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Training für Newcomer und erfahrene Peiler<br />
Foxoring, eine neue Peilsportart?<br />
Foxoring ist ein Kürzel für «foxhunting»<br />
und «orienteering». Daraus<br />
ist zu ersehen, dass Foxoring<br />
sowohl mit Sendersuchen als auch<br />
mit Kartenlesen zu tun hat. Nicht<br />
neu, aber neu entdeckt!<br />
Foxoring hat folgende Ziele: Durch<br />
Kombination von Kartenlesen<br />
und Peilen soll dem Interessenten<br />
für die beiden, eigentlich getrennten<br />
Tätigkeiten eine kombinierte<br />
Trainingsmöglichkeit geboten werden.<br />
Der Peilsportler benötigt ein intensives<br />
Peiltraining. Er sollte möglichst viele<br />
Sender suchen können, als auch seine<br />
Kenntnisse im Kartenlesen umsetzen<br />
können. Der Newcomer kann sich<br />
Grundkenntnisse im Peilen erarbeiten,<br />
ohne sich durch abstellende Sender<br />
stressen zu lassen. Auch sind die Sender<br />
auf viel kürzeren Wegstrecken zu<br />
erreichen, was für jene Teilnehmer von<br />
grossem Vorteil ist, die nicht so gut<br />
zu Fuss sind. Foxoring vereinigt die<br />
Vorteile in idealer Weise.<br />
An einem Foxoring Anlass erhält der<br />
Teilnehmer eine Orientierungslauf-Karte<br />
(Massstab 1:15’000 oder 1:10’000).<br />
Auf der Karte sind neben Start und Ziel<br />
zahlreiche Kreise eingezeichnet. Diese<br />
Kreise repräsentieren Standorte von<br />
kleinen Sendern. Im Gegensatz zum<br />
Orientierungslauf, bei dem eine markante,<br />
im Gelände sichtbare Kontur<br />
oder ein Objekt eingekreist ist, bei<br />
dem sich ein Posten befindet, gibt<br />
der Kreis beim Foxoring lediglich den<br />
Punkt an, von dem ein Sender gehört<br />
werden kann.<br />
Begibt man sich zu diesem Punkt<br />
(meist eine Weggabelung eine Abzweigung<br />
oder gut zu findendes Objekt),<br />
so hört man den aufzufindenden Sender.<br />
Bei Foxoring werden meist zehn<br />
bis zwanzig Sender im Gelände versteckt.<br />
Da die Sender nur in einem Radius<br />
von rund 300 Metern zu hören sind,<br />
können sie alle auf der gleichen Frequenz<br />
ihr Signal dauernd aussenden,<br />
ohne sich gegenseitig zu stören und<br />
die Teilnehmer zu irritieren. Jeder Sender<br />
hat seine eigene Kennung (zum<br />
Beispiel MOA, MOB, MOC).<br />
Von Paul Rudolf, <strong>HB</strong>9AIR, Josebodenweg 13a, 5234 Villigen AG<br />
Der Teilnehmer kann sich also an<br />
Hand der Karte im Gelände bewegen,<br />
einen Kreis aufsuchen, und von dort<br />
zu peilen beginnen. Vorerst wird der<br />
Sender nur schwach zu hören sein.<br />
Bestimmt man nun durch Peilen die<br />
Richtung, in der sich Sender befindet,<br />
bewegt man sich in diese Richtung.<br />
Der Sender wird rasch lauter, was eine<br />
zusätzliche Bestätigung für den Teilnehmer<br />
ist, dass die Peilung korrekt<br />
Foxoring-Sender (oben) und<br />
Installation im Gelände (unten).<br />
Amateurfunkpeilen<br />
ausgeführt wurde. Durch ständiges<br />
Weiterpeilen gelangt man nun sehr<br />
nahe zum Sender. Die Sender sind sehr<br />
klein, so dass sich man zum Teil bis auf<br />
einen Meter an den Sender heran peilen<br />
muss, bis man ihn sieht. Die Sender<br />
sind mit einem kleinen orange-weissen<br />
Orientierungslauf-Wimpel gekennzeichnet;<br />
man muss nicht nach einer<br />
Antenne oder einem Sendergehäuse<br />
suchen. Zusätzlich befindet sich beim<br />
Wimpel eine Lochzange, mit der man<br />
sich auf der Laufkarte die Bestätigung<br />
der Auffindung knipsen kann. Dies ist<br />
auch sehr nützlich für die eigene Laufkontrolle,<br />
da es bei zehn oder mehr<br />
Sendern doch vorkommen kann, dass<br />
man sich auf der Karte verguckt und<br />
einen Sender zwei Mal anläuft.<br />
Im Gegensatz zum OL ist die Reihenfolge<br />
der zu suchenden Posten nicht<br />
vorgeschrieben. Dies lässt für den Läufer<br />
die Möglichkeit offen, sich einen<br />
möglichst kurzen Parcours ausfindig zu<br />
machen, oder einen Parcours zu wählen,<br />
der möglichst wenig steile Partien<br />
enthält oder möglichst nur Wege. Der<br />
Teilnehmer kann sich so nach seinen<br />
persönlichen Wünschen einen für ihn<br />
optimalen Parcours zusammenstellen.<br />
Wer nicht vom Ehrgeiz gepackt ist, kann<br />
auch einige Sender auslassen und so<br />
bei einem angenehmen Spaziergang<br />
die Natur geniessen.<br />
Im Nahfeld des Senders<br />
Der Peilsport-Athlet wird versuchen,<br />
den schnellsten Parcours zu erkennen<br />
und dann mit schnellem Peilen und<br />
Laufen den gesamten Parcours zu bewältigen.<br />
Interessant ist dann der Vergleich<br />
unter den Läufern: Wer hat den<br />
kürzesten, wer den optimalen, wer<br />
den schnellsten Parcours erwischt?<br />
Für den Newcomer ist es die ideale<br />
Gelegenheit, das Peilen zu erlernen, da<br />
die Sender dauernd senden und man<br />
sich Zeit nehmen kann, die Peilung zu<br />
üben. Da man sich im Nahfeld des Senders<br />
befindet, ist die Gefahr viel kleiner,<br />
dass man sich im Gelände verliert. Eine<br />
Falschpeilung wird schon nach wenigen<br />
Schritten durch das Abnehmen der<br />
Signalstärke erkennbar. Zudem erlernt<br />
man das Kartenlesen. Dazu ein Tipp:<br />
<strong>HB</strong> <strong>Radio</strong> 2 - <strong>2008</strong> 15