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debizz FOKUS<br />

dieses Jahres das gesamte Bruttovolumen des von<br />

den Versicherern gezahlten Schadensersatzes fast<br />

um 3,90 Prozent höher im Vergleich zur Vorjahresperiode<br />

war als dieser Wert nur 3,6 Milliarden<br />

Euro betrug.<br />

Auf Basis der allgemeinen Versicherungsverträge<br />

haben die Versicherer Schadensersätze im Wert<br />

von mehr als 3,2 Milliarden Lei gezahlt. Diese<br />

Summe ist um 3,36 Prozent höher als die Zahlen,<br />

die Ende September 2011 gemeldet wurden. In<br />

dem Segment der Lebensversicherungen ist die<br />

Summe der Bruttoauszahlungen, Fälligkeiten und<br />

Ablösungen fast 538,7 Millionen Lei, 7,30 Prozent<br />

höher im Vergleich zum Vorjahr.<br />

In den ersten 9 Monaten des Jahres 2012 vermittelten<br />

die Vertreter Prämien im Wert von 2,5<br />

Milliarden Lei, ein Anstieg um 5,26 Prozent im<br />

Vergleich zu 2011. Der Vermittlungsgrad liegt bei<br />

40,95 Prozent im Verhältnis zur Gesamtsumme der<br />

von Versicherern gezeichneten Bruttoprämien, die<br />

etwa 6,2 Milliarden Lei betragen. Die Einnahmen<br />

der Vertreter aus der Vermittlungsaktivität von<br />

Versicherungsprodukten sind mit504,8 Millionen<br />

Euro um 2,98 Prozent im Vergleich zur gleichen<br />

Zeitspanne des Vorjahres gestiegen.<br />

Dieses Jahr verkaufen sich BOND-Versicherungen<br />

sehr gut, vor allem im Fall der diversen Käufe der<br />

öffentlichen Dienstleistungen und der zivilen<br />

beruflichen Haftpflicht. Ein besonderes Interesse<br />

erregten die Versicherungen für Manager-Haftpflicht<br />

D&O und die Kreditversicherungen für<br />

Warenlieferungen mit Terminzahlungen auf dem<br />

internen und internationalen Markt, so Gheorghe<br />

Grad, Geschäftsführer von SRBA, der glaubt, dass<br />

„das ein neuer Trend ist, der vor allem auf einem<br />

Bankenmarkt gilt, der seine Garantiepolitik gerade<br />

total überdenkt".<br />

Die gezeichneten Bruttoprämien für<br />

KfZ-Haftpflicht und Casco dominieren das<br />

Segment der allgemeinen Versicherungen<br />

Der hohe Anteil der KfZ Versicherungen zeige,<br />

„dass wir uns nicht versichern, es sei denn, es ist<br />

Pflicht: KfZ-Haftplicht oder Casco - welche obligatorisch<br />

im Fall von Leasing oder Kredit sind.<br />

Die mangelnde Vorsorge, aber auch fehlendes<br />

Geld sind die Gründe dafür", glaubt Ionel Dima,<br />

Vizepräsident der AVUS Group.<br />

„Die Bemühungen für die Förderung des Versicherungskonzeptes<br />

und die kontinuierliche Erklärung der<br />

Funktionsmechanismen der Versicherungsprodukte<br />

muss das Hauptziel dieser Branche sein. Wenn man<br />

bedenkt, dass für Rumänen unter Umständen die<br />

Autos wichtiger sind als ihr Leben, ihre Gesundheit<br />

oder die Wohnung, haben wir ein Problem. Und das<br />

betrifft nicht nur uns als Versicherungsbranche", so<br />

derPräsident von UNSICAR zu dieser Situation.<br />

Ionel Dima bemerkt, dass die großen Schäden im<br />

KfZ-Bereich ein Problem für die rumänischen<br />

Versicherer geworden sind. „Die schlechte Nachricht<br />

ist, dass dieses Problem größer wird: immer<br />

geringere Prämien müssen immer größere Schäden<br />

