Region Aachen46 - AGIT
Region Aachen46 - AGIT
Region Aachen46 - AGIT
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<strong>Region</strong><br />
<strong>Aachen46</strong><br />
TechnologieTransfer<br />
Prof. Dr. Christiane<br />
Vaeßen will Fachkräfte<br />
in der <strong>Region</strong> halten.<br />
ausgabe 2|2012<br />
Wissenschaftsjahr 2012: Nachhaltigkeit // Erfolgreicher Gründer // Martin Schulz // Potentialberatung<br />
– Fit für die Zukunft // Teilzeitberufsausbildung als Alternative // Kooperationen über<br />
Grenzen hinweg // Demografie & Kultur // Fachkräftemangel // Germany at its best //
Impressum<br />
<strong>Region</strong> Aachen 46, Ausgabe 2/2012<br />
auflage: 4.500 exemplare<br />
Herausgeber<br />
agiT – aachener gesellschaft für innovation<br />
und Technologietransfer mbh<br />
regionalagentur aachen bei der agiT mbh<br />
regio aachen e.V.<br />
Dennewartstraße 25/27, 52068 aachen<br />
agiT<br />
Tel. +49 (0)241/963-1111<br />
e-Mail: info@agit.de<br />
www.agit.de<br />
www.technologieregion-aachen.de<br />
regionalagentur aachen<br />
Tel. +49 (0)241/963-1920<br />
e-Mail: info@regionalagentur-aachen.de<br />
www.regionalagentur-aachen.de<br />
regio aachen<br />
Tel. +49 (0)241/963-1940<br />
e-Mail: info@regioaachen.de<br />
www.regioaachen.de<br />
Redaktionelle Texte<br />
helga hermanns (s. 9 und s. 18),<br />
regio aachen e.V. (s. 15)<br />
Fotos<br />
Titelfoto, s. 3, s. 17: carl Brunn<br />
s. 4: Kraftanlagen München<br />
s. 6: f&s solar concept gmbh,<br />
fh aachen/solar-institut Jülich<br />
s. 9, s. 11: helga hermanns<br />
s. 13: alesco gmbh & co. Kg<br />
s. 14: andreas herrmann<br />
s. 15: Johannes J. arens<br />
s. 16: fotostudio Jünger<br />
Redaktion<br />
Manfred Bausch, elke Breidenbach,<br />
Ulrich schirowski<br />
Redaktionelle Koordination<br />
gaby Mahr-Urfels<br />
Gestaltung<br />
büro g29<br />
alle rechte vorbehalten.<br />
nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
schriftlicher genehmigung des herausgebers.<br />
© agiT mbh, aachen März 2012
Editorial<br />
obwohl die schuldenkrise in<br />
europa ebenso wie das politische<br />
handeln seit Monaten die<br />
schlagzeilen bestimmen und<br />
die Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
einen rückgang der<br />
Konjunktur vorhersagen, zeigen<br />
sich die Unternehmen in der region aachen unbeeindruckt<br />
und melden eine sehr gute Wirtschaftslage. so das ergebnis der<br />
ihK Konjunkturumfrage zu Beginn des Jahres – und das ist<br />
auch gut so!<br />
Die frage ist aber: Was können die akteure in der region tun,<br />
damit das auch so bleibt, und zwar nicht nur kurzfristig – bis<br />
zum nächsten ranking – sondern auch mittel- und langfristig?<br />
angesichts der Problemstellungen von europäischem, ja globalem<br />
ausmaß, scheinen unsere Möglichkeiten arg begrenzt.<br />
Und doch: wenn wir uns auf unsere stärken besinnen, haben wir<br />
einiges mehr in der hand, als man vielleicht vermuten würde.<br />
eine breite ökonomische Basis mittelständischer Unternehmen,<br />
unsere hochschulen und eine immer besser eingeübte Kooperation<br />
zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, eine gewachsene<br />
Kultur der Zusammenarbeit in der region und mit den Partnern<br />
in Belgien und den niederlanden. Das sind echte Pluspunkte für<br />
die region aachen. Und ein gelegentlicher Blick ins rheinland,<br />
in andere regionen in nrW und darüber hinaus zeigt: da haben<br />
wir einigen so manches voraus.<br />
Inhalt<br />
etwas voraus zu haben heißt aber auch, vorausschauend zu handeln,<br />
Trends und entwicklungen frühzeitig zu erkennen, und<br />
mit konkreten ansätzen und impulsprojekten entwicklungen<br />
in die richtige richtung zu lenken. sei es in fragen des angewandten<br />
Technologietransfers und der Beratung von Unternehmen,<br />
dem großen Thema der fachkräfteentwicklung oder der<br />
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. einige dieser ansätze<br />
wollen wir ihnen vorstellen. Und bei allen Projekten gilt: Mitmachen<br />
ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich gewünscht.<br />
Deshalb: kommen sie auf uns zu und fordern sie uns!<br />
Wir freuen uns, dass wir mit Martin schulz, dem neuen Präsidenten<br />
des europäischen Parlaments, und Prof. christiane Vaeßen,<br />
der Prorektorin für forschung und Technologietransfer<br />
der fh aachen, zwei „Macher“ für interviews gewinnen konnten.<br />
Viel spaß bei der lektüre wünschen ihnen<br />
Ulrich Schirowski Manfred Bausch<br />
geschäftsführer agiT mbh stellv. geschäftsführer, regio aachen e.V.<br />
Wissenschaftsjahr 2012: nachhaltigkeit . ............................................................................... S. 5<br />
gründen: Mit Beharrlichkeit den aufstieg schaffen ................................................................... S. 8<br />
3 fragen an: Martin schulz ............................................................................................ S. 10<br />
Teilzeitberufsausbildung: Die alternative ............................................................................. S. 11<br />
Potentialberatung: Was braucht eine alternde Belegschaft? . ......................................................... S. 12<br />
grenzüberschreitend kooperieren ..................................................................................... S. 14<br />
Demorafischer Wandel und Kultur ..................................................................................... S. 15<br />
fachkräftemangel: attraktiver arbeitgeber sucht Personal + 3 fragen an Prof. Dr. christiane Vaeßen . ........... S. 16<br />
germany at its best . .................................................................................................... S. 18<br />
infos & Tipps in Kürze .................................................................................................. S. 19<br />
region aachen 46 seiTe 3
Das Demonstrations- und<br />
Versuchskraftwerk in Jülich:<br />
Über 2.000 zweiachsig der<br />
Sonne nachgeführte Spiegel<br />
richten sich so aus, dass das<br />
Sonnenlicht auf einen Receiver<br />
am oberen Ende des<br />
Turms reflektiert wird.<br />
seiTe 4 region aachen 46
Entscheidungen<br />
für die nächsten<br />
Generationen<br />
Wissenschaftsjahr 2012<br />
hat das anwendungsfeld nachhaltigkeit im Blick<br />
Forschungsprojekt erde“ – so lautet der Titel des Wissenschaftsjahres<br />
2012. Die Bundesregierung will damit nicht<br />
nur eine einzelne forschungsdisziplin in den Blickpunkt<br />
rücken, sondern ein komplettes anwendungsfeld. es geht um<br />
nachhaltigkeit. ein Thema, das auch forschungseinrichtungen<br />
und Unternehmen in der region aachen umtreibt. es gibt bereits<br />
vorzeigbare ergebnisse und erfolge, aber auch viele Zukunftspläne,<br />
wie man nachhaltiger wirtschaften und leben<br />
kann. ein Beispiel ist der Zukunftscampus im forschungszentrum<br />
Jülich, für den der Vorstand jetzt den startschuss gab. sowohl<br />
in der Wissenschaft als auch in der täglichen arbeitspraxis<br />
setzt das europaweit größte forschungszentrum auf nachhaltigkeit.<br />
„Von uns wird erwartet, dass wir die gesellschaft dabei unterstützten,<br />
ihre Probleme so zu lösen, dass auch unsere enkelkinder<br />
mit den entscheidungen von heute gut leben können“,<br />
sagt der Vorstandsvorsitzende des fZJ, Professor achim Bachem.<br />
Den Menschen, die etwa beim Umbau des energiesystems heute<br />
die Weichen stellten, solle die forschung aus Jülich neue optionen<br />
für tragfähige lösungen eröffnen. aber es gehe auch darum,<br />
selbst Vorbild zu sein und die Praxistauglichkeit vielversprechender<br />
ideen auf dem campus auszuprobieren, so Bachem.<br />
„Meine Vision eines Zukunftscampus Jülich ist ein science campus,<br />
auf dem wir noch stärker die forschung zwischen den klassischen<br />
Disziplinen fördern“, erklärt fZJ-Vorstand Professor sebastian<br />
schmidt. Der fZJ-Vorstand will in den nächsten Jahren<br />
neben dem gebäude-sanierungsprogramm weitere Projekte<br />
angehen, um die arbeitswelt nachhaltiger zu gestalten. Dazu<br />
gehören nach der Vorstellung von fZJ-Vorstand Karsten Beneke<br />
innovative lösungen für den energieverbrauch oder fragen<br />
der Mobilität auf dem campus-gelände, aber auch auf dem<br />
Weg zur arbeit oder auf Dienstreisen. Die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter will der Vorstand konsequent an den lösungen beteiligen,<br />
