Wiederaufladbare Batterien - Group of Prof. Dr. Wolfgang Tremel
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Wied era& f la d bare Batte rien<br />
5a 5b<br />
E E Li+ < > Li+<br />
Li,C, A C, + xLi+ + xe- Li,-,MO, + xe- + xLt 7 LIMO,<br />
'L<br />
Negative Elektrode Elektrolyt Negative Elektrode Elektrolyt ositive<br />
E<br />
Zellreaktion: L$-xM02 + Li,C, 7 LiM02 + C,<br />
Sauerst<strong>of</strong>f Kohlenst<strong>of</strong>f -<br />
Entladung<br />
Metall Lithium -.ICI Ladung<br />
Abb. 5. a) Prinzip der Entlade und Ladereaktionen in Lithium-Ionen-Zellen, b) Bildung von elektronisch isolierenden, aber<br />
lithiumionenleitenden ,,Zwischenphasen" zum Elektrolyten.<br />
was nur geringe Struktur- und Volumenande-<br />
rungeri (- 10 %) zur Folge hat. Unter den<br />
moglichcn ncgativen Einlagerungsmaterialien<br />
verfiigen die Lithium/Graphit-Einlagerungs-<br />
verbindungen (LiCh) damit iiber eine einzig-<br />
artige Form- und Cyclcnstabilitat (2 1000<br />
Cyclen).<br />
Konibinicrt man cine solche Lit-Einlagerungsverbindung<br />
mit einer zweitcn zur Li+-<br />
Abgabe faliigen Wirtelektrode, erhalt man<br />
einc Lithium-Ioncn-Zelle. Beim Laden werdcn<br />
Li+-Ionen und die cntsprechenden Elektrmen<br />
aus der positiven Elektrode (0) in die<br />
negative Elektrode (0) ,,gepumpt". Beim<br />
Entladcn flicfien Elcktronen und Ionen unter<br />
Energieabgabe wieder zuriick. Das bcdcutet:<br />
Die Wirtelektroden - nicht die Lithiumloncn<br />
- siiid die redoxaktiven Koiiiponenten<br />
in der Zelle. Dem nichtwaiirigen organischcn<br />
Elektrolyten fallt in1 wesentlichen die Aufgabe<br />
des Li+-Ionentransfers zwischeii den<br />
Elektroden zu. Mannigfaltige Kombinationcn<br />
von Einlagerungselektroden zur Konstruktion<br />
von Lithium-Ionen-Zellen sind im<br />
Prinzip nioglich, uiid viele davon wurden untersucht.<br />
Unter Berucksichtigung voii Kritcrien<br />
wie einer ausreichenden Formstabilitat<br />
dcr Elektrodcn sowie von hohen Werten fur<br />
Energiedichte, Zellspannung und Cyclenzahl,<br />
uiid letztlich auch einem unkomplizierten<br />
Zusammenbau der Zclle aus zwei luft-<br />
Chemie i?a unsererZeit /33. Jdhrg. 1999/N~ 6<br />
und feuchtigkeitsbestandigen Verbindungen<br />
hat nur das System, welches aus ciner Koh-<br />
lenst<strong>of</strong>f-Negativen und einer positiven Elek-<br />
trode vom Typ LiM02 (M = Co, Ni, Mn,<br />
oder dotiertc bzw. gemischtc Oxidc suf der<br />
Basis dieser Metalloxide) besteht, weite Ver-<br />
breitung gefunden (Abbildung 5a).<br />
Die positiven Aktivmassen LiM02 (M = Co,<br />
Ni, Mn), welche die Funktion der Lithium-<br />
quelle bei der Ladung ubernehmen, verfiigen<br />
uber ein hohes Redoxpotential fur die rever-<br />
sible Lithiumabgabe (Abbildung 4) und kon-<br />
ncn soniit zusammen mit einer Graphit-<br />
Negativen eine hohe Zellspannung gewahr-<br />
leisten. Analog zum Graphit liegt auch bei<br />
dcn LiMO2-Positiven (z. B. bei M = Co, Ni)<br />
<strong>of</strong>t einc Schichtstruktur vor (vgl. Abbildung<br />
5). Im Vergleich zu den negativen Aktiv-<br />
massen (Abbildung 3a) ist die spezifische La-<br />
dung der LiMO2-Masscn (Abbildung 3b)<br />
deutlich geringer, da nur wenig mehr als 0,5<br />
Li/M revcrsibel cxtrahicrt werdeii konnen.<br />
Mit zunehmender Delithiierung im 1,aufe der<br />
Ladung dcr Zelle steigt das Oxidations-<br />
vermogen der Oxide, so daii oxidativc Zersct-<br />
zungsreaktionen init dern Elektrolyten domi-<br />
nierend werden, wclche auch die Funktion<br />
der Elektrode beeintrachtigen kiinnen. Zu-<br />
dem kann die Positive bei hoheren Lithium-<br />
abgaben auch erhebliche irreversible struktu-<br />
relle Schidigungen erleiden. Die praktischeri<br />
323<br />
spezifischen Ladungen der LiM02-Massen<br />
licgeii deshalb ublicherweise zwischen<br />
-110- 160 Ah kg-' (bezogen auf das Gcwicht<br />
des jeweils eingeset2,ten Oxids). W'irti derzeit<br />
noch vorwiegend LiCoO2 verwendet, geht<br />
der Trend aus okologischen und okono-<br />
mischen Grunden hin zu Manganoxiden.<br />
In koninicrziellen Lithium-Ionen-Zellen<br />
werden hauptsachlich Fliissigelektrolyte auf<br />
der Basis aprotischer organischer Donorlij-<br />
sungsmittel wie Ethylencarbonat oder Pro-<br />
pylencarbonat verwendet, welche gut losliche<br />
Lithiunisalze mit gr<strong>of</strong>len Anionen, z. B.<br />
LiPF6, LiBF4 oder LiN(S02CF3)2, enthal-<br />
ten. Weil die Viskositat cines solchen Elcktro-<br />
lyten bei tiefen Temperaturen zu hoch ist,<br />
wird meist noch eine niedrigviskose, aber<br />
auch leichter fluclitigere und entflaminbarere<br />
Komponente wie Dimethylcarbonat oder<br />
Diethylcarbonat beigemengt. Der Elektrolyt<br />
nimmt als inaktivc Masse an dcr cigeiitlichcn<br />
Lade-/Entladereaktion nicht teil, so daii er als<br />
sehr dunne Schicht, z. B. auch als polyinerer<br />
Film ausgelegt werden kann. Der Einsatz von<br />
,,fcsten", aber formflexiblen Polymerelektro-<br />
lyten wird schon seit Jahrzehnten propagicrt.<br />
Neben der Moglichkeit zu flexibilen und fla-<br />
chen Zcllkonstruktionen (2. B. Diinnschicht-<br />
zellen im Kreditkarten-Format) kann damit<br />
auch das Auslaufcn eincs Fliissigclcktrolyten<br />
vermieden werden. ,,Echte" Polymerelcktro-