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Industriepark Oberbruch - technologiezentrum-aachen.de

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1<br />

Die Strategische Neuausrichtung <strong>de</strong>s<br />

<strong>Industriepark</strong> <strong>Oberbruch</strong> – ein Praxisbeispiel<br />

AGIT – Zukunftsforum “Gewerbegebiete <strong>de</strong>r Zukunft”, Hückelhoven<br />

18.10.2011


2<br />

Definition <strong>Industriepark</strong><br />

• <strong>Industriepark</strong>s sind Standortgemeinschaften, bei <strong>de</strong>nen für die<br />

Unternehmen durch die gemeinsame Nutzung von<br />

Infrastrukturdienstleistungen Vorteile entstehen. Die<br />

produzieren<strong>de</strong>n Unternehmen können sich auf ihre<br />

Kernkompetenzen konzentrieren, periphere Aufgaben wie die<br />

Betreuung <strong>de</strong>r Infrastruktur wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Standortbetreibern<br />

übernommen.


3<br />

Luftbild (2006)


4<br />

<strong>Industriepark</strong> <strong>Oberbruch</strong> - heute<br />

• 1898 als Wiege <strong>de</strong>r Rayon- und Chemiefaserindustrie<br />

gegrün<strong>de</strong>t<br />

• Erfolgreichen Restrukturierungen haben <strong>de</strong>n Standort fit für die<br />

Ansiedlung von technologieorientierten Unternehmen gemacht<br />

• 20 unabhängige Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen:<br />

Hochleistungsfasern, Composites, Weiße Biotechnologie, Neue<br />

Energiesysteme und Maschinenbau<br />

• Ein Standort mit mehr als 1.000 qualifizierten Arbeitskräften,<br />

110 ha groß inklusive ca. 25 ha Freifläche für Neuansiedlungen<br />

• Bi-modale Anbindung – Straße und Bahn<br />

• “Verlängerte Werkbank” <strong>de</strong>r RWTH Aachen<br />

• Enge Arbeitsbeziehung mit <strong>de</strong>n NRW-Ministerien


5<br />

“Alles aus einer Hand” –<br />

Verfügbare Infrastruktur und Services<br />

• Umwandlung von Primärenergie und Wasser in<br />

Nutzenergieprodukte wie Wärme, Kälte und Dampf<br />

• Medienversorgung mit Wärme, Kälte, Dampf, Druckluft, Abwärme,<br />

Brauch- und Kühlwasser sowie Brenn- und Luftgasen direkt bis zu<br />

<strong>de</strong>n Produktionsanlagen <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

• Abwasser- und Abfallentsorgung<br />

• Hochleistungskläranlage, eigene Deponie, Immissionsschutz<br />

• Produkt- und Produktionskontrolle durch leistungsfähiges<br />

Chemielabor<br />

• Störfallvorsorge, Notfallmanagement, Sicherheitsdienst,<br />

Arbeitssicherheit<br />

• Verschie<strong>de</strong>ne Dienstleistungen auf Nachfrage, z.B. Logistik,<br />

Instandhaltung und Anlagenbau, medizinischer Service


6<br />

Eigentümer und Betreiber<br />

• Im Jahr 2000 hat das nie<strong>de</strong>rländische Energieunternehmen NUON <strong>de</strong>n Standort<br />

übernommen; seit <strong>de</strong>m 01.07.2009 ist die n.v. Nuon Energy Teil <strong>de</strong>r schwedischen<br />

Vattenfall AB<br />

• Vattenfall ist Europas fünft größter Erzeuger von Strom und <strong>de</strong>r größte Erzeuger von<br />

Wärme<br />

• Ziel von Vattenfall: globale<br />

Führerschaft in <strong>de</strong>r Wind-, Biomasse-,<br />

Solar- und Gezeitentechnologie<br />

• NUON/Vattenfall ist das einzige<br />

europäische Energieunternehmen, das<br />

als Eigentümer <strong>Industriepark</strong>s betreibt<br />

• NUON/Vattenfall betreibt und ver- und<br />

entsorgt insgesamt 4 <strong>Industriepark</strong>s<br />

in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und Deutschland


7<br />

Von einem Werksstandort zu einem Multi-User-Standort<br />

Die Vision im Jahr 1980:<br />

Umbau <strong>de</strong>s AkzoNobel-Standortes in einen <strong>Industriepark</strong> mit einer tragfähigen Infrastruktur<br />

