Frauen mit akontraktilem Beckenboden können willentlich keine Kontraktion der<br />

Beckenbodenmuskulatur auslösen, <strong>bei</strong> der vaginalen Untersuchung kann somit auch keine<br />

Kontraktion palpiert werden.<br />

Klinisch besteht ein Harnverlust aus der Harnröhre synchron zu einer physischen<br />

Anstrengung. Urodynamisch besteht eine <strong>Belastungsinkontinenz</strong>, wenn ein synchroner<br />

Harnverlust <strong>bei</strong> Hustenstößen während der Füllungszystomerie, <strong>bei</strong> gleichzeitiger<br />

Abwesenheit jeglicher Detrusorkontraktionen, stattfindet (Leitlinien der Deutschen<br />

Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft<br />

Urogynäkologie und Beckenbodenrekonstruktion in der DGGG, 4/2008 und 8/2010)<br />

Der Urethradruck ist jeweils zu einem Drittel durch die unwillkürliche glatte Muskulatur, die<br />

willkürliche quergestreifte Muskulatur und die Gefäßversorgung der Urethra und des<br />

paraurethralen Gewebes bedingt (Wallwiener D, 2009). Bei intraabdominalem Druckanstieg<br />

kommt es zu einer reflektorischen Kontraktion der quergestreiften Muskulatur des<br />

Diaphragma urogenitale, des Diaphragma pelvis und der restlichen Beckenbodenmuskulatur.

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