um dadurch auch eine hohe akzeptanz zu erreichen.<br />
schließlich gibt es genügend energie- und Klimaexperten im<br />
forschungszentrum, die ihren Beitrag dazu leisten können.<br />
FH vermittelt Umsetzung nachhaltiger Ideen in<br />
marktfähige Produkte<br />
nur einen steinwurf entfernt vom gelände des Jülicher forschungszentrums<br />
steht ein weiteres Beispiel für nachhaltige<br />
energieforschung: das solarthermische Versuchskraftwerk des<br />
Dlr, das in Zusammenarbeit mit dem solarinstitut der fach-<br />
region aachen 46 seiTe 5
hochschule aachen betrieben wird. in einem interview hat sich<br />
Prof. Dr.-ing Bernhard hoffschmidt, geschäftsführender Vorstand<br />
des siJ, zum Thema nachhaltigkeit geäußert.<br />
Wie definiert das SIJ „Nachhaltigkeit“?<br />
Hoffschmidt: Das SIJ erarbeitet in<br />
seinen Arbeitsfeldern konsequent<br />
nachhaltige Lösungsansätze, in denen<br />
es meist um die Energieversorgung<br />
geht. Dabei spielt die Nutzung<br />
der Solarenergie eine zentrale Rolle.<br />
Obwohl die Solarenergie selbst um-<br />
Prof. Dr.-Ing<br />
sonst zur Verfügung steht, gibt es<br />
Bernhard Hoffschmidt<br />
bei der Nutzung effiziente und weniger<br />
effiziente, nachhaltige und<br />
weniger nachhaltige Ansätze. Eins<br />
ist jedoch sicher: Im Sinne der Schonung der Umwelt und der Ressourcen<br />
sowie der Eindämmung des Treibhauseffekts sind Lösungen<br />
mit Nutzung regenerativer Energien immer nachhaltiger als die<br />
Energiegewinnung durch Verbrennung fossiler Energieträger. Unsere<br />
Technikentwicklungen erfolgen deshalb immer unter Berücksich-<br />
seiTe 6 region aachen 46<br />
Sunpark Kalenberg, eines der größten Sonnenkraftwerke in NRW.<br />
tigung aller genannten Aspekte der Nachhaltigkeit: maximale energetische<br />
Effizienz und Umweltverträglichkeit sowie minimaler Ressourcenverbrauch.<br />
Wie wichtig ist es, den Studierenden nachhaltige Forschung<br />
zu vermitteln und wie wird das konkret gehandhabt?<br />
Hoffschmidt: Die Studierenden, die bei uns ihre Bachelor- oder<br />
Masterarbeit schreiben oder als wissenschaftliche oder studentische<br />
Hilfskräfte in den Forschungsprojekten mitarbeiten, lernen bei<br />
uns konkret die Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Ideen in<br />
marktfähige Produkte. Sie setzen sich schon beim Entwicklungsprozess<br />
damit auseinander, wie Material und Energie eingespart, wie<br />
Strom und Wärme möglichst aus erneuerbaren Quellen eingesetzt<br />
und wie schon bei Design und Konstruktion Recyclingfähigkeit berücksichtigt<br />
werden kann. Die Bedeutung von nachhaltigem Denken<br />
und Handeln bei jedem Arbeitsschritt wird ihnen dabei vermittelt.<br />
Dieses Wissen kann dazu beitragen, dass der Ingenieurnachwuchs<br />
sensibel und verantwortungsvoll mit den limitierten Ressourcen<br />
umgeht und damit an die aktuelle Lage angepasste Technologien<br />
entwickelt. Die vom SIJ jährlich angebotene Summer School<br />
Renewable Energies bietet einen breit gefächerten Exkurs zum Thema<br />
erneuerbare Energien mit Projektarbeit, Vorträgen und Besichtigungen.
Welche nachhaltigen Technologien außer der Solarenergie werden<br />
am SIJ erforscht?<br />
Hoffschmidt: Am SIJ wird seit über 10 Jahren an kostengünstigen<br />
Systemen zur Meerwasserentsalzung geforscht, um sauberes Trinkwasser<br />
Menschen in <strong>Region</strong>en der Erde zur Verfügung zu stellen, in<br />
denen die Verfügbarkeit aus verschiedenen Gründen limitiert ist.<br />
Hierzu wird allerdings auch thermische Solarenergie verwendet. Außerdem<br />
forscht das SIJ in einem aktuellen Projekt an Komponenten<br />
zur Filtration von Abgasen aus LKW- und Non-Road-Diesel-Motoren,<br />
um den Ausstoß von Rußpartikeln zu reduzieren und das Aschemanagement<br />
im Filter zu verbessern. In einem weiteren Projekt werden<br />
Komponenten und Verfahren zur selektiven katalytischen Reduktion<br />
von NOx-Emissionen entwickelt. Im Bereich dezentraler,<br />
nachhaltiger Energieversorgung forschen wir unter anderem auf<br />
den Gebieten der effizienten Gebäudetechnik, der Wärmepumpensysteme,<br />
der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung und lassen unsere Erfahrungen<br />
aus der Praxis in Studien und Simulationen zukunftsfähiger<br />
Energieversorgungskonzepte einfließen.<br />
Generell die Frage an die FH: welche Rolle spielt Nachhaltigkeit<br />
in Forschung und Lehre – bezogen auf alle Institute?<br />
Hoffschmidt: Mit dem Thema nachhaltige Mobilität beschäftigt<br />
sich der Vertiefungsbereich Verkehrswesen des Fachbereichs Bauingenieurwesen.<br />
An der Entwicklung verbesserter konventioneller<br />
wie auch nicht konventioneller Antriebe (z.B. Elektromobilität) sind<br />
zahlreiche Wissenschaftler/innen der FH Aachen in unterschiedlichen<br />
Projekten beteiligt. Das Institut Nowum Energy bietet Lösungen<br />
zu konventionellen und innovativen Energietechniken an und<br />
entwickelt unter anderem Verfahren zu Produktion und Einsatz von<br />
Biogas. Es gibt eine Reihe weiterer Arbeitsgruppen und Aktivitäten,<br />
die sich der Thematik Nachhaltigkeit widmen, so dass wir heute sagen<br />
können, dass das Bewusstsein über die Wichtigkeit des nachhaltigen<br />
Handelns und Forschens fast überall an der FH bereits vorhanden<br />
ist und mit zunehmender Tendenz umgesetzt wird.<br />
Die europäische Forschungsplattform Organext<br />
auch an der rWTh aachen ist das Thema nachhaltigkeit gegenstand<br />
zahlreicher forschungsprojekte. eines der jüngsten ist die<br />
europäische forschungsplattform „organext“. elf Partner arbeiten<br />
unter der leitung der Universität hasselt/Belgien gemeinsam<br />
an organischen halbleitenden nanomaterialien, die vielfach<br />
angewendet werden können. Die rWTh aachen erfüllt hier die<br />
aufgabe, Komponenten für organische solarzellen mit zu entwickeln,<br />
die effizienter in der energieausbeute sind, aber deutlich<br />
kostengünstiger hergestellt werden können, als es derzeit<br />
der fall ist. eingebunden in das Projekt sind das lehr- und forschungsgebiet<br />
gan-Bauelementtechnologie der rWTh und das<br />
institut für Physik.<br />
Wissenstransfer und Zusammenarbeit im Bereich neuer nanomaterioalien<br />
mit verbesserten eigenschaften solllen durch organext<br />
erreicht werden. es geht darum, eine neue infrastruktur<br />
zu schaffen, die den Wissenstransfer zwischen Kompetenzzen-<br />
tren und industriepartnern stärkt. Die beteiligten forschungseinrichtungen<br />
wie etwa die rWTh aachen besitzen ein umfassendes<br />
Know-how im Bereich spezieller nanomaterialien, etwa<br />
halbleitenden Molekülen, nanopartikeln oder Polymeren. Die<br />
Materialeigenschaften sind gefragt in der industrie. sie eignen<br />
sich besonders für intelligente Beschichtungen, Bio-sensoren,<br />
elektronische schaltkreise und eben solarzellen.<br />
Um die speziellen eigenschaften wie leitfähigkeit oder Morphologie<br />
der neuen Materialien zu untersuchen, bedarf es geeigneter<br />
charakterisierungsmethoden. hier will organext ein euregionales<br />
analyselabor für nanomaterialien, ein so genanntes superlab,<br />
aufbauen.<br />
Das interreg-Projekt wird von der eU gefördert und mitfinanziert<br />
vom nrW-Wirtschaftsministerium sowie den niederländischen<br />
und belgischen Provinzen in der euregio.<br />
Energiewende und Klimaschutz beschäftigen die<br />
Kommunen<br />
in der stadt aachen, in der städteregion aachen sowie in den<br />
Kreisen heinsberg, Düren und euskirchen arbeiten Verwaltungen<br />
und Politiker an nachhaltigkeits-Konzepten. Während vielerorts<br />
noch geplant wird, hat in der stadt Mechernich im Kreis<br />
euskirchen die energiewende bereits eingesetzt. in über zehn<br />
Jahren wurden dort einige Millionen euro in umweltverträgliche<br />
energieversorgung gesteckt. 2006 gab es für diese Vorreiterrolle<br />
von der eU die greenlight-Plakette. Begonnen hat alles<br />
mit licht. Konsequent wurden energiesparleuchten für alle öffentlichen<br />
gebäude angeschafft. Dann ging es an die straßenbeleuchtung.<br />
in 44 stadtteilen und Dörfern brennt nachts nur<br />
jede zweite laterne. auf den Dächern der kommunalen gebäude<br />
installierte die stadt solaranlagen. Und geheizt wird in Kindergärten<br />
und anderen einrichtungen zunehmend mit geothermie.<br />
so will die Kommune am rande des nationalparks eifel Vorbild<br />
sein für umweltfreundliches handeln mit dem schönen nebeneffekt,<br />
dass auch noch geld gespart wird.<br />