Produkte:<br />

Infrastruktur:<br />

100 Jahre Chemiefaserstandort <strong>Oberbruch</strong><br />

1900 1945 1970 1980 1998<br />

Europäische Industriegeschichte 1. Ölpreiskrise Restrukturierung <strong>Industriepark</strong><br />

heute<br />

Unternehmen Investoren Global Player<br />

Fragmentierung Differenzierung Neue Ausrichtung Gemeinsamer Erfolg<br />

Serviceeinheit <strong>Industriepark</strong> IP-Manager


8<br />

Standortstruktur bei Übernahme durch NUON<br />

Akzo Nobel-Aktivitäten<br />

2005: Übernahme <strong>de</strong>r KUAG<br />

Polyester-Fasern<br />

Polyester-Fasern<br />

1994<br />

Industrieinstandhaltung<br />

1993<br />

Kohlenstofffasern<br />

1993<br />

Polyester-Granulat<br />

1997<br />

Energieversorgung<br />

Kläranlage / Deponie<br />

Sicherheitsbereiche<br />

Chemielabor<br />

Logistikbereiche<br />

Personalbetreuung<br />

Freiflächen / Immobilien<br />

<strong>Industriepark</strong>betreiber<br />

2000<br />

Neuansiedlungen<br />

Möbelherstellung Werkstatt für psychisch Behin<strong>de</strong>rte<br />

Leiterplatten<br />

Technische Komponenten für<br />

Faser- und Textilindustrie<br />

1998<br />

Viskose-Fasern<br />

1998<br />

Arbeitsmedizin<br />

1999<br />

Krankenkasse<br />

1999<br />

Ökonomische Haustechnik


9<br />

Notwendigkeit <strong>de</strong>r Reorganisation <strong>de</strong>s Standortes<br />

Situation im Jahr 2000<br />

• Standort für textile Chemiefasern<br />

• Überkapazitäten, stagnieren<strong>de</strong> Märkte, Abwan<strong>de</strong>rung<br />

in Niedriglohnlän<strong>de</strong>r<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

• Produkte vor <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> ihres Lebenszyklus in<br />

Deutschland<br />

• Be<strong>de</strong>utungsverlust durch <strong>de</strong>n Ausstieg von<br />

AkzoNobel<br />

• Fehlen<strong>de</strong> regionale Einbindung<br />

• Auslaufen <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel


10<br />

Standortsicherung durch Erweiterung (Projekt: NRW,<br />

Stadt Heinsberg, NUON, 2003)<br />

• Technologiekonzept<br />

Verarbeiten<strong>de</strong> Chemie,<br />

Kunststoffe, neue Materialien<br />

• Flächenkonzept<br />

Kern- und Erweiterungsflächen<br />

• Marketingkonzept<br />

- Aufbau <strong>de</strong>s weg gebrochenen Netzwerks<br />

- Markenaufbau; Schärfung <strong>de</strong>s Standortprofils:<br />

- Erhöhung <strong>de</strong>s Bekanntheitsgra<strong>de</strong>s<br />

- „Verlängerte Werkbank“ <strong>de</strong>r FuE-Einrichtungen <strong>de</strong>r Technologie Region Aachen<br />

• Weltweite Vermarktung<br />

Profilierung und Positionierung: Netzwerk, PR-Arbeit, direkte Unternehmensansprache


1<br />

Standortunternehmen: Toho Tenax Europe:<br />

Entwicklung zum größten europäischen Kohlenstofffaserproduzenten im<br />

<strong>Industriepark</strong> <strong>Oberbruch</strong><br />

• Vertrauensvolle erfolgreiche Partnerschaft seit mehr<br />

als 20 Jahren:<br />

- 1986-2000 Toho Group - Akzo Nobel<br />

- 2000-2010 Toho Tenax – Nuon<br />

• Weitere Planungen am Standort <strong>Oberbruch</strong><br />

• Errichtung von Linie 4 mit 1.700 Tonnen<br />

Kohlenstofffasern, Inbetriebnahme Oktober 2009 mit<br />

einer Gesamtkapazität am Standort von 5.100 Tonnen<br />

• Vorwärtsintegration in Bauteile aus CFK<br />

• Investitionen in Infrastruktur und Services von Seiten<br />

NUON anhand <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen von Toho Tenax<br />

