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Christsein und Gemeinde heute - Perspektiven - Christsein und ...

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Mehr als nur ein Blatt<br />

Wie die Zeitschrift »Evangeliums Posaune« <strong>Gemeinde</strong>gründungen in Indien auslöste<br />

Eckhard Bewernick <strong>und</strong> Petra Piater<br />

Die Evangeliums Posaune hat nicht nur persönliches Glaubenswachstum<br />

gestärkt. Sie war ein wichtiges Instrument zur Verbreitung der<br />

Glaubensinhalte <strong>und</strong> Lehrüberzeugungen der beginnenden Bewegung.<br />

Bald versandte man dieses Magazin aus den USA <strong>und</strong> später<br />

auch aus Deutschland in verschiedene Länder der Welt.<br />

Schon sehr früh in der Geschichte der <strong>Gemeinde</strong> Gottes bekam ein junger<br />

Christ in Indien (Calcutta, West Bengalen) das Exemplar der amerikanischen<br />

Evangeliumsposaune in die Hände: A. D. Khan, der als<br />

früherer Muslim am 3. Dezember 1893 zu Christus gef<strong>und</strong>en hatte.<br />

Dieser begabte Mann war in die indische Metropole gekommen, um<br />

ein Studium zu beginnen. Hier begann aber noch etwas ganz anderes<br />

für ihn <strong>und</strong> für Indien! Zunächst fühlte er sich als Christ sehr einsam<br />

<strong>und</strong> entdeckte, dass auch das Christentum in dieser großen Stadt in<br />

verschiedenste Denominationen <strong>und</strong> Konfessionen aufgesplittert war.<br />

Er begann sich zu fragen, warum es alle diese Differenzen gibt <strong>und</strong><br />

die <strong>Gemeinde</strong> als der eine Leib Christi dennoch so getrennt erscheint.<br />

Er fragte sich, was Jesus als Herr aller Gläubigen zu den unterschiedlichen<br />

Kirchen <strong>und</strong> Gruppierungen sagen würde.<br />

Khan begann daraufhin, intensiv das Neue Testament zu studieren,<br />

<strong>und</strong> kam dabei unter anderem zu den folgenden Einsichten:<br />

- Gott hat <strong>und</strong> will nur eine <strong>Gemeinde</strong>.<br />

- Diese <strong>Gemeinde</strong> ist auch nach seinem Namen genannt.<br />

- Christus ist das Haupt des Leibes <strong>und</strong> somit Herr der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

- Einheit ist ein neutestamentliches Wesensmerkmal der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

- Liebe muss in der <strong>Gemeinde</strong> eine Kraft sein, die alle miteinander<br />

verbindet.<br />

- Alle Glieder der <strong>Gemeinde</strong> sind zur Heiligkeit,<br />

also einem Lebensstil, der Gott ehrt <strong>und</strong> gefällt, berufen.<br />

Bald fand er in M. Moses einen anderen Christen, der ganz ähnliche<br />

Einsichten gewonnen hatte. Später kam auch noch R. N. Mondal<br />

hinzu. Dieses Team wirkte gemeinsam stark im Geiste des reformatorischen<br />

Anliegens der jungen Bewegung der <strong>Gemeinde</strong> Gottes. So<br />

begannen sie, ganz furchtlos ihren Glauben zu bekennen <strong>und</strong> die erkannten<br />

Schriftwahrheiten zu verbreiten. Dies war der Beginn der <strong>Gemeinde</strong><br />

Gottes in Indien im Jahr 1889.<br />

Die Missionsarbeit der <strong>Gemeinde</strong> Gottes wurde nicht durch Missionare<br />

aus dem Westen gestartet, sondern direkt von Einheimischen mit<br />

einer großen Hingabe zum Herrn <strong>und</strong> tiefen Überzeugungen aus seinem<br />

Wort. Das war, für damalige Verhältnisse zumindest, neu <strong>und</strong> ungewöhnlich.<br />

A.D. Khan blieb Leiter <strong>und</strong> Planer dieser Arbeit. Später kam das Team<br />

in Kontakt mit anderen christlichen Gruppen <strong>und</strong> Bewegungen, die<br />

ebenfalls auf der Basis der gr<strong>und</strong>legenden Wahrheiten zum gleichen<br />

<strong>Gemeinde</strong>verständnis gef<strong>und</strong>en hatten. Das Trio wurde dadurch sehr<br />

ermutigt <strong>und</strong> bestätigt, den begonnenen Weg konsequent weiterzugehen.<br />

Man nutzte alle damaligen Möglichkeiten der Evangeliumsverbreitung<br />

durch Verkündigung, Belehrung <strong>und</strong> Literatur. Bald gab es auch<br />

größere Zusammenkünfte <strong>und</strong> Konferenzen, von denen ein großer Ein-<br />

A. D. Kahn<br />

Eckhard Bewernick <strong>und</strong> Petra Piater<br />

Thema<br />

fluss in das Land ausging. Überall in den verschiedenen Regionen <strong>und</strong><br />

Staaten Indiens bildeten sich <strong>Gemeinde</strong>n. Schwerpunkte waren in Bogra,<br />

Orissa, Kerala, Meghalaya so wie Maharastra. In dieser Anfangsphase<br />

kam man auch schon bis nach Sikkim, das damals noch ein<br />

eigenständiges Land war.<br />

Durch M. Moses aus dem Dreierteam kam das Evangelium schließlich<br />

auch ins Himalajagebiet zu den buddhistischen Tibetern.<br />

Im November 1922 starb A.D. Khan. Er hinterließ ein großes Erbe mit<br />

einem w<strong>und</strong>erbaren Lebenszeugnis für die Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong><br />

Gottes in diesem Teil der Welt. Erst ab 1941 kamen verschiedene Missionare<br />

der <strong>Gemeinde</strong> Gottes aus den Staaten <strong>und</strong> arbeiteten mit unterschiedlichem<br />

Erfolg.<br />

Bis <strong>heute</strong> arbeitet <strong>und</strong> wächst das Werk in Indien weiter. Am Anfang<br />

der mittlerweile zahlreichen Früchte, die Gott in der indischen <strong>Gemeinde</strong>arbeit<br />

geschenkt hat, stand wie immer Gott selbst, der Menschen<br />

durch sein Wort berief. Aber ein wichtiges Werkzeug war dabei eine<br />

Zeitschrift. Nur ein Blatt – aber in Gottes Hand mit seiner Reichweite<br />

<strong>und</strong> Wirkung eben doch viel mehr als nur das!<br />

<strong>Perspektiven</strong> 08/09 9

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