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Download - Utopia

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Der Rahmenbau<br />

selbst herzustellen. So fing es an: Stumpf<br />

gelötete kurze Rohre übernahmen bei<br />

<strong>Utopia</strong> die Funktion der Muffen. Dabei<br />

blieb es nicht.<br />

Wir entwickelten mit Van Raam dazu<br />

eine spezielle Steckbauweise (ein Rohr<br />

geht voll durch ein anderes hindurch).<br />

Der erste dieser neuen Rahmen war<br />

1997 die SilberMöwe.<br />

Vorteile der Muffenlötung<br />

` Das Rohr ist auf breiter Fläche<br />

mit Lot umgeben.<br />

` Es garantiert feste Rohr-<br />

Verbindungen.<br />

Nachteile<br />

` Nur Rahmen aus dickwandigen, runden<br />

Rohren kann man mit Muffenlötung<br />

stabil bauen. Dann sind sie<br />

aber schwer. Baute man leichter, war<br />

der Rahmen weniger komfortabel,<br />

nicht so stabil - oder aufwendiger.<br />

` Bei der Muffenlötung von sehr<br />

dünnwandigen Rohren besteht immer<br />

die Gefahr, dass das Rohr auf zu<br />

großer Fläche erhitzt und in seiner<br />

Molekularenstruktur verändert und<br />

geschwächt wird. Im Übergang von<br />

der Muffe (etwa 1,8mm Wandstärke)<br />

zum Rohr (0,8mm) liegt das Problem.<br />

Die Muffe braucht und verträgt<br />

34<br />

WIG-Lötung<br />

ADFC zur Materialfrage<br />

ADFC München, AG Technik über Rahmentechnik<br />

Legierte Stähle (z.B. CrMo-Stahl)<br />

Mit Chrom und Molybdän, zum Teil auch mit Mangan veredelter<br />

Stahl erreicht bereits mit dünnwandigeren Rohren die Festigkeit<br />

normalen Stahls, ist dadurch leichter. Die Herstellung ist etwas<br />

teurer und die Verarbeitung muss exakter erfolgen. Vergüteter<br />

Stahl besitzt besonders hohe Bruchdehnung (Mannesmann: 12%<br />

mehr Hitze als das dünnwandige<br />

Rohr. Durch die hohe Temperatur<br />

verändert sich dann das Rohr und<br />

verliert an Festigkeit.<br />

Rennrahmen wurden daher früher<br />

mit Silberlot und dünneren Muffen<br />

gebaut. Wegen der Krebsgefahr der<br />

Flussmittel ist es in Verruf geraten.<br />

Mit Muffen stabiler?<br />

` Nur wenn die Rahmen aus dickwandigem<br />

runden Rohr bestehen.<br />

` Sonst eindeutig: Nein.<br />

Hand aufs Herz: Wer würde heute noch<br />

einen London oder Roadster kaufen mit<br />

Mindestgewicht von 20 kg. Auch dann<br />

nicht, wenn das Rad stabiler und weniger<br />

bruchgefährdet wäre - was es aber<br />

nicht ist. Denn die elastischeren CrMo<br />

Rohre halten auf Dauer mehr aus.<br />

Alle neuen Rahmen werden ständig über<br />

Messgeräte und Tests schon beim Bau<br />

kontrolliert. Da <strong>Utopia</strong> und Van Raam<br />

die neuen Techniken auf Grundlage von<br />

Erfahrungen entwickeln und weiter handwerklich<br />

arbeiten, ist ein Rahmenbruch<br />

ausgesprochen selten. Er kommt meist<br />

nach einem Sturz oder Aufprall oder<br />

Überlastung.<br />

WIG-Löten: Die Revolution<br />

Das WIG-(Wolfram-Inertgas) Löten ist<br />

WIG-Löten bei einer Vorführung<br />

beim <strong>Utopia</strong> Sommerfest. Deutlich<br />

ist das Werkzeug zu sehen mit<br />

Schweißpunkt und daneben liegenden<br />

Kanalspitze zur Lötzuführung.<br />

Es braucht eine besonders ruhige Hand<br />

um diese Arbeit an einem Rundrohr<br />

ohne Abzusetzen durchzuführen.<br />

SilberMöwe Rahmen nach dem Sandstrahlen.<br />

Alle Lötverbindungen sind<br />

jetzt gut sichbar. Die verschiedenen<br />

Verfahren sind an der Farbe erkennbar.<br />

Die kleinen Lötstellen an der Hinterbaustrebe<br />

und am Ende des<br />

Ovalrohrs werden klassisch gelötet.<br />

Das Sattelrohr muss von oben und<br />

unten komplett im WIG-Lötverfahren<br />

gesichert werden, denn hier durchdringt<br />

es das ovale Oberrohr.<br />

eine besondere Art der Verarbeitung,<br />

die das Rahmenrohr schont. Mit einem<br />

Lichtbogen wird das Material ganz kurz<br />

erwärmt, dabei wird automatisch Lot<br />

zugefügt.<br />

Das Lot verteilt sich um das Rohr,<br />

schafft eine große Kontaktfläche und<br />

stärkt die Verbindung.<br />

und Columbus-Rohre: 15%) und Elastizität, die auch bei<br />

