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Von unserem Redaktionsmitglied<br />

Anke Brauns<br />

Schwer alkoholabhängig,<br />

vorbestraft und während<br />

zweier Bewährungsstrafen<br />

erneut gestohlen: Ist Birgit<br />

K. ein hoffnungsloser Fall?<br />

Der Richter gibt ihr noch<br />

eine Chance.<br />

NEUBRANDENBURG. „Oh Gott,<br />

oh Gott, oh Gott“, flüstert<br />

Jörg Landes kopfschüttelnd<br />

So eine düstere Prognose hat<br />

er in seinen 20 Jahren als<br />

Strafrichter selten gehört.<br />

Der Gutachter räumt Birgit<br />

K. „keine Chance“ ein, dass<br />

sie es schafft, vom Alkohol<br />

los zu kommen. Sie sei nicht<br />

mehr lernfähig, zu sehr hat<br />

der jahrelange Alkoholmiss-<br />

brauch zu Abbauprozessen<br />

im Gehirn und einer krank-<br />

haften seelischen Störung bei<br />

der 46-Jährigen geführt, wie<br />

er erklärt. Ihre Steuerungsfä-<br />

higkeit sei deutlich einge-<br />

schränkt gewesen, als sie im<br />

vergangenen Jahr zwei kleine<br />

Flaschen Klaren und zu Be-<br />

ginn dieses Jahres im Klini-<br />

kum 50 Euro aus der Schubla-<br />

de eines Patienten-Nachtti-<br />

sches nahm.<br />

An dem Tag war sie, wie so<br />

oft, volltrunken von einer<br />

ganzen Flasche Schnaps, als<br />

hilflose Person im Stadtge-<br />

biet aufgesammelt und mit<br />

dem Rettungsdienst ins Kran-<br />

kenhaus gebracht worden.<br />

Da sie damit während zweier<br />

laufender Bewährungsverfah-<br />

ren – wegen Diebstahls einer<br />

kleinen Sektflasche und<br />

eines Deosprays 2011 – zwei<br />

Mal erneut straffällig wurde,<br />

ist eine Haftstrafe aus Sicht<br />

der Staatsanwältin <strong>jetzt</strong> un-<br />

umgänglich. Ob man jedoch<br />

wegen des Diebstahls gering-<br />

wertiger Sachen „fast zwei<br />

Jahre Gefängnis verbüßen<br />

muss“, wie Jörg Landes in<br />

den Raum fragt? Er entschei-<br />

det sich dagegen und für<br />

zwei Jahre Bewährung, unter<br />

anderem mit der Auflage,<br />

sich zum zweiten Mal in eine<br />

stationäre Therapie zu bege-<br />

ben, auch wenn die Erfolgs-<br />

aussichten gering sind. Wahr-<br />

scheinlich werde die Staatsan-<br />

waltschaft Rechtsmittel einle-<br />

gen, sagt der Richter. Wenn<br />

es demnächst eine Berufungs-<br />

verhandlung gebe, werde<br />

auch nach dem Alkohol ge-<br />

fragt. Habe sich bis dahin<br />

nichts grundlegend geän-<br />

dert, „dann sieht es ganz bit-<br />

ter aus“, mahnt er.<br />

„Ich werde mich ändern“,<br />

verspricht Birgit K., aber dar-<br />

an haben alle im Saal des<br />

Amtsgerichtes nach den Wor-<br />

ten des Sachverständigen<br />

Zweifel. Selbst wenn sie sich<br />

freiwillig in eine Therapie be-<br />

gebe – ihre „willentlichen<br />

Qualitäten“ seien „ziemlich<br />

hinüber“, sagt er. Alkohol ha-<br />

be schon in ihrer Kindheit<br />

eine Rolle gespielt, ihr Pflege-<br />

vater trank, erzählt Birgit K.<br />

Aber sie hat die zehnte Klasse<br />

mit einem Durchschnitt von<br />

3,2 geschafft, Betriebsschlos-<br />

ser gelernt und mehrere Jah-<br />

re bei Sirokko gearbeitet. Mit<br />

der Ehe kamen Familienpro-<br />

bleme, schließlich wurde sie<br />

arbeitslos, der Alkohol fast<br />

ihr ständiger Begleiter. Zu<br />

ihren beiden Söhnen hat sie<br />

schon viele Jahre keinen Kon-<br />

takt mehr. Seit 2005 wurde<br />

sie mehrmals verurteilt, meis-<br />

tens wegen Diebstahls. Mit<br />

ihrem Lebensgefährten lebt<br />

sie von Erwerbsminderungs-<br />

rente und Sozialhilfe. Gestoh-<br />

len hat Birgit K. jedoch nicht,<br />

weil das Geld nicht reichte.<br />

Sie hatte immer Geld dabei,<br />

wenn sie angetrunken in Lä-<br />

den erwischt wurde. Warum<br />

sie gestohlen hat? Sie weiß es<br />

nicht, sagt sie.<br />

Kontakt zum Autor:<br />

a.brauns@nordkurier.de<br />

NEUBRANDENBURG. Reise ins<br />

Märchenland und nasses Ver-<br />

gnügen – Kita-Kinder in der<br />

Innenstadt und der Ihlenfel-<br />

der Vorstadt haben gestern<br />

gefeiert. Während sich die<br />

Mädchen, Jungen und Erzie-<br />

herinnen der BIP-Kreativitäts-<br />

kita in der Johannesstraße<br />

als Märchenfiguren verkleide-<br />

ten und an verschiedenen Sta-<br />

tionen mit Rotkäppchen und<br />

Co. befassten, war das Wasser-<br />

fest der Kita Blümchen am<br />

Wall einer von drei Sommer-<br />

sonnenspaßtagen der Kinder-<br />

tagesstätte, die im September<br />

ihren 45. Geburtstag feiert.<br />

Die Kinder haben dabei so ge-<br />

kreischt, dass sich einige An-<br />

wohner an den Zaun stellten<br />

und ihre Bewunderung für so<br />

viel Freude ausdrückten.<br />

So laut wurde es auf dem<br />

Gelände der BIP-Kita nicht.<br />

Für das Sommerfest hatte<br />

sich jede Gruppe ein Mär-<br />

chen ausgewählt und für die<br />

entsprechende Station ein<br />

Schild gestaltet, erzählt Erzie-<br />

herin Petra Sabock. Daraus<br />

entstanden mehrere Statio-<br />

nen. Unter anderem sortier-<br />

ten die Kinder Rumpelstilz-<br />

chens Edelsteine nach Farben<br />

und Formen und deckten im<br />

Staffellauf möglichst schnell<br />

den Tisch mit zwölf goldenen<br />

Tellerchen. Ein leckeres Bü-<br />

fett gab’s auch. ab/ml<br />

Kinder feiern nass<br />

und märchenhaft<br />

Die gute Nachricht des Tages<br />

Chance mit kleiner Hoffnung<br />

und großen Zweifeln<br />

Z<br />

wischendurch muss<br />

sich der Mensch et-<br />

was Gutes tun,<br />

einen Mittagsschlaf gön-<br />

nen zum Beispiel, ein Eis<br />

naschen oder auch eine<br />

Glosse schreiben. Letzteres<br />

hat den Vorteil, dass es sich<br />

bequem am Schreibtisch er-<br />

ledigen lässt und, im<br />

Gegensatz zum viel erholsa-<br />

meren Mittagsschlaf, den<br />

Werktätigen nicht in Kon-<br />

flikt mit dem Boss bringt.<br />

Außerdem steht Olympia<br />

vor der Tür.<br />

Leider handelt es sich da-<br />

bei nicht um eine weibli-<br />

che Person entsprechenden<br />

Namens und Aussehens.<br />

Das wäre natürlich noch<br />

wünschenswerter als ein<br />

Mittagsschlaf. Denn Olym-<br />

pia, das heißt nichts ande-<br />

res als „Die Himmlische“.<br />

So jemanden ließe man<br />

selbst dann noch liebend<br />

gerne eintreten, wenn die<br />

Person den illegalen Mit-<br />

tagsschlaf stören oder ver-<br />

hindern würde. Aber es<br />

steht keine Olympia vor<br />

der Tür, sondern nur die<br />

Olympischen Sommerspie-<br />

le. Laufen, springen, wer-<br />

fen, schwimmen, ringen,<br />

Rad fahren. 17 Tage lang,<br />

von morgen an gerechnet.<br />

In London.<br />

Langweilig, vermuten<br />

wir. Und ahnen doch<br />

schon, dass es wieder ein-<br />

mal zum kollektiven sport-<br />

lichen Fieber kommen<br />

wird, wenn denn die ersten<br />

Gold- und Silbermedaillen<br />

rollen für unsere Jungs und<br />

Mädels. Da wird dann wohl<br />

an den diversen Arbeitsplät-<br />

zen mancher Fernseher lau-<br />

fen und wenn‘s schon kei-<br />

nen Mittagsschlaf gibt,<br />

dann wenigstens ein Päus-<br />

chen vor dem Bildschirm.<br />

Denn zwischendurch muss<br />

der Mensch sich etwas Gu-<br />

tes tun. Und in so sportli-<br />

chen Zeiten, da hat viel-<br />

leicht nicht einmal der<br />

Boss etwas dagegen.<br />

Neubrandenburger Zeitung, Marktplatz 2, 17033 Neubrandenburg,<br />

Postfach 10 11 42, 17019 Neubrandenburg, Telefon 0180 3 4575-03<br />

NACHRICHTEN<br />

Aus dem<br />

Gerichtssaal<br />

NEUBRANDENBURG. Für<br />

Unternehmer und Existenz-<br />

gründer, die sich individu-<br />

ell über mögliche Förderun-<br />

gen ihrer Vorhaben und<br />

die Antragsverfahren infor-<br />

mieren wollen, gibt es am<br />

9. August zwischen<br />

9 und 16 Uhr wieder einen<br />

Bankensprechtag in der<br />

IHK Neubrandenburg, Ka-<br />

tharinenstraße 48. Exper-<br />

ten der Bürgschaftsbank,<br />

der Mittelständischen Betei-<br />

ligungsgesellschaft und<br />

des Landesförderinstitutes<br />

stehen zur Verfügung. Um<br />

Anmeldung wird bis zum<br />

2. August unter Telefon<br />

(0395) 559732 gebeten. nk<br />

Tipps zu Fördermöglichkeiten<br />

Lautstark ging’s beim Wasserfest der Kita Blümchen am Wall<br />

zu. Einer von drei Sommersonnenspaßtagen wurde gestern dem<br />

kühlen Nass gewidmet. FOTO: M. LANIN<br />

An einer Station in der BIP-Kita sortierten die Kinder Rumpelstilzchens Edelsteine nach Farben und Formen. FOTO: A. BRAUNS<br />

Ganz nebenbei - von<br />

Georg Wagner<br />

Mehrfacher Diebstahl<br />

Olympia macht<br />

Hoffnung auf Erholung<br />

Redaktion 0180 3 4575-44<br />

Ticketservice 0180 3 4575-33<br />

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Dieter Menzel (DM) – Leitung<br />

0395 56397-570<br />

Andreas Segeth (AS) – Chefreporter<br />

-580<br />

Ingmar Nehls (INE) -582<br />

Anke Brauns (AB) -579<br />

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Anett Seidel (AN) -588<br />

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Mobilfunkhöchstpreis 0,42 Euro/Min.)<br />

Stoppelacker<br />

brennt bei Neverin<br />

NEUSTRELITZ. In der Nähe<br />

von Neverin hat es gestern<br />

auf einem Stoppelacker ge-<br />

brannt. Das Feuer sei ver-<br />

mutlich beim Strohballen-<br />

pressen entstanden, heißt<br />

es im Polizeibericht vom<br />

Abend. Der Brand habe von<br />

der Feuerwehr gelöscht<br />

werden können so der Be-<br />

richt weiter. nk<br />

Brauner Bock mit<br />

Familie auf Flucht<br />

BURG STARGARD. In Burg<br />

Stargard wird seit gestern<br />

eine Schafsfamilie ver-<br />

misst. Das teilte die Polizei<br />

am Abend mit. Nach einem<br />

braunen Bock, einer braun-<br />

weißen Zippe und den brau-<br />

nen Lämmern suchte ges-<br />

tern hingegen auch die Poli-<br />

zei bis zum Abend ergebnis-<br />

los. nk<br />

DONNERSTAG, 26. JULI 2012, SEITE 17 ZEITUNG FÜR NEUBRANDENBURG, FRIEDLAND, BURG STARGARD UND UMGEBUNG<br />

Neubrandenburger Zeitung<br />

Neubrandenburger Zeitung Griffecke<br />

rechts<br />

Festgröße<br />

Höhe 54 mm<br />

Breite 83 mm<br />

mm-Preise siehe<br />

entsprechende Ausgabe<br />

Textteil<br />

Mindesthöhe<br />

50 mm<br />

Maximalhöhe<br />

100 mm<br />

Breite 45 mm<br />

oder 91 mm<br />

Textanschluss<br />

Höhe<br />

110 mm<br />

Breite 277 mm<br />

mm-Preise siehe<br />

entsprechende Ausgabe<br />

6 Sonderplatzierungen<br />

<strong>Nordkurier</strong> <strong>Preisliste</strong> Nr. 35<br />

gültig ab 1. 1. 2013<br />

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Nunmüssen die Christen<br />