decken. So kann das nicht ewig funktionieren",<br />

warnt Dima.<br />

Bogdan Andriescu glaubt, dass „das Interesse der<br />

Verbraucher, aber auch des Marktes für die KfZ<br />

Haftpflicht von passenden Tarifen für die übernommenen<br />

Risiken unterstützt werden muss sowie von<br />

einer substanziellen Verbesserung der Qualität in<br />

dem Segment der Bearbeitung der Schadensfälle."<br />

Ein System, das zum Ziel der Förderung der<br />

Manieren und der Aufmerksamkeit der Fahrer im<br />

Verkehr eingeführt wurde, ist das Bonus-Malus-<br />

System.„das System, welches unfallfreie Fahrer mit<br />

geringeren Prämien belohnt, während Fahrer mit<br />

Unfällen höhere Prämien zahlen. Der Hauptvorteil<br />

liegt aber woanders: ein Bonus-Malus-System<br />

erlaubt eine strikte Verfolgung des Verhaltens der<br />

versicherten Fahrer, gleichzeitig gewährleistet es<br />

vollständige Ordnung der Versicherer. Alle wissen,<br />

dass in Rumänien nach 2009 die Zahl der Todesfälle<br />

gesunken ist, nachdem das Bonus-Malus-System<br />

eingeführt wurde, eben weil es Konsequenzen für<br />

die Brieftaschen der Fahrer hatte", erklärt Virgil<br />

Melnic, Präsident und Gründungsmitglied des<br />

Rumänischen Verbandes für die Unterstützung<br />

der Unfallopfer (Fundaţia Română pentru Asistare<br />

Victimelor Accidentelor - FRAVA).<br />

Dieses Jahr hat die Überwachungskommission der<br />

Versicherer die Art und Weise der Anwendung<br />

des Bonus-Malus-Systems sowie den Zugang<br />

zur Historie der eigenen Schäden vereinfacht. So<br />

haben KfZ-Versicherte Zugang zu Informationen<br />

betreffend der eigenen Schäden, die in der CEDAM<br />

Datenbank vermerkt sind. Die Versicherungsprämien<br />

für KfZ-Haftpflichtversicherungen sind abhängig<br />

von der Historie der Schäden des Versicherter/des<br />

Nutzers eines Autos in einer Referenzzeitspanne<br />

laut den geltenden Bonus-Malus-Vorschriften.<br />

Gleichzeitig hat die Kommission bekannt gegeben,<br />

dass eine Methode umgesetzt wurde, durch welche<br />

die Versicherungsgesellschaften die Möglichkeit der<br />

Abfrage der CEDAM Datenbank für die Festlegung<br />

der Schadenshistorie für potenzielle Versicherte<br />

14 DEZEMBER 2012-JANUAR 2013 www.debizz.ro<br />

haben. Dafür müssen sie den entsprechenden<br />

Webservice des Bonus-Malus-Systemsnutzen.<br />

Was die Zukunft des KfZ-Haftpflicht-Marktes<br />

angeht, glaubt Virgil Melnic, "sollte westliches<br />

Know-How eingeführt werden, der Markt signifikant<br />

wachsen würde. Die Investitionen würden<br />

auch Profit generieren. Momentan ist es so, dass sich<br />

Versicherer, die auf dem Markt bestehen wollen,<br />

sich einen Namen mit der KfZ-Haftpflicht machen".<br />

Gleichzeitig bemerkt der Präsident von FRAVA,<br />

dass die „Reife des Versicherungsmarktes Qualitätsdienstleistungen<br />

und höhere Erträge generiert".<br />

Die Verwaltung und der Transfer der<br />

Risiken werden immer wichtiger<br />

Es ist wohl bekannt, dass in Zeiten der Krise das<br />

Interesse der Kunden für den Transfer der Risiken<br />

an den Versicherungsmarkt höher ist als in Zeiten<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung, so dass die Geschäfte<br />

