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Seniorenboten Ausgabe Februar bis April 2013 - Fritz-Kamping-Haus

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>Februar</strong> <strong>bis</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />

Ev. Altenzentrum <strong>Fritz</strong>-<strong>Kamping</strong>-<strong>Haus</strong> Buer gGmbH


Vorwort<br />

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,<br />

liebe LeserInnen unserer Zeitung,<br />

Ein neues Jahr – gut vier Wochen alt. Was wird es bringen? Was werden wir erleben?<br />

Woran werden wir uns freuen und was wird uns bedrücken?<br />

Ein neues Jahr, das unter einem guten Bibelwort steht. Dieser Bibelvers, die Jahreslosung<br />

für <strong>2013</strong>, lautet:<br />

Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir<br />

(Hebräer 13,14)<br />

Das wissen wir ja alle: nichts bleibt, wie es ist. Alles verändert sich. Auch wenn wir<br />

uns manchmal sehr danach sehnen, dass wir eine „bleibende Stadt“ haben, dass wir<br />

Heimat finden, dass es so gut bleibt, wie es gerade ist, dann wissen wir zugleich: es<br />

liegt kaum in unserer Hand zu bleiben. Wir sind Reisende durch die Zeit. Leben heißt<br />

immer wieder Bewegung und Veränderung. Aber wir dürfen darauf vertrauen, dass<br />

unser Sehnen und Suchen ein Ziel hat: „die zukünftige Stadt“. Was damit gemeint ist:<br />

vielleicht ein Ort bei Gott, die Ewigkeit. Auf jeden Fall dürfen wir uns auf dem Weg<br />

durch das Leben begleitet wissen von Gottes gutem Segen. Gott steht uns zur Seite<br />

mit seinem Trost, mit lieben Menschen, mit seiner Liebe. Er ist mit uns bei den vielfältigen<br />

Veränderungen unseres Lebens. Gott ist und bleibt – für immer.<br />

Mögen Sie, liebe Leser, in diesem Sinne gut begleitet durch das Jahr <strong>2013</strong> gehen!<br />

Mit guten Wünschen für die vor uns liegende Zeit,<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Ev. Altenzentrum <strong>Fritz</strong>-<strong>Kamping</strong>-<strong>Haus</strong> Buer gGmbH<br />

<strong>Kamping</strong>ring 4 • 49328 Melle<br />

Tel.: (05427) 956-0 • Fax: (05427) 956-199<br />

info@fritz-kamping-haus.de • www.fritz-kamping-haus.de<br />

Redaktion: K. Schlichter (K.S.), C. Ulrich (C.U.)<br />

Gestaltung: Buddenbohm-multimedia GmbH & Co. KG<br />

Tel. 05422-9289723 • gestaltung@buddenbohm.de<br />

Druck: <strong>Fritz</strong>-<strong>Kamping</strong>-<strong>Haus</strong><br />

Auflage: 100 Exemplare


Mitarbeiterfest<br />

Was war los<br />

Nicht nur gemeinsam arbeiten, sondern<br />

auch miteinander feiern ist<br />

wichtig. Es tut einem Team gut, sich<br />

auch auf andere Weise zu erleben<br />

und kennen zu lernen als lediglich im<br />

Dienst. Das durften wir Mitarbeitende<br />

des <strong>Fritz</strong>-<strong>Kamping</strong>-<strong>Haus</strong>es auch in<br />

diesem neu begonnenen Jahr erneut<br />

erleben.<br />

Eingeladen hatte die Leitung zu<br />

einem fröhlichen Abend bei gutem<br />

Essen in der Gaststätte „Bremer Tor“,<br />

Birr. Gruß-und Dankesworte vom<br />

Leitungsteam – Herr Rotert und Frau<br />

Prange – wurden an die Mitarbeiten-<br />

3<br />

den gerichtet, sowie von Hr. Huntebrinker<br />

vom Aufsichtsrat und Frau<br />

Eickmeyer als MAV-Vorsitzende.<br />

Besonders schön war in diesem Jahr<br />

neben dem (wie immer köstlichen)<br />

Essen, dass die Teams der einzelnen<br />

Wohnbereiche eingeladen waren,<br />

sich mit einem kleinen Programmpunkt<br />

an der Gestaltung des Abends<br />

zu beteiligen. Und da kamen unglaubliche<br />

Talente zum Vorschein! Auch<br />

die Leitung war sich nicht zu schade,<br />

in etwas eigentümlicher Weise aufzutreten….<br />

Unter großem Beifall und<br />

herzlichem Gelächter bedankten wir<br />

uns jeweils für die super Ideen und<br />

Anspiele der Kollegen. C. Ulrich


Unsere Weihnachtsfeier in etwas anderer Form!<br />

Alle Jahre wieder…. so sagt man.<br />

Aber warum ? Warum nicht mal eine andere Form ausprobieren!<br />

Jahre lang haben wir unsere Weihnachtsfeier alle zusammen im Lindensaal<br />

gefeiert. Vor der Feier gab es natürlich einen festlichen Gottesdienst im<br />

Lindensaal, der immer sehr gut besucht war. Dies bedeutete, dass wir direkt<br />

