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Anschluss Der Endteilnehmer (Modem, DSL, …) Inhaltsverzeichnis

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M.Zierenberg, 2406711<br />

Proseminar „Internet“ – Thema: <strong>Anschluss</strong> der <strong>Endteilnehmer</strong> (<strong>Modem</strong>, <strong>DSL</strong>, <strong>…</strong>)<br />

Proseminar „Internet“<br />

Thema:<br />

<strong>Anschluss</strong> der <strong>Endteilnehmer</strong><br />

(<strong>Modem</strong>, <strong>DSL</strong>, <strong>…</strong>)<br />

<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />

1 Einleitung & Anschlüsse im Überblick<br />

2 Telefonanschlüsse<br />

2.1 Telefonmodems<br />

2.2 ISDN<br />

2.3 x<strong>DSL</strong><br />

2.3.1 Schematischer Aufbau einer <strong>DSL</strong>/ISDN-Anlage<br />

2.3.2 A<strong>DSL</strong><br />

2.3.2.1 A<strong>DSL</strong>-Modulationsverfahren<br />

2.3.3 Weitere <strong>DSL</strong>-Technologien<br />

2.3.4 Verbreitung<br />

3 Kabelanschlüsse<br />

3.1 Dual-Path<br />

3.2 HFC<br />

3.3 FTTC<br />

4 Drahtlose Anschlüsse<br />

4.1 Satellit<br />

4.2 LMDS & MMDS<br />

5 Zusammenfassung<br />

6 Quellen<br />

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Proseminar „Internet“ – Thema: <strong>Anschluss</strong> der <strong>Endteilnehmer</strong> (<strong>Modem</strong>, <strong>DSL</strong>, <strong>…</strong>)<br />

1 Einleitung & Anschlüsse im Überblick<br />

Das Internet gehört wohl unbestreitbar zu den größten Erfindungen des 20. Jahrhunderts.<br />

Wie würde das Leben heute wohl ohne das Internet aussehen? Für viele ist dieses Szenario<br />

schon unvorstellbar.<br />

Um aber überhaupt erstmal „ins Internet zu kommen“ müssen früher wie heute so einige<br />

Hürden überwunden werden, angefangen bei der Wahl des richtigen Internet-Anbieters und<br />

noch lange nicht endend bei der Installation des <strong>Modem</strong>s. In dieser Ausarbeitung sollen die<br />

vorhandenen technologischen Möglichkeiten dargestellt werden um den <strong>Endteilnehmer</strong> an das<br />

Internet anzuschließen.<br />

In Abbildung 1 ist ein Überblick über die verschiedenen <strong>Anschluss</strong>möglichkeiten und<br />

Technologien zu finden.<br />

Wie sich leicht erkennen lässt, gibt es im Allgemeinen drei verschiedene Möglichkeiten den<br />

<strong>Endteilnehmer</strong> mit dem Internet zu verbinden.<br />

• Telefonanschlüsse<br />

• Kabelanschlüsse<br />

• Drahtlose Anschlüsse<br />

Weiterhin werden in Abbildung 1 die allgemeinen <strong>Anschluss</strong>möglichkeiten konkretisiert. So<br />

lassen sich die möglichen Telefonanschlüsse in Telefonmodems, ISDN und x<strong>DSL</strong> unterteilen,<br />

usw.<br />

Im Verlaufe der Ausarbeitung wird auf jede einzelne dieser Technologien genauer<br />

eingegangen, wobei das Hauptaugenmerk auf der <strong>DSL</strong>-Technologie liegen soll.<br />

Internet<br />

Telefonanschlüsse Kabelanschlüsse<br />

Telefonmodem<br />

ISDN<br />

x<strong>DSL</strong><br />

A<strong>DSL</strong><br />

S<strong>DSL</strong><br />

H<strong>DSL</strong><br />

V<strong>DSL</strong><br />

HFC<br />

Dual-Path<br />

FTTC<br />

Abbildung 1 [Abb1] – <strong>Anschluss</strong>möglichkeiten an das Internet<br />