Jüngster coup der stadt ist der sunpark Kalenberg, eines der<br />
größten sonnenkraftwerke in nrW. Betreiber der anlage ist das<br />
Versorgungsunternehmen „energie nordeifel“ unter Beteiligung<br />
der stadt Mechernich. schlüsselfertig gebaut wurde der solarpark<br />
von dem euskirchener Unternehmen f&s solar concept.<br />
Das hat fast zeitgleich auch den landesweit größten solarpark<br />
im Kreis Düren gebaut – in sichtweite des Tagebaus inden.<br />
seit 2004 sind solar-anlagen das Kerngeschäft der f&s solar<br />
concept gmbh. nach eigenen angaben ist sie heute einer der<br />
größten anlagenbauer in Deutschland und dabei spezialisiert<br />
auf großanlagen für die landwirtschaft und gewerbebetriebe.<br />
Kunden hat f&s solar concept in ganz Deutschland und in europa,<br />
vor allem in spanien, italien und frankreich.<br />
inzwischen hat das euskirchener Unternehmen mehr als 50 solarparks<br />
und 1200 Dachanlagen gebaut. Die akzeptanz in der<br />
Bevölkerung sei ausgesprochen hoch, sagt geschäftsführer georg<br />
schmiedel. solarparks erzeugten keine emissionen und auch<br />
keinen lärm und würden deshalb als sehr positiv wahrgenommen.<br />
Zudem könnten sich Bürger häufig über genossenschaften<br />
finanziell an den solarparks beteiligen.<br />
region aachen 46 seiTe 7
Es ist für sie sicher kein Problem,<br />
einen fremdsprachigen satz, sagen<br />
wir mal in Ungarisch oder isländisch,<br />
abzuschreiben. schwieriger ist<br />
es schon, den satz vorzulesen. Und die<br />
hohe Kunst ist es dann, den sinn zu verstehen.<br />
Und das können sie nur, wenn<br />
sie die sprache gelernt haben. Ähnlich<br />
ist es bei computer-Programmen, die mit<br />
Menschen kommunizieren sollen. es gibt<br />
die spracherkennung, die laute kopiert,<br />
aber nicht wirklich den sinn der Worte<br />
versteht. Und es gibt das sprachverstehsystem<br />
des aachener Unternehmens cognesys<br />
gmbh. hier begreift der computer<br />
sprache und schrift, weil er sie wie<br />
eine fremdsprache gelernt hat. für das<br />
system gibt es nur: Ja, verstanden, oder<br />
nein, nicht verstanden. spracherkennung<br />
arbeitet dagegen mit Wahrscheinlichkeit<br />
und verwendet Textbausteine, deren Trefferquote<br />
aber eher gering ist. Das sprachverstehsystem<br />
von cognesys dagegen erzielt<br />
eine Trefferquote von 95 Prozent<br />
richtigen antworten.<br />
Von der Hochschule zum eigenen<br />
Unternehmen<br />
entwickelt wurde das sprachverstehsystem<br />
von Dr. Bernd schönebeck. rund 20<br />
Jahre hat er daran gearbeitet. Um allerdings<br />
sein Unternehmen aufzubauen und<br />
seiTe 8 region aachen 46<br />
grünDen<br />
Mit Beharrlichkeit<br />
und Fleiß<br />
den Aufstieg geschafft<br />
Die Cognesys GmbH Aachen –<br />
ein gutes Produkt ist noch keine Erfolgsgarantie<br />
die Produkte auf den Markt zu bringen,<br />
brauchte der Wissenschaftler nerven wie<br />
Drahtseile, stehvermögen und die erkenntnis,<br />
dass man das beste Produkt nur<br />
schwer verkaufen kann, wenn es seiner<br />
Zeit weit voraus ist.<br />
seine geschichte erzählt der promovierte<br />
Psychologe Bernd schönebeck in seinem<br />
Büro im 15. stock des so genannten<br />
iduna-hauses an der Theaterstraße<br />
in aachen. Der ausblick ist selbst bei diesem<br />
grauen nieselregen schön und vielleicht<br />
ein symbol dafür, dass es jetzt endlich<br />
bergauf gegangen ist, nachdem schönebeck<br />
viele tiefe Täler durchschritten<br />
hat. seine Dialektfärbung ist unverkennbar.<br />
obwohl er schon 1993 die ehemalige<br />
DDr verließ, „berlinert“ Bernd schönebeck<br />
immer noch. er kam damals als Wissenschaftler<br />
an die rWTh aachen und erlebte<br />
dort zum ersten Mal staunend, dass<br />
Menschen befristete stellen haben. neun<br />
Jahre lang genoss er das warme nest Universität<br />
als Wissenschaftler. Doch weil er<br />
sein sprachverstehsystem auf den Markt<br />
bringen wollte, verließ er den sicheren<br />
hafen und begab sich ins klippenreiche<br />
fahrwasser der freien Wirtschaft. er begriff<br />
ziemlich schnell, dass man dort als<br />
Wissenschaftler verloren ist, wenn man<br />
nicht beginnt, wie ein Manager zu denken,<br />
zu planen und zu handeln. Die erste<br />
hürde war der starttermin. 2002 platzte<br />
die erste internetblase, und die Banken<br />
dachten nicht im Traum daran, in ein junges<br />
iT-Unternehmen zu investieren.<br />
Unterstützung von Anfang an<br />
Da kam schönebeck ein förderprogramm<br />
gelegen, dass die agiT vermittelte. signo –<br />
das Patentprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
– damals noch unter<br />
dem Begriff insTi geführt, unterstützt<br />
Unternehmen u. a. bei der Patentanmeldung<br />
und hilft, Produktpiraterie zu verhindern.<br />
Mit einer halben stelle in einem<br />
Dfg-Projekt hielt sich schönebeck eine<br />
Weile finanziell über Wasser und arbeitete<br />
unbeirrt weiter an seinem sprachverstehsystem.<br />
2005 gründete er dann sein Unternehmen,<br />
zunächst als ohg mit einem<br />
Partner, der kurz darauf wieder ausstieg.<br />
als standort wählte er das gründer- und<br />
innovationszentrum carolus Magnus in<br />
übach-Palenberg. alles lief gut, denn es<br />
gab fördergeld für die gründung und zudem<br />
zwei gut bezahlte Pilotprojekte. aber<br />
als die ausliefen, gab es keine anschlussaufträge.<br />
Und außerdem wurden fördergelder<br />
zurückgefordert, weil ein stichtag<br />
zur einstellung von Personal um wenige<br />
Tage verpasst worden war. „firmen, die<br />
pleite gingen, mussten dagegen nichts<br />
zurückzahlen“, kritisiert der Unternehmer.
schönebeck steckte sein gesamtes Privatvermögen<br />
in sein Projekt, lieh sich geld<br />
von freunden. „heute weiß ich nicht,<br />
wie ich diese Durststrecke überstanden<br />
habe“, sagt schönebeck rückblickend.<br />
aber ihn trieb trotz aller rückschläge seine<br />
idee an, und erst allmählich gelang es<br />
schönebeck, die Kunden von den Vorteilen<br />
seines systems zu überzeugen und<br />
aufträge zu bekommen. hinzu kam, dass<br />
ein Professor der rWTh in sein Unternehmen<br />
einstieg und er über den seed fonds<br />
der s-UBg weiteres geld erhielt.<br />
Die cognesys gmbh hat nun festen Boden<br />
unter den füßen. Das sprachversteh-system<br />
wird beispielsweise in call- und Kontaktcentern<br />
zur automatischen e-Mail-<br />
Beantwortung eingesetzt. oder es ana-<br />
Dr. Bernd Schönebeck musste die Erfahrung machen, dass man das beste Produkt nur schwer verkaufen<br />
kann, wenn es seiner Zeit weit voraus ist.<br />
lysiert Bewertungen von Kunden, die in<br />
einem Textfeld Kritik oder anregungen<br />
geben. Diese Texte werden von der cognesys-software<br />
verstanden und einem Thema<br />
zugeordnet: geht es etwa um die Bewertung<br />
der Musik in der Warteschleife,<br />
um die freundlichkeit eines Verkäufers<br />
oder um Tarife. selbst wenn der Kunde<br />
alltagssprache verwendet, kann das system<br />
fast fehlerfrei damit umgehen und<br />
die antworten bewerten.<br />
Wachstum als nächster Schritt<br />
Derzeit arbeitet cognesys an neuen Projekten.<br />
etwa an einem reservierungssystem<br />
für Mietwagen, flüge oder reisen.<br />
Zudem wird im rahmen eines forschungsprojektes<br />
die steuerung für einen roboter<br />
<strong>AGIT</strong> als SIGNO-Partner<br />
Die agiT – Partner von innovativen Unternehmen – unterstützt als<br />
signo-Partner in der region aachen mit folgenden Dienstleistungen:<br />
• KMU-Patentaktion: Akquise von Fördermitteln für den Patent-/<br />
gebrauchsmusterschutz<br />
• Erfinderfachauskunft: Ideenbewertung, Verfahren von Schutzrechten, Vermarktung von Innovationen,<br />
Kooperationspartner, lizenznehmer, f&e-Kooperationspartner, Prototypenbauer,<br />
Patentbewertung<br />
• Unterstützung in der Akquise von Finanzierungsmitteln in der F&E-Phase und in der Umsetzung<br />
der innovation (ZiM, KMU-innovativ, innovationsgutschein – Mittelstand innovativ,<br />
innovationsassistent, erP-innovationsprogramm, nrW.Bank innovationsdarlehen u. v. a.)<br />
entwickelt, der eines Tages ältere Menschen<br />
im alltag unterstützen soll.<br />
für die gründerberaterin der agiT havva<br />
coskun, die Dr. schönebeck von anfang<br />
an begleitet hat, ist die cognesys gmbh<br />
ein Beispiel dafür, wie aus einem Wissenschaftler<br />
durch hartnäckigkeit aber auch<br />
fundiertes Know-how ein guter Manager<br />
und organisator werden kann. Bernd<br />
schönebeck will indes ein neues Kapitel<br />
seiner geschichte aufschlagen. Der<br />