neue Kirche mit Leben füllen<br />

Leitartikel von<br />

Benjamin Lassiwe<br />

Satz des Tages<br />

Der tschechische Außenminister KarelSchwarzenbergim„Spiegel“<br />

„FrauMerkel ist eine beinharte Politikerin, die weiß,<br />

wann man warten muss, bis sich der Gegner von selbst<br />

erledigt. Das ist eine große Kunst, die ich anerkenne.“<br />

Neonazi-Morde mit<br />

Selbstschussanlage?<br />

Rekordverdächtige<br />

86 Jahreverheiratet<br />

Pflegestützpunkte kaum genutzt<br />

Klimawandel überfordert<br />

Schmetterlinge und Vögel<br />

Frau in<br />

Rostock brutal<br />

getötet<br />

Suche nach<br />

totem Kind<br />

ist zu Ende<br />

E<br />

s ist ein historischer Mo-<br />

ment für die Kirchen in<br />

Mecklenburg und Vorpom-<br />

mern: Ab Pfingstsonntag gibt es<br />

die neue Nordkirche, das steht<br />

seit Samstag fest. Und zwar end-<br />

gültig und unwiderruflich. Was<br />

für die Gemeinden vor Ort, für<br />

die unzähligen engagierten Eh-<br />

renamtlichen, die Pfarrer und<br />

hauptamtlichen Mitarbeiter nun<br />

vor allem eines bedeutet: Die<br />

kirchliche Arbeit in Mecklen-<br />

burg-Vorpommern ist langfristig<br />

sichergestellt.<br />

Das ist sogar für Menschen, die<br />

der Kirche eher fern stehen, eine<br />

gute Nachricht, bedenkt man,<br />

welchen Beitrag zur Kultur im<br />

Land etwa Kirchen- oder Posau-<br />

nenchöre leistenoder welche Rol-<br />

le etwa Pfarrer in der Notfallseel-<br />

sorge spielen. Ohne eine funkti-<br />

onsfähigeLandeskirche wäre das<br />

kirchliche Engagement in der Ge-<br />

sellschaftschlichtnicht möglich,<br />

auch wenn kirchliche Schulen<br />

und Sozialeinrichtungen natür-<br />

lich von staatlichen Zuschüssen<br />

zur Finanzierung ihrer Arbeit<br />

profitieren. Schon deswegen ist<br />

die neue Nordkirche schlicht ein<br />

Segen für das Land.<br />

Die ChristeninMecklenburg-Vor-<br />

pommern freilich stehen nun vor<br />

der Aufgabe, die neue Kirche mit-<br />

zugestalten –und müssen darauf<br />

achten, nicht „als kleine Minder-<br />

heit im Osten“ zwischen Hambur-<br />

gern und Schleswig-Holsteinern<br />

unterzugehen. Deswegen ist es<br />

gut, dass die Fusionsverhandlun-<br />

genauf gleicher Augenhöhe statt-<br />

fanden. Deswegen istesgut, dass<br />

der Landesbischof der neuen Kir-<br />

che seinen Sitz in Schwerin ha-<br />

ben wird. Deswegen ist esgut,<br />

dass im Augustein gemeinsames<br />

Chorfestder Nordkirche in Greifs-<br />

wald gefeiert werdenwird.<br />

Denn in der neuen Nordkirche<br />

muss die Stimme der Christen<br />

aus Mecklenburg-Vorpommern<br />

deutlich hörbar bleiben. Aber bit-<br />

te anders, als durch den unwürdi-<br />

genStreit um einen Bischof.<br />

BERLIN. Gehen auf das Kontoder<br />

rechtsextremen Zwickauer Ter-<br />

rorzelle noch mehr Anschläge?<br />

Das Landeskriminalamt NRW<br />

prüfe, ob auch ein bis heute un-<br />

geklärter versuchter Mord in<br />

Duisburg-Meiderich von Mitglie-<br />

dernder Gruppe „Nationalsozia-<br />

listischer Untergrund“ (NSU) be-<br />

gangen wurde. Der Anschlag in<br />

Duisburg-Meiderich, den das Op-<br />

ferdurch einen Zufall überlebte,<br />

wurde mit einer Selbstschussan-<br />

lagedurchgeführt.<br />

LONDON. Ab und zu einen Whis-<br />

key und täglich eine Zigarette –<br />

das sind die Zutaten für das Er-<br />

folgsrezept der vermutlich<br />

längsten existierenden Ehe der<br />

Welt. Karam und Kartari Chand<br />

haben 1925 in Indien geheiratet.<br />

Heuteleben die beiden im hohen<br />

Alter von 106 und 99 Jahren im<br />

mittelenglischen Bradford –<br />

nach wie vorglücklichmiteinan-<br />

der, berichteten britische Medi-<br />

en. Kartari Chand: „Wir wissen,<br />

dass es ein Segen ist.“ (DPA)<br />

Vonunserem Redaktionsmitglied<br />

Karin Koslik<br />

Politiker hattengroße Erwartungen<br />

in die Pflegestützpunkte in<br />

Mecklenburg-Vorpommern gesetzt.<br />

Angesichts der demografischen<br />

Entwicklung wurde ein wachsender<br />

Beratungsbedarf vermutet.<br />

Doch in der Praxis gehen<br />

Ratsuchende weiter direktzur<br />

Kranken- oder Pflegekasse.<br />

SCHWERIN. Die erste Bilanz der von<br />

Krankenkassen und Kommunen ge-<br />

meinsam getragenen Pflegestütz-<br />

punkteimLand istmehr als ernüch-<br />

ternd: Nur 422 Mal wurde die Bera-<br />

tung an den drei Standorten im<br />

zweiten Halbjahr 2011 in Anspruch<br />

genommen. „Die Berater in Güstrow<br />

wurden 79 Mal kontaktiert, in Pase-<br />

walk 84 Mal und in Rostock 269<br />

Mal“, so AOK-Nordost-Vorstandsmit-<br />

glied Friedrich Wilhelm Bluschke.<br />

„Wobei nicht definiertist,worin ein<br />

Kontakt überhaupt besteht –inei-<br />

nem kurzen Telefonat oder in einem<br />

persönlichen 20-minütigen Bera-<br />

tungsgespräch“, fügt Dr. Bernd<br />

Grübler, Sprecher des Ersatzkassen-<br />

verbandes vdek im Land, hinzu. Pa-<br />

sewalk und Güstrow kämen durch-<br />

schnittlich nur auf eine Beratung<br />

pro Tag – das sei „nicht berau-<br />

schend“, so Grübler, „zumal, wenn<br />

man bedenkt, dass da zwei Kräfte<br />

den ganzen Taglang sitzen.“<br />

Ratsuchende würden sich nach<br />

wie vormeistdirekt an ihre Kranken-<br />

oder Pflegekasse wenden –laut vdek<br />

in 80 bis 85 Prozent aller Fälle. Der<br />

Verband sieht sich daher in seiner<br />

Auffassung bestätigt, dass die Ver-<br />

netzung bestehender Strukturen<br />

sinnvoller gewesen wäre als die<br />

Schaffung neuer Anlaufstellen, wie<br />

es die Pflegestützpunktesind.<br />

Um diese hatte esinder Vergan-<br />

genheit ein erbittertes Ringen gege-<br />

ben. Bereits seit 2009 sind sie gesetz-<br />

lich vorgeschrieben –doch erst im<br />

April 2011 eröffneteinPasewalk der<br />

erste Pflegestützpunkt in MV.Weite-<br />

re 17 sollten entstehen, in jedem<br />

Landkreis und jeder kreisfreien<br />

Stadt einer. Doch mittlerweile gibt<br />

es nur noch sechs Landkreise und<br />

zwei kreisfreie Städte. Und esgibt<br />

keine Anschubfinanzierung vom<br />

Bund mehr– Ende Juni verfiel mit<br />

600 000 Euro der Großteil des für MV<br />

zur Verfügung stehenden Geldes.<br />

Auch von den 750 000 Euro, die für<br />

Personalkosten der Pflegestütz-<br />

punkte im Landeshaushalt bereit-<br />

standen, wurden nur 56 700 Euro ab-<br />

gerufen. Dennoch setzt das Sozial-<br />

ministerium weiter auf eine flä-<br />

chendeckende Pflegeberatung, be-<br />

sonders im ländlichen Raum, so<br />

Sprecher Christian Moeller. „Dazu<br />

sollen auch künftig ausreichend fi-<br />

nanzielle Mittel zur Verfügung ste-<br />

hen.“<br />

Da der Pflege- und damit auch der<br />

Beratungsbedarf in den kommen-<br />

den Jahren steigen werden, müssten<br />

dieneuen Kreise sich des Themas un-<br />

bedingt annehmen, so Moeller.<br />

Wichtig sei aber, dass Pflegestütz-<br />

punkte mobil würden und zu den<br />

Betroffenen kämen.<br />

Das wäre auch für Ersatzkassen-<br />

ExpertenDr. Bernd Grübler eine Op-<br />

tion. Würden Stützpunkte aller-<br />

dings auf lange Sicht unwirtschaft-<br />

lich arbeiten, müsse man auch den<br />

Mut haben, sie wieder zu schließen.<br />

Kontaktzum Autor dieses Artikels<br />

klik@mvmredaktion.de<br />

MONTPELLIER/HALLE. Vögel und<br />

Schmetterlinge können offenbar<br />

mit dem Klimawandel nicht mithal-<br />

ten. In den vergangenen beiden Jahr-<br />

zehnten habe sich der ideale Lebens-<br />

raum der Tiere in Euro-<br />

pa schneller nach Norden<br />

verschoben als die Tiere mit-<br />

wandern konnten,<br />

schreiben eu-<br />

ropäische<br />

Forscher im<br />

Fachmagazin<br />

„Nature Climate<br />

Change“. Im Vergleich<br />

zum Temperaturanstieg<br />

und der damit verbundenen<br />

Verschiebung ihrer Lebensräume in<br />

Richtung Norden liegen Schmetter-<br />

lingedemnach im Durchschnitt 135<br />

und Vögel sogar 212 Kilometer zu-<br />

rück. Die Daten für die Studie wur-<br />

den aus rund 1,5Millionen Beobach-<br />

tungsstunden und mehr als 11 000<br />

Orten zusammengetragen.<br />

Überraschend war für die Wissen-<br />

schaftler zudem die Kluft zwischen<br />

Schmetterlingen und Vögeln. Insge-<br />

samt habe sich der Lebensraum der<br />

Tagfalter im beobachteten Zeitraum<br />

im Durchschnitt um 239 Kilometer<br />

nach Norden verschoben. Die<br />

Schmetterlingeseien jedoch nur<br />

114 Kilometer nord-<br />

wärts gewandert.<br />

Die Forscher ver-<br />

muten, dass<br />

Schmetterlinge<br />

sensibler als Vögel<br />

sind und Temperatur-<br />

veränderungenda- durch besser folgen<br />

können.<br />

Für die Forscher istdas<br />

Ergebnis der erste Beleg dafür,<br />

dass der Klimawandel auf einem<br />

ganzen Kontinent zu einer deutli-<br />

chen Verschiebung der Lebensräu-<br />

me führt und Lebensgemeinschaf-<br />

ten aus verschiedenen Tiergruppen<br />

auseinanderreißen kann. „Zum Bei-<br />

spiel sind viele Vogelarten bei ihrer<br />

Ernährung auf Raupen bestimmter<br />

Schmetterlingsarten angewiesen<br />

und könnten daher unter den Verän-<br />

derungen leiden“, erklärt Josef Set-<br />

tele vom Helmholtz-Zentrum für<br />

Umweltforschung in Halle. (DPA)<br />

ROSTOCK. Eine 44Jahre alte Frau ist<br />

am Sonntag in einer Wohnung im<br />

Rostocker Stadtteil Evershagen tot<br />

aufgefunden worden. Die Verletzun-<br />

genander Leiche deuteten mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit auf ein Tötungs-<br />