nach dem Gottesdienst, viel umräumen mussten, um den Lindensaal für die<br />

Feier festlich zu gestalten. Das brachte natürlich viel Unruhe mit sich und es<br />

brauchte viele helfende Hände. Die Feier war immer sehr schön, aber das<br />

non plus ultra war es auch nicht, da einige Bewohner den langen Weg zum<br />

Lindensaal scheuten und somit nichts von der Feier mit bekamen.<br />

Der neue Vorschlag war: Der Gottesdienst bleibt im Lindensaal, nur er<br />

beginnt etwas früher. Nach dem Gottesdienst, zu dem auch die Angehörigen<br />

herzlich eingeladen waren, ging es wieder auf die Wohnbereiche. Dort waren<br />

in der Zwischenzeit die Küchen festlich dekoriert. Alle Bewohner konnten<br />

nun in ihrer gewohnten Umgebung einige besinnliche und schöne Stunden<br />

erleben. Es wurde gesungen (Mirco ging mit seiner Gitarre von Küche zu<br />

Küche), vorgelesen, von früher erzählt und natürlich gab es auch eine Bescherung.<br />

4<br />

K. Schlichter


100. Geburtstag und Neujahrsempfang<br />

Der 18. Januar war in unserem<br />

<strong>Haus</strong> ein echter Feiertag.<br />

Der Tag begann mit dem 100.<br />

Geburtstag von Frau Alwine Ebeler.<br />

Schick frisiert und festlich<br />

gekleidet erhielt unsere Jubilarin<br />

bereits am Vormittag reichlich<br />

Besuch und viele schöne Blumenpräsente.<br />

Das Mittagessen<br />

wurde dann in der Wohnküche<br />

fröhlich eingeleitet mit dem Volkslied<br />

„Freut euch des Lebens“.<br />

Bewohner und Mitarbeiterinnen des Eichengrundes<br />

sangen aus voller Kehle zur<br />

Freude des Geburtstagskindes.<br />

Familie, Pastor, Bürgermeisterin brachten<br />

ihre Glückwünsche und am späten Nachmittag<br />

hatte der Posaunenchor Buer noch<br />

ein kleines Stelldichein bei der Hundertjährigen.<br />

Unter der Leitung von Pastor i.R.<br />

Stickel erklangen musikalische Geburtstagsgrüße<br />

und Frau Ebeler war richtig<br />

fröhlich und zufrieden.<br />

Jedoch beim Abendessen stellte sie fest:<br />

„Ich bin jetzt aber richtig müde!“ Das darf<br />

man ja auch nach einem 100. Geburtstagsfest<br />

sein!<br />

5


Neujahrsempfang für Bewohner und Gäste<br />

Während im Eichengrund Geburtstag<br />

gefeiert wurde, waren<br />

im Lindensaal für den diesjährigen<br />

Neujahrsempfang für Bewohner<br />

und Gäste die Tische<br />

gedeckt. Mit einem kurzen<br />

und prägnanten Jahresresumé<br />

von Heimleiter Dirk Rotert<br />

wurde der Nachmittag eröffnet.<br />

Den musikalischen Höhepunkt<br />

setzte Herr Taube aus Bielefeld,<br />

der alle Gäste mit seinen<br />

Liedvorträgen begeisterte.<br />

Volkslieder, Seemannslieder und Schlager<br />

„aus der guten alten Zeit“ kamen auf sehr angenehme<br />

Weise zu Gehör und es gab kaum<br />

ein Lied, bei dem nicht mitgesungen oder wenigstens<br />

mitgesummt wurde.<br />

Nach einem kleinen Gläschen Sekt öffneten<br />

dann Frau Schlichter und Frau Ulrich spielerisch das „Kochstudio am<br />

<strong>Kamping</strong>ring“ und bereiteten mit Töpfen, Kellen und Schneebesen das Rezept<br />