to/a<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

300<br />

530<br />

810<br />

1900<br />

3400<br />

1 2 31996 4 5 6<br />

1986<br />

Linie 1<br />

1990<br />

Pilotanlage<br />

1998<br />

Linie 2<br />

2006<br />

Linie 3<br />

5100<br />

2009<br />

Linie 4


2<br />

Standortunternehmen: Ceramic Fuel Cells (CFCL):<br />

Weltweit erste Produktion von Solid Oxi<strong>de</strong> Fuel Cells (SOFC)<br />

• Gegrün<strong>de</strong>t 1992 in Melbourne, Australien; Standorte in<br />

Melbourne (HQ), Großbritannien und <strong>Oberbruch</strong><br />

• Europaweiter Standortwettbewerb, zuletzt zwischen Wales,<br />

Bran<strong>de</strong>nburg und <strong>Industriepark</strong> <strong>Oberbruch</strong><br />

• Grün<strong>de</strong> für Standortentscheidung <strong>Oberbruch</strong>:<br />

- <strong>Industriepark</strong>konzept – flexibles Leistungsangebot<br />

(Personalsuche/-administration; IT, Umwelt und Sicherheit)<br />

- Flexibles Flächenangebot (Miete / Kaufoption Freifläche)<br />

- Ausgezeichnetes lokales/regionales Netzwerk<br />

• Investition von 12,4 Mio. € in die Produktionsstätte für<br />

Brennstoffzellenstacks; Produktionsstart: Oktober 2009


3<br />

Standortunternehmen: GNT-Group<br />

Hersteller von funktionalen Lebensmitteln aus nachwachsen<strong>de</strong>n Rohstoffen<br />

• Vor 30 Jahren gegrün<strong>de</strong>t. Die GNT-Gruppe operiert weltweit und<br />

verfügt über Standorte in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n, Deutschland,<br />

Großbritannien, Spanien, Italien, Polen und <strong>de</strong>n USA<br />

• Wettbewerb zwischen Standort in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und<br />

<strong>Industriepark</strong> <strong>Oberbruch</strong><br />

• Baubeginn <strong>de</strong>r Produktionsstätte auf <strong>de</strong>n Freiflächen <strong>de</strong>s<br />

<strong>Industriepark</strong> <strong>Oberbruch</strong> August 2008, Start <strong>de</strong>s<br />

Versuchsbetriebs im Oktober 2009, Anlauf <strong>de</strong>r Produktion im<br />

Januar 2010<br />

• Infrastrukturanpassungen von Seiten NUON anhand <strong>de</strong>r<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen von GNT<br />

• Grün<strong>de</strong> für Standortentscheidung <strong>Oberbruch</strong>:<br />

Hierzu GNT: „Die Vorteile <strong>de</strong>s <strong>Industriepark</strong>s <strong>Oberbruch</strong>, alles aus<br />

einer Hand zu bekommen, Grundstück, Infrastruktur, ein<br />

schlüssiges Ver- und Entsorgungskonzept sowie gute Kontakte zu<br />

<strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n, haben uns auf Anhieb überzeugt.“


4<br />

Chemiestandort für Neue Technologien<br />

Standortkonzept für <strong>de</strong>n <strong>Industriepark</strong> <strong>Oberbruch</strong><br />

Von textilen Chemiefasern zum Chemiestandort für<br />

Neue Technologien:<br />

• Standortkonzept setzt auf bestehen<strong>de</strong> Entwicklungen am<br />

Standort auf (Carbonfasern/Composites,<br />

Brennstoffzellen, Weiße Biotechnologie)<br />

• Alleinstellungsmerkmal in <strong>de</strong>r Technologieregion Aachen:<br />

Einziger Chemiestandort mit hochentwickelter<br />

Infrastruktur (z.B. Kraftwerk, Kläranlage)<br />

• Standortkonzept wur<strong>de</strong> im Wesentlichen auf <strong>de</strong>n<br />