delikt hin, sagteein Sprecher der Ros-<br />

tocker Staatsanwaltschaft. Der Le-<br />

bensgefährte und der Sohn der Frau<br />

–beide stark alkoholisiert –seien vor-<br />

läufig festgenommen worden. Beide<br />

sollen vorerst inPolizeigewahrsam<br />

bleiben. Der Lebensgefährte hatteof-<br />

fenbar die Nachbarn aufgefordert,<br />

nach einem Vorfall in der Wohnung<br />

seiner Partnerin diePolizei zu rufen.<br />

Auf Hochtouren laufen auch die<br />

Ermittlungen nach dem Leichen-<br />

fund im Tollensesee. Die Polizei hat<br />

am Wochenende den Bereich weiter<br />

abgesucht. Unterdessen gingen Hin-<br />

weiseaus derBevölkerung ein. „Eine<br />

heiße Spur ist jedoch nicht dabei“,<br />

sagte Staatsanwaltschaft Gerd Zeis-<br />

ler.Identität des Opfers und Todesur-<br />

sache blieben weiter unklar. Esist<br />

nicht der einzige rätselhafte Krimi-<br />

nalfall in MV.<br />

KAP ARKONA . Die Suche nach dem<br />

auf Rügen verunglückten zehnjähri-<br />

gen Mädchen wird endgültig einge-<br />

stellt. „Wir sehen keine Chance, Ka-<br />

tharina zu finden. Das istder Punkt,<br />

an dem wir aufhören müssen“, sagte<br />

Markus Zimmermann, Leiter Katast-<br />

rophenschutz im Kreis Vorpommern-<br />

Rügen, am Sonntagnachmittag. Das<br />

Mädchen warbeim Abbruch der Steil-<br />

küste am Kap Arkona verunglückt<br />

und wird seitdem vermisst. Leider ha-<br />

be die Suche nicht zum Erfolg ge-<br />

führt. Allein am Sonntag wurden 200<br />

Quadratmeter Fläche am Strand bis<br />

zu sieben Meter tief abgebaggert. Die<br />

Helfer schließen nicht aus, dass die<br />

Zehnjährige von dem Druck der Ge-<br />

rölllawine ins Meer gespült worden<br />

sein könnte.Die zehnjährigeKathari-<br />

na aus Plattenburg in Nordbranden-<br />

burg war am zweiten Weihnachtsfei-<br />

ertag verunglückt, als sich mehrere<br />

tausend Kubikmeter Erde und Kreide<br />

aus dem Klifflöstenund in die Tiefe<br />

stürzten. Ihre Mutter und die 15-jäh-<br />

rige Schwester konnten verletzt ge-<br />

borgen werden.<br />

Kleine Bayer-Kicker<br />

triumphieren beim 46.<br />

NEUBRANDENBURG. Mit dem ver-<br />

dienten Sieg von Bayer Leverkusen<br />

ist am Sonnabend die 46. Auflage<br />

des traditionellen Fußball-Knaben-<br />

turniers des <strong>Nordkurier</strong> zu Ende ge-<br />

gangen. Die kleinen Leverkusener<br />

schlugen im Finale vor 3000 Zu-<br />

schauern im Neubrandenburger<br />

Jahnsportforum Hertha BSC Berlin<br />

mit 3:1. Das war nach 2002 und<br />

2007 der dritte Pokalerfolg der<br />

Werks-Kicker. Platz drei belegten<br />

die Spieler von Bayern München,<br />

die im kleinen Finale Hansa Rostock<br />

mit 3:1 bezwangen.<br />

Zu den Überraschungen des Tur-<br />

niers gehörte auch die Mannschaft<br />

des 1. FC Neubrandenburg, die im<br />

starken Starterfeld auf Platz sechs<br />

kam. Als bester Techniker des Tur-<br />

niers wurdeder Dortmunder David<br />

Kopacz von der Turnierleitung ge-<br />

ehrt. (NK)<br />

UnabhängigeTageszeitung für Mecklenburg-Vorpommern<br />

Kate wird 30–und England<br />

will ein Kind von ihr<br />

Bilder, Videos und Berichte<br />

zum Knabenturnier<br />

Das neue Jahr zeigt sich<br />

weiter regnerisch<br />

Heuteauf Panorama www.nordkurier.de Heute 3/5˚<br />

NACHRICHTEN<br />

Heute im Lokalen<br />

Die Grippe „schwächelt“<br />

in dieser Saison<br />

Montag, 9. Januar 2012 1,10 Euro<br />

Nr. 7NBS A7333<br />

NEUBRANDENBURGER ZEITUNG<br />

419073 3301102 10102<br />

an mindestens<br />

drei Seiten von Text<br />

umflossen<br />

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50–100 mm<br />

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entsprechende Ausgabe<br />

Aufschlagseiten (Lokal, Sport, Freizeit)<br />

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Titelseite<br />

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entsprechende Ausgabe<br />

Eckfeldanzeige<br />

Langlauffrauen ans Gewehr<br />

Fürstes Kampf um Olympia<br />

Hockeynationalspieler MoritzFürsteabsolviertimOlympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein einen Krafttest. FOTO: DAPD<br />