Drahtlose<br />

Anschlüsse<br />

Mischform<br />

(Upstream über<br />

Telefonanschluss)<br />

Satellit<br />

LMDS<br />

MMDS<br />

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Proseminar „Internet“ – Thema: <strong>Anschluss</strong> der <strong>Endteilnehmer</strong> (<strong>Modem</strong>, <strong>DSL</strong>, <strong>…</strong>)<br />

2 Telefonanschlüsse<br />

Die ersten Technologien zum <strong>Anschluss</strong> des <strong>Endteilnehmer</strong>s an das Internet basierten auf dem<br />

Telefonnetz. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Möglichkeiten entwickelt, die fast<br />

überall flächendeckend vorhandenen Telefonleitungen zur Datenübertragung auszunutzen.<br />

Begonnen hat diese Entwicklung bei der analogen Datenübertragung mithilfe von<br />

Telefonmodems, welche heute größtenteils durch die digitale Datenübertragung mit <strong>DSL</strong><br />

ersetzt wurde. Das Telefonnetz hat sich bis heute als wichtigste <strong>Anschluss</strong>möglichkeit für den<br />

<strong>Endteilnehmer</strong> ans Internet gehalten.<br />

2.1 Telefonmodems<br />

Telefonmodems sind die älteste Technologie zur Verbindung des <strong>Endteilnehmer</strong>s mit dem<br />

Internet über die Telefonleitung. Ihre Bau- und Funktionsweise ist an die Besonderheiten des<br />

analogen Telefonnetzes angepasst. Das analoge Telefonnetz wurde zur Übermittlung von<br />

Sprachsignalen entwickelt. Für die Sprachübertragung unnötige Frequenzen werden dabei<br />

gefiltert, so dass man effektiv ein Frequenzspektrum von 300 Hz bis 3400 Hz erreicht. Für die<br />

Datenübertragung ist diese Eigenschaft des Telefonnetzes natürlich äußerst ungeeignet. Es<br />

können lediglich geringe Geschwindigkeiten erreicht werden, da nur das eingeschränkte<br />

Frequenzspektrum zur Übertragung verwendet werden kann.<br />

Zu Beginn der Entwicklung des Telefonmodems wurden mit einfachen Modulationsverfahren<br />

2400 bis 4800 bit/s erreicht.<br />

Durch Kombination verschiedener Modulationsverfahren können Geschwindigkeiten von bis<br />

zu 56 kbit/s erreicht werden. Aufgrund der geringen Geschwindigkeiten von Telefonmodems<br />

wurde schon damals nach alternativen Technologien gesucht. Eine der möglichen<br />

Alternativen ist die im folgenden Abschnitt beschriebene ISDN-Technologie.<br />

2.2 ISDN<br />

Im Jahr 1984 begann die Entwicklung der ISDN-Technologie - Integrated Services Digital<br />

Network (Dienstintegrierendes digitales Fernmeldenetz).<br />

Ziel war es, ein digitales System zur Daten- und Sprachübermittlung zu finden, und so das<br />

analoge Telefonnetz abzulösen.<br />

ISDN arbeitet mit drei getrennten digitalen Kanälen, welche über ein so genanntes NTBA-<br />

Gerät (Network Termination for ISDN Basic rate Access), das teilnehmerseitig installiert wird,<br />

verwaltet werden.<br />

Zwei dieser Kanäle dienen zur Übertragung von digitalen Daten (z.B. digitale<br />

Telefongespräche, Internet) und besitzen jeweils eine Bandbreite von 64 kbit/s.<br />

Beide Kanäle können gleichzeitig genutzt werden, wodurch es beispielsweise möglich wird<br />

zwei Telefonate gleichzeitig zu führen, oder zur selben Zeit im Internet zu sein und zu<br />

Telefonieren.<br />

Es ist sogar möglich beide Datenkanäle zusammenzuschalten um die Bandbreite zu erhöhen.<br />

Hierbei wird eine Geschwindigkeit von 128 kbit/s erreicht. <strong>Der</strong> dritte Kanal dient zur<br />