längerem Gebrauch erhalten bleibt: Hohe Dauerelastizität.<br />

Aluminium<br />

Aluminium ist ein leichtes Metall, jedoch ist es nur 1/3 so<br />

elastisch wie CrMo-Stahl. Auch die für ein Fahrrad wichtige<br />

Dauerschwingfestigkeit ist geringer als bei Stahl: Aluminium<br />

verliert bei jeder Schwingung etwas an Festigkeit.<br />

http://www.fa-technik.adfc.de/Komponenten/Rahmen/#Legierte/<br />

Bei diesem aufwendigen Verfahren<br />

wird der dünnwandige CrMo-Stahl<br />

nicht durch hohe Löt-Temperaturen<br />

geschwächt. Die Verbindung wird dadurch<br />

auch ohne Muffen sehr fest und<br />

(fast) unzerstörbar.<br />

In der Vergangenheit hat man beim Löten<br />

dünnwandiger Rohre zu Silberlot gegriffen.<br />

Es schmilzt bei geringerer Wärme als<br />

Messinglot. Doch das Flussmittel des Silberlots<br />

ist in die Kritik geraten, weil es Lungenkrebs<br />

erzeugen kann. Van Raam Mitarbeiter<br />

haben deshalb schon vor 10 Jahren<br />

Lehrgänge für WIG-Löten besucht. Nach<br />

einer langen Testphase wurde die Umstellung<br />

gewagt. Mit Erfolg: Die Qualität des<br />

Rahmenbaus wurde seitdem eindeutig<br />

verbessert.<br />

Diese Art der Lötung erfordert eine<br />

sehr aufwendige Rohrvorbereitung.<br />

Alle Rohre müssen mit CNC Fräsmaschine<br />

oder Rohr-Laser-Schneidern mit sehr<br />

geringer Toleranz bearbeitet werden.<br />

Die Verbindung muss optimal passgenau<br />

sein, nur das garantiert auch die spätere<br />

Festigkeit.<br />

Es war Van Raam und <strong>Utopia</strong> sehr wichtig,<br />

die Mitarbeiter in diesem langwierigen<br />

Prozess gut einzubinden, um Nachhaltigkeit<br />

in dem komplizierten Produktionsablauf<br />

zu erreichen. Schließlich will<br />

der Verbraucher ein optimal festes, zuverlässiges<br />

Produkt.<br />

Diese Verarbeitung hat den technischen<br />

Aufwand wesentlich vergrößert<br />

und die Arbeitszeit für einen Rahmen<br />

um rund 60% erhöht. Die Festigkeit des<br />

Rahmens ist so groß wie bei Muffenverbindung,<br />

er ist aber leichter - und<br />

eleganter.<br />

Sind Alu-Rahmen<br />

eine Konkurrenz?<br />

<strong>Utopia</strong> und Van Raam haben gemeinsam<br />

den Rahmenbau für Stahlrahmen<br />

weiterentwickelt. Wir haben uns damit<br />

der Konkurrenz der „modernen“<br />

leichteren Alu Rahmen gestellt. Die<br />

neuen <strong>Utopia</strong> Rahmen sind ebenfalls<br />

leichter, dazu aber elastischer und stabiler<br />

geworden - und haben attraktive<br />

Formen. Das Gewicht ist nicht schwerer<br />

als bei einem in Länge, Höhe und<br />

Tragfähigkeit vergleichbaren Alu-Rahmen.<br />

Wird Stahl richtig verbaut, kann<br />

es seinen einzigartigen Vorteil voll<br />

ausspielen:<br />

Fahrkomfort.<br />

Der sportliche Alu-Rahmen hat ein starres,<br />

hartes Fahrverhalten. Dagegen bietet<br />

der CrMo-Rahmen einen höheren<br />

Fahrkomfort - bei ähnlichem Gewicht.<br />

Das ist das Geheimnis des langen Roadster<br />

und erzeugt immer wieder ein „Aha“<br />

Erlebnis bei Probefahrten: Der fährt ja<br />

von ganz alleine...<br />

Verlängerte Garantie<br />

<strong>Utopia</strong> Rahmen sind durch CrMo-Rohre<br />

und die neue Technik heute weniger<br />

anfällig für Brüche geworden. Vor<br />

der Jahrhundertwende gab es weitaus<br />

mehr Rahmenbrüche als heute, obwohl<br />

inzwischen mehr <strong>Utopia</strong> Räder unterwegs<br />

sind. Deshalb geben wir jetzt eine<br />

Garantie von 10 Jahren auf Rahmenbruch<br />

aufgrund von Materialfehlern.<br />

Voraussetzung ist jedoch der Nachweis<br />

der jährlichen Inspektionen. <strong>Utopia</strong><br />

Räder werden hoch beansprucht. Deshalb<br />

brauchen sie qualifizierte Wartung<br />

und Pflege.<br />

Lebenslange Garantie halten wir für unehrlich.<br />

Denn <strong>Utopia</strong> ist die Marke der<br />

Vielfahrer mit oft mehreren Tausend<br />

km Fahrleistung pro Jahr. Und nach<br />

80-120.000 km ist ein Rahmen einfach<br />

fertig, auch wenn er noch keine 10 Jahre<br />

alt ist.

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