„Jahr <strong>2013</strong>“ zu. Viel Liebe, Mut, eine<br />

Prise Stolz, wenig Geiz und reichlich Gottvertrauen<br />

waren die guten Zutaten dieses<br />

Gerichtes, das sie den Gästen „servierten“.<br />

Am Ende des Nachmittags gingen alle gut<br />

gelaunt und beschwingt von der schönen<br />

Musik wieder zurück auf die Wohnbereiche<br />

und nach <strong>Haus</strong>e.<br />

C. Ulrich<br />

6


Gesprächskreis<br />

Winterzeit<br />

Was haben Sie früher am<br />

Winter geliebt?<br />

Wie haben sie als Kinder<br />

den Winter erlebt?<br />

Mit diesen Fragen habe ich Sie im Gesprächskreis<br />

überrascht und Sie haben<br />

mir viel erzählt von früher, von Schlittenfahren<br />

und Schneeballschlacht, von<br />

Winterlandschaft, Bratäpfeln und kalten<br />

Minusgraden. Ein paar Erinnerungen<br />

sind nun hier für alle Leser festgehalten:<br />

Frau G. Huning: Ich schickte damals<br />

Stoßgebete zu Himmel, dass es bei uns<br />

erst frieren und dann schneien sollte<br />

(und nicht umgekehrt) denn auf dieses<br />

Weise würde der See richtig schön glatt<br />

zufrieren, so dass man gut Schlittschuhlaufen<br />

konnte. Die Schlittschuh früher<br />

waren nicht so modern wie heute. Sie<br />

wurden an die normalen Stiefel geschraubt.<br />

Ich erinnere mich auch noch<br />

an die Eiskunstläufer von damals, an<br />

Maxie Herber, Ernst Beyer. Aber es gab<br />

ja noch kein Fernsehen und man hat sie<br />

nur in der Wochenschau im Kino gesehen.<br />

7<br />

Frau Schlingmeier: Wir mussten immer<br />

zuerst den Schlitten suchen. Meist<br />

wusste ich wo er war, z.B. direkt hinter<br />

dem Ölkessel. Ski sind wir auch gefahren,<br />

den Berg hinunter, über den zugefrorenen<br />

See. Das hat Spaß gemacht.<br />

Frau Vahle: Ich habe mich immer<br />

bäuchlings auf den Schlitten geworfen,<br />

denn ich konnte mich nicht so gut halten<br />

und schlecht laufen wegen meiner kranken<br />

Beine. Abends tat mir dann immer<br />

der Bauch doll weh. Meine Mutter wollte<br />

mich deshalb eigentlich gar nicht rauslassen.<br />

Die ahnte das Theater, dass ich<br />

abends immer am jammern war. Aber<br />

ich habe so gebettelt, dass ich mit den<br />

anderen Kindern raus durfte.


Frau Basler: Wir mussten von zu<br />

<strong>Haus</strong>e aus weit zur Schule laufen. So<br />

7 Kilometer durch den Wald. Wir hatten<br />

lange Schnürstiefel an, das hat so<br />

furchtbar lange gedauert, sie zu schnüren.<br />

Das mochten wir<br />

nicht. Manchmal ist<br />

dann auch noch ein<br />

Schnürsenkel gerissen<br />

und man musste<br />

erst einen neuen suchen.<br />

Aber durch den<br />

Wald zu laufen, das<br />

fanden wir schön.<br />

Frau Müller: Ich hatte<br />

einen langen Schlitten<br />

mit Lenkung. Den<br />

hatte mein Vater gebaut, der war Stellmacher.<br />

Auf dem Schlitten konnten fünf<br />

Kinder drauf, das war ganz lustig.<br />

Frau Buß: Wir sind als Kinder in Ostfriesland<br />

viel Schlitten gefahren.<br />

Frau Wendland: mein Bruder, der<br />

machte aus alten Bierfässern, aus den<br />

Dauben, Skier selber. Dann konnten wir<br />

auch Ski fahren.<br />

Frau Geißler: Ich bin von den Jungs<br />

eingeseift worden. Das hat richtig weh<br />

getan. Und wir haben uns mit Schneebällen<br />

beworfen.<br />

8<br />

Frau Trippel: Wir hatten in Russland<br />

im Winter manchmal mehr wie -40 Grad<br />

Kälte. Dann sind wir zu <strong>Haus</strong>e geblieben<br />

und nicht in die Schule gegangen.<br />

Aber später mussten wir auch alles<br />

wieder nachholen, was wir<br />

verpasst haben.<br />

Frau Jäger: Wir hatten<br />

zu <strong>Haus</strong>e auch sehr harte<br />

Winter. Da musste man<br />

das Gesicht gut einpacken<br />

und vor allem die Nase.<br />

Frau Hunting: Warum gibt<br />

es heute eigentlich keine<br />

Muffs mehr? Die hatte man<br />

früher. Ich sehe noch die<br />

Damen auf dem See Schlittschuhlaufen,<br />

eine hakte die andere ein und alle<br />

hatten einen Muff dabei.<br />

Frau Wendland: Für Muffs nahm man<br />

gerne Kaninchenfell.<br />

Frau Basler: Ich weiß, dass wir bei<br />

Frost die Teppiche raus in den Schnee<br />

tragen mussten und mit der guten Seite<br />

nach unten legten. Dann haben wir<br />

sie mit dem Teppichklopfer ausgeklopft.<br />

Danach waren sie ganz schön.


