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REMIGIUS BOTE - St. Remigius Viersen

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aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom<br />

Licht, wahrer Gott vom wahren Gott,<br />

gezeugt, nicht geschaffen, eines<br />

Wesens mit dem Vater. Ein wahrhaft<br />

königliches Bekenntnis!<br />

Zum anderenten war das Fest zur<br />

Zeit seiner Einsetzung aber auch<br />

die Antwort auf den Machtanspruch<br />

der zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

aufkommenden antichristlichen Diktaturen<br />

und einer um sich greifenden<br />

Verweltlichung und damit einhergehenden<br />

Entchristlichung. Das Christkönigsfest<br />

setzte den neuen Heilsbringern<br />

die Königsherrschaft Christi<br />

entgegen. Zur Zeit des Nationalsozialismus<br />

wurde das Fest zur Manifestation<br />

des Widerstands gegen<br />

das menschenverachtende Regime<br />

und gleichzeitig zu einem eindrucksvollen<br />

Bekenntnis zu Christus.<br />

Heute tun wir uns schwerer mit der<br />

„Königsherrschaft“ Christi, der uns<br />

eher als Bruder und als Diener auf<br />

der Seite der Schwachen und Leidenden<br />

vertraut und nahe ist. Auch<br />

die Bibel schildert Jesus wenig königlich:<br />

Wenn du der König der Juden<br />

bist, dann hilf dir selbst. (Lk 23,37)<br />

Jesus tut es nicht. <strong>St</strong>attdessen verspricht<br />

er dem Verbrecher an seiner<br />

Seite: Noch heute wirst du mit mir im<br />

Paradiese sein. (Lk 23, 43)<br />

Jesus ein König, der statt des Szepters<br />

ein Schilfrohr hat, statt der<br />

Krone Dornen und statt des Throns<br />

das Kreuz. Jesus ist uns im Bild des<br />

Leidenden, des Fürsprechers der<br />

Außenseiter und Verachteten vertrauter<br />

und näher als in der Rolle<br />

eines Königs.<br />

Und doch beansprucht Jesus gerade<br />

diese Rolle für sich. Auf die Frage<br />

des Pilatus, ob er der König der<br />

Juden sei, antwortet Jesus: Du sagst<br />

es, ich bin ein König. (Joh 18,37)<br />

Aber er sagt auch: Mein Königtum<br />

ist nicht von dieser Welt. (Joh 18, 36)<br />

Es ist ein Königtum, das sich nicht<br />

an Machtansprüchen und Herrschaft<br />

orientiert, sondern an der Würde des<br />

Menschen. Jesus spricht nicht von<br />

Schicksalen, die er aus der Ferne<br />

beobachtet hat, sondern er schildert<br />

seine eigene Betroffenheit. Alles,<br />

was den Menschen widerfuhr, ist<br />

auch ihm widerfahren. Dieser König<br />

lebt vor allem in den Kleinen, den<br />

Schwachen, den Kranken und Verfolgten.<br />

Er lässt nicht zu, dass sie<br />

ihre Würde verlieren. Er macht sie<br />

zu Königen.<br />

Christus Pantokrator – Christus<br />

als Weltenherrscher – ist das Ziel<br />

menschlicher Geschichte. Damit<br />

leitet das Christkönigsfest direkt<br />

über zur Feier der Ankunft und Wiederkunft<br />

unseres Herrn.<br />

Christoph Reiners<br />

8 <strong>Remigius</strong>bote

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