Pfarrbrief - Seelsorgeraum Stubai

„Unverhofft kommt oft“,
lautet ein Spruch, den wir verwenden,
wenn Unerwartetes eintritt.
Vielleicht ist es der Anruf eines lieben
Men schen, von dem man
schon lange nichts mehr gehört hat,
der uns sagen lässt: unverhofft
kommt oft.
„Unverhofft kommt oft“ hat auch mit
Weihnachten zu tun. Der Engel tritt
mit einer himmlischen Bot schaft,
ohne vorherige Anmeldung in das
Leben des jüdischen Mäd chens
Mirjam in der Stadt Nazareth. Die
Hirten erfahren ohne jede Vorbe -
reitung, dass der Retter aller Men -
schen geboren ist.
Ich glaube, dass Gott auch in unser
Leben treten kann, ganz ohne vorherige
Terminvereinbarung.
Wenn ich an das zu Ende gehende
Jahr denke, dann fallen mir schon
einige Ereignisse ein, wo ich mir
dachte, jetzt ist dieser geheimnisvolle
Gott ganz nahe.
Zum Beispiel, wenn wir miteinander
Feste vorbereiten und feiern,
wenn ein Besucher in der Kirche
ganz still und einsam vor dem
Allerheiligsten verweilt, wenn das
Taufwasser über den Kopf des
Kindes fließt, wenn Kinder sich mit
Freude als Mini stranten engagie-
T E L F E S
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ren, wenn jemand in der Abend -
dämmerung an einem Grab trauert,
wenn wir uns zu ungewöhnlichen
Zeiten zum Gottes dienst versammeln
oder wenn ich am Sterbebett
eines Menschen sitze, dann können
dies Augen blicke der ganz
intensiven Gottes erfahrung werden.
Mit großer Dankbarkeit durften wir
am 6. November den „Tag der
Ehren amtlichen“ begehen und feststellen,
dass es viele sind, die auch
in einer krisengeschüttelten Kirche
mitarbeiten.
Ich wünsche uns allen, dass es uns
gelingt, die Tür unseres Lebens ein
wenig weiter aufzumachen, damit
ER ganz unerwartet bei uns eintreten
kann.
Euer Pfarrkurator
Diakon Leo Hinterlechner