Besinnliches<br />

Ein neues Jahr<br />

Ein neues Jahr, ein neues Hoffen,<br />

ein neues Träumen, ein neues Planen.<br />

Doch kein Zauberer hebt den Stab, keine Fee schüttet<br />

ihr Füllhorn aus. Wir selbst müssen es tun,<br />

wir müssen unsere Hoffnung erfüllen,<br />

unsere Träume verwirklichen, unsere Pläne umsetzen.<br />

Wer die Hände in den Schoß legt,<br />

auf ein Wunder wartet,<br />

sich auf die Hilfe anderer verlässt,<br />

der wird enttäuscht resignieren.<br />

Packen wir es an,<br />

auch wenn wir nur ein Weniges schaffen.<br />

Lotte Brügmann-Eberhardt<br />

9


Von Fasching, Fastnacht<br />

und Weiberfastnacht<br />

Das Wort Fastnacht ist ein uraltes<br />

Wort und bedeutet: „Unfug in der<br />

Nacht aus Freude über den beginnenden<br />

Frühling.“ Fastnacht wird<br />

seit über 800 Jahren als Vorfrühlings-<br />

und Fruchtbarkeitsfest gefeiert.<br />

Mit Lärm, Umzügen und wunderlichen<br />

Masken sollte der Winter mit<br />

Schnee und Eis, Nebel und Sturm,<br />

Kälte und Krankheiten endgültig verjagt<br />

werden.<br />

Der Fasching dauerte früher nur<br />

knapp eine Woche und nicht wie in<br />

unserer Zeit zwei Monate. Er begann<br />

am Donnerstag vor dem Aschermittwoch,<br />

dem fetten oder schmalzigen<br />

Donnerstag, an dem die Menschen<br />

unbesorgt an die Wintervorräte gingen,<br />

wussten sie doch, dass der<br />

Frühlingsanfang kurz bevorstand.<br />

Am Rosenmontag finden noch heute<br />

die großen Narrenumzüge statt,<br />

mit denen der Winter sozusagen<br />

WISSEN<br />

10<br />

aus dem Land gelacht wird. Am Faschingsdienstag<br />

ist dann schließlich<br />

die echte Fastnacht, die letzte<br />

Nacht vor dem Beginn der Fastenzeit.<br />

An diesem närrischen Tag geht<br />

es noch einmal besonders verrückt<br />

zu. Am Ende aber wird die Fastnacht<br />

als Strohpuppe herumgetragen und<br />

schließlich gegen Mitternacht begraben<br />

oder verbrannt, <strong>bis</strong>weilen auch<br />

in einen Bach geworfen. Nun beginnt<br />

mit dem Aschermittwoch die Zeit<br />

der Besinnung und des Fastens. Sie<br />

dauert vierzig Tage lang.<br />

Weiberdonnerstag<br />

Früher hatte fast jedes Dorf einen<br />

Markt- oder Dorfplatz mit einer dominanten<br />

Kirche, einer Dorflinde und<br />

einem Brunnen. Es gab kein Dorfgemeinschaftshaus,<br />

keine Bürgerhalle,<br />

keinen Sitzungssaal - also traf sich<br />

die Dorfbevölkerung am Brunnen in<br />

der Mitte des Ortes. Besonders im<br />

Sommer versammelte sich hier die<br />

Dorfjugend, aber auch die älteren<br />

Menschen gesellten sich dazu. Die<br />

Linde spendete Schatten, Bänke boten<br />

Gelegenheit zum Ausruhen und<br />

Brunnen lieferten die Erfrischung.<br />

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

hatten in der Eifel die Dorffrauen die<br />

jährliche Verpflichtung gegenüber


der Gemeinde, diese Dorfbrunnen<br />

zu reinigen. Hierfür zahlte ihnen die<br />

Gemeinde den Erlös aus der Versteigerung<br />

eines Baumes. Mit diesem<br />

Geld hielten die Frauen eine Feier ab,<br />

und zwar am Donnerstag vor der Fastnacht.<br />

So erhielt dieser Tag im Laufe<br />

der Jahrzehnte den Namen „Weibertag“<br />

oder „Fetter Tag“ - geboren war<br />

der „Weiberdonnerstag“. Endlich einmal<br />

konnten die Frauen, die sich ansonsten<br />

vornehm in der Öffentlichkeit<br />

zurückhielten, ihr eigenes Fest feiern<br />

und einmal so richtig<br />

auf die Pauke hauen.<br />

Und warum durften<br />

nur Frauen die Reinigung<br />

des Brunnens<br />

übernehmen? Dafür<br />

hat die Brauchtumsforschung<br />

zwei Antworten:<br />

Zum einen gab es unter den<br />

Männern vereinzelt „Brunnenvergifter“,<br />

die im Ort bekannt waren. Doch<br />

ein wichtiger - religiöser - Aspekt war<br />

auch, dass die Frau als „Mutter des<br />

Lebens“ und „Mutter Erde“ dem Leben<br />

und dem Wasser „heilig verbunden“<br />

war. Auch sollten die Frauen<br />

mit ihrem Tun dem neuen Leben im<br />

Frühjahr den Weg bereiten helfen.<br />

„Frauen liehen der Erde, dem Wasser<br />

und dem Frühling ihre Hilfe“, hieß<br />

11<br />

es im Volksmund.<br />

Weiberfastnacht heute<br />