55-Jährige denkt an Wachstum. „Die Konkurrenz<br />
wird langsam wach, und das sind<br />
große Unternehmen, die uns bald Probleme<br />
machen könnten.“ seinen Wissensvorsprung<br />
wird schönebeck deshalb nutzen,<br />
um noch lange konkurrenzfähig zu bleiben.<br />
Kontakt:<br />
<strong>AGIT</strong> mbH<br />
Beratung technologieorientierter Unternehmen<br />
havva coskun<br />
Tel. +49 (0)241/963-1027<br />
h.coskun@agit.de<br />
� www.agit.de<br />
region aachen 46 seiTe 9
3Fragen<br />
an:<br />
Martin Schulz, SPD<br />
europaabgeordneter aus Würselen<br />
und seit Januar Präsident des eU-Parlaments<br />
1. In den Medien werden Sie gerne als „streitbar“ bezeichnet.<br />
Und in Politiker-Kreisen gelten Sie als hartnäckig und<br />
angriffslustig. In welcher Weise helfen Ihnen diese Eigenschaften,<br />
Ihre neue Aufgabe als Präsident des EU-Parlamentes<br />
auszufüllen?<br />
Wenn ich von einer Position oder einer Maßnahme überzeugt<br />
bin, dann kämpfe ich natürlich darum, diese Position mehrheitsfähig<br />
zu machen und darum, diese Maßnahme umsetzen<br />
zu können. in diesem sinne bin ich sicherlich „streitbar“. Mir<br />
geht es darum, dem europäischen Parlament mehr gewicht zu<br />
verschaffen. Das durch den lissabon-Vertrag gestärkte Parlament<br />
muss als gleichberechtigte institution, die die interessen<br />
der europäischen Bürger direkt vertritt, gegenüber dem europäischen<br />
rat und der europäischen Kommission auftreten. ich<br />
traue mir zu, dies mit der notwendigen Beharrlichkeit zu tun<br />
und dem europäischen Parlament eine stärkere stimme zu geben.<br />
2. Was wäre aus Ihrer Sicht als Europapolitiker hilfreich<br />
und wünschenswert, um die Wirtschafts- und Technologieregion<br />
Aachen stärker voran zu bringen und sie als Einheit<br />
wahrzunehmen – besonders was eine Positionierung betrifft<br />
vor dem Hintergrund der Innovationsregion Rheinisches<br />
Revier und der Metropolregion Rheinland?<br />
ich denke, unsere aachener region hat starke Potentiale. sie<br />
ist als Wissens- und forschungsstandort mit hochschulen und<br />
fachhochschulen hervorragend aufgestellt. Unsere region wird<br />
sich in gänze noch stärker als bisher damit beschäftigen müssen,<br />
wie wir aus diesen Potentialen noch stärkere wirtschaftli-<br />
seiTe 10 region aachen 46<br />
che impulse entwickeln können. hierzu ist es meiner Meinung<br />
nach wichtig, die alleinstellungsmerkmale unserer region noch<br />
stärker zu formulieren als dies bisher geschah. gerade die lage<br />
in einer dichtbesiedelten grenzregion - normalerweise sind<br />
grenzregionen eher dünn besiedelt - mit grenzen zu unseren<br />
belgischen und niederländischen nachbarn, mit verschiedenem<br />
nationalen Bewusstsein, mit drei sprachen und unterschiedlichen<br />
Verwaltungsstrukturen bieten chancen, auf kleinem raum<br />
eine Vielfalt zu leben und zu erfahren, die in europa einzigartig<br />
ist. hier kann man das Projekt europa hautnah erfahren und<br />
wir sollten als region selbstbewusst genug auftreten, um innerhalb<br />
der innovationsregion rheinisches revier und auch in Bezug<br />
auf die Metropolregion rheinland zu zeigen, dass es neben<br />
der rheinschiene im äußersten Westen nrWs eine dynamische<br />
region gibt, die sowohl die anbindung an die rheinschiene, darüber<br />
hinaus aber auch die Verknüpfung mit unseren nachbarn<br />
in Belgien und den niederlanden lebt und gerade deshalb beste<br />
Zukunftschancen hat. Diese sollten wir nutzen.<br />
3. Was können und werden Sie als EU-Parlamentspräsident<br />
tun, damit vor allem bürokratische Hemmnisse im grenzüberschreitenden<br />
Wirtschaftsverkehr abgebaut werden?<br />
ich werde noch stärker als bisher dafür werben, und dies vor allem<br />
bei den regierungen der Mitgliedsländer der eU, dass hindernisse<br />
abgebaut werden. Die Menschen werden vor allem in<br />
den Bereichen blockiert, wo es keine europäische gesetzgebung<br />
gibt. Dort, wo es europäische regelungen gibt, funktioniert es<br />
meistens gut. Wo dies nicht der fall ist und die Zuständigkeit im<br />
nationalen rahmen liegt, weil die Mitgliedsstaaten sich bisher<br />
nicht durchringen konnten, dies europäisch zu harmonisieren,<br />
dort gibt es die meisten Probleme.
Isabelle couture steht in geschwungenen<br />
Buchstaben auf einem schild<br />
über dem geschäftseingang. Durch<br />
die großen schaufenster blickt man auf<br />
Kleiderstangen, an denen Brautkleider<br />
hängen. susanne Kirfel hat einen Teil davon<br />
selbst geschneidert. noch bevor sie<br />
2005 ihren Meisterbrief erhielt, gründete<br />
sie ihren eigenen Betrieb in Kreuzau<br />
bei Düren. im frühjahr 2011 meldete sich<br />
Marion Klein-Bojanowski von der low-<br />
Tec Düren bei ihr und erzählte von einem<br />
besonderen Projekt: der Teilzeitberufsausbildung.<br />
sie ist vor allem gedacht für<br />
Mütter, Väter oder pflegende angehörige,<br />
die wegen ihrer Betreuungspflichten nur<br />
schwer eine Vollzeit-ausbildung machen<br />
können. Marion Klein-Bojanowski bat die<br />
schneidermeisterin susanne Kirfel, eine<br />
Teilzeitauszubildende einzustellen. carmen<br />
häder, 28 Jahre alt, alleinerziehende<br />
Mutter eines sechsjährigen sohnes, sei<br />
gut geeignet für das Projekt.<br />
Die junge frau aus Düren fand lange keinen<br />
Zugang zum arbeitsmarkt. sie nahm<br />
an einer Qualifizierungsmaßnahme bei<br />
der low-Tec teil und fing feuer. Damenschneiderin<br />
war ihr Wunschberuf, und sie<br />
setzte viel daran, eine ausbildungsstelle<br />
zu finden vergeblich, denn in dem Beruf<br />
wird kaum noch ausgebildet.<br />
Die low-Tec brachte nun geschäftsinhaberin<br />
susanne Kirfel und carmen häder<br />
zusammen. Zwar hatte susanne Kirfel<br />
kurz zuvor schon eine auszubildende<br />
eingestellt, aber sie musste nicht lange<br />
überlegen, auch carmen häder einen ausbildungsvertrag<br />
anzubieten. Mich hat die<br />
idee der Teilzeitberufsausbildung überzeugt.<br />
allerdings hätte ich carmen häder<br />
nicht eingestellt, nur um das Projekt zu<br />
unterstützen. Wichtig war mir, dass ich<br />
eine neue Mitarbeiterin bekomme, die zu<br />
uns passt.<br />
ein MassgeschneiDerTer JoB<br />
Teilzeitberufsausbildung<br />
die Alternative für Mütter, Väter oder pflegende Angehörige<br />
Maß nehmen für die berufliche Zukunft: Carmen<br />
Häder (rechts) macht in Kreuzau eine Teilzeitberufsausbildung<br />
zur Maßschneiderin. Susanne<br />
Kirfel (links), Inhaberin von „Isabelle Couture“,<br />
unterstützt das Projekt aus Überzeugung.<br />
sicher spielte dabei auch eine rolle, dass<br />
susanne Kirfel selbst berufstätige Mutter<br />
ist. Und mir war wichtig, jemanden zu bekommen,<br />
der schon etwas lebenserfahrung<br />
hat , sagt sie. ihre Kundinnen kommen<br />
aus der gesamten region aachen,<br />
aber auch aus Köln und Düsseldorf. Bis zu<br />
400 Kleider werden pro saison verkauft,<br />
ein Teil davon wird selbst entworfen und<br />
geschneidert. neben dem fachlichen Können<br />
ist Beratung das a und o im geschäft.<br />
Und dazu gehört lebenserfahrung, fingerspitzengefühl<br />
und diplomatisches geschick.<br />
in jungen Jahren können Mitarbeiter<br />
das nicht leisten , glaubt susanne<br />
Kirfel.<br />
Drei Jahre dauert die ausbildung von carmen<br />
häder. sie kommt nur 25 stunden in<br />
der Woche, hat künftig auch noch zwei<br />
Berufsschultage. aber ich bin sicher, dass<br />
sie trotz der verkürzten Wochenarbeitszeit<br />
das Pensum schaffen wird, meint chefin<br />
susanne Kirfel. Der Vorteil ist ihr Vorwissen,<br />
das sie bei der low-Tec erworben<br />
hat. ich muss nicht bei null anfangen.<br />
carmen häder weiß genau, worauf sie sich<br />
eingelassen hat. ich habe die Betreuung<br />
meines sohnes gut organisiert. er besucht<br />
die ganztagsgrundschule, und ich<br />
habe freunde, die mich unterstützen. für<br />
die ferien muss ich noch eine lösung finden.<br />
susanne Kirfel verspricht Unterstützung.<br />
natürlich müssen wir unser arbeitspensum<br />
leisten. aber wichtig ist mir, als<br />
arbeitgeberin auf die Bedürfnisse meiner<br />
Mitarbeiter einzugehen. Das stärkt das<br />
Vertrauen, man kann sich besser aufeinander<br />
verlassen. carmen häder nickt zustimmend.<br />
ich hole die verpassten stunden<br />
ja auch wieder nach. aber für mich<br />
ist wichtig, dass ich unterstützt werde.<br />
Und wie geht es nach der ausbildung weiter?<br />
susanne Kirfel würde carmen häder<br />
