Der Beitrag der Referenzmodellierung zum Business ... - EconBiz
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gestellt. Aus je<strong>der</strong> <strong>der</strong> skizzierten Perspektiven<br />
bestehen verschiedene Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />
Präferenzen zur adäquaten Darstellung. Die<br />
<strong>Referenzmodellierung</strong> hat Sprachkonzepte entwickelt,<br />
welche diese unterschiedlichen Sichtweisen<br />
auf einen Modellierungsgegenstand berücksichtigen<br />
[Becker et al. 2001].<br />
2. Variantenmanagement: Variantenmanagement<br />
ermöglicht die systematische Nutzung<br />
alternativer Gestaltungsmöglichkeiten betrieblicher<br />
Systeme. Die Nutzung von Gleichteilen in<br />
<strong>der</strong> industriellen Fertigung ist ein wesentliches<br />
Konzept, um die Komplexität von Fertigungsprozessen<br />
zu beherrschen. Ähnlich wie ein komplexes<br />
technisches Produkt mit einer Stückliste<br />
beschrieben werden kann, lassen sich bspw. Geschäftsprozesse<br />
und Prozessvarianten beschreiben,<br />
die in verschiedenen Situationen flexibel<br />
miteinan<strong>der</strong> kombiniert werden können [Lang<br />
1997, S. 69-74]. Sprachen zur <strong>Referenzmodellierung</strong><br />
verfügen über Konzepte, um eine Vielzahl<br />
von Modellierungsvarianten zu beherrschen.<br />
Beispielsweise ist es denkbar, dass je nach konkreter<br />
Ausgestaltung einer Geschäftsstrategie<br />
unterschiedliche Geschäftsprozesse genutzt<br />
werden können [Frank 2004]: So erfor<strong>der</strong>t<br />
bspw. die strategische Ausrichtung einer Kostenführerschaft<br />
eine an<strong>der</strong>e Wahl <strong>der</strong> Geschäftsprozesse<br />
als eine Fokussierung auf einzelne<br />
Teilmärkte. <strong>Der</strong>artige Abhängigkeiten<br />
können bei <strong>der</strong> Nutzung geeigneter Modellierungssprachen<br />
dokumentiert werden. Dies erlaubt<br />
es, je nach verfolgter Unternehmensstrategie<br />
geeignete Referenzprozesse auszuwählen<br />
bzw. bei Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Geschäftsstrategie systematisch<br />
notwendige Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Geschäftsprozesse<br />
zu identifizieren.<br />
3. Wie<strong>der</strong>verwendung: Gestaltungsergebnisse<br />
des <strong>Business</strong> Engineering werden in unterschiedlichen<br />
Kontexten wie<strong>der</strong>verwendet. Die<br />
mehrmalige Verwendung von Modellen in unterschiedlichen<br />
Kontexten sowie für unterschiedliche<br />
Zwecke ist ein wesentliches Konzept<br />
zur Erhöhung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit, das auch<br />
für das <strong>Business</strong> Engineering nützlich ist. In ei-<br />
<strong>Der</strong> <strong>Beitrag</strong> <strong>der</strong> <strong>Referenzmodellierung</strong><br />
nem konzeptionell einfachen Fall können vorhandene<br />
Strategie-, Prozess- und Softwaresystemmodelle<br />
aus vorhandenen Projekten übernommen<br />
werden. Hierbei bestehen zwar keine<br />
Einschränkungen bei <strong>der</strong> Modellanpassung, allerdings<br />
können problematische Redundanzen<br />
und Inkonsistenzen zwischen unterschiedlichen<br />
Modellen entstehen. Wird bspw. eine Prozessän<strong>der</strong>ung<br />
im Referenzmodell vorgenommen, ist<br />
sicherzustellen, dass die Än<strong>der</strong>ung ebenso in allen<br />
Anwendungen des Referenzmodells zur Verfügung<br />
steht. In <strong>der</strong> <strong>Referenzmodellierung</strong> werden<br />
unterschiedliche Wie<strong>der</strong>verwendungskonzepte<br />
unterschieden, die unmittelbar auf das<br />
<strong>Business</strong> Engineering übertragen werden können<br />
[vom Brocke 2003, S. 259-319]:<br />
! Die Konfiguration erlaubt die Wie<strong>der</strong>verwendung<br />
vorhandener Modelle auf Basis eines<br />
Konfigurationsspielraumes. Beispielsweise<br />
können mit Hilfe bestimmter Produktparameter<br />
alternative Konfigurationen für ein<br />
Wertschöpfungsnetz definiert werden.<br />
! Die Aggregation erlaubt das Zusammenführen<br />
verschiedener Modellbausteine zu einer<br />
größeren Modellkomponente. Beispielsweise<br />
kann sich ein Prozessmodell für ein Wertschöpfungsnetz<br />
aus zwei Teilmodellen zusammensetzen,<br />
welche jeweils einen Industrie-<br />
bzw. Handelsbetrieb repräsentieren.<br />
! Die Spezialisierung erlaubt eine selektive Nutzung<br />
eines allgemeinen Referenzmodells für<br />
einen spezifischen Kontext. Beispielsweise<br />
kann ein Referenzmodell für den Handel eingeschränkt<br />
werden auf den Handel mit digitalen<br />
Produkten.<br />
! Die Instanziierung erlaubt es, an bestimmten<br />
Stellen ein Referenzmodell für einen Anwendungsfall<br />
zu erweitern (»Hotspots«). Beispielsweise<br />
ist es möglich, einen Geschäftsprozess<br />
zur Auftragsabwicklung allgemein zu<br />
beschreiben. Bei <strong>der</strong> Nutzung wird dieser<br />
Prozess mit einem speziellen Bezahlverfahren<br />
instanziiert.<br />
! Bei <strong>der</strong> Analogiekonstruktion wird ein spezifischer<br />
Aspekt bei <strong>der</strong> Nutzung eines Referenz-<br />
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