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Lichtbogen- Bolzenlöten - SLV Halle

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<strong>Lichtbogen</strong>-<br />

Bolzenlöten<br />

Alternative zum<br />

Bolzenschweißen für<br />

schwierige Werkstoffe<br />

Stand der Technik<br />

Zielstellung<br />

Prozess-Schritte<br />

Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt <strong>Halle</strong> GmbH<br />

Makroschliff einer <strong>Lichtbogen</strong>-Bolzenlötung<br />

Bolzen M12x30: 1.4301 (X5CrNi1810); Blech t = 10 mm: 1.4301 (X5CrNi1810)<br />

Das bislang bekannte <strong>Lichtbogen</strong>-Bolzenschweißen ist ein rationelles und<br />

produktives Verfahren mit sehr kurzen Prozesszeiten. Verbindungen zwischen<br />

vorzugsweise runden zylindrischen Teilen und ebenen Blechen können mit<br />

einem der drei bekannten Varianten des Bolzenschweißens (Spitzen-, Hubund<br />

Kurzzeithubzündung) sehr effektiv hergestellt werden.<br />

Nachteilig am Bolzenschweißen ist sein auf aufhärtungsunempfindliche Werkstoffe<br />

begrenzter Anwendungsbereich. Deshalb wurde nach Lösungen gesucht,<br />

bei denen der Wärmeeintrag auf ein Minimum reduziert wird. Bei artfremden<br />

Grundwerkstoffen darf außerdem die Vermischung von Bolzen- und<br />

Bauteil nicht zu einer spröden Legierung führen.<br />

• Minimierung des Wärmeeintrages in die zu verbindenden Teile<br />

• Kein Vermischen der Grundwerkstoffe,“(Vermeidung von intermetallischen<br />

Phasen)<br />

• Reduzierung des Einbrandes bei Bolzendurchmessern > 12 mm<br />

• Vermeiden von Schrumpfrissen in Schweißzonenmitte durch zu großes<br />

Schmelzvolumen<br />

a) b)<br />

c) d)<br />

a) Aufsetzen des Bolzens auf das Blech. Zwischen Bolzen und Blech befindet<br />

sich das Lot (Blech oder Pulver).<br />

b) Der <strong>Lichtbogen</strong> zündet beim Abheben des Bolzens und schmilzt das Lot<br />

auf.<br />

c) Der <strong>Lichtbogen</strong> brennt zwischen dem Bolzen und dem auf dem Blech<br />

befindlichen Lot und schmilzt es auf.<br />

d) Eintauchen des Bolzens in das geschmolzene Lot, Verlöschen des <strong>Lichtbogen</strong>s<br />

mit anschließendem Abkühlen und Erstarren der Schmelze.


Schliffbilder<br />

Gerätetechnik<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

Voraussetzungen<br />

Blech<br />

Bolzen<br />

Lot<br />

Bolzen 16x30; 1.0116 (S235J2G3); Blech t = 2,5 mm; 1.4301 (X5CrNi1810)<br />

Links: Ausschnitt Titelbild; rechts: Mikroschliff Nahtmitte<br />

Das <strong>Lichtbogen</strong>-Bolzenlöten kann mit der gleichen gerätetechnischen Basis wie<br />

das Bolzenschweißen arbeiten, wobei für das <strong>Lichtbogen</strong>bolzenlöten begrenzte<br />

Modifikationen der Schweißtechnik zum Anpassen der Parameter an den Lötprozess<br />

notwendig werden (kleinere Lötströme bzw. längere Lötzeiten). Die Variante<br />

der Bolzenschweißtechnik mit Kurzzeithubzündung hat sich als<br />

besonders geeignet erwiesen.<br />

Das Bolzenlöten vermeidet die beim Schweißen durch das Bilden einer gemeinsamen<br />

Schmelze und durch die Prozesswärme auftretenden negativen Auswirkungen<br />

auf Gefüge und Festigkeit der Verbindung. Das niedriger schmelzende<br />

Lot bildet eine Pufferschicht und unterbindet damit das Aufschmelzen der zu<br />

verbindenden Teile. Die Wärmeeinflusszone ist wesentlich flacher als nach herkömmlichen<br />

Schweißungen. Es konnten, gegenüber den üblichen Schmelzschweißungen,<br />

Lötverbindungen mit vermindertem Wärmeeintrag, stark reduzierendem<br />

Einbrand, sehr schmaler Wärmeeinflusszone und hoher mechanischer<br />

Festigkeit auch an aufhärtungsempfindlichen Stählen hergestellt werden.<br />

Verglichen mit dem Bolzenschweißen arbeitet das Bolzenlöten mit ebenso kurzen<br />

Prozesszeiten im Millisekundenbereich und eröffnet so dem Anwender<br />

neue technologische Möglichkeiten zum Herstellen schwieriger Verbindungen<br />

an Werkstoffkombinationen wie Schwarz-Weiß-Verbindungen, Bolzen aus<br />

warmfesten Stählen, Bolzen auf Stahl mit hohem C-Gehalt und auf ferritischen<br />

Chromstählen.<br />

Auch für Verbindungen von Stahlbolzen auf Aluminium haben erste Tests hoffnungsvolle<br />

Ergebnisse gebracht.<br />

Die mit Bolzen zu bestückenden Oberflächen sollten metallisch blank sein und<br />

keine niedrigschmelzenden Beschichtungen wie Zink oder Zinn tragen.<br />

Die Arbeiten wurden im Rahmen eines vom BMWi geförderten Projektes<br />

durchgeführt.<br />

Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt<br />

<strong>Halle</strong> GmbH<br />

Dipl.-Ing. (FH) T. Broda<br />

Tel.: 0345 5246-427 Fax: 0345 5246-403<br />

E-Mail: broda@slv-halle.de<br />

Bolzen<br />

Lot<br />

Blech

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