Ausgabe 55 - HVV Hamminkeln
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Wolfgang Brunner – Schriftsteller von Berlin nach <strong>Hamminkeln</strong><br />
von Stefan Tidden<br />
Im Juni 2010 hat Wolfgang Brunner seinen Wohnsitz von<br />
Berlin nach <strong>Hamminkeln</strong> verlegt.<br />
Der 1964 im bayrischen freising geborene Schriftsteller<br />
suchte und fand hier die Ruhe, seine Romane zu schreiben,<br />
die in vollkommen verschiedenen Genres angesiedelt sind.<br />
Brunner wuchs als Sohn eines Zollbeamten in münchen der<br />
60er und 70er Jahre auf, wo er erfolgreich eine Ausbildung<br />
als Bürokaufmann absolvierte. nachdem er einige Jahre als<br />
Außenstellenleiter einer Versicherung tätig war, wechselte<br />
er die Branche und wurde zum fachmann für fernreisen<br />
nach Australien, neuseeland, Südafrika und der Südsee.<br />
Den Hang zur Schriftstellerei hatte Wolfgang Brunner schon<br />
als kind entwickelt. Bereits als Zwölfjähriger verfasste er<br />
Handlungen für größere Projekte.<br />
Ausschlaggebend für sein Vorhaben Autor zu werden, war<br />
die Begegnung mit michael ende, dem deutschen Schriftsteller,<br />
der mit der „unendlichen Geschichte“ bekannt wurde. ende<br />
der 80er Jahre gab der berühmte Autor persönliche Ratschläge<br />
und ermunterte Brunner, an sich zu arbeiten.<br />
Zwei Jahrzehnte später wagte sich Brunner dann das erste<br />
mal an ein Romanprojekt, dessen thematik ihn schon seit<br />
früher Jugend faszinierte: das Sterben und eine eventuelle<br />
existenz, die uns menschen nach dem tod erwartet. Im Jahr<br />
2007 war sein erster Roman in der Rohfassung fertiggestellt und<br />
die Suche nach einem Verlag begann. erst zwei Jahre später,<br />
nach einigen Absagen und viel eigeninitiative, erschien im<br />
August 2009 Brunners Debüt „Cryptanus – Der Geruch des<br />
Todes“ (der erste Band der vierteiligen Cryptanus-Reihe)<br />
als gebundene <strong>Ausgabe</strong> im Projekte Verlag. Die Geschichte<br />
handelt von einem mann, der durch einen Zufall in die Welt<br />
der toten gelangt und dort<br />
erfährt, dass unsere Seele<br />
nach dem tod noch lange<br />
nicht aufhört zu existieren.<br />
Basierend auf aktuellen erkenntnissen<br />
der Sterbeforschung<br />
vermischt Brunner<br />
Realität und fantastische<br />
elemente und erschafft<br />
eine faszinierende Welt.<br />
Brunners umzug nach<br />
<strong>Hamminkeln</strong> fi ndet seine<br />
Begründung in der Liebe.<br />
mit Lebenspartnerin marion<br />
Gallus fand er eine perfekte<br />
Partnerin, was seine Arbeit<br />
als Schriftsteller betrifft. Zusammen besprechen sie Handlungsstränge<br />
und redigieren fertiggestellte manuskripte. Die<br />
gemeinsame Liebe zur Literatur ist nur eine der vielen Interessen,<br />
die das Paar verbindet, und so war ein umzug von<br />
Berlin nach <strong>Hamminkeln</strong> nach einiger Zeit unumgänglich.<br />
„Ich fühle mich wohl hier“, sagt Brunner in einem Gespräch.<br />
„In <strong>Hamminkeln</strong> kann ich hervorragend schreiben. Ruhe und<br />
natur kommen mir als Autor sehr entgegen. Beides fi nde ich<br />
in dieser Region, was mir zu meiner privaten Zufriedenheit<br />
auch eine berufl iche beschert. Die Offenheit der meisten<br />
menschen hier gleicht der von Berlinern, was mich ebenfalls<br />
sehr freut und mich gerne hier leben lässt.“<br />
42 <strong>Hamminkeln</strong> Ruft · <strong>Ausgabe</strong> <strong>55</strong> · Juni 2011<br />
Auf die frage nach seinem nächsten Werk schmunzelt der<br />
Wahl-<strong>Hamminkeln</strong>er. „Wenn alles gutgeht, erscheint demnächst<br />
ein Roman, der eine hiesige Legende behandelt. Die<br />
Rohfassung von „Die weiße frau“ ist bereits fertig, muss aber<br />
noch überarbeitet und bei einem geeigneten Verlag untergebracht<br />
werden. Ich bekam für diese Geschichte wirklich<br />
enorme unterstützung von vielen <strong>Hamminkeln</strong>ern. Davor<br />
wird aber erst einmal ein Horror-Roman mit dem<br />
titel „nachtzug“ erscheinen, der auf einer Zugfahrt von Berlin<br />
nach <strong>Hamminkeln</strong> spielt, also sozusagen irgendwie meinen<br />
Weg von der Großstadt hierher versinnbildlicht. Voraussichtlich<br />
ende des Jahres könnte es sein, dass noch der zweite<br />
teil meiner „kim Schepper“-Reihe, ein Roman für kinder,<br />
Jugendliche und erwachsene, auf den markt kommt.“<br />
Brunners Repertoire ist alles andere als langweilig oder<br />
einseitig: mehr als ein Dutzend fertiger manuskripte befi nden<br />
sich im Schrank. er hat einen Roman über kindesmisshandlung,<br />
einen thriller über eine Gefängnisrevolte und ein<br />
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