Im gesamten Rheinland gilt Weiberfastnacht<br />

als inoffizieller Feiertag, an<br />

den meisten Arbeitsplätzen wird ab<br />

mittags nicht mehr gearbeitet. Die<br />

Feiern beginnen meist um 11:11 Uhr.<br />

Im Unterschied zum Rosenmontag<br />

und den anderen Tagen gibt es in der<br />

Regel an Weiberfastnacht keine Umzüge,<br />

es wird kostümiert in den Kneipen<br />

und auf den Straßen gefeiert.<br />

Es ist an diesem<br />

Tag Brauch, dass<br />

Frauen den Männern<br />

die Krawatte<br />

als Symbol der<br />

männlichen Macht<br />

abschneiden. So<br />

laufen die Männer<br />

nur noch mit<br />

einem Krawattenstumpf herum, wofür<br />

sie mit einem Bützchen (Küsschen)<br />

entschädigt werden.<br />

Mal sehen, was es in dieser<br />

Hinsicht bei uns im <strong>Haus</strong> so gibt…<br />

Wir feiern Weiberfastnacht<br />

am Donnerstag, 7. <strong>Februar</strong><br />

um 15.00 Uhr im Lindensaal<br />

mit Kaffeetafel und lustigem<br />

Programm!


Neues vom Leitungsteam<br />

Liebe Bewohnerinnen,<br />

liebe Bewohner,<br />

die Feiertage sind vorbei und das<br />

neue Jahr hat Einzug gehalten.<br />

Wir haben wieder einige Informationen<br />

aus den letzten Wochen für Sie<br />

zusammengetragen.<br />

1. Seit dem 01.01.<strong>2013</strong> habe ich<br />

neben der Einrichtungsleitung<br />

auch die Geschäftsführung<br />

unserer Einrichtung übernommen.<br />

2. Frau Schröder aus unserer<br />

Verwaltung ist Ende Dezember<br />

ausgeschieden.<br />

3. Frau Nadine Gromm begrüßen<br />

wir als ihre Nachfolgerin ganz<br />

herzlich.<br />

Frau Gromm ist neben ihrer<br />

Tätigkeit im Empfang auch für<br />

alle Fragen der Abrechnung<br />

und Bewohnerrechnungen ihr<br />

Ansprechpartner.<br />

4. Am 15.01.<strong>2013</strong> fanden die<br />

Pflegesatzverhandlungen für<br />

das <strong>Fritz</strong>- <strong>Kamping</strong>haus beim<br />

Landkreis in Osnabrück statt.<br />

12<br />

5. Am 17.01.<strong>2013</strong> feierten<br />

unsere Mitarbeiter. Wir hatten<br />

einen schönen gemeinsamen<br />

Abend mit einem tollen Essen<br />

und netten Gesprächen.<br />

Rückblick auf 2012:<br />

Wir freuen uns über eine 100%<br />

Auslastung unserer Einrichtung.<br />

Alle geplanten Renovierungsarbeiten<br />

wurden abgeschlossen.<br />

Das Projekt unserer neuen Tagesgruppengestaltung<br />

in der Kastanie ist abgeschlossen<br />

und wird <strong>bis</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong> in die<br />

Praxis umgesetzt.<br />

Wir haben unsere Feier am heiligen<br />

Abend neu gestaltet und würden uns<br />

freuen positive oder auch negative<br />

Rückmeldungen von Ihnen zu erhalten.<br />

Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen<br />

im Jahre 2012 und versprechen<br />

Ihnen auch für <strong>2013</strong> unser Bestes zu<br />

geben.<br />

Ihr Leitungsteam,<br />

Silke Prange, Stephan Gläser und<br />

Dirk Rotert


Geburtstage & Einzüge<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum Geburtstag!<br />

Am 1. <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Hildegard Lösdau<br />

ihren 91. Geburtstag.<br />

Am 7. <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Anneliese Geißler<br />

ihren 74. Geburtstag.<br />

Am 19. <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Elvira Trippel<br />

ihren 77. Geburtstag.<br />

Am 22. <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> feiert<br />

Herr Karl-Heinz Schiermeyer<br />

seinen 82. Geburtstag.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Sagen wir den „Geburtstagskindern“<br />

und wünschen ihnen einen schönen<br />

Geburtstag und alles Gute und Gottes<br />

Segen im neuen Lebensjahr.<br />

13<br />

Am 27. <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Lisa Raabe<br />

ihren 88. Geburtstag.<br />

Am 11. März <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Anneliese Seifert<br />

ihren 88. Geburtstag<br />

und<br />

Frau Alwine Welling<br />

feiert ihren 93. Geburtstag.<br />

Am 14. März <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Ida Knigge<br />

ihren 90. Geburtstag.<br />

und<br />

Frau Maria Wilde<br />

feiert ihren 92. Geburtstag.