Zeichengabe. D.h. über diesen Kanal können zusätzliche Dienste wie Anklopfen,<br />

Dreierkonferenz, usw. realisiert werden, welche bei analoger Datenübertragung nicht möglich<br />

wären.<br />

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Proseminar „Internet“ – Thema: <strong>Anschluss</strong> der <strong>Endteilnehmer</strong> (<strong>Modem</strong>, <strong>DSL</strong>, <strong>…</strong>)<br />

ISDN war der erste breit angelegte Versuch einen Standard zu schaffen, der das analoge<br />

Telefonnetz durch ein digitales ersetzt. <strong>Der</strong> Standardisierungsprozess dauerte jedoch zu lange,<br />

so dass andere Technologien der ISDN-Technologie davon liefen.<br />

So zum Beispiel war die Geschwindigkeit von 128 kbit/s im Vergleich zu den damaligen<br />

Telefonmodems sehr schnell, Technologien wie Kabelmodems oder <strong>DSL</strong> boten aber schon in<br />

den darauf folgenden Jahren günstige Alternativen mit weit höheren Bandbreiten.<br />

2.3 x<strong>DSL</strong><br />

<strong>DSL</strong> steht für Digital Subscriber Line (digitaler Teilnehmeranschluss). Das „x“ in x<strong>DSL</strong> dient<br />

als Platzhalter für die verschiedenen <strong>DSL</strong>-Technologien, auf die später noch eingegangen<br />

wird.<br />

Bei der Entwicklung von <strong>DSL</strong> setzte man sich das Ziel, eine günstige Möglichkeit zur<br />

digitalen Datenübertragung über das Telefonnetz zu finden, die gleichzeitig eine höhere<br />

Bandbreite als ISDN bietet.<br />

Wie bereits im Abschnitt „2.1 Telefonmodems“ erwähnt, arbeitet das analoge Telefonnetz mit<br />

einem Filter, der das Frequenzspektrum auf 300 Hz bis 3400 Hz beschränkt. Die restlichen<br />

Frequenzen werden gefiltert.<br />

Soll für einen Kunden nun ein <strong>DSL</strong>-<strong>Anschluss</strong> an seinen vorhandenen <strong>Anschluss</strong> geschalten<br />

werden, ist es lediglich nötig den Kunden an eine Vermittlungsstelle anzuschließen, die ohne<br />

diesen Filter arbeitet. Dem Kunden steht somit von da an die gesamte Leitungskapazität zur<br />

Verfügung, was wiederum bedeutet, dass eine viel größere Bandbreite als mit Telefonmodems<br />

erreicht werden kann.<br />

Für die Telefongesellschaft ist diese Verfahrensweise von großem Vorteil, da nur<br />

geringfügige Änderungen am eigenen System und überhaupt keine Änderungen am<br />

vorhandenen Telefonanschluss des <strong>Endteilnehmer</strong>s vorgenommen werden müssen.<br />

Daten- und Sprachsignale können nun gleichzeitig über den Telefonanschluss übertragen<br />

werden. Somit wird eine gleichzeitige Nutzung von Telefon und Internet möglich.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Endteilnehmer</strong> benötigt lediglich ein zusätzliches Gerät, den so genannten Splitter<br />

(Teiler), um die Datensignale von den Sprachsignalen zu trennen.<br />

Die Geschwindigkeit von <strong>DSL</strong> ist immer abhängig von der Entfernung des <strong>Endteilnehmer</strong>s<br />

zur nächsten Vermittlungsstelle des Anbieters.<br />

So kann es allerdings nun zu dem Problem kommen, dass sich ein Anbieter auf eine<br />

bestimmte Geschwindigkeit festlegt, ein Kunde jedoch wenige Meter zu weit von der<br />

nächsten Vermittlungsstelle entfernt wohnt um die festgesetzte Geschwindigkeit zu erhalten.<br />

