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WIR SCHICKEN SIE NACH MAURITIUS! - BTS Reisecenter

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Ein mittelalterlicher Marktplatz. Reichhaltige<br />

Architektur. Und unzählige Kneipen,<br />

aus denen junge Menschen strömen. Unter<br />

Breslau hatte sich Barbara Blümle aus Ottenheim<br />

eigentlich etwas anders vorgestellt:<br />

„Ich hatte weniger erwartet. Nicht so viele<br />

beeindruckende Momente. Und schon gar<br />

nicht so eine moderne Stadt.“<br />

Europas heilige Blume ist Blümles erste<br />

Station auf ihrem Trip in die Vergangenheit;<br />

hier landet sie gemeinsam mit ihrer<br />

Schwester und ihrer Cousine. Der Beginn<br />

einer viertägigen Reise, während der sich<br />

Barbara Blümle verändern wird.<br />

Am nächsten Morgen ist es so weit. Während<br />

die ersten Sonnenstrahlen über Wiesen,<br />

Bäume und Wälder wandern, machen<br />

sich die drei Frauen auf den Weg nach<br />

Birkweiler. Blümle weiß, dass der Ort heute<br />

nicht mehr so heißt. Sie nennt ihn aber<br />

trotzdem so. Der Erinnerung wegen.<br />

Es sind die Erinnerungen ihres verstorbenen<br />

Großvaters, die sie ins ehemalige<br />

Schlesien aufbrechen lassen. Rund eineinhalb<br />

Stunden Autofahrt von Breslau entfernt<br />

erblickt Blümle die wenigen Häuser,<br />

die ihre Vorfahren und deren Nachbarn<br />

auf ihrer Flucht aus Schlesien zurücklassen<br />

mussten. Im Januar 1945. Bei minus<br />

20 Grad. Und mit viel zu wenig Zeit, um<br />

auch nur die wichtigsten Habseligkeiten<br />

zusammenzupacken. Unzählige Menschen<br />

– alt und jung, Männer und Frauen –, die<br />

les Großvater ist nicht unter ihnen. Er hat<br />

Glück gehabt. Aber dazu später mehr.<br />

Fast 70 Jahre später erkundet Barbara<br />

Blümle den kleinen Ort im ehemaligen<br />

Schlesien. Heute heißt er nicht mehr Birkweiler,<br />

sondern Breczina. Klein ist er immer<br />

noch – vielleicht acht Häuser stehen<br />

nahe das Birkenwaldes, dem das Dorf seinen<br />

früheren Namen verdankt.<br />

Es ist still hier: Die Straßen sind menschenleer,<br />

nur ein paar Hunde und Katzen kreuzen<br />

ihren Weg. Und dennoch: Blümle ist<br />

nicht allein. Sie spürt die verstohlenen Blicke<br />

der Bewohner hinter ihren Vorhängen.<br />

Unwohl fühlt sie sich dennoch nicht. Ganz<br />

im Gegenteil. „Irgendwie habe ich mich<br />

in eine ungewisse Zukunft reisen. Blüm- hier gleich heimisch gefühlt“, sagt Blümle. ❯<br />

BAYAMO | AUSGABE 2/2012<br />

Foto: www.istockphoto.com/Maciej Laska<br />

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