Freiflächen realisiert<br />

• Notwendigkeit <strong>de</strong>r Restrukturierung <strong>de</strong>r Kernflächen<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Insolvenz <strong>de</strong>s Polyesterproduzenten KUAG<br />

Elana und <strong>de</strong>s Verkaufs <strong>de</strong>s Viskoseherstellers ENKA<br />

nach China, <strong>de</strong>n bisher größten und ältesten<br />

Unternehmen am Standort


5<br />

Standortsicherung durch Reorganisation <strong>de</strong>r<br />

Kernfläche (NRW, Stadt Heinsberg, NUON, 2008)<br />

• NRW ist in <strong>de</strong>r EU die be<strong>de</strong>utendste Chemieregion; Vorreiter in Sachen Ressourceneffizienz<br />

• Chemie- und Kunststoffbranche notwendig für die Bewältigung <strong>de</strong>r ökologischen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

• Wettbewerbsbeteiligung 1. CheK.NRW Aufruf 2007; Zuerkennung 2008<br />

• Einziger Chemiestandort in <strong>de</strong>r Technologieregion Aachen<br />

• Innovative Technologien und Wertschöpfungsketten im <strong>Industriepark</strong> <strong>Oberbruch</strong> ersetzen<br />

in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähige Industrien<br />

• Um diese Projekte realisieren zu können, besteht die Notwendigkeit <strong>de</strong>r Restrukturierung<br />

<strong>de</strong>r Kernflächen<br />

• Diversifizierung und gezielte Clusterbildung statt Monostruktur<br />

• Enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft, Verwaltung und Politik im<br />

Rahmen einer bereits bestehen<strong>de</strong>n „PPP-Public-Private-Partnership-Gesellschaft“<br />

• Beginn <strong>de</strong>r Sanierungsarbeiten: Frühjahr 2012<br />

CheKNRW.


6<br />

Standortportfolio 2000


7<br />

Standortportfolio 2010<br />

GNT<br />

TTE<br />

CMP<br />

TTE<br />

TTE<br />

Oerlikon<br />

TTE<br />

Saxid<br />

BIS<br />

(ENKA)<br />

(KUAG)<br />

(ZOOM)<br />

CFCL


8<br />

Vision 2020<br />

Industrielle<br />

Biotechnologie<br />

Weiterverar<br />

beiter/<br />

Zulieferer<br />

KMU<br />

Carbonfasern /<br />

Composites<br />

KMU<br />

Polymere<br />

Neue<br />

Energietech<br />

nologien<br />

KMU


9<br />

Zusammenfassung<br />

• In Deutschland existieren ca. 80 <strong>Industriepark</strong>s, als<br />

„Notlösung“ im Rahmen von Restrukturierungsmaßnahmen<br />

entstan<strong>de</strong>n<br />

• Attraktive Standorte aufgrund vorhan<strong>de</strong>ner<br />

Genehmigungen, Infrastruktur, GI-/GE-Flächen,<br />

spezialisiertem Management, ausgebil<strong>de</strong>ter<br />

Mitarbeiterstamm etc.<br />

• Umstrukturierung <strong>Industriepark</strong> <strong>Oberbruch</strong> befin<strong>de</strong>t<br />

sich auf einem guten Weg, langer Atem notwendig<br />

• Seit 2006: sieben neue Ansiedlungen aus Australien,<br />

<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n, Frankreich, Indien und<br />

Deutschland<br />

• Starke Unterstützung durch Lan<strong>de</strong>sregierung NRW<br />

bei <strong>de</strong>r Reorganisation <strong>de</strong>r Kernfläche – Vorbereitung<br />

<strong>de</strong>s Standortes für weitere Ansiedlungen<br />

• Erfolgversprechen<strong>de</strong> Gespräche mit<br />

technologieorientierten Unternehmen zur Etablierung<br />

einer Produktion in <strong>Oberbruch</strong>


10<br />

Kontakt<br />

Petronella Gerards<br />

NUON Energie und Service GmbH<br />

Boos-Fremery-Str. 62<br />

52525 Heinsberg<br />

Tel.: +49 (0) 24 52 / 15 22 56<br />

Fax: +49 (0) 24 52 / 15 26 20<br />

petronella.gerards@nuon.com<br />

www.industriepark-oberbruch.<strong>de</strong>

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