In solchen Fällen werden oftmals „<strong>DSL</strong>-Light“-Angebote mit geringer Bandbreite gemacht,<br />

teilweise sind abgelegene und kleine Ortschaften jedoch auch bis heute nicht mit <strong>DSL</strong>-<br />

Angeboten versorgt.<br />

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Proseminar „Internet“ – Thema: <strong>Anschluss</strong> der <strong>Endteilnehmer</strong> (<strong>Modem</strong>, <strong>DSL</strong>, <strong>…</strong>)<br />

2.3.1 Schematischer Aufbau einer <strong>DSL</strong>/ISDN-Anlage<br />

<strong>Der</strong> Aufbau einer <strong>DSL</strong>/ISDN-Anlage beim <strong>Endteilnehmer</strong> ist in Abbildung 2 schematisch<br />

dargestellt.<br />

<strong>Der</strong> Splitter wird direkt an die Telefonleitung angeschlossen (1) und trennt die Signale für das<br />

angeschlossene <strong>DSL</strong>-<strong>Modem</strong> (2) und das ISDN-NTBA (3).<br />

Das NTBA leitet die Signale für den Telefondienst an die angeschlossenen ISDN-Geräte<br />

weiter (4). Alternativ ist hier natürlich auch ein analoges Telefon, anstatt des NTBAs und der<br />

ISDN-Anlagen möglich.<br />

Das <strong>DSL</strong>-<strong>Modem</strong> wiederum verarbeitet die Datensignale und leitet sie, an den über Ethernet<br />

(5) oder USB (6) angeschlossenen PC, weiter.<br />

2.3.2 A<strong>DSL</strong><br />

TAE-Dose Splitter<br />

NTBA<br />

ISDN-Fax ISDN-Telefon PC mit<br />

Ethernet Karte<br />

A<strong>DSL</strong>-<strong>Modem</strong><br />

Alternativ:<br />

PC mit USB-<br />

<strong>Anschluss</strong><br />

Abbildung 2 [Abb 2] – Schematischer Aufbau einer <strong>DSL</strong>/ISDN-Anlage<br />

Wie bereits erwähnt steht das „x“ in x<strong>DSL</strong> für verschiedene <strong>DSL</strong>-Technologien. In diesem<br />

Abschnitt wird genauer auf die A<strong>DSL</strong>-Technologie eingegangen.<br />

<strong>Der</strong> durchschnittliche Internet-Benutzer empfängt viel mehr Daten als er sendet. So werden<br />

z.B. für das Anfordern einer Website vom Webserver nur wenige Bytes an den Server<br />

gesendet. Die als Website empfangenen Daten können jedoch mehrere Megabyte betragen.<br />

Diese Besonderheit wird in der A<strong>DSL</strong>-Technologie ausgenutzt. Und so steht das „A“ in<br />

A<strong>DSL</strong> für „Asymmetric“.<br />

Hiermit ist gemeint, dass die zur Verfügung stehende Bandbreite in Upstream und<br />

Downstream aufgeteilt wird, wobei das Verhältnis dieser zueinander „asymmetrisch“ ist.<br />

Dem Upstream (vom Benutzer gesendete Daten) wird ca. 10% bis 20% der vorhandenen<br />

Bandbreite zugewiesen. Dem Downstream wiederum (vom Benutzer empfangenen Daten)<br />

wird die restliche Bandbreite von 80% bis 90% zugeteilt.<br />

A<strong>DSL</strong> ist die verbreiteteste <strong>DSL</strong>-Technologie, da sie speziell auf das Datenempfangs- und<br />

Sendeverhalten des durchschnittlichen Benutzers zugeschnitten ist. Praktisch sind<br />

Geschwindigkeiten von bis zu 8 Mbit/s Downstream und 1 Mbit/s Upstream realisierbar.<br />

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2.3.2.1 A<strong>DSL</strong>-Modulationsverfahren<br />

In diesem Abschnitt soll beschrieben werden, wie mithilfe der A<strong>DSL</strong>-Technologie Daten über<br />

die Telefonleitung gesendet und empfangen werden.<br />

A<strong>DSL</strong> ist adaptiv ausgelegt. Das bedeutet, dass das <strong>Modem</strong> nach dem Einschalten zuerst die<br />

