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Vom Aggregat bis zur Verpflegung<br />
Zehn Gebote für den Field Day<br />
Mit dem Sommer kommt die Zeit<br />
der Field Days. Die nachfolgenden<br />
Tipps für die Vorbereitung basieren<br />
auf mehr 20 Jahren Erfahrung<br />
des Autors mit netzunabhängigen<br />
Portabelstationen.<br />
Du sollst immer genügend Strom<br />
haben. Verwende keine entlehnten<br />
«Baustellen-Aggregate». Sie sind meistens<br />
schlecht gewartet und daher oft<br />
unzuverlässig. Ein rechtzeitiger und<br />
mehrstündiger Probelauf - mit mindestens<br />
Dreiviertel-Last - verschafft<br />
Klarheit über das Standvermögen des<br />
Generators. Akkumulatorenbetrieb<br />
mit Puffern und Nachladen erhöht die<br />
Betriebssicherheit und erleichtert das<br />
Nachtanken.<br />
Du sollst einen guten Standort wählen.<br />
(Rekognoszieren). Ein Hochmoor<br />
wäre am besten. Keine engen Täler,<br />
keine Bergspitzen, flaches und freies<br />
Gelände auswählen. Der Standort ist<br />
wichtiger als gemeinhin angenommen<br />
wird. Achte darauf, dass sich keine<br />
Störquellen in der Nähe befinden.<br />
Du sollst Dir eine gute, aber möglichst<br />
einfache Antenne bauen. Die<br />
Zeiten der grossen Beams früherer<br />
Field Days sind vorbei. Seit die IARU<br />
Region 1 den Field Day nicht mehr am<br />
gleichen Wochenende abhält wie die<br />
USA, sind DX-Verbindungen (3 Punkte)<br />
in den Hintergrund gerückt. Es sind Ver-<br />
Genügend Strom: Vorbedingung für den Erfolg!<br />
Von Albert Wyrsch, <strong>HB</strong>9TU, Zibuhof, 6286 Altwis LU<br />
bindungen mit portablen europäischen<br />
Stationen (5 Punkte), welche zählen.<br />
Hiezu reichen simple Drahtantennen<br />
vollauf! «Hoch und viel Draht» heisst<br />
die Devise für gute Field-Day- Antennen.<br />
Du sollst eine gute Erde nicht vergessen!<br />
Denk daran: Gute Erde gleich<br />
kleiner Erdübergangswiderstand gleich<br />
kleinere Verluste gleich höherer Wirkungsgrad<br />
gleich mehr abgestrahlte<br />
Leistung und ebenso besseren Empfang!<br />
Besonders asymmetrische Antennen<br />
sind mit einem kleinen Erdstab von<br />
einem Meter Länge nicht «zufrieden».<br />
Beim Fehlen grösserer Metallteile als<br />
Gegengewichte sind Radials (für jedes<br />
Band mindestens ein Radial, besser<br />
zwei oder drei Stück) auszulegen.<br />
Du sollst nicht über schlechte Bedingungen<br />
jammern. Hier gibt es keine<br />
Rezepte! Aber die Konditionen sind<br />
für alle gleich!<br />
Du sollst nicht immer die höchste<br />
Sendeleistung anstreben. Gute Operateure<br />
sind wichtiger. Ein Linear kann<br />
Defizite beim Standort, der Antenne<br />
und der Erdung nicht wettmachen und<br />
schlechte Bedingungen nicht verbessern.<br />
Beachte, dass Dein Aggregat<br />
mindestens die doppelte Leistung des<br />
Linears (Eingangsleistung, nicht Output)<br />
haben muss, um ein «Pumpen»<br />
des Generators zu verhindern.<br />
Du sollst auch an<br />
Deine Behausung<br />
denken. Da die Station<br />
24 Stunden im<br />
Betrieb steht, ist<br />
diesem Punkt die<br />
notwendige Beachtung<br />
zu schenken.<br />
Ein guter Arbeitstisch<br />
und ein bequemer<br />
Sessel, sowie eine<br />
geeignete Beleuchtung<br />
(Notbeleuchtung<br />
nicht vergessen) sind<br />
wichtig. Operators<br />
in der Ruhezeit und<br />
Besucher gehören<br />
nicht an den Stati-<br />
onstisch, sondern an den Grill. Stelle<br />
genügend Tranksame bereit. Jäger- und<br />
Waldhütten sind für den Field Day sehr<br />
geeignet. Reserviere diese rechtzeitig.<br />
Wohnwagen sind auch geeignet, und<br />
dazu noch beweglich. Zelte sind romantisch<br />
bei schönen Wetter – wenn<br />
es regnet, dagegen eher feucht und bei<br />
Wind und Sturm nicht so gemütlich.<br />
Du und die Operators sollen vorher<br />
an der Station üben. Wichtig ist, dass<br />
alle Operators mit den Geräten vertraut<br />
sind. Nicht neue und unbekannte Transceiver<br />
und Linears an den Field Day<br />
mitschleppen. Bekannte und bewährte<br />
Geräte sind gescheiter. Ein vorgängiger<br />
«Übungsnachmittag» aller Beteiligten<br />
macht sich bezahlt! Einführung am<br />
Field Day kostet Zeit und Verbindungen.<br />
Routine ist gefragt!<br />
Du sollst das Nachtanken des Aggregates<br />
nicht vergessen! Denk daran,<br />
dass dies auch bei Nacht erfolgen<br />
muss! Nichttelegrafisten als Motorenwarte<br />
entlasten die CW-Operateure.<br />
Jeder Teilnehmer hat seine Taschenlampe<br />
(und nicht nur Kopfhörer und<br />
Taste) mitzubringen.<br />
Du sollst Speis und Trank nicht vergessen.<br />
Gestaffelte Verpflegung ist<br />
vorzusehen. Auch eine allgemeine<br />
Pause macht Sinn, wenn kein vorderer<br />
Rang angestrebt wird. Oft ist jedoch<br />
der gesellige Teil des Field Day ebenso<br />
wichtig wie viele QSO. Das hängt jedoch<br />
von den gesteckten Zielen ab und<br />
sollte vorher unter den Teilnehmern klar<br />
abgesprochen werden.<br />
HF Activity<br />
<strong>HB</strong> <strong>Radio</strong> 2 - <strong>2008</strong> 5