„Wunderpferd“ Totilas<br />

schon wieder nicht fit<br />

Von DAPD-Korrespondent<br />

Lars Becker<br />

Für die Zeit nach dem Rücktritt<br />

von Magdalena Neuner sucht der<br />

DSV Biathletinnen. Dafür will der<br />

Verband Talente wie Denise<br />

Herrmann oder Hanna Kolb einer<br />

„Schießprüfung unterziehen“.<br />

VAL DI FIEMME. Für den Gesamtsieg<br />

bei der Tour de Ski sind Deutsch-<br />

lands Langläufer zu langsam, des-<br />

halb sollen zumindest einige Frau-<br />

en künftig mit dem Gewehr in die<br />

Loipe gehen.<br />

Natürlich nicht, um die überle-<br />

gene Konkurrenz zu beseitigen,<br />

sondern umdas Biathlon-Team des<br />

Deutschen Ski-Verbandes (DSV)<br />

nach dem Abschied von Superstar<br />

Magdalena Neuner zum Saisonen-<br />

de zu verstärken. Der spektakuläre<br />

Plan kommt vonSportdirektor Tho-<br />

mas Pfüller höchstpersönlich.<br />

„Wir werden die eine oder ande-<br />

re Langläuferin nach der Saison ei-<br />

ner Schießprüfung unterziehen“,<br />

sagte Pfüller am Wochenende bei<br />

der Tour de Ski: „Wenn ich zwi-<br />

schen den Sportarten abwägen<br />

muss, haben wir im Biathlon eine<br />

Riesentradition und die Sponsoren<br />

hinter uns. Es darf mit Blick auf<br />

Olympia 2014 dort kein Leistungs-<br />

loch geben.“<br />

Schließlich steckt in der belieb-<br />

testen Wintersportart mehr Geld<br />

und Erfolgspotenzial als im Ski-<br />

langlauf. Und nach dem Abschied<br />

von Kati Wilhelm, Simone Haus-<br />

wald und Martina Beck vor der Sai-<br />

son fallen künftig die absolute Vor-<br />

zeigefigur Neuner (Rücktritt) und<br />

Kathrin Hitzer (Schwangerschaft)<br />

aus. „Das kann keine Nation ver-<br />

kraften. Wir haben dann nur noch<br />

Tina Bachmann und Andrea Hen-<br />

kel, die in der Gesamtleistung mit<br />

der Weltspitze mithalten können“,<br />

sagte Pfüller.<br />

Deshalb sollen Langläuferinnen<br />

umgeschult werden, obwohl es in<br />

der Vergangenheit eher andersher-<br />

um gelaufen war.Die Biathletin Mi-<br />

riam Gössner hatte die deutsche<br />

Langlauf-Staffel bei Olympia und<br />

der WM jeweils zu Silber geführt.<br />

Damit das in Richtung Biathlon<br />

auch so gut klappt, schielt Pfüller<br />

nach talentierten Langläuferinnen,<br />

die zumindest zur erweiterten<br />

Weltspitze gehören.<br />

Zum Beispiel nach Denise Herr-<br />

mann (23) oder Hanna Kolb (20), die<br />

auf der sechstenEtappe der Tour de<br />

Ski mit den Plätzen vier und acht<br />

im Sprint überzeugt hatten: „Das<br />

sind alles Kandidatinnen. Bedin-<br />

gung ist halt, dass sie ein gewisses<br />

Talent zum Schießen mitbringen.“<br />

Definitiv nicht in Frage kommt<br />

Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-<br />

Stehle. Die hatteinder Saisonvorbe-<br />

reitung mit dem Biathlon-Team in<br />

Munio mittrainiert und natürlich<br />

auch mal das Gewehr in die Hand<br />

genommen –mit mäßigem Erfolg.<br />

„Ich habe alles Mögliche getroffen,<br />

nur die Scheiben nicht. Aber die Tie-<br />

re im Wald mussten nicht leiden,<br />

die haben überlebt“, sagte Sachen-<br />

bacher-Stehle über ihre Schieß-<br />

künste.<br />

Auch die anderen erfahrenen<br />

Langläuferinnen wie Nicole Fessel,<br />

Stefanie Böhler oder Katrin Zeller<br />

kommen laut Pfüller nicht für den<br />

„Waffeneinsatz“ in Frage. Die 32<br />

Jahre alte Zeller hatte amWochen-<br />

ende zum Abschluss der Tour de Ski<br />

in Val diFiemme den hervorragen-<br />

den sechsten Gesamtplatz belegt.<br />

Das war die beste Platzierung für<br />

die deutschen Frauen in der Tour-<br />

de-Ski-Geschichte.<br />

Es werden nur treffsichere Frau-<br />

en gesucht. Mit der Verlockung ei-<br />

ner Karriere wie der von Ex-Lang-<br />

läuferin Kati Wilhelm aus Zella-<br />

Mehlis, die nach ihrer Umschulung<br />

zur Biathletin (1999) drei Olympia-<br />

siege und fünf Weltmeisterschafts-<br />

Titel abschoss.<br />

Von DAPD-Korrespondent<br />

Andreas Hardt<br />

Mittelfeldspieler Moritz Fürste ist<br />

einer der Leistungsträger in der<br />

deutschen Hockey-Nationalmann-<br />

schaft. Der 27 Jahre alte<br />

Hamburger wurde 2006<br />

Weltmeister, 2008 Olympiasieger<br />

und 2011 Europameister. Doch seit<br />

dem 3. September ist alles anders<br />

–Kreuzbandriss.<br />

HAMBURG. Drei Kilo müssen noch<br />

runter. Dabei hat Moritz Fürste<br />

überhaupt nicht gesündigt über die<br />

Weihnachtsfeiertage. Zwei Tage<br />

mal Pause, dann wieder Reha-Trai-<br />

ning wie seit mittlerweile einem<br />

Vierteljahr bereits. „Ich bin so trai-<br />

niert wie noch nie“, sagt Fürste,<br />

„<strong>jetzt</strong> sieht man auch mal Muskeln<br />

am Oberkörper.“ „Er ist noch nicht<br />

austrainiert“, sagt allerdings Nor-<br />

bert Sibum, „drei Kilogramm müs-<br />

sen noch runter.“ Sehen kann man<br />

das nicht. Wir treffenFürste im Dia-<br />

gnoseraum des Olympiastützpunk-<br />

tes Hamburg/Schleswig-Holstein.<br />

Kraftkontrolle.<br />

Etwas über vier Monate ist der<br />

Anriss des Kreuzbandes im rechten<br />

Knie <strong>jetzt</strong> her.Am27. Juli beginnen<br />

die Olympischen Spiele in London.<br />

Eine OP war da nicht möglich, Mus-<br />

kelaufbau muss die Stabilisierungs-<br />

funktion des angeschlagenen Ban-<br />

des ersetzen. Der Sportwissen-<br />

schaftler Sibum arbeitet die Reha-<br />

Trainingspläne aus und kontrol-<br />

liert alle vier Wochen.<br />

Jetzt sitzt der knapp 1,90 Meter<br />

große Hockey-Athlet also auf einer<br />

150 000 Euro „Isomed“ Kraftmess-<br />

anlage. Schnellkraft, Maximalkraft<br />

und Kraftausdauer werdengetestet.<br />

Er dreht seine Beine gegen Wider-<br />

stand, drückt anschließend maxi-<br />

mal etwa 560 Kilo mit den Beinen<br />

