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Der Beitrag der Referenzmodellierung zum Business ... - EconBiz

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Ein Leitbild <strong>der</strong> <strong>Referenzmodellierung</strong> ist die<br />

Konstruktion unternehmensspezifischer Modelle<br />

auf Basis vorgefertigter Modelle bzw. Modellbausteine<br />

[Fettke & Loos 2002b, S. 9 f.]. Die Wie<strong>der</strong>verwendung<br />

vorhandener Modelle soll zu einer<br />

Steigerung <strong>der</strong> Effektivität und Effizienz von<br />

Modellierungsprozessen führen. Ein Referenzmodell<br />

ist kein unternehmensspezifisches Modell,<br />

son<strong>der</strong>n ein Modell für einen bestimmten<br />

Unternehmenstyp. Dabei kann das Referenzmodell<br />

im Hinblick auf unterschiedliche Modellierungssituationen<br />

angepasst und wie<strong>der</strong>verwendet<br />

werden. Ansätze <strong>der</strong> <strong>Referenzmodellierung</strong><br />

können aus vier Dimensionen betrachtet werden<br />

[Fettke & Loos 2004, S. 333] ( vgl. Abb. 1):<br />

! <strong>Referenzmodellierung</strong>ssprachen: Eine Modellierungssprache<br />

definiert eine Menge von<br />

sprachlichen Konstrukten zur Repräsentation<br />

betrieblicher Systeme sowie Regeln zur Kombination<br />

dieser Konstrukte. Beispielsweise ist<br />

die ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK)<br />

eine Sprache zur Prozessmodellierung.<br />

! <strong>Referenzmodellierung</strong>smethoden: Eine Methode<br />

definiert eine Vorgehensweise, um ein<br />

Modell durch systematische Anwendung von<br />

Konstrukten einer Modellierungssprache zu<br />

erstellen und zu verwenden. Beispielsweise<br />

definiert <strong>der</strong> Unified Software Development<br />

Process (USDP) eine Methode zur Softwareentwicklung.<br />

! Referenzmodelle: Das Ergebnis <strong>der</strong> Anwendung<br />

einer Methode ist eine Menge von Modellen.<br />

Beispielsweise beschreibt [Scheer<br />

1997] ein Referenzmodell für Industriebetriebe<br />

(Y-CIM-Referenzmodell).<br />

! <strong>Referenzmodellierung</strong>swerkzeuge: Modellierungsprozesse<br />

sind integraler Bestandteil eines<br />

Modellierungskontextes. Aus diesem<br />

wird in dieser Arbeit ausschließlich <strong>der</strong> Werkzeugaspekt<br />

fokussiert. Beispielsweise ist das<br />

ARIS Toolset u.a. ein Werkzeug zur <strong>Referenzmodellierung</strong>.<br />

<strong>Business</strong> Engineering und <strong>Referenzmodellierung</strong><br />

sind ähnliche Ansätze zur Gestaltung<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beitrag</strong> <strong>der</strong> <strong>Referenzmodellierung</strong><br />

betrieblicher Systeme, die allerdings ihren Gegenstand<br />

unterschiedlich strukturieren. Beide<br />

Strukturierungsvarianten sind weitgehend unabhängig<br />

und daher frei kombinierbar (vgl.<br />

Abb. 1). Beispielsweise können Werkzeuge zur<br />

Strategieentwicklung, Sprachen <strong>der</strong> Prozessmodellierung<br />

o<strong>der</strong> Methoden <strong>der</strong> Softwaresystementwicklung<br />

unterschieden werden.<br />

Darüber hinaus besitzen allerdings beide Disziplinen<br />

unterschiedliche Gestaltungsschwerpunkte.<br />

Ein erster Unterschied ist <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Geschäftstransformation:<br />

Kernmerkmal des <strong>Business</strong><br />

Engineering ist ein hoher Transformationsgrad<br />

<strong>der</strong> fokussierten betrieblichen Realität.<br />

Betriebliche Systeme sollen in ihren Strukturen<br />

nicht nur erfasst, son<strong>der</strong>n vor dem Hintergrund<br />

neuer Informationstechnologien neu gestaltet<br />

werden. Ein hoher Transformationsdruck wird<br />

von Ansätzen <strong>der</strong> <strong>Referenzmodellierung</strong> in <strong>der</strong><br />

Regel nicht intendiert. Zwar existieren Ansätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Referenzmodellierung</strong>, welche ebenso die<br />

Notwendigkeit umfassen<strong>der</strong> Reorganisationen<br />

betonen (bspw. [Lang 1997]), allerdings hängt<br />

dieser Gestaltungsanspruch von dem Anwendungskontext<br />

<strong>der</strong> <strong>Referenzmodellierung</strong> ab: In<br />

gewissen Kontexten kann mit <strong>der</strong> Modellerstellung<br />

ein hoher Transformationsdruck gefor<strong>der</strong>t<br />

sein, in an<strong>der</strong>en Anwendungen eher nicht.<br />

Ein zweiter Unterschied ergibt sich aus<br />

dem angestrebten Wie<strong>der</strong>verwendungsgrad<br />

betrieblicher Modelle. Die Wie<strong>der</strong>verwendung<br />

von Informationsmodellen in unterschiedlichen<br />

Kontexten ist ein konstitutives Merkmal <strong>der</strong> <strong>Referenzmodellierung</strong>.<br />

Zwar betont das <strong>Business</strong><br />

Engineering eine ingenieurwissenschaftliche<br />

Herangehensweise, welcher die Standardisierung<br />

und Wie<strong>der</strong>verwendung von (Zwischen-)<br />

Produkten inhärent ist. Allerdings führen vorhandene<br />

Ansätze des <strong>Business</strong> Engineering die<br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwendung <strong>zum</strong>eist<br />

nicht explizit aus. Gleichwohl ist zu vermuten,<br />

dass auf allen Ebenen des <strong>Business</strong> Engineering<br />

Potenziale <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwendung<br />

vorhanden sind [Keller et al. 1999].<br />

HMD 241 19

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