gerne auch danach weiter beschäftigen.<br />
gute Mitarbeiter seien wichtig fürs geschäft.<br />
Wenn alles so weitergehe wie bisher,<br />
stünden die chancen gut. Zumal die<br />
zweite auszubildende nach ihrer lehre<br />
ein studium beginnen wird.<br />
Die förderlinie TeP (Teilzeitberufsausbildung-einstieg<br />
begleiten-Perspektiven<br />
öffnen) wird landesweit vom Ministerium<br />
für arbeit, integration und soziales des<br />
landes nrW und durch. den europäischen<br />
sozialfonds finanziert. in der region<br />
aachen gibt es vier Projekte: im Kreis<br />
Düren ist die low-Tec Düren zuständig,<br />
im Kreis heinsberg die aWo service<br />
ggmbh in übach-Palenberg, im Kreis<br />
euskirchen die wirkstatt e.V. und in stadt<br />
und städteregion aachen ein Trägerverbund<br />
aus sozialwerk aachener christen<br />
und dem VaBW e. V., Verein für allgemeine<br />
und berufliche Weiterbildung.<br />
gesucht werden firmen, die das Projekt<br />
unterstützen. Die Vermittlung der passenden<br />
auszubildenden übernehmen die<br />
Träger nach dem anforderungsprofil der<br />
Unternehmen.<br />
Weitere informationen gibt es auch bei<br />
der regionalagentur aachen/agiT mbh<br />
(Tel. +49 (0)241/963-1920, info@<br />
regionalagentur-aachen.de) im Technologiezentrum<br />
am europaplatz aachen TZa.<br />
region aachen 46 seiTe 11
Ein Balkendiagramm veranschaulicht<br />
die Probleme, mit denen sich heinz<br />
Mundt, geschäftsführender gesellschafter<br />
der alesco gmbh & co. Kg in langerwehe,<br />
in den nächsten Jahren auseinandersetzen<br />
muss. im Mai 2011 waren von<br />
den rund 150 Mitarbeitern im Werk langerwehe<br />
ein fünftel 30 Jahre und jünger.<br />
Würden keine neuen leute eingestellt,<br />
gäbe es 2019 gerade noch vier Mitarbeiter<br />
unter 30 Jahren.<br />
Dass sich der geschäftsführer intensiv mit<br />
dem Thema beschäftigt, ist auch Dr. Manfred<br />
huppertz zu verdanken. seit Jahren<br />
kennt der Unternehmensberater den folienhersteller<br />
mit seinen beiden Werken in<br />
langerwehe und alsdorf. er machte die<br />
alesco gmbh & co. Kg auf das förderprogramm<br />
„Potentialberatung in nordrhein-<br />
Westfalen“ aufmerksam. finanziert wird<br />
es vom europäischen sozialfonds und dem<br />
Ministerium für arbeit, integration und<br />
soziales des landes nrW. Die Potentialberatung<br />
soll „Wettbewerbsfähigkeit und<br />
Beschäftigung zukunftsorientiert sichern<br />
und ausbauen“. Das bedeutet konkret:<br />
den älter werdenden Mitarbeitern ein ad-<br />
seiTe 12 region aachen 46<br />
WeTTBeWerBsfÄhigKeiT UnD BeschÄfTigUng<br />
Was braucht<br />
eine alternde Belegschaft?<br />
Mit der Potentialberatung werden kleine und mittlere Unternehmen<br />
fit gemacht für die Zukunft<br />
äquates und attraktives arbeitsumfeld zu<br />
bieten und gleichzeitig dem steigenden<br />
nachwuchsmangel durch die ausbildung<br />
eigener Mitarbeiter vorzubeugen.<br />
schon in wenigen Jahren könnten sich<br />
arbeitnehmer die stellen aussuchen. Und<br />
da wird immer das Unternehmen gewinnen,<br />
das gute rahmenbedingungen bietet,<br />
sagt Unternehmer heinz Mundt. einfache<br />
Dinge wie ein helles, sauberes Umfeld<br />
oder soziale einrichtungen wie altersgerechte<br />
sanitär- und aufenthaltsräume<br />
tragen zu einem guten Betriebsklima bei.<br />
Bedacht werden müssen auch die hohen<br />
körperlichen Belastungen in der Produktion.<br />
immer wichtiger werden dabei arbeitshilfen<br />
wie hebewerkzeuge, damit<br />
auch ältere Mitarbeiter noch die schweren<br />
folienrollen bewegen können. Die geschäftsführung<br />
will auch über präventive<br />
Maßnahmen wie Betriebssport etc nachdenken.<br />
Wichtig ist außerdem, das drohende<br />
„facharbeiter-loch“ gar nicht erst entstehen<br />
zu lassen. Deshalb will folienhersteller<br />
alesco mehr ausbilden. in der Drucke-<br />
rei werden aktuell acht junge leute ausgebildet,<br />
die auch wenn möglich übernommen<br />
werden können. im Bereich der<br />
folienherstellung – vorwiegend für die<br />
Verpackung von lebensmitteln oder flaschen<br />
– wurden bisher fachfremde Mitarbeiter<br />
beschäftigt, die für ihre Tätigkeit<br />
in der Produktion qualifiziert wurden.<br />
Jetzt gibt es den neuen lehrberuf<br />
des Kunststoff-formgebers. ab 2013 will<br />
alesco vier ausbildungsstellen in diesem<br />
neuen Beruf anbieten, sagt Mundt. Und<br />
auch diese Mitarbeiter sollen bei entsprechender<br />
eignung die Möglichkeit bekommen,<br />
dauerhaft im Unternehmen zu bleiben.<br />
all diese Pläne sind das ergebnis der Potentialberatung,<br />
bei der das Unternehmen<br />
auch Unterstützung von der stabstelle<br />
für Wirtschaftsförderung des Kreises Düren<br />
erhielt. Die organisation übernahm<br />
Unternehmensberater Dr. Manfred huppertz.<br />
er machte eine Bestandsaufnahme<br />
zu den stärken und schwächen des<br />
Unternehmens und schrieb die erforderlichen<br />
Protokolle und den abschlussbericht.<br />
alle Unterlagen zusammen wurden
alesco-Mitarbeiter der Anwendungsentwicklung beobachten anhand verschiedener Parameter<br />
wie die spezielle PE-Folie für Getränkeverpackungen sich beim Aufblasen verhält.<br />
dann als förderantrag eingereicht, dieser<br />
dann auch problemlos genehmigt. „ich<br />
war froh über die Unterstützung“, sagt<br />
Mundt. „Denn als Mittelständler ist man<br />
nicht aufgestellt für solche anforderungen“.<br />
Die Potentialberatung würde alescogeschäftsführer<br />
heinz Mundt auch anderen<br />
Unternehmen „mit überzeugung empfehlen“.<br />
im Jahr 2011 wurden in der gesamten<br />
region aachen 103 Potentialberatungen<br />
mit 1140 Beratungstagen beantragt. Dabei<br />
wurden nach auskunft der regionalagentur<br />
aachen rund 2.500 Beschäftigte<br />
in kleinen und mittleren Unternehmen<br />
erreicht. Branchen waren vor allem gesundheitswesen,<br />
allgemeine Wirtschaftsdienstleistungen<br />
und iT, Metallerzeugung<br />
und -bearbeitung sowie großhandel.<br />
Kontakt:<br />
<strong>AGIT</strong> mbH<br />
regionalagentur aachen<br />
elke Breidenbach<br />
Tel. +49 (0)241/963-1925<br />
breidenbach@regionalagentur-aachen.de<br />
simon Zabel<br />
Tel. +49 (0)241/963-1922<br />
zabel@regionalagentur-aachen.de<br />
� www.regionalagentur-aachen.de<br />
Potentialberatung<br />
Die Potentialberatung in nrW können Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten in<br />
anspruch nehmen. firmensitz und arbeitsstätte müssen in nrW sein und das Unternehmen<br />
sollte mindestens fünf Jahre bestehen. gefördert werden maximal 15 Beratungstage. Pro Beratungstag<br />
werden 50 Prozent der tatsächlichen Kosten, höchstens aber 500 euro erstattet.<br />
Weitere informationen zur Potentialberatung erteilt die regionalagentur aachen/agiT mbh.<br />
Weitere ansprechpartner sind die ihK aachen und die handwerkskammer aachen sowie die<br />
stadt aachen, die Kreise Düren und euskirchen und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für<br />
den Kreis heinsberg.<br />
Weitere ansprechpartner sind die ihK<br />
aachen und die handwerkskammer aachen<br />
sowie die stadt aachen, die Kreise<br />
Düren und euskirchen und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
für den<br />
Kreis heinsberg.<br />
region aachen 46 seiTe 13
Für viele firmen existiert sie immer<br />
noch: Die landesgrenze zu Belgien<br />
und den niederlanden. nur wenige<br />
kleine und mittelständische Unternehmen<br />
trauen sich die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit zu, weil sie zu wenig<br />
wissen über die dortigen gesetze, soziale<br />
strukturen und Unternehmenskultur.<br />
Diese lücke will das interreg-Projekt gcs<br />
füllen. Die abkürzung steht für „grenzü<br />
berschreitendercluster¬stimulus“. Um zu<br />
verstehen, was sich dahinter verbirgt,<br />
muss ralf P. Meyer „ein wenig ausholen“.<br />
Der Diplom-ingenieur ist Bereichsleiter<br />
bei der agiT und zugleich verantwortlich<br />
für dieses Projekt.<br />
Bei gcs handelt es sich um eine ergänzung<br />
des Projekts TTc (Top Technology<br />
cluster). Dieses startete bereits 2011,<br />
um die Zusammenarbeit von firmen über<br />
die grenzen hinweg anzuschieben. Mit<br />
19 Partnern in sieben regionen zwischen<br />
aachen, dem belgischen löwen und dem<br />
niederländischen eindhoven sei TTc das<br />
größte Projekt in der bisherigen interreggeschichte,<br />
sagt Meyer. es konzentriert<br />
sich auf die grenzüberschreitende geschäftsentwicklung<br />
in vier Bereichen: gesundheitswirtschaft/life<br />
