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Lippe, Speicheldrüsen, Weicher Gaumen, Zunge

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Große Mundspeicheldrüsen<br />

Glandulae (Gll.) parotideae<br />

Gll. submandibulares<br />

Gll. sublinguales


Große Mundspeicheldrüsen<br />

Glandulae (Gll.) parotideae<br />

Gll. submandibulares<br />

Gll. sublinguales<br />

paarige Organe<br />

Sekret: Speichel (ca. 1,5 l pro Tag)<br />

Anfeuchtung der Mundhöhle<br />

Gleitfähigkeit der Speise<br />

Einleitung der Kohlenhydrat-Verdauung<br />

bakterizid


Große Mundspeicheldrüsen<br />

Glandulae (Gll.) parotideae<br />

Gll. submandibulares<br />

Gll. sublinguales<br />

gemeinsame Baumerkmale<br />

1. Bindegewebskapsel (Tunica fibrosa) mit<br />

Septierung der Drüsen in Septa interlobaria (Lappen)<br />

und Septa interlobularia (Läppchen)<br />

2. Drüsenparenchym (mit drüsenspezifischem Aufbau)<br />

3. Myoepithelzellen<br />

4. Ausführungsgänge


aus:<br />

Ausführungsgangsystem<br />

der <strong>Speicheldrüsen</strong><br />

Schaltstück<br />

Sekretrohr (= Streifenstück)<br />

liegen intralobulär<br />

Ausführungsgang liegt intralobulär<br />

bzw. interlobär<br />

mit Mündung in einen (oder mehreren) Ductus excretorius


Ausführungsgangsystem<br />

der <strong>Speicheldrüsen</strong><br />

Funktion: Ableitung und Veränderung des Speichels<br />

Streifenstück: Reabsorption von Ionen aus dem<br />

Lumen<br />

Die DD zu anderen rein serösen Drüsen (wie exokrines Pankreas<br />

und Gl. lacrimalis) erklärt sich aus der Funktion des<br />

Ausführungsgangsystems, den Primärspeichel zu verändern


Ausführungsgangsystem<br />

der <strong>Speicheldrüsen</strong><br />

Funktion: Ableitung und Veränderung des Speichels<br />

Streifenstück: Reabsorption von Ionen aus dem<br />

Lumen<br />

Die DD zu anderen rein serösen Drüsen (wie exokrines Pankreas<br />

und Gl. lacrimalis) erklärt sich aus der Funktion des<br />

Ausführungsgangsystems, den Primärspeichel zu verändern:<br />

Die prominenten Streifenstücke in den<br />

<strong>Speicheldrüsen</strong> machen aus dem isotonen<br />

Primärspeichel den hypoosmolalen Speichel.


Schaltstück<br />

relativ kurz<br />

englumig<br />

ausgekleidet mit einem platten bis kubischen<br />

Epithel mit relativ großen Kernen<br />

Sekretrohre (Streifenstück)<br />

Ausführungsgänge


Sekretrohre (Streifenstück)<br />

Durchmesser meist mehr als doppelt so groß wie bei<br />

den Schaltstücken<br />

iso- bis hochprismatisches Epithel<br />

auffallend starke Färbung des Zytoplasmas<br />

basale radiäre Streifung ( aufgereihte Mitochondrien)<br />

(bei gutem Erhaltungszustand)<br />

hier: Na- u. Cl-Resorption, K- u. Bic-Sekretion<br />

Ausführungsgänge


Ausführungsgänge<br />

weitere Zunahme im Durchmesser<br />

durch basale Ersatzzellen:<br />

zwei- bis mehrreihiges/schichtiges Epithel<br />

Das Epithel ist kubisch bis hochprismatisch<br />

mit deutlichen Schlußleisten<br />

von bindegewebiger Lamina propria umgeben<br />

Die Epithelauskleidung nimmt distal immer<br />

mehr die Form des Endepithels, also in diesem<br />

Fall des Mundhöhlenepithels, an.