wegund durchschnittlich in Dauer-<br />

leistung fast1000 Watt. Ein Compu-<br />

terzeichnet dabei alles auf, wo sind<br />

Unregelmäßigkeiten, was können<br />

die Beine und was nicht. Die Kurven<br />

lassen Rückschlüsse auf jede Ano-<br />

malität zu und dienen auch zur Dia-<br />

gnostik.<br />

Fürste schwitzt und ackert und<br />

quält sich. „Come on“ feuert er sich<br />

an, immer der ehrgeizige Sportler.<br />

Sibum lobt, ist zufrieden. Optimal<br />

aber ist noch nicht alles. Die Beine<br />

leisten unterschiedlich viel, das ver-<br />

letzte mehr als das gesunde, das<br />

muss <strong>jetzt</strong> ausgeglichen werden.<br />

„Links müssen wir anpassen, und<br />

den Beuger lassen wir raus, der<br />

wächst mir zu viel“, sagt Sibum. Die<br />

Kraftleistung per Kilo Körperge-<br />

wicht soll auch noch ansteigen – al-<br />

so weg mit den Pfunden.<br />

Die Daten sind die Grundlagen<br />

für die nächsten Trainingspläne,<br />

„Kraft 8“. Sibum schickt sie rum per<br />

E-Mail an Bundestrainer Markus<br />

Weise, den behandelnden Arzt Cars-<br />

ten Lütten, den Athletiktrainer.<br />

Alle sind informiert und invol-<br />

Drei Wochen noch wird an der<br />

Maximalkraft gearbeitet, dann<br />

wird stückchenweise die Schnell-<br />

kraft gesteigert. Geradeaus Sprin-<br />

ten kann und darf Fürste auch be-<br />

reits, man kann nun auch mit den<br />

rotatorischen Bewegungen begin-<br />

nen. Aber immer noch keine schnel-<br />

len Drehungen, keine Start-Stopp-<br />

sches. „Ich habe keinerlei Zweifel,<br />

dass es klappen wird“, erklärt Mo-<br />

Verletzung das Beste, was mir pas-<br />

sieren konnte. Ich war noch nie an-<br />

nähernd so fit wie <strong>jetzt</strong>.“ Und die<br />

drei Kilo kriegen sie auch noch weg.<br />

Sicher.<br />

KRONBERG. Die „Frankfurter Allge-<br />

meine“ war enttäuscht: „Totilas-Tris-<br />

tesse statt Totilas-Triumph“ schrieb<br />

das Blatt im August. Und weiter: „Klü-<br />

ger, aber nicht unbedingt glücklicher<br />

kehren die deutschen Dressurreiter<br />

von den Europameisterschaften in<br />

Rotterdam heim. Die Erkenntnis aus<br />

fünf aufreibenden Tagen: Das ,Pro-<br />

jekt Wunderhengst‘ mit dem aufse-<br />

henerregenden Rappen Totilas und<br />

seinem Reiter Matthias Alexander<br />

Rath steckt fest – und die deutsche<br />

Equipe hat ihre alte Dominanz nicht<br />

zurückerobern können.“<br />

Das hatte doch einen Monat zuvor<br />

ganz anders geklungen. Da kommen-<br />

tierte Hans-Heinrich Isenbart die Kür<br />

von Totilas beim CHIO in Aachen.<br />

Isenbart, der im Dezember in Ham-<br />

burg verstarb, war legendär am Mik-<br />

ro. Keiner wusste mehr über Pferde<br />

als der NDR-Mann, der noch mit 88<br />

jeden Fehltritt der besten Dressur-<br />

pferde registrierte.<br />

Isenbart also beobachtete Totilas<br />

mit Reiter Matthias Alexander Rath<br />

und kriegte sich nicht mehr ein vor<br />

Begeisterung: „Er war eine Sonder-<br />

klasse und istesmehr denn je. Gereift<br />

im starken Schritt. Er lässt sich selbst<br />

durch seine Persönlichkeit erstrah-<br />

len. Einmal mehr stellen wir fest: Die-<br />

ser Hengst hat deutlich mehr Poten-<br />

zial als alle anderen Pferde.“<br />

Der Totilas von Aachen und der<br />

von Rotterdam – ist das ein und das-<br />

selbe Wesen? In der Tat bekommt in<br />

Rotterdam die Beziehung von Rath<br />

und Totilas einen Knacks. Während<br />

des Turniers versucht der Hengst,<br />

sich mehr und mehr seinem Reiter zu<br />

entziehen. Die Piaffen versaut er, die<br />

Einer- und Zweierwechsel hudelt er<br />

kennt, sieht: Da probt ein Hengst den<br />

Aufstand. Rath reagiert in der letzten<br />

Kür mit mehr Druck und Kontrolle.<br />

Das Tier fügt sich widerwillig. Die<br />

Schritte und Wechsel sind noch im-<br />

mernicht konzentriert, aber der Kopf<br />

bleibt in der Senkrechten, und Rath<br />

zieht die Nase nach unten. Denn so<br />

soll das „Wunderpferd“ sich ins Bild<br />

setzen: Stolz und stark und hoch kon-<br />

zentriert. Totilas ist das teuerste h<br />

droht, zum Investitionsrisiko zu gera-<br />

ten<br />

Der Reiter bleibt in der Kritik. Er ist<br />

angefeindet worden, seit bekannt<br />

wurde, dass Frau Linsenhoff auf ihn<br />

als Obermann von Totilas setze. Ob<br />

der junge Mann das denn im Kreuz<br />

habe, fragten sich Skeptiker. Schließ-<br />

lich sei das „Wunderpferd“ ein<br />

Matthias Alexander Rath erinnert<br />

sich ans erste Mal mit dem Pferd: „Als<br />

ich in den Stall kam, da hat er mich<br />

von oben bis unten gemustert. Das ist<br />

mir vorher noch bei keinem Pferd<br />

passiert. Totilas hat ein wahnsinniges<br />

Selbstbewusstsein und eine große<br />

Persönlichkeit. Und er weiß selbst,<br />

wie gut er ist.“<br />

Hat er als Reiter in Rotterdam die-<br />

ses Selbstbewusstsein zu spüren be-<br />

kommen? „Kann man so nicht sagen.<br />

Er ist ganz friedfertig und umgäng-<br />

lich. Totilas hat einen ausgegliche-<br />

nen Charakter. Das sieht man beson-<br />

ders gut, wenn er deckt. Dabei ist er<br />

ganz ausgeglichen und überhaupt<br />

nicht nervös. Das ist nicht unbedingt<br />

üblich.“<br />

geplante Comeback nach der miss-<br />

glückten EM beim Turnier in Frank-<br />

furt abgesagt worden. (DAPD/SID)<br />

Die 20-jährige Hanna Kolb aus Bu-<br />

chenbergist einKandidat für den<br />

Wechsel zum Biathlon. FOTO: DAPD<br />

ErnsterBlick: Matthias Rath auf<br />

Totilas bei der EM 2011. FOTO: DAPD<br />

SEITE 14 DIENSTAG, 10. JANUAR 2012<br />

SPORT<br />

TZ PZ PAZ HZ MZ SZS IZ AZ DZ MST MSM NBN NBF NBS<br />

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Anzeigen auf redaktionellen Seiten werden mit dem Wort „Anzeige“ gekennzeichnet.<br />

