Yeditepe Universität Istanbul, WS 09/10, Jura
Yeditepe Universität Istanbul, WS 09/10, Jura
Yeditepe Universität Istanbul, WS 09/10, Jura
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<strong>Yeditepe</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Istanbul</strong>, <strong>WS</strong> <strong>09</strong>/<strong>10</strong>, <strong>Jura</strong><br />
<strong>Istanbul</strong> ist Wahnsinn – in jeder Hinsicht ‐wahnsinnig schön, groß, belebt, spannend.<br />
Die Stadt bietet einfach für jeden etwas, unglaublich viel Kultur(<strong>Istanbul</strong> modern ist wirklich<br />
empfehlenswert/Filmfesttage „filmekimi“ fand ich besonders toll) aber auch das Nachtleben ist<br />
wirklich gut!! Von fancy Nightclubs wie den Supperclub(gibt’s auch in Amsterdam und London) zu<br />
alternativen Bars/Clubs ist für jeden Geschmack was dabei.<br />
Aber nun zur Uni: es gibt 15 <strong>Universität</strong>en in <strong>Istanbul</strong>, wobei die Bosphorus‐Uni die wohl Beste ist.<br />
Die <strong>Yeditepe</strong> Uni(privat‐Uni) auf der ich war steht in dem Ruf für reiche, dumme Studenten zu sein –<br />
ehrlich gesagt kann ich das nur bestätigen. Der Parkplatz war sehr groß und immer gut gefüllt und<br />
auch ansonsten wurde eher das Gefühl vermittelt in den Vorlesungen die Nägel zu lackieren wäre<br />
eine bessere Idee. Die Vorlesungen sind sehr verschult und an amerikanischem Vorbild orientiert.<br />
Ich hatte zum Bsp. 2 Vorlesungen bei einem amerikanischen Professor, der den Unterricht auch sehr<br />
verschult abgehalten hat.<br />
Sämtliche außeruniversitären Angebote u.a. tauchen, klettern, fitnessstudio kosten enorm viel geld –<br />
für ein wirklich schlecht ausgestattetes Fitnessstudio (noch nicht mal vergleichbar mit mc fit oder<br />
fit24) habe ich ca. 35 Euro/Monat bezahlt.<br />
Was allerdings mir sehr entgegen kam war, dass man für die Kurse wirklich fast nichts machen<br />
musste, so konnte ich meinen Fokus eher auf <strong>Istanbul</strong> als auf <strong>Jura</strong> legen.<br />
Wohnung<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder man geht ins Studentenwohnheim, wo man sich ein Zimmer<br />
mit jmd. Anderes teilt, Männer und Frauen in getrennten Gebäuden untergebracht sind und ein<br />
strenges Besuchsrecht(das andere Geschlecht darf die Gebäude nicht betreten) gibt oder man sucht<br />
sich ein WG‐Zimmer.<br />
Ich habe mich gegen das Studentenwohnheim entschieden, nicht zuletzt weil die Uni wirklich jenseits<br />
von allem liegt.<br />
Über craigslist.com habe ich mir ein WG‐Zimmer im Stadtteil Kadiköy(Moda) gesucht und dadurch<br />
meine unglaublich nette Mitbewohnerin kennengelernt. Das würde ich generell aber immer<br />
empfehlen, da man dadurch viel mehr von der Türkei mitbekommt mein Sonntag fing meist mit<br />
einem richtigen türkischem Frühstück an <br />
Die Asiatische Seite und im speziellen Kadiköy ist wirklich toll um dort zu leben, es gibt eine barstraße<br />
mit wirklich tollen bars, einkaufsstraßen, fischmärkten – und nicht so vielen Touristen. Auf der<br />
europäischen Seite ist es manchmal schon ziemlich anstrengend, da man ständig angesprochen wird<br />
ob man denn nicht dies tolle Parfum kaufen möchte etc.<br />
Auf der europäischen Seite würde ich Besiktas empfehlen – ein toller Stadtteil von dem aus man<br />
leicht nach Taksim kommt (der Stadtteil wo alle Clubs und auch die Haupteinkaufsstraße ist) der aber<br />
nett zum leben ist (aber keine Angst: immer noch WAHNSINNIG viel los).<br />
Kostenmäßig ist es ein bisschen weniger als in Deutschland, aber grundsätzlich würde ich mich auf<br />
das gleiche einstellen, da man auch entsprechend mehr ausgibt.<br />
Essen<br />
Das Essen ist wirklich toll – und wesentlich reichhaltiger als der typische Döner.<br />
Beim Frühstück geht’s mit einer Eier‐spezialität Menemen oder dem typischen Frühstück mit Feta,<br />
Gurken, Tomaten, Tymian, Oliven und Marmeladen, Börek und so kleinen „Brötchen“ los.