Telefonleitung nach ihren spezifischen Merkmalen abtastet (Rauschen, Dämpfung,<br />

Verzerrung) und danach die optimalen Übertragungstechniken für die Leitung festlegt.<br />

Zur Datenübertragung werden insbesondere zwei Verfahren verwendet.<br />

Das erste Verfahren, genannt „Frequenz-Multiplex-Verfahren“, teilt den gesamten<br />

Frequenzbereich der Leitung (1,1 MHz) in drei Frequenzbänder auf. Ein Frequenzband für<br />

den „normalen Telefondienst“ und weiterhin jeweils ein Band für Upstream und Downstream.<br />

Das DMT-Verfahren (Discrete Multi Tone Modulation) hingegen teilt den Frequenzbereich<br />

der Leitung in 256 Kanäle zu je 4 kHz auf. Wie in Abbildung 3 zu sehen, wird dabei die<br />

Frequenz von 0-4 kHz (also Kanal 0) für den „normalen Telefondienst“ (POTS = Plain Old<br />

Telephon Service) verwendet. Anschließend folgt eine etwa 30 Kanäle breiter Bereich für den<br />

Upstream und der, die restlichen Kanäle einschließende, Bereich für den Downstream.<br />

Zwischen den unterschiedlichen Kanalbereichen dienen ungenutzte Kanäle als Puffer, um<br />

Störungen zwischen den einzelnen Bereichen zu vermeiden.<br />

Abbildung 3 [Abb 3] – DMT-Modulationsverfahren<br />

<strong>Der</strong> Vorteil des DMT-Verfahrens liegt darin, dass die unterschiedlichen Kanäle einzeln<br />

angesteuert werden können. D.h. wenn die Telefonleitung in einem bestimmten<br />

Frequenzbereich besonders störanfällig ist, werden auf den entsprechenden Kanälen<br />

niedrigere Datenraten verschickt. Andere, weniger gestörte Kanäle, können hingegen<br />

gleichzeitig höhere Datenraten übertragen.<br />

2.3.3 Weitere <strong>DSL</strong>-Technologien<br />

Zwar ist A<strong>DSL</strong> die verbreiteteste <strong>DSL</strong>-Variante, es gibt jedoch auch <strong>DSL</strong>-Technologien die<br />

auf die Bedürfnisse anderer Benutzergruppen zugeschnitten sind.<br />

So benötigt zum Beispiel eine Firma die einen Webshop ins Internet stellen möchte, mehr<br />

Upstream als Downstream, da die Kunden viele Daten vom Webshop zugesandt bekommen,<br />

aber der Shop selbst ja nur wenige Daten empfängt.<br />

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Proseminar „Internet“ – Thema: <strong>Anschluss</strong> der <strong>Endteilnehmer</strong> (<strong>Modem</strong>, <strong>DSL</strong>, <strong>…</strong>)<br />

Für diese Bedürfnisse wurde S<strong>DSL</strong> entwickelt. Das „S“ steht hier für „Symmetric“.<br />

Das bedeutet, dass die Bandbreite zu gleichen Teilen (also symmetrisch) in Upstream und<br />

Downstream aufgeteilt wird.<br />

S<strong>DSL</strong> ist also für Kunden interessant die viele Daten verschicken, bzw. zur Verfügung stellen<br />

wollen. Möglich sind hierbei Datenraten von bis zu 2,3 Mbit/s Up- und Downstream.<br />

Eine weitere <strong>DSL</strong>-Variante ist das so genannte H<strong>DSL</strong>. „H“ steht hierbei für „High rate“.<br />

Zwar ist für diese Technologie ein Umbau am vorhandenen Telefonanschluss des<br />

<strong>Endteilnehmer</strong>s nötig, jedoch garantiert sie für kurze Entfernungen Geschwindigkeiten von<br />