Höhe 110 mm<br />

Breite 277 mm<br />

mm-Preise siehe<br />

entsprechende Ausgabe<br />

Textanschlussanzeige<br />

Griffecke<br />

rechts<br />

Festgröße<br />

Höhe 54 mm<br />

Breite 83 mm<br />

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Gesamtausgabe Redaktion 0800-4575044<br />

Ticketservice 0800-4575033<br />

Leserservice 0800-4575000<br />

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Anzeigen 0800-4575022<br />

(Anrufe zu 0800er-Nummern sind per Festnetz und Mobilfunk kostenfrei.)<br />

Von unserem Redaktionsmitglied<br />

Ingmar Nehls<br />

Erst erobert Maite Kelly die<br />

Herzen der<br />

Neubrandenburger. Dann<br />

legen die Tollensegirls und<br />

Boys beim Finale am<br />

Sonntag nach.<br />

NEUBRANDENBURG. Maite Kel-<br />

ly? Das ist doch eine von den<br />

Kellys. In der Promi-Tanz-<br />

Show war sie auch dabei. Hat<br />

sogar gewonnen. Viele Neu-<br />

brandenburger dürften keine<br />

Vorstellung gehabt haben,<br />

was sie am Samstagabend bei<br />

der Maite-Kelly-Revue erwar-<br />

tet. Die Entertainerin hatte<br />

die Mecklenburger aber<br />

schnell für sich gewinnen<br />

können, als sie davon erzähl-<br />

te, wie sie mit ihrer Familie<br />

Anfang der 90er-Jahre hier<br />

aufgetreten ist. „Ihr wart das<br />

beste Publikum in Ost-<br />

deutschland“, schmeichelte<br />

sie den Neubrandenburgern.<br />

Mit einem Sound, der Pop<br />

und die Musik der 30-er und<br />

40-er Jahre vereint, konnte<br />

sie besonders beim reiferen<br />

Publikum landen. Anzügli-<br />

che Witzchen quittierten die<br />

Viertorestädter mit Beifall.<br />

Bei einem Höhepunkt ihrer<br />

Show trat sie sogar aus dem<br />

Scheinwerferlicht und über-<br />

ließ dem Tanzpaar Johann<br />

Neels und Verena Gabbe vom<br />

SCN die Bühne.<br />

Nach der großen Show am<br />

Sonnabend hatte das Viertore-<br />

fest auch am Sonntag noch ei-<br />

niges zu bieten, so das Finale<br />

des <strong>Nordkurier</strong>-Wettbewerbs<br />

Tollenseboy/Tollensegirl. 141<br />

Kandidaten wollten den Titel<br />

haben, so viele wie noch nie<br />

zuvor. Susann Saß und Ste-<br />

fan Potratz haben es schließ-<br />

lich geschafft. Die Studentin<br />

und der Bäcker dürfen nun<br />

ein Jahr lang die Schärpe tra-<br />

gen. Obendrauf bekamen sie<br />

500 Euro vom Kaufhof. Über<br />

den zweiten Platz und 250<br />

Euro von der Sparkasse freu-<br />

ten sich Kathrin Neblik und<br />

Paul Venner. Der dritte Platz<br />

mit 200 Euro von der Neuwo-<br />

ba ging an Melanie Rohloff<br />

und David Schmidtke, ge-<br />

folgt von Mandy Kuhne und<br />

Felix Peuker, die 150 Euro<br />

von Möbel Preuß bekamen.<br />

Alle Gewinner erhielten<br />

außerdem Gutscheine vom<br />

Fotostudio Michael Schuh.<br />

Zu sehen sind die 20 Finalis-<br />

ten auf dem Laufsteg von Bou-<br />

levard XXL am kommenden<br />

Sonnabend. Viele Bilder vom<br />

Fest gibt es unter<br />

www.nordkurier.de<br />

NACHRICHTEN<br />

Umfrage<br />

NEUBRANDENBURG. Mit<br />

einer feierlichen Eröff-<br />

nungsveranstaltungbe- ginnt heute für 140 junge<br />

Frauen und Männer die<br />

Ausbildung an der Berufli-<br />

chen Schule des Dietrich-<br />

Bonhoeffer-Klinikums in<br />

Neubrandenburg. Sie wer-<br />

den unter anderem zu Ge-<br />

sundheits- und Kranken-<br />

pflegern, Altenpflegern,<br />

Physiotherapeuten oder Me-<br />

dizintechnischenRadiolo- gieassistenten ausgebildet.<br />

Außerdem startet für zwei<br />

Hebammen die Berufsaus-<br />

bildung. nk<br />

Die gute Nachricht des Tages<br />

Start in die Berufsausbildung<br />

Stadt öffnet ihr Herz<br />

S<br />

o stellt man sich<br />

einen Abschied vor:<br />

fröhlich, sonnig und<br />

voller Überraschungen.<br />

Mit dem Vier-Tore-Fest, das<br />

reichlich Abwechslung<br />

und Unterhaltung bot,<br />

fällt einem das Loslassen<br />

leichter. Jetzt können die<br />

Sommerklamotten ausran-<br />

giert werden, die Picknick-<br />

decke eingemottet, die<br />

Strandtasche samt Wasser-<br />

ball und Schnorchel in den<br />

Keller getragen werden.<br />

Schluss mit Ferienlaune<br />

und Aktionsdrang. Her mit<br />

der Gemütlichkeit bei Ker-<br />

zenschein und Lebkuchen.<br />

Das Gebäck lässt hoffent-<br />

lich nicht mehr lange auf<br />

sich warten und macht<br />

sich in den Supermarktre-<br />

galen breit. Recht so. Man<br />

kann gar nicht früh genug<br />

mit der Vorfreude begin-<br />

nen. Schließlich heißt es ja<br />

nicht umsonst: Nach dem<br />

Fest ist vor dem Fest. Also<br />

nicht traurig sein, dass die<br />

Tage kürzer werden und<br />

die Temperaturen in den<br />

Keller fallen. Schneller als<br />

gedacht, gehts wieder an-<br />

ders herum. Dann ist man<br />

leider Gottes auch ein Jahr<br />

älter, wenn die Stadt wie-<br />

der Kopf steht.<br />

Ganz nebenbei - von<br />

Heike Sommer<br />

Kontakt zum Anzeigenverkauf<br />

Heike Block - Leitung 0395 56397-591<br />

Peter Asmus -594<br />

Andrea Bläsing -595<br />

Wera Lübcke -593<br />

Thomas Niemann -596<br />

Andre Michalk -592<br />

(Anrufe zu 0800-Nummern sind aus dem Festnetz<br />

sowie per Mobilfunk generell kostenfrei.)<br />

Was hat Ihnen beim Vier-Tore-Fest besonders gefallen?<br />

Ich war beim Schülerband-<br />

contest am Stargarder Tor.<br />

Das war mein Highlight,<br />

weil es dort echt cool war.<br />

Meine Lieblingsband "Nix<br />

Aestate" hat gewonnen,<br />

das hat mich besonders ge-<br />

freut. Ich werde mir ihren<br />

nächsten Auftritt wieder<br />

anschauen. Ich mag das<br />

Vier-Tore-Fest. Mit meinen<br />

Freunden ist es lustig.<br />

Familie<br />

Krohn<br />

Barbara<br />

Wende (72)<br />

Maite Kelly gewann die Herzen der Neubrandenburger. Ihr Programm vereinte Pop mit dem Sound der 30er- und 40er-Jahre. Die<br />