Parotis (Ohrspeicheldrüse)<br />

verzweigte azinöse Drüse<br />

Endstücke rein serös<br />

ultrastrukturell typische proteinbildende Zellen<br />

(viele Ribosomen und Sekretgranula)<br />

Ausführungsgangsystem:<br />

alle 3 Abschnitte gut ausgebildet<br />

im Stroma reichlich Fettzellen, Lymphozyten,<br />

Plasmazellen ( IgA im Speichel)


Parotis (Ohrspeicheldrüse)<br />

verzweigte azinöse Drüse<br />

Endstücke rein serös<br />

ultrastrukturell typische proteinbildende Zellen<br />

(viele Ribosomen und Sekretgranula)<br />

Ausführungsgangsystem: alle 3 Abschnitte gut ausgebildet<br />

im Stroma reichlich Fettzellen, Lymphozyten,<br />

Plasmazellen ( IgA im Speichel)<br />

Ductus parotideus<br />

zweireihiges prismatisches Epithel mit Becherzellen, vor der<br />

Einmündung in die Mundschleimhaut mehrschichtig werdend<br />

und in das Mundhöhlenepithel übergehend


Glandula submandibularis<br />

verzweigte tubulo-azinöse Drüse<br />

Endstücke sero-mukös, vorwiegend serös<br />

seröse Halbmonde; aber auch rein seröse (vorwiegend)<br />

und muköse (selten) Partien<br />

muköse Zellen in den Schaltstücken (verschleimte<br />

Schaltstücke)<br />

Ausführungsgangsystem: alle 3 Abschnitte ausgebildet<br />

im Sekret: Amylaseaktivität ( KH-Verdauung) und<br />

Lysozym ( Auflösung der Baktierienwand)


Glandula sublingualis<br />

verzweigte tubulo-azinöse Drüse<br />

Endstücke sero-mukös (muko-serös), vorwiegend mukös<br />

Endstücke mit ausschließlich mukösen Zellen<br />

überwiegen<br />

seröse Zellen treten fast nur als seröse Halbmonde in<br />

mukösen Endstücken auf<br />

Ausführungsgangsystem: alle 3 Abschnitte vorhanden;<br />

aber: Schaltstücke verschleimt und deshalb selten zu sehen


Differentialdiagnose<br />

Tränendrüse (Glandula lacrimalis)<br />

tubulo-alveoläre Drüse<br />

Drüsenendstücke rein serös mit weiten Lumina<br />

Ausführungsgangsystem: Schaltstücke und Sekretrohre<br />

fehlen, Ausführungsgänge gut ausgebildet<br />

die Endstücke münden direkt in weitlumige<br />

Ausführungsgänge<br />

viel lymphatisches Gewebe (viele Lymphozyten,<br />

Lymphfollikel)


Ausführungsgangsystem Tränendrüse<br />

tubulo-alveoläre Drüse<br />

Drüsenendstücke rein serös mit weiten Lumina<br />

Ausführungsgangsystem:<br />

Schaltstücke und Sekretrohre fehlen<br />

die Endstücke münden direkt in weitlumige, gut<br />

ausgebildete Ausführungsgänge<br />

Warum?<br />

Tränen werden nicht verändert<br />

(Abwehr- und Lubrikationsfunktion)


Ausführungsgangsystem <strong>Speicheldrüsen</strong><br />

Funktion:<br />

Ableitung und Veränderung des Speichels<br />

Die prominenten Streifenstücke in den<br />

<strong>Speicheldrüsen</strong> machen aus dem isotonen<br />

Primärspeichel den hypoosmolalen Speichel


zwei Epithelien:<br />

<strong>Lippe</strong><br />

außen: mehrschichtig verhorntes Plattenepithel mit Haaren, Talgund<br />

Schweißdrüsen<br />

innen: mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel mit seromukösen<br />

<strong>Speicheldrüsen</strong><br />

Übergang im <strong>Lippe</strong>nrot<br />

quergestreifter M. orbicularis oris<br />

Gll. labiales: dissiminierte sero-muköse <strong>Speicheldrüsen</strong> in der<br />

Tela submukosa<br />

<strong>Lippe</strong>nrot


<strong>Lippe</strong><br />

zwei Epithelien:<br />

außen: mehrschichtig verhorntes Plattenepithel mit Haaren, Talg- und Schweißdrüsen<br />

innen: mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel mit sero-mukösen <strong>Speicheldrüsen</strong><br />

Übergang im <strong>Lippe</strong>nrot<br />

quergestreifter M. orbicularis oris<br />

Gll. labiales: dissiminierte sero-muköse <strong>Speicheldrüsen</strong> in der Tela submukosa<br />

<strong>Lippe</strong>nrot<br />

pigmentloses, auffällig transparentes Epithel mit<br />

schwacher Verhornung.<br />

In den direkt unter dem Epithel gelegenen hohen<br />

Bindegewebspapillen verlaufen viele Blutkapillaren<br />

( Rotfärbung)<br />

( Blaufärbung bei geringer Oxygenierung/z.B. bei Herzerkrankungen)<br />

Im <strong>Lippe</strong>nrot kommen kleine Talgdrüsen ohne<br />

Beziehung zu Haaren vor.