1,5 Mbit/s in Up- und Downstream-Richtung.<br />

Um besonders hohe Bandbreiten zu ermöglichen wurde V<strong>DSL</strong> entwickelt. „V“ steht für „Very<br />

high rate“. Im Vergleich zu anderen <strong>DSL</strong>-Technologien ist es mit V<strong>DSL</strong> möglich ein<br />

Vielfaches an Bandbreite zu erreichen – Bis zu 52 Mbit/s!<br />

<strong>Der</strong>art hohe Bandbreiten können allerdings nur auf sehr kurze Entfernungen bereitgestellt<br />

werden. <strong>Der</strong> Anbieter muss daher Konzentrationspunkte in Kundennähe aufbauen, die die<br />

Daten weiterleiten.<br />

Spezielle Varianten von V<strong>DSL</strong> gibt es zum Beispiel mit 13 bis 26 Mbit/s, da so größere<br />

Entfernungen möglich sind und somit mehr Kunden erreicht werden können.<br />

2.3.4 Verbreitung<br />

<strong>DSL</strong> ist heute eine der verbreitetesten Technologien für den <strong>Anschluss</strong> des <strong>Endteilnehmer</strong>s<br />

ans Internet. Da kein Umbau am vorhandenen Telefonanschluss des Kunden vorgenommen<br />

werden muss, sind die Anschaffung sowie der Betrieb günstig.<br />

In Abbildung 4 lässt sich leicht erkennen, wie stark die <strong>DSL</strong>-Verbreitung in Deutschland in<br />

den letzten Jahren angestiegen ist. Ein Trend der sich wahrscheinlich weiter fortsetzen wird.<br />

Abbildung 4 [Abb 4] – Geschaltete <strong>DSL</strong>-Anschlüsse in Deutschland von 2000 bis 2003<br />

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3 Kabelanschlüsse<br />

Da das Telefonnetz verschiedenen Einschränkungen (Rauschen, Dämpfung, Verzerrung)<br />

unterliegt, und die <strong>DSL</strong>-Technologie zum Beispiel in ihrer Bandbreite durch die Entfernung<br />

zur nächsten Vermittlungsstelle eingeschränkt wird, wurde nach Alternativen Technologien<br />

gesucht, die nicht das Telefonnetz verwenden.<br />

Eine Alternative bietet das Kabelnetz, auch Kabelfernsehen genannt. Das Kabelnetz wurde<br />

bei seiner Standardisierung so ausgelegt, dass heute ein viel größeres Frequenzspektrum zur<br />

Verfügung steht, als von Fernsehsendern genutzt wird. Diese ungenutzte Bandbreite kann zur<br />

Datenübertragung über das Koaxial-Kabel (Fernseh-Kabel) verwendet werden.<br />

Da das Kabelnetz in vielen Gegenden bereits flächendeckend verfügbar ist, bietet es eine<br />

günstige Möglichkeit den Kunden mit dem Internet zu verbinden. Geschwindigkeiten von bis<br />

zu 36 Mbit/s Downstream sind hierbei möglich, wobei diese Bandbreite jedoch von allen<br />

Kunden in einem bestimmten Einzugsgebiet geteilt werden muss.<br />

Das Problem der Datenübertragung über das Koaxial-Kabel ist, dass mit dem normalen<br />

Kabelanschluss zwar Daten empfangen (Downstream), jedoch keine Daten gesendet werden<br />

können (Upstream).<br />

In den folgenden Abschnitten werden drei verschiedene Ansätze zur Lösung dieses Problems<br />

präsentiert.<br />

3.1 Dual-Path<br />

<strong>Der</strong> Dual-Path-Ansatz verwendet für die Datenübertragung in Downstream-Richtung den<br />

vorhandenen Kabelanschluss und löst das Problem der Upstream-Übertragung über das<br />

Telefonnetz. Es handelt sich also um eine 2-Wege-Übertragung (Dual-Path).<br />

<strong>Der</strong> Kunde empfängt Daten über das Koaxial-Kabel, welche wiederum von einem<br />