Hauptgerichte gibt es viele Fleischspieße, Dürüm. Aber auch die traditionelle türkische Küche mit<br />
wahnsinnig leckeren Aufläufen und öligem Reis mit Bohnen und Tomaten findet man in kleinen<br />
Restaurants in den Nebenstraßen.<br />
Was für einen Freitag abend auf jeden Fall empfehlenswert ist: Fisch‐Restaurants wo man einen<br />
ganzen gegrillen Fisch auf den Tisch bekommt und viele viele Vorspeisen von Bohnen bis<br />
Kartoffelpaste. Dazu nicht zu vergessen den Raki – am Ende des Abends sind alle völlig betrunken<br />
und tanzen zur Live band mit so melanchonischen Volksliedern.<br />
Und die Kuchen/Torten sind so lecker!Nicht so süß wie die deutschen kuchen, dafür gerade im<br />
Sommer mit vielen frischen Früchten.<br />
Sprache<br />
Als ich angekommen bin konnte ich außer Merhaba gar kein Wort türkisch.<br />
Das ist aber auch grds. Kein Problem, gerade die jungen Leute können meist englisch und viele auch<br />
deutsch.<br />
Allerdings empfielt es sich zumindest ein bisschen was zu lernen, um gerade die Speisekarten zu<br />
verstehen.<br />
Ansonsten: holt euch möglichst schnell ein studenten‐akbil (akbil ist das System mit dem man die<br />
öffentlichen Verkehrsmittel bezahlt), eine Museumskarte(ansonsten kostet jede Attraktion so <strong>10</strong><br />
euro eintritt).<br />
Visa/Residence permit:<br />
Ich habe mir ein Visum geholt, woraufhin man innerhalb von 30 tagen zur Polizei muss um sich eine<br />
residence permit zu besorgen. Da muss man ca.2‐3 mal hinfahren und WARTEN! Das ist ziemlich<br />
nervig, weil da wirklich niemand englisch spricht. Die Uni empfiehlt es sich ein Visum zu besorgen,<br />
denn sollte die Polizei (Was ich echt nicht glaube und auch nicht passiert ist) die Studentendaten der<br />
Uni mit denen der Visa vergleichen, würde man ja auffallen, dass man kein Studentenvisum, sondern<br />
nur ein Touristenvisum hat.<br />
Das Touristenvisum ist umsonst für Deutsche und das Studentenvisum kostet mit pol.<br />
Führungszeugnis ca.70euro(bei der türk. Polizei muss man auch 135 lira bezahlen).<br />
Das einzig gute am Studentenvisum ist, dass für Reisen in Nachbarländer für die man Touristenvisa<br />
braucht, man die problemlos mit der residence permit in <strong>Istanbul</strong> beantragen kann. Ich bin zB.<br />
Spontan nach Syrien gereist.<br />
Reisen an sich lohnt sich wirklich: in der Türkei sind Izmir und der Osten der Türkei wirklich<br />
toll!Komplett unterschiedlcih und das macht den Reiz aus. Izmir ist noch moderner als <strong>Istanbul</strong> und<br />
der Osten ist wirklich sehr konservativ‐ aber unglaublich nette leute!!Im Winter gibt es zB in Tatvan<br />
sehr sehr viel Schnee und heiße Quellen in den Bergen.<br />
Außerdem: Kapadokien, Trebzon im norden, Zypern ist auch ganz interessant und gerade im<br />
November schön warm und günstig(quads für <strong>10</strong> euro am tag).<br />
Ich hoffe ich konnte noch andere für <strong>Istanbul</strong> begeistern – es lohnt sich wirklich!!