Seniorenboten Ausgabe Februar bis April 2013 - Fritz-Kamping-Haus
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Von Fasching, Fastnacht<br />
und Weiberfastnacht<br />
Das Wort Fastnacht ist ein uraltes<br />
Wort und bedeutet: „Unfug in der<br />
Nacht aus Freude über den beginnenden<br />
Frühling.“ Fastnacht wird<br />
seit über 800 Jahren als Vorfrühlings-<br />
und Fruchtbarkeitsfest gefeiert.<br />
Mit Lärm, Umzügen und wunderlichen<br />
Masken sollte der Winter mit<br />
Schnee und Eis, Nebel und Sturm,<br />
Kälte und Krankheiten endgültig verjagt<br />
werden.<br />
Der Fasching dauerte früher nur<br />
knapp eine Woche und nicht wie in<br />
unserer Zeit zwei Monate. Er begann<br />
am Donnerstag vor dem Aschermittwoch,<br />
dem fetten oder schmalzigen<br />
Donnerstag, an dem die Menschen<br />
unbesorgt an die Wintervorräte gingen,<br />
wussten sie doch, dass der<br />
Frühlingsanfang kurz bevorstand.<br />
Am Rosenmontag finden noch heute<br />
die großen Narrenumzüge statt,<br />
mit denen der Winter sozusagen<br />
WISSEN<br />
10<br />
aus dem Land gelacht wird. Am Faschingsdienstag<br />
ist dann schließlich<br />
die echte Fastnacht, die letzte<br />
Nacht vor dem Beginn der Fastenzeit.<br />
An diesem närrischen Tag geht<br />
es noch einmal besonders verrückt<br />
zu. Am Ende aber wird die Fastnacht<br />
als Strohpuppe herumgetragen und<br />
schließlich gegen Mitternacht begraben<br />
oder verbrannt, <strong>bis</strong>weilen auch<br />
in einen Bach geworfen. Nun beginnt<br />
mit dem Aschermittwoch die Zeit<br />
der Besinnung und des Fastens. Sie<br />
dauert vierzig Tage lang.<br />
Weiberdonnerstag<br />
Früher hatte fast jedes Dorf einen<br />
Markt- oder Dorfplatz mit einer dominanten<br />
Kirche, einer Dorflinde und<br />
einem Brunnen. Es gab kein Dorfgemeinschaftshaus,<br />
keine Bürgerhalle,<br />
keinen Sitzungssaal - also traf sich<br />
die Dorfbevölkerung am Brunnen in<br />
der Mitte des Ortes. Besonders im<br />
Sommer versammelte sich hier die<br />
Dorfjugend, aber auch die älteren<br />
Menschen gesellten sich dazu. Die<br />
Linde spendete Schatten, Bänke boten<br />
Gelegenheit zum Ausruhen und<br />
Brunnen lieferten die Erfrischung.<br />
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
hatten in der Eifel die Dorffrauen die<br />
jährliche Verpflichtung gegenüber