Kabelmodem verarbeitet und an den Rechner weitergeleitet werden.<br />

Das Senden von Daten wird über die Telefonleitung mithilfe eines entsprechenden <strong>Modem</strong>s<br />

abgewickelt.<br />

Vorteil dieser Variante ist, dass der vorhandene Kabel- und Telefonanschluss ohne Umbau<br />

verwendet werden kann, jedoch ist die Handhabung aufgrund der zwei vereinigten<br />

<strong>Anschluss</strong>technologien etwas umständlicher.<br />

3.2 HFC<br />

<strong>Der</strong> zweite Ansatz baut auf eine gänzliche Datenübertragung über das Kabelnetz.<br />

Die so genannte HFC-Technologie (Hybrid Fiber Coax), setzt allerdings größere Umbauten<br />

durch den Anbieter voraus. Es müssen Kabelstrecken ersetzt und neu verlegt werden,<br />

wodurch hohe Kosten entstehen können.<br />

Die Gebiete, in denen das Angebot zur Verfügung gestellt wird, werden dabei in verschiedene<br />

Bereiche aufgeteilt. Die Leitungen vom Anbieter zu den einzelnen Bereichen bestehen aus<br />

Glasfaser (Fiber). Als Leitung innerhalb der Bereiche (zum <strong>Endteilnehmer</strong>) wird wiederum<br />

das Koaxial-Kabel (Coax) verwendet. <strong>Der</strong> Kunde benötigt nun lediglich ein Kabelmodem,<br />

welches die Daten über das Koaxial-Kabel empfängt und versendet.<br />

3.3 FTTC<br />

FTTC (Fiber To The Curb) ist eine weitere Variante zur Datenübertragung über das<br />

Kabelnetz. Bei dieser Technologie wird der vorhandene Kabelanschluss um ein Kupferkabel<br />

erweitert, welches für die Upstream-Datenübertragung zuständig ist. Zusätzlich muss der<br />

Anbieter, ähnlich wie bei der HFC-Technologie, weitere Glasfaserkabel (Fiber) verlegen.<br />

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4 drahtlose Anschlüsse<br />

In den Teilen 2 und 3 der Ausarbeitung wurden Technologien vorgestellt, die auf den Großteil<br />

der potentiellen <strong>Endteilnehmer</strong> anwendbar sind. Lebt der Kunde jedoch in einem abgelegenen<br />

Gebiet, wo <strong>DSL</strong>-Anschlüsse aufgrund zu großer Entfernungen unmöglich und<br />

Kabelanschlüsse nicht vorhanden sind, treten Probleme auf.<br />

Um auch diesen Benutzern Zugang zum Internet mit hoher Bandbreite zu bieten wird in<br />

solchen Fällen auf drahtlose Anschlüsse gesetzt.<br />

4.1 Satellitensysteme<br />

Satellitensystem basieren darauf, dass ein stationärer Satellit im Orbit Daten an den Kunden<br />

sendet. <strong>Der</strong> Benutzer empfängt diese Daten über eine Antenne (die so genannte „Schüssel“),<br />

welche auf den Satelliten ausgerichtet sein muss. Die so erreichbaren Downstream-<br />

Geschwindigkeiten übersteigen die des Telefonnetzes.<br />

Genau wie bei Kabelanschlüssen stellt die Upstream-Übertragung hier jedoch ein Problem<br />

dar.<br />

Die Lösung für das Upstream-Problem ist erneut das Senden von Daten über das Telefonnetz<br />

an den Anbieter. <strong>Der</strong> Anbieter leitet diese Daten wiederum zum Satelliten und von dort zu<br />

ihrem Ziel weiter.<br />

4.2 LMDS & MMDS<br />

LMDS und MMDS sind Technologien, die auf der Datenübertragung per Funk basieren.<br />

<strong>Der</strong> Anbieter stellt Sendetürme auf, um die drahtlose Verbindung zum <strong>Endteilnehmer</strong><br />

aufzubauen. <strong>Der</strong> Kunde benötigt dann eine Antenne, die auf einen Sendeturm ausgerichtet<br />

wird, um Daten mithilfe von Funkwellen Empfangen und Senden zu können.<br />

Die innerhalb eines Sendeturmbereiches bereitgestellte Bandbreite muss allerdings von allen<br />