Am 21. März <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Irmgard Jesse<br />

ihren 79. Geburtstag<br />

und<br />

Herr Kurt Kaja<br />

feiert seinen 93. Geburtstag.<br />

Am 22. März <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Hannelore Suhre<br />

ihren 84. Geburtstag.<br />

Am 23. März <strong>2013</strong> feiert<br />

Herr Manfred Kirchner<br />

seinen 83. Geburtstag.<br />

Am 26. März <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Hannelore Langius<br />

ihren 75. Geburtstag.<br />

Am 29. März <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Helene Helling<br />

ihren 92. Geburtstag.<br />

Am 1. <strong>April</strong> <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Helga Niederbröker<br />

ihren 83. Geburtstag.<br />

14<br />

Am 3. <strong>April</strong> <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Lieselotte Angert<br />

ihren 90. Geburtstag.<br />

Am 9. <strong>April</strong> <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Helene Goniwicha<br />

ihren 92. Geburtstag.<br />

Am 15. <strong>April</strong> <strong>2013</strong> feiert<br />

Frau Anneliese Klaus<br />

ihren 79. Geburtstag.<br />

Herzlich willkommen<br />

Wir begrüßen als neue Bewohner<br />

im Eichengrund:<br />

Herrn Günter Assmann<br />

Frau Wilma Rabeneck<br />

Herzlich willkommen im Birkenweg<br />

heißen wir:<br />

Frau Angelika Korn<br />

In der Kastanienallee begrüßen wir:<br />

Frau Dorothea Wendland


Der Ladenhüter<br />

Geschichte<br />

Walter Makowski besaß einen kleinen<br />

Laden in der Josefstraße. Freunde und<br />

Nachbarn nannten ihn liebevoll den Trödel-Walter.<br />

Der Laden war nicht groß,<br />

aber vollgestopft mit altem Kram. Kleine<br />

Möbelstücke, Lampen, Uhren, Porzellan<br />

und Spielzeug. Was andere nicht<br />

mehr wollten, nahm der Trödel-Walter<br />

und verkaufte es billig. Von morgens<br />

9 Uhr <strong>bis</strong> abends 18 Uhr<br />

war er in seinem kleinen<br />

Laden zu finden. Immer<br />

freundlich, immer nett -<br />

und das schon fünfzig<br />

Jahre lang.<br />

An einem kalten Wintermorgen<br />

Ende Dezember<br />

staubte<br />

Walter gerade mit<br />

einem Staubwedel<br />

seine Schätze<br />

ab. Liebevoll<br />

nahm er einen<br />

alten Teddy<br />

in die Hand.<br />

Der Bär besaß<br />

nur noch<br />

ein Ohr, ein einziges<br />

Auge und wirkte insgesamt<br />

ziemlich verschlissen,<br />

aber der Trödel- Walter<br />

liebte ihn. Schon seit zwanzig<br />

Jahren stand er in einer Ecke im Regal,<br />

15<br />

er war also ein echter Ladenhüter! Doch<br />

an diesem Tag setzte Walter den alten<br />

Teddy ins Schaufenster. Gerade in dem<br />

Moment blieb draußen auf der Straße<br />

ein Mann stehen. Der Mann war etwa<br />

gleich alt wie der Trödel-Walter, so um<br />

die sechzig. Er blickte in das Schaufenster,<br />

kratzte sich am Kinn, dann schüttelte<br />

er ungläubig den Kopf und blieb noch<br />

eine Weile stehen. Anschließend ging<br />

er weiter.<br />

Am nächsten Tag,<br />

es war ein Dienstag,<br />

blieb der<br />

Mann wieder vor<br />

dem Schaufenster<br />

stehen. Und<br />

wieder kratzte er sich<br />

am Kinn. Walter bemerkte,<br />

dass er den<br />

Teddy anstarrte.<br />

Vier Tage lang ging<br />

das so, immer gegen<br />

9 Uhr vormittags.<br />

Der Mann<br />

drückte seine Nase<br />

an der Schaufensterscheibe<br />

platt, und<br />

jedes Mal<br />

kratzte er<br />

sich bedächtig<br />

am<br />

Kinn.