der Versicherungsvertreter im Bereich der<br />

Beratung für Firmen zur Risikoverwaltung höher<br />

ist. „Jenseits des höheren Interesses ist die Beratung<br />

Pflicht, vor allem dort, wo die finanziellen Ressourcen<br />

für die Deckung der Risiken sehr aufmerksam<br />

budgetiert werden. Ein Beweis in diesem Sinne ist<br />

auch die Entwicklung des Vermittlungsmarktes aus<br />

Rumänien", glaubt Gheorghe Grad.<br />

„Die Risiken nehmen ständig zu, sind immer<br />

komplexer und schwierigerer zu verwalten", warnt<br />

Laurent Charlier, Generaldirektor von Gras Savoye<br />

Rumänien. "Unsere Rolle ist es, unseren Partnern<br />

die Risiken zu erläutern, denen sie ausgesetzt sind<br />

und ihnen die besten Lösungen zu Verwaltung und<br />

Transfer dieser Risiken anzubieten", erklärt Charlier.<br />

Die wirtschaftliche Krise hat dazu geführt, dass<br />

die Kunden die Risiken, denen sie ausgesetzt<br />

sind, neu bewerten. „Es gab eine Tendenz, dass<br />

die Unternehmen sich vor dem Hintergrund der<br />

Unsicherheit der Bargeldflüsse und der Beziehung<br />

zu den Lieferanten und den Geschäftspartnernmehr<br />

zur eigenen Versicherung entschieden haben, oder<br />

die Neuverhandlung der Bedingungen und Preise<br />

bestehender Versicherungsverträge gefordert haben.<br />

Aber wir finden langsam zur Normalität zurück",<br />

glaubt der UNSICAR-Präsident.<br />

„Die Beratung zum Risikotransfer durch die<br />

Versicherung ist sehr wichtig für die Mehrheit<br />

der Unternehmen geworden", bemerkt Laurent<br />

Charlier. „Wir arbeiten mit Unternehmen, die ein<br />

besonderes Augenmerk für Risiken haben, denen<br />

sie ausgesetzt sind und versuchen, ihre Zukunft<br />

so gut wie möglich zu absichern, vor allem in der<br />

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schwierigen gegenwärtigen Lage", fügt Charlier hinzu.<br />

Gemäß Gheorghe Grad sind die gängisten Risiken,<br />

die von Kunden versichert werdenBrandrisiken<br />

und Naturkatastrophen, Diebstahl, Haftpflicht<br />

gegenüber Dritten und finanzielle Risiken.<br />

Für Verkäufe bedeutet die Krise eine steigende<br />

Nachfrage nach Vermittlungsdienstleistungen<br />

im Bereich der Versicherungen. „Kunden im Bereich<br />

des Verkaufs wünschen sich, genauso wie<br />

Unternehmen maßgeschneiderte Produkte, die<br />

ihrem Schutzbedürfnis und finzanziell den zur<br />

Verfügung stehenden Ressourcen entsprechen",<br />

bemerkt Bogdan Andriescu.<br />

Was günstig ist, ist nicht immer gut, warnt der<br />

Geschäftsführer von SRBA. „Meines Erachtens ist<br />

der größte Nachteil bei der Verwaltung der Risiken<br />

der Kauf der Versicherungen nach dem Kriterium<br />

des Preises. Es stimmt schon, dass jede Ausgabe<br />

effizient verwaltet werden muss, aber wenn wir über<br />

Versicherungen sprechen, bedeutet die Wahl der<br />

günstigsten Angebote oftmals auch eine geringe<br />

Deckung der Risiken, Beschränkungen bei der<br />

Zahlung des Schadensersatzes und eventuell eine<br />

fragliche Qualität der Dienstleistungen".<br />

Das von den Kunden zur Verfügung gestellte Budget<br />

für den Abschluss von Versicherungspolicen ist<br />

nicht gerade großzügig. "Die Rumänen nehmen<br />

die Versicherung noch als Zusatzkosten wahr, die<br />

oft unnötig sind, nicht als Schutzinstrument gegen<br />

mögliche Risiken", erklärt der UNSICAR Präsident.<br />

Und trotzdem, wie treffen wir die beste Wahl,<br />

wenn es um Versicherungen geht? "Das wichtigste<br />

Kriterium, das wir als Kunden beim Kauf<br />

einer Versicherung bedenken müssten, sollte das<br />

Verhältnis der versicherten Risiken versus den<br />

ausgeschlossenen Risiken sein. Darin liegt der<br />

wahre Wert einer Versicherungspolice", erklärt<br />

Gheorghe Grad.<br />

Geringeres Vertrauen der Verbraucher<br />

Es gibt mehrere Hürden für die Versicherungsbranche,<br />

aber sinkendes Verbrauchervertrauen ist<br />

die am meisten erwähnte dieser Hürden.<br />

„Das wichtigste Problem, von dem sich alle anderen<br />

ableiten, hängt mit der Verschlechterung<br />

des Vertrauens der Verbraucher gegenüber der<br />

Versicherungsbranche zusammen", glaubt der<br />

Präsident von UNSICAR.<br />

Laut dem Vizepräsident der AVUS Group ist<br />

der größte Verlust des finanziellen Systems nach<br />

2008 der Verlust des Vertrauens, was eigentlich<br />

der Grundstein der Versicherungen ist, neben<br />

FOKUS<br />

debizz<br />

Bogdan Andriescu<br />

Präsident UNSICAR:<br />

„Pflichtcharakter einiger<br />

Produkte motiviert<br />

die Rumänen dazu,<br />

Versicherungspolicen<br />

abzuschliessen“<br />

Florentina Almăjanu<br />

Generaldirektorin<br />

UNSAR:<br />

„Das Wachstum,<br />

sollte es dies geben,<br />

wird im einstelligen<br />

Bereich liegen“<br />

Gheorghe Grad<br />

Geschäftsführer SRBA:<br />

„Das Verhältnis der<br />

versicherten zu den<br />

ausgeschlossenen<br />

Risiken ist der wahre<br />

Wert einer Police'“<br />

DEZEMBER 2012-JANUAR 2013 15

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