Benutzern geteilt werden.<br />

LMDS steht für Local Multipoint Distribution Service und verwendet Millimeterwellen zur<br />

Übertragung. Durch die relativ geringe Reichweite der Wellen von 2-5km muss der Anbieter<br />

flächendeckend Sendetürme zur Verfügung stellen um einen möglichst großen Raum mit<br />

seinem Angebot zu versorgen. Als zusätzliches Problem stellt sich die recht hohe<br />

Störungsanfälligkeit von Millimeterwellen, zum Beispiel durch Vegetation oder Regen, dar.<br />

Um dem vorzubeugen, kann die MMDS-Technologie (Multichannel Multipoint Distribution<br />

Service) verwendet werden. Sie verwendet Mikrowellen zur Datenübertragung, welche eine<br />

relativ große Reichweite von ca. 50km besitzen. Somit ist es möglich viele Benutzer mit<br />

wenigen Sendetürmen zu versorgen. Außerdem sind Mikrowellen kaum störanfällig<br />

gegenüber Regen oder Vegetation.<br />

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Proseminar „Internet“ – Thema: <strong>Anschluss</strong> der <strong>Endteilnehmer</strong> (<strong>Modem</strong>, <strong>DSL</strong>, <strong>…</strong>)<br />

5 Zusammenfassung<br />

Im Allgemeinen gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, den <strong>Endteilnehmer</strong> an das Internet<br />

anzuschließen.<br />

Telefonanschlüsse bieten den Vorteil, fast überall verfügbar zu sein. Die Meisten für den<br />

Internetanschluss verwendeten Telefonanschlüsse, sind heute digitale Anschlüsse.<br />

Kabelanschlüsse bieten ebenso den Vorteil der bereits vorhandenen Infrastruktur. In<br />

Downstream-Richtung lassen sich hohe Bandbreiten erreichen, jedoch stellt die Upstream-<br />

Richtung ein Problem dieser Technologie dar.<br />

Drahtlose Anschlüsse sind besonders für Kunden in abgelegenen Gegenden geeignet.<br />

Die <strong>Anschluss</strong>-Technologien und die Internet-Entwicklung sind mittlerweile weit<br />

fortgeschritten. Webseiten beinhalten große Bilder, Videokonferenzen werden gehalten, ganze<br />

Filme heruntergeladen, <strong>…</strong><br />

Auch in Zukunft wird sich diese Entwicklung fortsetzen und dementsprechend wird auch<br />

weiterhin noch nach neuen Technologien gesucht werden, die die Datenübertragung<br />

optimieren und beschleunigen.<br />

6 Quellen<br />

[Abb1]: selbst erstellt<br />

[Abb2]: http://www.ewetel.de/tel/geschaeftskunden/img/<strong>DSL</strong>_<strong>Anschluss</strong>schema.jpg<br />

EWE TEL GmbH<br />

[Abb3]: http://cktse.eie.polyu.edu.hk/eie417-2001/dmt_spectrum.jpg<br />

Michael Tse (Hong Kong Polytechnic University), 2001<br />

[Abb4]: http://www.regtp.de/aktuelles/02910/11/Folie11.gif<br />

Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, 2002<br />

http://www.wikipedia.de unter den Stichworten:<br />

Internet, <strong>Modem</strong>, ISDN, <strong>DSL</strong>, Discrete Multitone, Hybrid Fiber Coax<br />

Dougles E. Comer: "Computernetzwerke und Internets", 3. überarbeitete Auflage, Pearson<br />

Studium, 2002 (Abschnitte 12.13 - 12.22)<br />

Andrew S. Tanenbaum: "Computernetzwerke", 4., überarbeitete Auflage, Pearson Studium,<br />

2003 (Abschnitt 2.5.3)<br />

09.06.2005 Seite 10 von 10

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