Entertainerin holte auch ein Neubrandenburger Tanzpaar auf die Bühne. Eine Geste, die beim Publikum gut ankam.<br />

Susann Saß und Stefan Potratz sind die Gewinner des<br />

Wettbewerbs Tollenseboy/Tollensegirl 2012. FOTOS (2): NEHLS<br />

Jetzt darf es wieder<br />

gemütlich werden<br />

Neubrandenburger Zeitung, Marktplatz 2, 17033 Neubrandenburg,<br />

Postfach 10 11 42, 17019 Neubrandenburg, Telefon 0800-4575003<br />

Kontakt zur Redaktion<br />

Dieter Menzel (DM) – Leitung<br />

0395 56397-570<br />

Andreas Segeth (AS) – Chefreporter -580<br />

Ingmar Nehls (INE) -582<br />

Paulina Jasmer (PJ) -578<br />

Anke Brauns (AB) -579<br />

Bärbel Gudat (BG) -574<br />

Anett Seidel (AN) -588<br />

Dirk Schroeder (OE) -573<br />

Jörg Franze (FRZ) -575<br />

Heike Sommer (HS) -572<br />

Jörg Spreemann (JSP) -598<br />

Susanne Schulz (SZ) 03981 2883-13<br />

Fax: 0395 56397-585<br />

Mail:<br />

red-neubrandenburg@nordkurier.de<br />

Standort Altentreptow<br />

Anke Brauns (AB) 03961 222410<br />

Christina Weinreich (CW) 03961 222410<br />

Oliver Tobolewski (OT) -14<br />

Autofahrerin legt<br />

Ampel lahm<br />

NEUBRANDENBURG. Eine 60-<br />

jährige Autofahrerin hat<br />

am Samstagabend die Fuß-<br />

gängerampel in der Wol-<br />

degker Straße an der Kreu-<br />

zung zur Fritscheshofer<br />

Straße lahm gelegt. Aus bis-<br />

her noch ungeklärter Ursa-<br />

che bekam sie beim Abbie-<br />

gen von der Fritscheshofer<br />

auf die Woldegker Straße<br />

die Kurve nicht. Stattdes-<br />

sen fuhr sie geradeaus und<br />

schnurstracks gegen die<br />

Ampel. Die Polizei schätzt<br />

den Schaden auf 6000<br />

Euro. Die Frau blieb bei der<br />

Karambolage unverletzt.<br />

Nur insgesamt acht Un-<br />

fälle registrierte die Polizei<br />

am Wochenende in der<br />

Stadt. Trotz vieler Besucher<br />

kam es auf den Straßen<br />

kaum zu Staus. nk<br />

Schwerer Unfall<br />

nach Knallpanne<br />

NEUBRANDENBURG. Vor der<br />

Anschlussstelle Neubran-<br />

denburg Nord ereignete<br />

sich am Sonnabend ein<br />

schwerer Unfall auf der<br />

A 20. Wie die Polizei infor-<br />

miert, hatte ein Pkw, der in<br />

Richtung Stettin unter-<br />

wegs war, während der<br />

Fahrt eine Knallpanne hin-<br />

ten links. Das Auto kam ins<br />

Schleudern, überschlug<br />

sich mehrfach und kam auf<br />

den Rädern zum Stehen.<br />

Der 23-jährige Fahrer und<br />

die 25-jährige Beifahrerin<br />

aus Berlin erlitten schwere<br />

Verletzungen und mussten<br />

ins Klinikum gebracht wer-<br />

den. Am PKW entstand To-<br />

talschaden in Höhe von<br />

11000 Euro. Die Autobahn<br />

musste für zirka eine Stun-<br />

de gesperrt werden.<br />

Ich habe noch nicht viel ge-<br />

sehen, weil ich noch nicht<br />

überall war. Bisher bin ich<br />

aber nicht begeistert, es ist<br />

einfach alles so wie in den<br />

letzten Jahren. Für etwas<br />

ältere Kinder ist es außer-<br />

dem langweilig. Auf dem<br />

Fest gibt es nichts, was mei-<br />

ne Enkeltochter begeistert.<br />

Außer die Phänomenta<br />

Ausstellung.<br />

Lisa<br />

Pahnke (12)<br />

Es ist wirklich jedes Jahr<br />

das Gleiche, deswegen ha-<br />

ben wir kein besonderes<br />

Highlight. Obwohl wir her-<br />

gekommen sind, mit der<br />

Hoffnung etwas Neues erle-<br />

ben zu können. Jedoch<br />

müssen wir sagen, dass<br />

das Angebot für Kinder<br />

unter sechs Jahren wirk-<br />

lich gut ist. Unsere Spröss-<br />

linge haben Spaß.<br />

Unser Favorit heute war de-<br />

finitiv der Kuchenbasar am<br />

Fangelturm. Dort gab es<br />

Kaffee und selbst gemach-<br />

ten Kuchen. Das war le-<br />

cker. Außerdem gab es Mu-<br />

sik, der Neubrandenburger<br />

Volkschor hat etwas vorge-<br />

tragen. Es war dort wirk-<br />

lich sehr schön. Besonders<br />

die familiäre Atmosphäre<br />

hat uns gefallen.<br />

Gisela Stolle (62) und<br />

Horst Stolle (64)<br />

nk_nb_kontakt<br />

MONTAG, 3. SEPTEMBER 2012, SEITE 17 ZEITUNG FÜR NEUBRANDENBURG, FRIEDLAND, BURG STARGARD UND UMGEBUNG<br />

Neubrandenburger Zeitung<br />

Neubrandenburger Zeitung<br />

Der geplatzte Olympia-Traum<br />

Nicht ohne meine Tochter<br />

„Alles so riesig und so bunt“<br />

Knirps ohne Ticket im Flieger<br />

Von dapd-Korrespondent<br />

Torsten Teichert<br />

London statt Leipzig –<br />

eigentlich wollten die Sach-<br />

sen die Sommerspiele 2012<br />

ausrichten. Doch der Gewin-<br />

ner einer einmaligen<br />

deutschen Ausscheidung<br />

fiel beim Internationalen<br />

Olympischen Komitee (IOC)<br />

im Mai 2004 mit Pauken und<br />

Trompeten durch.<br />

LEIPZIG. Dabei lag die Sachsen-<br />

Metropole in dieser von<br />

Jacques Rogge in Lausanne<br />

verlesenen Vorauswahl im<br />

Mai 2004 kurioserweise in der<br />

Rangliste aber vor Rio de Janei-<br />

ro. Die Brasilianer erhielten<br />

inzwischen den Zuschlag für<br />

die Spiele 2016.<br />

Leipzig weinte nach dem<br />

Aus – und war dennoch ein Ge-<br />

winner. In das sächsische<br />

„Klein-Paris“ flossen nach<br />

dem Abstimmungserfolg am<br />

12. April 2003 im Wettstreit<br />

des damaligen Nationalen<br />

Olympischen Komitees (NOK)<br />

vor den Metropolen Hamburg,<br />

Düsseldorf, Frankfurt und<br />

Stuttgart über 200 Millionen<br />

Euro für Infrastruktur. Gut an-<br />

gelegt, auch für die Fußball-<br />

WM 2006. Zudem nutzen die<br />

moderne Kanuslalom-Anlage<br />

und eine Halle für die Leicht-<br />

athleten dem Sport.<br />

Die „Macher“ aus Leipzig<br />

schauen dabei mit ein wenig<br />

Stolz auf den erfolgreichen<br />

Werbefilm der englischen<br />

Hauptstadt. „Da haben sie un-<br />

sere Idee aus dem nationalen<br />

Wettstreit geklaut“, sagt der<br />

einstige Olympia-GmbH-Ge-<br />

schäftsführer Dirk Thärichen.<br />

Tatsächlich – kreativ,<br />

selbstbewusst und eifrig bei<br />

der Suche nach Unterstützern<br />

waren sie, die Leipziger. Sogar<br />

„The Greatest“ persönlich,<br />

Boxlegende Muhammad Ali,<br />

erklärte bei einem Besuch in<br />

Sachsen, dass er gern das<br />

Olympische Feuer 2012 in<br />

Leipzig entzünden würde. Ri-<br />

chard von Weizsäcker, Bun-<br />

despräsident in der Wende-<br />

zeit, oder Star-Dirigent Kurt<br />

Masur warben auf der Bühne<br />

in München für die Helden-<br />

stadt von 1989. Der Oberbür-<br />

germeister und spätere Bun-<br />

desverkehrsministerWolf- gang Tiefensee wurde zum<br />

„Mann mit dem Cello“, altge-<br />

diente Sportfunktionäre be-<br />

kamen bei „Dona nobis<br />

pacem“ feuchte Augen.<br />

„Spiele mit uns“, so der Slo-<br />

gan, bekam im fünften Wahl-<br />

gang 81 Stimmen, Hamburg<br />

nur 51. Bundeskanzler Ger-<br />

hard Schröder schaute ver-<br />

wundert und beeindruckt<br />

drein, als er die Karten mit der<br />