sciences, neue<br />
Materialien/chemie, energie sowie informations-<br />
und Kommunikationstechnologie.<br />
Die anschubmöglichkeiten für technologieorientierte<br />
Unternehmen verteilen<br />
sich auf drei säulen. erste säule bilden<br />
organisierte Veranstaltungen für alle<br />
cluster in und zwischen den Technologiebereichen,<br />
damit sich die Partner kennenlernen.<br />
nach Bedarf werden auch einzeltreffen<br />
von firmen arrangiert sowie Workshops<br />
durchgeführt, bei denen innovative<br />
Unternehmer ihre Projektideen diskutieren<br />
und Partner finden können.<br />
seiTe 14 region aachen 46<br />
grenZüBerschreiTenD förDern<br />
Der Schritt über die Grenzen<br />
wird belohnt<br />
Wer mit belgischen und niederländischen Firmen kooperiert, erhält Fördergelder<br />
(oben) Ralf P. Meyer von der <strong>AGIT</strong> mbH, Leadpartner<br />
im TTC-Projekt<br />
(unten) Intensive Diskussion aussichtsreicher<br />
Handlungsfelder<br />
Zweite säule ist die individuelle Betreuung<br />
und Unterstützung der firmen, der<br />
sogenannte „Business Development support“<br />
(BDs). auf deutscher seite gibt es<br />
vier solcher BDs-Manager, die direkte hilfe<br />
anbieten (näheres unter www.ttc-innovation.eu).<br />
Um neue geschäftsideen<br />
zu finden, werden firmen intensiv interviewt<br />
sowie Unternehmertreffen am runden<br />
Tisch veranstaltet. Durch einen innovationsgutschein<br />
wird ein finanzieller<br />
anreiz geschaffen, ideen in konkrete<br />
grenzüberschreitende firmenkooperationen<br />
umzusetzen: Mit einem Betrag bis<br />
5.000 euro können so in der frühen Phase<br />
der Zusammenarbeit beispielsweise Machbarkeitsstudien<br />
oder Patentrecherchen finanziert<br />
werden.<br />
Deutlich größere fördersummen werden<br />
durch gcs ermöglicht. Der fonds umfasst<br />
etwa 4,7 Millionen euro. Kleine und mittlere<br />
Unternehmen, die grenzüberschreitend<br />
kooperieren wollen, können sich mit<br />
innovationsprojekten bewerben. 50 Prozent<br />
des gesamtvolumens werden gefördert,<br />
die andere hälfte müssen die Unternehmen<br />
einbringen. Die förderbeträge<br />
liegen zwischen 100.000 und 250.000<br />
euro.<br />
Um möglichst viele Unternehmen für eine<br />
Teilnahme zu gewinnen, gelten einfache<br />
Zugangsbedingungen. Vom Projektantrag<br />
bis zur definitiven entscheidung<br />
sollen nicht mehr als drei Monate vergehen.<br />
Wichtigstes Bewertungskriterium<br />
wird das Marktpotenzial sein. Je schneller<br />
eine innovation marktreif ist, desto günstiger<br />
stehen die chancen für eine förderung.<br />
Das Zeitlimit, in dem die Projekte<br />
vollständig durchgeführt werden, beträgt<br />
18 Monate.<br />
Weitere informationen und auskunft zum<br />
Verfahren erhalten deutsche Unternehmen<br />
bei der agiT.<br />
Kontakt<br />
<strong>AGIT</strong> mbH<br />
euregionale entwicklung<br />
ralf P. Meyer, Tel. +49 (0)241/963-1050<br />
r.meyer@agit.de<br />
� www.agit.de<br />
Weitere informationen und auskunft zum<br />
Verfahren erhalten deutsche Unternehmen<br />
bei der agiT.
Bis zu 1,3 Prozent Bevölkerungsverlust<br />
wird der region aachen<br />
bis 2030 vorhergesagt. sollte diese<br />
Prognose eintreffen, werden die 30- bis<br />
50-Jährigen in scharen wegziehen und<br />
wird der anteil der unter 15-Jährigen von<br />
14,6 auf 12,1 Prozent sinken.<br />
Tendenzen – soviel ist längst bekannt –<br />
die auswirkungen auf unser Zusammenleben<br />
haben werden. Der demografische<br />
Wandel ist nicht erst im anmarsch, wir<br />
sind schon mittendrin. Während er aber<br />
beispielsweise in Wirtschaft und Bildung<br />
schon lange ein Thema ist, hat sich der<br />
Kultursektor bislang kaum strukturiert<br />
mit den anstehenden Brüchen und Verschiebungen<br />
auseinandergesetzt.<br />
Was bedeutet der demografische Wandel<br />
für das kulturelle angebot zwischen<br />
Wegberg und Blankenheim, zwischen aachen<br />
und Weilerswist? Die Parameter sind<br />
einfach zu benennen: weniger, älter und<br />
bunter. insgesamt wird die Bevölkerungszahl<br />
zurückgehen, bei steigenden Durchschnittsalter<br />
und wachsenden anteil von<br />
einwohnern mit Migrationshintergrund.<br />
Das wird nicht ohne folgen bleiben. Mit<br />
dem steigenden altersdurchschnitt sinken<br />
die Zuschauer- und Besucherzahlen,<br />
die subventionen und damit letztendlich<br />
das angebot. auch das „bunter“ erscheint<br />
bei genauerem hinsehen wenig fröhlich<br />
– nicht nur müssen die Kulturangebote<br />
dringend mit den Bedürfnissen nichtdeutschstämmiger<br />
Kunden abgeglichen<br />
werden, bei unzulänglicher gegensteuerung<br />
droht darüber hinaus eine entmischung<br />
des öffentlichen kulturellen raumes<br />
und damit eine schwächung kultureller<br />
angebote als Katalysatoren der integration.<br />
ÄlTer! BUnTer! Weniger!<br />
Demografischer Wandel<br />
und Kulturangebote<br />
Dringend notwendig ist also nicht noch<br />
eine studie zum demografischen Wandel,<br />
sondern innovative instrumente, mit denen<br />
die demografischen Veränderungen<br />
beantwortet werden können. Das Kulturministerium<br />
nrW will daher keine kurzfristigen<br />
lösungen verfolgen, sondern<br />
setzt auf einen nachhaltigen Prozess. in<br />
der ersten Phase recherchiert und informiert<br />
es, berät die Kulturregionen in nrW<br />
und begleitet deren initiativen. Das förderprogramm<br />
„regionale Kulturpolitik“,<br />
das 2012 seinen 15. geburtstag feiert, hat<br />
dafür zusätzliche fördergelder in höhe<br />
von 500.000 euro von Kulturministerin<br />
Ute schäfer erhalten.<br />
Denn die reaktionen auf den demografischen<br />
Wandel im Kulturbereich dürfen<br />
sich nicht in zusätzlichen rollstuhlplätzen<br />
im Theater beschränken, das kulturelle<br />
feld ist vielmehr in der Pflicht innovative<br />
und wegweisende handlungsansätze<br />
zu finden und sich effizient zu<br />
vernetzen. Wie beispielsweise im Projekt<br />
„Theaterstarter“, für das sich bislang<br />
13 überwiegend mittelgroße und kleine<br />
städte und gemeinden der region zusammengetan<br />
haben, um durch gemeinsames<br />
Buchungssystem und Marketing hochkarätige<br />
Kinder- und Jugendtheatervorstellungen<br />
anbieten zu können.<br />
Denn die gewährleistung einer kulturellen<br />
grundversorgung, gerade im ländlich<br />
geprägten raum, steht auf dem spiel,<br />
nicht nur in der region aachen. Das Kultursekretariat<br />
nrW gütersloh und das Ministerium<br />
veranstalteten daher im vergangenen<br />
Januar eine Konferenz zum<br />
Thema „Kultur in der fläche“ in hamm/<br />
Westfalen. „Das potenzielle Kulturpublikum<br />
wird abnehmen“, mahnte Ministerin<br />
Ute schäfer im gerade zwei Jahre alten<br />
heinrich-von-Kleist-forum, das eine private<br />
fachhochschule, die Volkshochschule<br />
und die stadtbücherei in beeindruckender<br />
architektur und zentraler lage zusammenfasst.<br />
Doch so düster diese aussicht<br />
auch klingen mag, sie ist erst einmal Prognose.<br />
Denn Demografie-forscher, so Petra<br />
Klug von der Bertelsmann stiftung,<br />
hoffen immer auf das nichteintreten der<br />
eigenen Vorhersagen. eins aber ist deutlich:<br />
Wer nichts tut, wird abgehängt.<br />
Die regio aachen veranstaltet eine regionale<br />
Kulturkonferenz zum demografischen<br />
Wandel mit dem Titel „Älter! Bunter! Weniger!<br />
– für wen, mit wem und wo machen wir<br />
in Zukunft Kultur?“.<br />
Donnerstag, 19. April 2012,<br />
14.00 – 17.00 Uhr<br />
haus der städteregion aachen, Mediensaal<br />
anmeldung über info@regioaachen.de oder<br />
unter Tel. +49 (0)241 963 1940<br />
region aachen 46 seiTe 15
Systemtechnik aus aachen ist gefragt.<br />
in mehr als 130 fahrzeugmontagewerken<br />
und 18.000 autowerkstätten<br />
– und das weltweit. Die Dsa<br />
Daten- und systemtechnik gmbh mit sitz<br />
im aachener süden ist nach eigener aussage<br />
einer der weltweit führenden hersteller<br />
von systemen zur Prüfung und Diagnose<br />
elektrischer und elektronischer<br />
fahrzeugkomponenten in der automobilindustrie.<br />
Weil der Mittelständler kontinuierlich<br />
wächst, werden pro Jahr zehn<br />
bis 15 neue Mitarbeiter benötigt.<br />
Und hier beginnen die Probleme. obwohl<br />
die rWTh und die fh aachen vor der<br />
haustüre liegen, ist es schwierig, hochqualifiziertes<br />
Personal zu finden. Dieses<br />
Phänomen beobachten vor allem die<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
in der region aachen. Viele „hidden<br />