<strong>Weicher</strong> <strong>Gaumen</strong> (Palatum molle) und<br />

Zäpfchen (Uvula)<br />

= dorsale Fortsetzung des<br />

harten <strong>Gaumen</strong>s (Palatum durum), bei dem die<br />

Schleimhaut unverschieblich auf dem<br />

Oberkieferknochen sitzt<br />

zwei Epithelien:<br />

oral: mehrschichtig unverhorntes (manchmal infolge der<br />

mechanischen Beanspruchung leicht verhorntes)<br />

Plattenepithel<br />

- nasal: mehrreihiges Flimmerepithel


<strong>Weicher</strong> <strong>Gaumen</strong> und Uvula<br />

zwei Epithelien<br />

orale Fläche: mehrschichtig unverhorntes (manchmal infolge der<br />

mechanischen Beanspruchung leicht verhorntes) Plattenepithel<br />

nasale Fläche: mehrreihiges Flimmerepithel<br />

zwei Drüsenarten<br />

nasal: sero-muköse Gll. pharyngeae<br />

oral: muköse Gll. palatinae<br />

(= disseminierte muköse <strong>Speicheldrüsen</strong>)<br />

viel elastisches Bindegewebe


<strong>Zunge</strong> (Lingua, Glossa)<br />

5 cm x 4 cm breiter Muskel, der mit dem Mundboden<br />

verwachsen ist und von unterschiedlichen Schleimhäuten<br />

überzogen ist.<br />

Funktion: Nahrungszerkleinerung und Beförderung der<br />

Bissen<br />

Kontrolle der Nahrung (taktil, thermisch,<br />

gustatorisch)<br />

Lautbildung<br />

Saugwirkung bei geschlossenem Mund


<strong>Zunge</strong> (Lingua, Glossa)<br />

Funktion: Nahrungszerkleinerung und Beförderung der Bissen<br />

Kontrolle der Nahrung (taktil, thermisch, gustatorisch)<br />

Lautbildung<br />

Saugwirkung bei geschlossenem Mund<br />

Aufbau: <strong>Zunge</strong>nkörper (Corpus linguae)<br />

<strong>Zunge</strong>nspitze (Apex linguae)<br />

<strong>Zunge</strong>ngrund oder <strong>Zunge</strong>nwurzel<br />

(Radix linguae) mit Tonsilla lingualis<br />

( <strong>Zunge</strong>nmandel)<br />

Unterfläche (Facies inferior)<br />

<strong>Zunge</strong>nrücken (Dorsum linguae) mit<br />

Aponeurosis linguae und<br />

V-förmigem Sulcus terminalis<br />

<strong>Zunge</strong>nrand (Margo linguae)


<strong>Zunge</strong> (Lingua, Glossa)<br />

Funktion: Nahrungszerkleinerung und Beförderung der Bissen<br />

Kontrolle der Nahrung (taktil, thermisch, gustatorisch)<br />

Lautbildung<br />

Saugwirkung bei geschlossenem Mund<br />

<strong>Zunge</strong>nunterfläche (Facies inferior)<br />

Die Facies inferior wird bei hochgehobener <strong>Zunge</strong> sichtbar<br />

und ist mit einer dünnen Schleimhaut bedeckt, durch die<br />

die dicke Vena sublingualis hindurchschimmert.<br />

Diese Schleimhaut kann resorbieren<br />

(linguale oder perlinguale Resorption von<br />

Pharmaka wie Nitroglycerin).


