als pdf-Datei - AGV Bau Saar
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jährige Zusammenarbeit und wünschen<br />
ihm für seine private und berufliche<br />
Zukunft alles Gute“.<br />
Nach Urteil des Bundesarbeitsgerichts<br />
hat ein Arbeitnehmer keinen Anspruch<br />
auf eine solche Dankesformel.<br />
Dafür fehle es an der gesetzlichen<br />
Grundlage. Der Arbeitnehmer kann<br />
nur die Entfernung einer solchen Dankesformel<br />
verlangen, wenn sie nicht<br />
mit dem übrigen Inhalt des Zeugnisses<br />
übereinstimmt.<br />
6. Frage nach einer Schwangerschaft<br />
bei Einstellung<br />
LAG Köln<br />
Urteil vom 11.10.2012<br />
Az.: 6 Sa 641/12<br />
Die Frage nach einer Schwangerschaft<br />
bei der Einstellung ist wegen ihrer geschlechtsdiskriminierenden<br />
Wirkung<br />
grundsätzlich unzulässig. In aller Regel<br />
besteht auch keine Offenbarungspflicht<br />
der Arbeitnehmerin. Dies gilt<br />
selbst dann, wenn sie befristet <strong>als</strong><br />
Schwangerschaftsvertretung beschäftigt<br />
werden soll.<br />
Im vorliegenden Fall hatte eine<br />
Rechtsanwaltskanzlei (!) eine befristet<br />
beschäftigte Büroangestellte in der<br />
Schwangerschaft fristgemäß gekündigt.<br />
Der Arbeitgeber hat argumentiert,<br />
dass bereits bei Einstellung die<br />
Schwangerschaft bekannt war und daher<br />
die Mitarbeiterin dies hätte mitteilen<br />
müssen.<br />
Wie in vielen Entscheidungen zuvor<br />
hat das LAG Köln bestätigt, dass eine<br />
schwangere Bewerberin nicht offenbaren<br />
muss, dass sie schwanger ist. Es<br />
besteht sogar das Recht zur Lüge im<br />
Bewerbungsgespräch. Eine Kündigung<br />
von Schwangeren ist, bis auf besondere<br />
Ausnahmefälle, ausgeschlossen.<br />
7. Zurückweisung eines vom Personalleiter<br />
unterschriebenen Kündigungsschreibens<br />
LAG Baden-Württemberg<br />
Urteil vom 25.04.2012<br />
Az.: 13 Sa 135/11<br />
Im vorliegenden Fall wurde ein Kündigungsschreiben<br />
vom Personalleiter<br />
unterzeichnet. Der Rechtsanwalt des<br />
Arbeitnehmers wies diese Kündigung<br />
gemäß § 174 BGB unverzüglich zurück,<br />
weil der Personalleiter keine Originalvollmacht<br />
vorgelegt habe, aus<br />
der sich die Bevollmächtigung zur<br />
Kündigung ergebe. Aus diesem Grunde<br />
heraus sei die Kündigung schon unwirksam.<br />
Das LAG Baden Württemberg hat entschieden,<br />
dass die Zurückweisung ei-<br />
nes vom Personalleiter unterschriebenen<br />
Kündigungsschreibens mangels<br />
vorgelegter Originalvollmacht grundsätzlich<br />
nicht in Betracht kommt. Der<br />
Personalleiter ist grundsätzlich zur Einstellung<br />
und Entlassung von Arbeitnehmern<br />
berechtigt. Mithin darf vom<br />
ihm auch das Kündigungsschreiben<br />
rechtswirksam unterzeichnet werden.<br />
8. Nichtbeantwortung von Stellenbewerbung<br />
und Diskriminierung<br />
LAG Schleswig-Holstein<br />
Urteil vom 13.11.2012<br />
Az.: 2 Sa 217/12<br />
In einer Stellenausschreibung sucht ein<br />
Unternehmen Mitarbeiter für das „dynamische<br />
Team“. Ein älterer Arbeitnehmer<br />
bewarb sich und erhielt auf<br />
sein Bewerbungsschreiben keinerlei<br />
Reaktion. Er ging daher davon aus,<br />
dass er wegen seines Alters diskriminiert<br />
wurde und verlangte von dem<br />
entsprechenden Unternehmen Schadensersatz.<br />
Das LAG SchleswigHolstein hat entschieden,<br />
dass die Nichtbeantwortung<br />
einer Stellenbewerbung in Verbindung<br />
mit anderen Indizien eine Indiztatsache<br />
für eine Diskriminierung darstellen<br />
kann. Die Angabe, es werde in<br />
einem „dynamischen Team“ gearbeitet,<br />
stellt ohne weitere Zusätze wie Altersangabe<br />
oder „jung“ nicht ein Hinweis<br />
auf eine Altersdiskriminierung<br />
dar. Ein Schadensersatzanspruch besteht<br />
daher nicht.<br />
In der betrieblichen Praxis sollten daher<br />
alle Bewerbungsschreiben beantwortet<br />
werden und den Bewerbern<br />
bei Nichtberücksichtigung eine kurze<br />
Absage übermittelt werden.<br />
9. Kurios! Diskriminierung wegen<br />
unterschiedlicher<br />
Bekleidungsvorschriften<br />
LAG Köln<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Urteil vom 29.10.2012<br />
Az.: 5 Sa 549/11<br />
Im vorliegenden Fall fühlte sich tatsächlich<br />
ein männlicher Pilot diskriminiert,<br />
weil er im Gegensatz zu seinen<br />
weiblichen Kollegen, im öffentlichen<br />
Flughafenbereich eine Pilotenmütze<br />
tragen musste.<br />
Das LAG Köln hat entschieden, dass<br />
das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />
unterschiedliche Bekleidungsvorschriften<br />
für Männer und Frauen nicht<br />
entgegensteht, wenn die Ausgestaltung<br />
der Dienstkleidungsvorschriften<br />
keine unterschiedliche Wertschätzung<br />
der Geschlechter erkennen lässt. Die in<br />
der „Betriebsvereinbarung-Dienstbekleidung“<br />
der Airline vorgesehene<br />
Verpflichtung, in dem der Öffentlichkeit<br />
zugänglichen Flugbereich eine Pilotenmütze<br />
zu tragen, benachteiligt<br />
Piloten nicht wegen ihres Geschlechts.<br />
Dem steht nicht entgegen, dass Männer<br />
die Pilotenmütze tragen müssen,<br />
während Frauen die Wahl haben, ob<br />
sie die Mütze anziehen oder nicht.<br />
VERTRAGSWESEN<br />
A KTUELLE<br />
R ECHTSPRECHUNG<br />
1. <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz –<br />
Geschäftsführer haftet nur<br />
bei Vorsatz<br />
OLG München<br />
Urteil vom 13. November 2012<br />
Az.: 13 U 1624/12<br />
Eine Gemeinde beauftragte eine<br />
GmbH mit der Ausführung von Zimmererarbeiten<br />
in einer Grundschule.<br />
Die GmbH beauftragte wiederum den<br />
Kläger mit der Ausführung von<br />
Dämmarbeiten. Die Schlussrechnung<br />
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