champions“ wie die Dsa sind darunter.<br />
aber weil ihre namen den hochschulabsolventen<br />
nicht so geläufig sind wie siemens<br />
und BMW werden sie als attraktive<br />
arbeitgeber kaum wahrgenommen – völlig<br />
zu Unrecht, wie das Beispiel Dsa zeigt.<br />
für die knapp 250 Mitarbeiter wird jede<br />
Unterstützung, wie z.B. ein Betriebskindergarten<br />
in Zusammenarbeit mit benachbarten<br />
firmen, geboten. aktuell sucht die<br />
Daten- und systemtechnik gmbh elf Vollzeitmitarbeiter,<br />
darunter entwickler und<br />
DSA-Geschäftsführer Dr. Volker Gehring<br />
seiTe 16 region aachen 46<br />
fachKrÄfTeMangel<br />
Attraktiver Arbeitergeber<br />
sucht Personal<br />
DSA GmbH will über das neue Portal karriere.ac bei Studenten bekannt werden<br />
Projektmanager. „Zeitungsanzeigen geben<br />
wir schon lange nicht mehr auf, weil<br />
die Klientel, die wir ansprechen, sich fast<br />
ausschließlich über das internet informiert“,<br />
sagt Dsa-geschäftsführer Dr. Volker<br />
gehring. neben den namhaften Konzernen<br />
geht Dsa in den großen Portalen<br />
jedoch oft leer aus. Jetzt wird ein neuer<br />
Weg versucht. über das noch junge Portal<br />
karriere.ac will gehring die benötigten<br />
fachkräfte finden.<br />
Mit diesem Portal will sich die region aachen<br />
als attraktiver arbeitgeber positionieren<br />
und regionalen Unternehmen bei<br />
der suche nach fachkräften helfen. hinter<br />
karriere.ac stehen die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
agiT, die<br />
regionalagentur aachen und clusterinitiativen<br />
der region. Unterstützt wird das<br />
Portal von den beiden hochschulen, der<br />
ihK und den Wirtschaftsförderungen der<br />
gebietskörperschaften. Mit Werbung und<br />
Präsentationen auf Messen soll karriere.<br />
ac bekannt gemacht werden, um Unternehmen<br />
und fachkräfte zusammenzubringen.<br />
Die Teilnahme am Portal ist alleine<br />
regionalen firmen vorbehalten. sie müssen<br />
für das einstellen der stellenanzeigen<br />
eine Jahresgebühr zahlen, was für Dsageschäftsführer<br />
gehring dann in ordnung<br />
ist, wenn das standortmarketing auch<br />
stimmt. gehring fordert dazu, die Kräfte<br />
in der region noch stärker zu bündeln,<br />
um der region aachen mehr strahlkraft<br />
zu verleihen.<br />
Deshalb will sich karriere.ac nicht nur<br />
auf stellenanzeigen beschränken – rund<br />
250 waren es alleine im februar. es geht<br />
auch um informationen für stellensuchende<br />
und Unternehmen. neben dem Besuch<br />
von Messen, etwa meet@fh-aachen<br />
im april werden für die studierenden der<br />
hochschulen bei der karriereTour Besuche<br />
in Unternehmen angeboten, um den direkten<br />
Kontakt zu den arbeitgebern herzustellen.<br />
Umgekehrt präsentieren sich<br />
die firmen auch an den hochschulen, um<br />
sich dort bekannt zu machen. fürPersonalverantwortliche<br />
wird ein netzwerktreffen<br />
angeboten, um gemeinsam wirksame<br />
instrumente des Talentmanagements<br />
zu entwickeln.<br />
Dsa-geschäftsführer gehring ist zuversichtlich,<br />
mit karriere.ac die richtigen<br />
Mitarbeiter zu finden. Doch nach gerade<br />
einmal vier Monaten erfahrung mit dem<br />
Portal sei es noch zu früh, um bereits Bilanz<br />
zu ziehen.<br />
Kontakt:<br />
<strong>AGIT</strong> mbH<br />
regionalagentur aachen<br />
nina Walkenbach M.a.<br />
Tel +49 (0)241/963-1923<br />
walkenbach@regionalagentur-aachen.de<br />
� www.karriere.ac
3Fragen<br />
an:<br />
Prof. Dr. rer. nat.<br />
Christiane Vaeßen<br />
sie ist Prorektorin für forschung, entwicklung und Technologietransfer<br />
an der fachhochschule aachen. ihr lehrgebiet umfasst die Technische<br />
chemie einschließlich der Umwelttechnik.<br />
1. Es wird aktuell viel über Fachkräftemangel diskutiert.<br />
Was kann aus Ihrer Sicht der Innovationstransfer aus den<br />
Hochschulen hier für die <strong>Region</strong> leisten?<br />
eine aufgabe des Technologietransfers ist es den Kontakt zwischen<br />
Unternehmen und der hochschule herzustellen und zu<br />
pflegen. Durch gezielten informationsaustausch, persönlichen<br />
Kontakt und aufbau von netzwerken können wir einen Kommunikationsprozess<br />
in gang bringen und die Bekanntheit der<br />
Unternehmen bei den absolventen und Doktoranden steigern,<br />
so dass diese sich für einen arbeitsplatz in regionalen Unternehmen<br />
interessieren. im gegensatz zu großunternehmen ist<br />
das Problem vieler regionaler mittelständischer Unternehmen<br />
der fehlende Bekanntheitsgrad, so dass sie für die absolventen<br />
der aachener hochschulen nicht wirklich interessant erscheinen.<br />
hier versuchen wir gegenzusteuern. Weiterhin besteht für<br />
die Unternehmen ein direkter Zugang zu gut ausgebildeten absolventen<br />
durch das angebot dualer studiengänge (ausbildung<br />
plus studium), in den Betrieben bearbeitete Bachelor- und Masterarbeiten<br />
oder die gewährung eines stipendiums. auch hier<br />
sind wir gerne bei der Vermittlung behilflich.<br />
2. Es gibt in der <strong>Region</strong> verschiedene Initiativen, dem<br />
Fachkräftemangel zu begegnen. Dazu gehören auch das<br />
Portal „karriere.ac“ und die Nacht der Unternehmen, beide<br />
Initiativen werden auch vom Technologie- und Wissenstransfer<br />
der FH mit unterstützt. Wie nützlich sind aus Ihrer<br />
Sicht diese Instrumente und was muss in Zukunft noch<br />
getan werden?<br />
alle regionalen anstrengungen zur Vermittlung von absolventen<br />
der hochschulen sind wichtig. Wir müssen uns natürlich<br />
immer wieder fragen: ist das gewählte format ansprechend für<br />
die Zielgruppe und erreichen wir so die jungen Menschen? sicherlich<br />
müssen auch die Unternehmen lernen, sich auf Veran-<br />
staltungen wie der nacht der Unternehmen, so zu präsentieren,<br />
dass sie für die Besucher interessant sind. so können z.B. junge<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zufrieden mit ihrem arbeitsplatz<br />
sind und gern in dem betreffenden Unternehmen arbeiten,<br />
überzeugender für ein Unternehmen werben als der Personalchef<br />
selbst. Wir experimentieren zur Zeit mit verschiedenen<br />
anderen formaten, wie die „Jobexpedition“ – studierende<br />
besuchen gemeinsam verschiedene Unternehmen in der region,<br />
oder wir laden Unternehmer in die hochschule ein, damit sie<br />
im rahmen von lehr- und Vortragsveranstaltungen interessante<br />
Themen aus ihrem Berufsalltag vorstellen. so kommen alle Beteiligten<br />
ins gespräch und es ergeben sich sowohl für die Unternehmen<br />
als auch für die studierenden hier Perspektiven.<br />
3. Viele Absolventen verlassen die <strong>Region</strong>, weil Ihnen beispielsweise<br />
der Süden der Republik attraktiver erscheint.<br />
Was können Unternehmen in der <strong>Region</strong> Aachen tun, damit<br />
ihre Arbeitsplätze ebenso attraktiv sind wie die in Bayern?<br />
ich glaube, dass hier eine große aufgabe vor der region liegt,<br />
die sicherlich nicht von den Unternehmen allein gelöst werden<br />
kann. attraktive arbeitsplätze für junge hochschulabsolventen<br />
gibt es in unserer region viele. Wir versuchen im rahmen eines<br />
geplanten Projektes gemeinsam mit dem Zentrum für lern- und<br />
Wissensmanagement und dem iMa der rWTh aachen ein Projekt<br />
zu entwickeln, um für diese Thematik lösungsvorschläge<br />
zu erarbeiten. eine idee ist hierbei, die bestehenden alumninetzwerke<br />
der hochschulen zum re-recruiting zu nutzen und<br />
als alleinstellungsmerkmal ein regionales Dual career center zu<br />
etablieren. hier muss es gelingen, mit allen akteuren aus Wirtschaft,<br />
Politik, hochschulen und Kultur gemeinsam für noch attraktivere<br />
lebensbedingungen für junge familien der region zu<br />
sorgen und gezielter auf die besonderen Möglichkeiten hinzuweisen,<br />
die auch die nähe zu unseren nachbarländern niederlande<br />
und Belgien bietet.<br />
region aachen 46 seiTe 17
Erfolg wird nur der haben, der sich<br />
unterscheidet.“ Das Zitat des amerikanischen<br />
Medienunternehmers<br />
Ted Turner beschreibt das, was das land<br />
nordrhein-Westfalen mit seiner im herbst<br />
2011 gestarteten imagekampagne beabsichtigt.<br />
„germany at its best“ stellt Bestleistungen<br />
im Bereich Wirtschaft, Technologie<br />
und Kultur vor. es geht um außergewöhnliche<br />
und einzigartige Produkte,<br />
Verfahren oder erfindungen. Die region<br />
aachen ist derzeit mit acht Beispielen<br />
vertreten, die eine Botschaft in die Welt<br />