Drüsen der <strong>Zunge</strong><br />

seromuköse Drüsen in der <strong>Zunge</strong>nspitze<br />

(Glandulae linguales anteriores, Nuhnsche Drüsen)<br />

disseminierte muköse Drüsen an der <strong>Zunge</strong>nspitze<br />

und am <strong>Zunge</strong>ngrund<br />

seröse Spüldrüsen der Papillae vallatae


<strong>Zunge</strong>nschleimhaut<br />

Die Schleimhaut der <strong>Zunge</strong>nunterfläche ist glatt, nicht<br />

verhornt und gegenüber der Unterlage verschieblich.<br />

Sie trägt keine Papillen und ist reich an lymphatischen<br />

Follikeln.


<strong>Zunge</strong>nschleimhaut<br />

In die Schleimhaut des <strong>Zunge</strong>nrückens und <strong>Zunge</strong>nrandes<br />

sind Papillen (Papillae linguales) eingebaut, die<br />

aus dem Schleimhautrelief hervorragen und der <strong>Zunge</strong><br />

eine rauhe Oberfläche verleihen.<br />

Die Papillen verstärken die mechanische<br />

Belastbarkeit und/oder dienen der Aufnahme von<br />

Sinnesreizen über Rezeptoren.


Die Schleimhaut der <strong>Zunge</strong>nränder und des<br />

<strong>Zunge</strong>nrückens ist durch vier Papillen gekennzeichnet<br />

1. Papillae filiformes<br />

am kleinsten und zahlreichsten<br />

verhornt<br />

über den ganzen <strong>Zunge</strong>nrücken verteilt.<br />

mechanische Aufgaben<br />

Die von der Lamina propria gebildete Primärpapille gabelt<br />

sich weiter apikal in Sekundärpapillen auf, die verhornte<br />

fadenförmige, rachenwärts geneigte Fortsätze aufweisen.<br />

Bei Krankheit schilfern die Spitzen ab und führen zum<br />

weißlichen Aussehen der belegten <strong>Zunge</strong>.


2. Papillae fungiformes<br />

vor allem an <strong>Zunge</strong>nrand und –spitze<br />

spärlicher, größer und plumper als die P. filiformes<br />

nicht verhornt<br />

Sie sind sie mit bloßem Auge als rötliche Pünktchen auf<br />

der <strong>Zunge</strong> erkennbar. Sie tragen, meist an der<br />

Oberfläche, Geschmacksknospen und enthalten<br />

Rezeptoren und zahlreiche freie Nervenendigungen. Von<br />

daher dienen sie der Geschmacksempfindung und sind<br />

Mechano- und Thermorezeptoren.


3. Papillae vallatae<br />

6 - 12<br />

in einer Reihe vor dem Sulcus terminalis<br />

die größten Papillen in der menschlichen <strong>Zunge</strong>.<br />

Sie dienen der Geschmacksempfindung. Jede Papille ist von<br />

einem Ringwall umgeben, in dessen Epithelauskleidung bei<br />

Erwachsenen ca. 270 Geschmacksknospen eingelagert sind. Auf<br />

der Papillenoberfläche kommen meist keine<br />

Geschmacksknospen vor. Im Alter nimmt die Zahl der<br />

Geschmacksknospen ab.<br />

Am Grunde des Wallgrabens münden seröse Spüldrüsen<br />

(von Ebnersche Spüldrüsen), durch deren dünnflüssiges Sekret<br />

die eingedrungenen Speiseteilchen und gelösten<br />

Geschmacksstoffe wieder entfernt werden.


4. Papillae foliatae<br />

am hinteren <strong>Zunge</strong>nseitenrand als<br />

quergestellte Schleimhautfalten, als schräg<br />

abwärts verlaufende Rinnen<br />

Sie haben in ihrem Epithel Geschmacksknospen, die<br />

beim erwachsenen Menschen nicht mehr gut<br />

ausgebildet sind. Auch in ihrer Umgebung kommen<br />

seröse Spüldrüsen vor.


der über<br />

- süß<br />

- sauer<br />

- salzig<br />

- bitter<br />

- umami<br />

hinausgeht,<br />

Geschmack


der über<br />

- süß<br />

- sauer<br />

- salzig<br />

- bitter<br />

- umami<br />

Geschmack<br />

hinausgeht, wird von Geruchsrezeptoren<br />

wahrgenommen.


der über<br />

- süß<br />

- sauer<br />

- salzig<br />

- bitter<br />

- umami<br />

Geschmack<br />

hinausgeht, wird von Geruchsrezeptoren<br />

wahrgenommen.

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