An Silvester, also am letzten Tag des<br />

Jahres, stand der Mann wieder da. Walter<br />

Makowski plagte die Neugier, und<br />

er winkte den Mann herein. Freundlich<br />

fragte er ihn, woran er denn Interesse<br />

hätte.<br />

Der Mann zögerte erst, aber dann sagte<br />

er: „Ich glaube, dass der alte Teddy dort<br />

im Fenster mal mir gehört hat. Ich glaube,<br />

ihn wiederzuerkennen, es ist der<br />

Teddy aus meiner Kinderzeit.“<br />

Walter holte den Teddy aus dem Schaufenster<br />

und reichte ihn dem Mann.<br />

„Sehen Sie die kahle Stelle am Hinterkopf?“,<br />

fragte der Mann.<br />

„Ja, die sehe ich“, meinte der Trödel-<br />

Walter.<br />

„Da habe ich als kleiner Junge dem Teddy<br />

die Haare schneiden wollen. Ich war<br />

im Glauben, dass sie wieder nachwachsen.<br />

Was soll er denn kosten?“ Dem<br />

Mann standen Tränen in den Augen.<br />

„Ich schenke Ihnen den Teddy“, sagte<br />

der Trödel- Walter. „Es kauft ihn sowieso<br />

niemand. Er ist ein Ladenhüter.“<br />

16<br />

Der Mann erzählte: „Wissen Sie, ich<br />

habe ihn damals meinem kranken<br />

Freund geschenkt. Aber dann zog die<br />

Familie in eine andere Stadt, und ich<br />

habe meinen Teddy nie wiedergesehen.<br />

Ich war sehr traurig.“<br />

Walter sagte: „Ich habe ihn bei einer<br />

<strong>Haus</strong>haltsauflösung gefunden. Jetzt,<br />

seit ich Ihre Geschichte kenne, bin ich<br />

natürlich froh, dass ich ihn nie verkauft<br />

habe.“ „Danke“, sagte der Mann, bevor<br />

er ging.<br />

Walter Makowski griff wieder nach seinem<br />

Staubwedel und seufzte. Aber<br />

diesmal vor Glück und Freude.<br />

aus: Ulrike Strätling, „Als die Kaffeemühle<br />

streikte“


Angebote & Termine<br />

Regelmäßige Angebote<br />

Montag:<br />

10.00 Uhr Besuch der Kinder des<br />

Martini-Kindergartens<br />

14-tägig (C. Ulrich)<br />

Dienstag:<br />

10.00 Uhr Sturzprophylaxe<br />

17.00 Uhr Andacht (Sternenhimmel)<br />

(C. Ulrich)<br />

Mittwoch:<br />

10.00 Uhr Bibel- und Gesprächskreis I<br />

im Gruppenraum oben (C. Ulrich)<br />

15.30 Uhr Einzelaktivierungen<br />

14-tägig (K. Schlichter)<br />

Donnerstag:<br />

10.00 Uhr Bibel- & Gesprächskreis II<br />

im Gruppenraum oben (C. Ulrich)<br />

10.00 Uhr Singen mit Gitarre<br />

Wohnküche Birke<br />

11.30 Uhr Sitzfußball-Runde<br />

(Wohnküche Birkenweg)<br />

15.30 Uhr Wechselnde Angebote in<br />

den Wohnküchen<br />

14-tägig (K. Schlichter)<br />

15.30 Uhr Einzelaktivierungen<br />

14-tägig (K. Schlichter)<br />

16.00 Uhr Gymnastik (Sternenhimmel)<br />

Freitag:<br />

10.00 Uhr Klönschnackrunde<br />

unter’m Sternenhimmel<br />

(K. Schlichter)<br />

10.00 Uhr Einzelaktivierungen<br />

(C. Ulrich)<br />

Sonntag:<br />

14.30 Uhr Café Sternenhimmel<br />

– 17.00 Uhr<br />

17<br />

Termine<br />

Dienstag, 5. <strong>Februar</strong>, 15.30 Uhr<br />

Gitarren-Singerunde mit Manfred<br />

(Sternenhimmel)<br />

Donnerstag, 7. <strong>Februar</strong>, 15.00 Uhr<br />

Weiberfastnacht mit Kaffeetafel (Lindensaal)<br />

Sonntag, 10. <strong>Februar</strong>, 9.30 Uhr<br />

Besuch des Gottesdienstes (Gemeindehaus)<br />

Montag, 11. <strong>Februar</strong>, 10.00 Uhr<br />

Rosenmontagsumzug der<br />

Martini-Kindergartenkinder<br />

Donnerstag, 14. <strong>Februar</strong>, 17.30 Uhr<br />

Abendessen spezial (Sternenhimmel)<br />

Freitag, 15. <strong>Februar</strong>,16.00 Uhr<br />

Vorführung der „Tanz-Mäuse“ (Lindensaal)<br />

Montag, 18. <strong>Februar</strong>, 11.15 Uhr<br />

Grünkohlessen (Lindensaal)<br />

Donnerstag, 28. <strong>Februar</strong>, 17.30 Uhr<br />

Abendessen spezial (Sternenhimmel)<br />

Dienstag, 5. März, 15.30 Uhr<br />