tragen sollen: nrW ist Deutschlands größte<br />
Volkswirtschaft und investitionsstandort<br />
nummer eins und die region aachen<br />
mit ihrer infrastruktur im Bereich for-<br />
seiTe 18 region aachen 46<br />
ansieDeln<br />
Bestleistungen<br />
sind nicht nur was für Sportler<br />
<strong>Region</strong> Aachen beteiligt sich an der Standortkampagne „Germany at its best“<br />
Kampagnenstart mit dem deutschen Tischtennisprofi<br />
Timo Boll, <strong>AGIT</strong>-Geschäftsführer Dr. Helmut<br />
Greif, Petra Wassner, Geschäftsführerin NRW.<br />
INVEST, und Minister Harry Voigtsberger, Ministerium<br />
für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und<br />
Verkehr des Landes NRW (v.l.n.r.).<br />
schung und entwicklung spitze im internationalen<br />
Vergleich.<br />
Mit bebilderten anzeigen werden die<br />
Bestleistungen der region aachen sprichwörtlich<br />
ins rechte licht gesetzt. außerdem<br />
präsentiert sich der standort bei Veranstaltungen<br />
und im onlineportal (www.<br />
germanyatitsbest.de). geplant ist zudem<br />
ein Buch, in dem die einzelnen Kategorien<br />
noch einmal vorgestellt werden.<br />
Das „gesicht“ der region ist der Physik-<br />
nobelpreisträger Professor Peter grünberg.<br />
er legte mit seiner erfindung des<br />
riesenmagnetowiderstandseffekts (gMr)<br />
den grundstein für die enormen speicherkapazitäten<br />
von festplatten. Den schwerpunkt<br />
der Kampagne bilden die Beispiele<br />
in der Kategorie Technologie/innovation.<br />
Die region aachen glänzt hier mit der<br />
Karosserie des „super-light-car“. als Mitglied<br />
des entwicklerkonsortiums hat das<br />
institut für Kraftfahrzeuge aachen (iKa)<br />
ein simulationsmodell für crashtests entwickelt.<br />
nur ein Modell statt vieler Prototypen<br />
wird für diese Tests benötigt.<br />
Der streetscooter ist ein weiteres Beispiel<br />
für Bestleistungen made in aachen. ein<br />
Zusammenschluss aus mittelständischen<br />
Unternehmen und forscher der rWTh aachen<br />
entwickeln ein elektroauto, das bei<br />
effizienz, herstellung und Preis die nase<br />
vorn hat.<br />
Die aachener firma ac schnitzer stellt<br />
im rahmen der Kampagne das schnellste<br />
gasauto der Welt vor. es dient dazu, technische<br />
lösungen für alltags-fahrzeuge zu<br />
finden.<br />
Weltspitze ist auch ein anderes Unternehmen<br />
mit sitz in herzogenrath: heaD<br />
acoustics ist der erfolgreichste anbieter<br />
bei geräuschanalysen und geräuschopti-<br />
mierung. Dazu wurde ein Kunstkopf entwickelt,<br />
der wie das menschliche ohr hört<br />
und entsprechende aufnahmen ermöglicht.<br />
Dank dieser entwicklung wurden<br />
bereits viele fahrzeugtypen aber auch<br />
haushaltsgeräte leiser und angenehmer<br />
im sound. organische leuchtdioden sind<br />
die spezialität der Philips Technologie<br />
gmbh in aachen. sie sind effizienter als<br />
glühlampen und können aufgrund ihrer<br />
flachen Bauweise in Möbel oder fußböden<br />
integriert werden.<br />
in der Kategorie Wissenschaft wird bei<br />
der standortkampagne „reinheart“ vorgestellt,<br />
das weltweit kleinste Kunstherz.<br />
entwickelt wurde es vom institut für angewandte<br />
Medizintechnik der rWTh aachen.<br />
es soll Patienten helfen, für die<br />
kein spenderherz zur Verfügung steht.<br />
auch eine der ältesten Bestleistungen der<br />
region aachen nimmt Teil an der Kampagne<br />
„germany at its best“: der aachener<br />
Dom, Unesco-Weltkulturerbe und architektonisches<br />
Meisterwerk, in dem mehr<br />
als 600 Jahre lang die deutschen Könige<br />
gekrönt wurden.<br />
Weitere Bestleistungen sind gefragt! firmen,<br />
institutionen und einrichtungen<br />
sind aufgerufen, sich in die Kampagne<br />
einzubringen und Vorschläge zu machen.<br />
Kontakt:<br />
<strong>AGIT</strong> mbH<br />
ansiedlungswerbung und investorenberatung<br />
frank leisten, Tel. +49 (0)241/963-1050<br />
f.leisten@agit.de<br />
� www.agit.de<br />
� www.nrwinvest.de
+ + + ganz<br />
kurz + + +<br />
Patentsprechtage<br />
Die nächsten Patentsprechtage<br />
für Erfinder<br />
und Unternehmen,<br />
die eine Innovation entwickeln,<br />
finden statt<br />
• am 28. März im GZSH Gründer- und<br />
Servicezentrum Hückelhoven und<br />
• am 21. Juni im TZJ Technologiezentrum<br />
Jülich<br />
jeweils von 10 Uhr bis 17 Uhr. Die individuellen<br />
Beratungen werden durchgeführt<br />
von der <strong>AGIT</strong> (Dipl.-Betriebswirtin<br />
Havva Coskun), einem Patentanwalt und<br />
vom Patent- und Normenzentrum der<br />
RWTH Aachen.<br />
Terminvereinbarung per E-Mail an:<br />
d.pollin@agit.de<br />
� www.agit.de<br />
Top Technology<br />
Cluster<br />
TTC bietet technologieorientierten<br />
KMU<br />
aus der <strong>Region</strong> Aachen<br />
neue Möglichkeiten, Ihr Business<br />
grenzüberschreitend in Richtung Niederlande<br />
und Belgien auszubauen.<br />
� www.ttc-innovation.eu<br />
Preisverleihungen<br />
Der AC²-Innovationspreis<br />
<strong>Region</strong> Aachen wird am<br />
22. Mai in Aachen verliehen.<br />
Im Rahmen dieser<br />
Festveranstaltung werden auch die Gewinner<br />
des AC²-Wachstumswettbewerbs<br />
und des AC²-Gründungswettbewerbs bekannt<br />
gegeben.<br />
� www.ac-quadrat.de<br />
� www.innovationspreis-regionaachen.de<br />
„Wussten Sie schon, dass …?“<br />
Seit 2009 haben sich knapp 40 Unternehmen<br />
mit dieser Frage an der Standortwerbekampagne<br />
der <strong>AGIT</strong> beteiligt.<br />
Die Werbung mit hier ansässigen Unternehmern<br />
soll indirekt das Potenzial und<br />
die Innovationskraft der Technologieregion<br />
Aachen vorstellen. Die Kampagne<br />
wird in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderern<br />
der Stadt Aachen, der<br />
Städte<strong>Region</strong> Aachen und den Kreisen<br />
Düren, Euskirchen und Heinsberg durchgeführt.<br />
� www.agit.de<br />
+ + + die nächste<br />
Ausgabe erscheint<br />
im Juli 2012 + + +<br />
region aachen 46 seiTe 19
„Wir sind Spezialist im Sondermaschinenbau und etablierter Partner<br />
für High-End Solutions im Bereich der Fertigung und Montage. 3win®<br />
bedeutet, dass jedes Geschäft drei Gewinner hat: Der Kunde ist Gewinner<br />
durch innovative, preisgünstige Leistungen und verbindliche,<br />
kurze Lieferzeiten. Die Lieferantenpartner durch vertrauensvolle, kooperative<br />
Zusammenarbeit und das Unternehmen selbst durch effizientes<br />
Miteinander und offenem Dialog mit allen Beteiligten.“<br />
Dagmar Wirtz<br />
Geschäftsführende Gesellschafterin 3win® Maschinenbau GmbH<br />
„Seit 1964 sind wir kompetenter Partner von Feuerwehren und Unternehmen<br />
auf der ganzen Welt. In langjähriger Zusammenarbeit<br />
entstand bei uns ein unverzichtbares Produktangebot. Mit Hochdruck<br />
entwickeln wir als Technologieführer z. B. pneumatische Hebekissen,<br />
die vielen Feuerwehren weltweit das Bergen von verunfallten LKW,<br />
Zügen und sogar Flugzeugen erleichtern. Sie profitieren von unserer<br />
Erfahrung und von erwiesener Qualität – Made in Germany.“<br />
Wilhelm Schnicke, Werksleitung und<br />
Alexandra Gaul, Produktmanagerin<br />
Vetter GmbH<br />
in der Technologieregion Aachen ganz schön was los ist?<br />
seiTe 20 region aachen 46<br />
„In einem typischen Altenheim fallen bei der individuellen Pflege<br />
der Bewohner pro Jahr über 2 Mio. Informationen an, die bei der<br />
Versorgung berücksichtigt werden müssen. Wir haben ein EDV-System<br />
entwickelt, das Pflegekräfte in ihrem Alltag begleitet und mit Hilfe<br />
eines leicht verständlichen Ampelsystems auf pflegerische Risiken<br />
und Handlungsbedarf aufmerksam macht. Damit leistet EVOCURA einen<br />
Beitrag zur Sicherung der Qualität in der Altenpflege.“<br />
Dr. Armin Antons (re.) und Michael Krauß, Geschäftsführung und<br />
Dirk Heinrichs (li.), Prokurist EVOCURA GmbH<br />
„Wir sind immer da, wo neues entsteht. Die Konstruktionen und Entwicklungen<br />
unserer Kunden in allen gängigen Metallen in kürzester<br />
Zeit zu gießen und zu bearbeiten sind unser Job und unsere Berufung.<br />
Wir helfen, neue Antriebs aggregate, Fahrgestelle, Maschinen und<br />
Anlagen zu entwickeln und zu erproben. Fahrzeugbau, Maschinenbau,<br />
Luftfahrt und Anlagenbau profitieren von unseren Leistungen.<br />
Ausgehend von Anforderungsprofilen oder Computerdaten liefern wir<br />
einbaufertige Bauteile.“<br />
Paul Müller & Dr. Jürgen Schädlich-Stubenrauch (Vertrieb & Marketing),<br />
geschäftsführende Gesellschafter Spacecast Vertrieb & Marketing GmbH