Gitarren-Singerunde mit Manfred (Sternenhimmel)<br />

Donnerstag, 14. März, 17.30 Uhr<br />

Abendessen spezial (Sternenhimmel)<br />

Donnerstag, 20. März, nachm.<br />

Kaffeefahrt in die Umgebung<br />

Donnerstag, 28. März,<br />

16.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl<br />

(Lindensaal)<br />

17.30 Uhr Abendessen spezial<br />

Dienstag, 9. <strong>April</strong>, 8.30 Uhr<br />

Frühstück mit Tanz am Hücker Moor<br />

Freitag, 12. <strong>April</strong>, 15.00 Uhr<br />

Modenschau der Fa. Ströh, Melle mit<br />

Kaffeetafel<br />

Dienstag, 16. <strong>April</strong>, 15.30 Uhr<br />

Gitarren-Singerunde mit Manfred<br />

(Sternenhimmel)<br />

Anfang Mai, 15.00 Uhr<br />

Tanz im Mai mit Renata mit Kaffeetafel


Wir trauern um<br />

Am 04.11.2012 verstarb<br />

Frau Hertha Gohe<br />

im Alter von 76 Jahren.<br />

Am 12.11.2012 verstarb<br />

Herr Gerhard Klaas<br />

im Alter von 73 Jahren.<br />

Am 01.12.2012 verstarb<br />

Frau Gertraud Remmerbach<br />

im Alter von 66 Jahren.<br />

Am 18.12.2012 verstarb<br />

Frau Irmgard Steinmann<br />

im Alter von 90 Jahren.<br />

Am 30.12.2012 verstarb<br />

Frau Meta Aschemeyer<br />

im Alter von 91 Jahren.<br />

Am 31.12.2012 verstarb<br />

Frau Edith Heckmann<br />

im Alter von 89 Jahren.<br />

Am 15.01.2012 verstarb<br />

Frau Christel Schroeder<br />

im Alter von 70 Jahren.<br />

Am 16.01.2012 verstarb<br />

Frau Johanna Pots<br />

im Alter von 82 Jahren.<br />

Der Herr ist mein Hirte,<br />

mir wird nichts mangeln.<br />

Johannes 16, 22


Wie ein warmes Tuch<br />

Damals, erzählte mein Schwiegervater,<br />

saßen wir am Tisch oder standen<br />

am Fenster. Die Sonne - sofern sie<br />

sich tagsüber gezeigt hatte - stand<br />

schon tief Dämmerung brach herein<br />

und der Baum vor dem <strong>Haus</strong> verlor<br />

seine Konturen. Noch nicht anzünden,<br />

sagte die Mutter, jetzt noch nicht!<br />

Gemeint war das elektrische Licht,<br />

das damals ein Kostenfaktor war, und<br />

weil man jeden Pfennig drehte und<br />

wendete, bevor man ihn ausgab, war<br />

es am späten Nachmittag zu früh, um<br />

Strom zu verbrauchen.<br />

Aber es war bereits so finster, dass<br />

man weder Zeitung lesen noch nähen<br />

und flicken oder sonst etwas tun<br />

konnte. Auch die Mutter legte ihre<br />

Strickarbeit zur Seite, denn sie sah<br />

zu wenig, um die Maschen fehlerlos<br />

umzuschlagen, obwohl unter ihren<br />

flinken Händen schon so mancher<br />

Pullover und unzählige Socken entstanden<br />

waren. Jetzt war es Zeit für<br />

alle, die Arbeit niederzulegen. Wer<br />

immer in der guten Stube war, saß da<br />

und legte die Hände in den Schoß.<br />

Kaum jemand sagte ein Wort. Was<br />

gab es schon zu reden?<br />

Geschichte<br />

19<br />

Ruhe breitete sich aus und legte sich<br />

wie ein warmes Tuch über Menschen<br />

und Dinge. Jeden Abend dieselbe,<br />

selbstverständliche Zeremonie, die<br />

sich wie von selbst ergab, vor allem<br />

in der kalten Jahreshälfte: zu dunkel,<br />

um sich zu betätigen, und zu früh, um<br />

Licht anzuzünden. Der Vater zog an<br />

der Pfeife und wir Kinder sahen zum<br />

Fenster hinaus, wie der Tag sichtbar<br />

zu Ende ging. Geschenkte Stille, willkommene<br />

Pause. Niemand sprach<br />

von ungenutzter Zeit. Erst als es wirklich<br />

dunkel war und wir einander nur<br />

noch in Umrissen erkannten, sagte<br />

die Mutter: So, jetzt ...<br />

Und jemand knipste die Lampe an.


20<br />

Foto-Impressionen aus<br />

dem <strong>Fritz</strong>-<strong>Kamping</strong>-<strong>Haus</strong>

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