Aufschrift „Leipzig“ und „Ros-<br />

tock“ (für das Segelrevier) in<br />

die Kameras hielt. Leipzig<br />

weinte auch da, vor Freude.<br />

Dieser Moment war Balsam<br />

für die ostdeutsche Seele, das<br />

Selbstwertgefühl stieg.<br />

Doch eine wirklich gesamt-<br />

deutsche Bewerbung wurde es<br />

dann nicht, auch wenn das<br />

neue Motto „One family“ dies<br />

suggerierte. Die Streitigkeiten<br />

um das Sportstätten-Konzept,<br />

Posten-Gerangel, Parteien-Ge-<br />

zänk, Debatten über Provisi-<br />

onszahlungen,Stasi-Enthül- lungen oder auch das unter-<br />

schwellige Nachkarten der<br />

Verlierer-Regionen führten zu<br />

einem jämmerlichen Bild in<br />

der Öffentlichkeit. Die Justiz<br />

hatte mächtig Arbeit, am En-<br />

de zerplatzten in den Amts-<br />

stuben die meisten Vorwürfe<br />

wie in Lausanne der Olympia-<br />

Traum.<br />

„IOC-Präsident Jacques<br />

Rogge hat nach dem Jahr 2000<br />

kleineren Städten gewisser-<br />

maßen Mut gemacht, das NOK<br />

rief daraufhin den nationalen<br />

Ausscheid ins Leben“, erin-<br />

nert Tiefensee: „Hätte Jacques<br />

Rogge nicht im Spiel die Spiel-<br />

regeln geändert, wäre Leipzig<br />

in die nächste Runde gekom-<br />

men. Vielleicht hätten wir die<br />

Spiele nicht beim ersten Mal<br />

bekommen, aber wir hätten<br />

gezeigt, dass kleinere Städte<br />

ein solches Weltereignis aus-<br />

richten können.“<br />

Das IOC wollte und will im<br />

Sommer nur noch Millionen-<br />

Metropolen im Spiel der Milli-<br />

arden. Paris, Madrid, London,<br />

New York und Moskau blieben<br />

als die Top five zunächst im<br />

Rennen, Leipzig reichte der<br />

sechste Platz nicht.<br />

Deutschland setzte nach<br />

dem gescheiterten Versuch<br />

mit den rund 500 000 Leipzi-<br />

gern dann lieber auf die inzwi-<br />

schen ebenfalls gescheiterte<br />

Winter-Bewerbung mit Mün-<br />

chen. Die hinter Leipzig plat-<br />

zierten Brasilianer machten<br />

aber weiter – und wurden bei<br />

der Abstimmung 2009 be-<br />

lohnt.<br />

LONDON. Die Olympia-Ordner<br />

kennen kein Pardon: Ohne Ak-<br />

kreditierung kommen auch<br />

kleine Kinder an der Hand ih-<br />

rer Mütter nicht auf das Reit-<br />

sport-Gelände in Greenwich<br />

Park. Die Deutsche Reiterliche<br />

Vereinigung (FN) ging deshalb<br />

den offiziellen Weg. Für Mere-<br />

dith Michaels-Beerbaums<br />

Tochter Brianne Victoria (2)<br />

und für Ingrid Klimkes Toch-<br />

ter Greta (9) wurden offizielle<br />

Akkreditierungen besorgt. So<br />

können die Mütter zumindest<br />

tagsüber mit ihren Kindern<br />

zusammen sein, wenn sie<br />

nicht gerade auf dem Pferd sit-<br />

zen. Überall hin dürfen Brian-<br />

ne Victoria und Greta aller-<br />

dings nicht. Abends, wenn die<br />

Mütter ins olympische Dorf<br />

gehen, schlafen die Kinder bei<br />

den Vätern im Hotel. dpa<br />

LONDON. Wenige Tage vor den<br />

ersten Medaillenentscheidun-<br />

gen sind die deutschen Stra-<br />

ßenradsportler nach London<br />

aufgebrochen. Die Flüge von<br />

Medaillenkandidat André Grei-<br />

pel, Zeitfahr-Weltmeister Tony<br />

Martin und Co. standen gestern<br />

an. Die beiden werden zusam-<br />

men mit Marcel Sieberg, Bert<br />

Grabsch und John Degenkolb<br />

am Samstag im Straßenrennen<br />

starten.<br />

Dabei rechnet sich der drei-<br />

fache Tour-Etappensieger Grei-<br />

pel Chancen auf Gold aus. Für<br />

Martin wäre eine Medaille im<br />

Zeitfahren nach seinem Kahn-<br />

beinbruch dagegen ein kleines<br />

Wunder. Weil das Männer-Stra-<br />

ßenrennen schon am ersten<br />

Wettkampftag ansteht, verpas-<br />

sen die Profis den ersten Olym-<br />

pia-Höhepunkt. „Unser Wett-<br />

kampf beginnt einige Stunden<br />

nach der Eröffnungsfeier, des-<br />

halb können wir leider nicht<br />

dabei sein“, meinte Sieberg ent-<br />

täuscht.<br />

Für die Bahn-Athleten ist die<br />

Zeremonie samt Einmarsch in<br />

das Olympiastadion morgen<br />

Abend dagegen ein Pflichtter-<br />

min. „Das muss man live erle-<br />

ben“, betonte Maximilian Levy.<br />

Zusammen mit seinen Sprin-<br />

terkollegen hatte der Cottbuser<br />

bereits am Montag im Athle-<br />

tendorf Quartier bezogen.<br />

Teamsprinterin Kristina Vogel<br />

schwärmte: „Alles ist so riesig<br />

und so bunt. Wir laufen mit<br />

weit aufgerissenen Augen<br />

durchs olympische Dorf.“ dpa<br />

LONDON. Ein Elfjähriger hat<br />

kurz vor der Eröffnung der<br />

Olympischen Spiele in Lon-<br />

don eine neue Debatte über<br />

die Sicherheit an den Flughä-<br />

fen ausgelöst. Liam Corcoran<br />

marschierte in Manchester,<br />

wo während der Sommerspie-<br />

le Fußball-Begegnungen aus-<br />

getragen werden, gestern voll-<br />

kommen unbehelligt durch<br />

die Sicherheitskontrolle und<br />

setzte sich in einen Flieger der<br />

Gesellschaft Jet2.com nach<br />

Rom – ohne Boarding Pass, oh-<br />

ne Ausweis. Der Junge hatte<br />

sich anscheinend im richti-<br />

gen Moment an eine Familie<br />

gehängt, die gerade die Kon-<br />

trolle passierte.<br />

Transportministerin Justi-<br />

ne Greening reagierte ent-<br />

setzt und leitete umgehend ei-<br />

ne Untersuchung ein, die<br />

Flughafenleitung muss sich<br />

erklären. „Das ist eine unge-<br />

wöhnliche und schlimme<br />

Panne, wir müssen herausfin-<br />

den, was dort geschehen ist“,<br />

sagte Greening und kündigte<br />

eine umfassende Überprü-<br />

fung an. Einige Mitarbeiter<br />

des Flughafens suspendiert.<br />

Passagiere hatten nach der<br />

Hälfte des Fluges bemerkt,<br />

dass der Junge augenschein-<br />

lich alleine unterwegs war. Sie<br />

alarmierten das Kabinenper-<br />

sonal, das Liam Corcoran in<br />

seine Obhut nahm. Der Junge<br />

blieb an Bord und flog gleich<br />

mit zurück nach Manchester,<br />

wo seine aufgelöste Mutter<br />

wartete. dpa<br />

Leipzig 2012 – es sollte nicht sein. FOTO: DAPD<br />

S EITE 12 D ONNERSTAG, 26. JULI 2012<br />

S PORT<br />

TZ PZ MZ PAZ HZ SZS IZ AZ DZ MST MSM NBN NBF NBS<br />

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Anzeige<br />

Langlauffrauen ans Gewehr<br />

Fürstes Kampf um Olympia<br />

Hockeynationalspieler MoritzFürsteabsolviertimOlympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein einen Krafttest. FOTO: DAPD<br />

„Wunderpferd“ Totilas<br />

schon wieder nicht fit<br />

Tennis: Petkovic übt <strong>jetzt</strong><br />

Schweinis Sprungwurf<br />

VonDAPD-Korrespondent<br />

LarsBecker<br />

Für die Zeit nach dem Rücktritt<br />

vonMagdalena Neuner sucht der<br />

DSVBiathletinnen. Dafür will der<br />

Verband Talentewie Denise<br />

Herrmann oder Hanna Kolb einer<br />

„Schießprüfung unterziehen“.<br />

VAL DI FIEMME. Für den Gesamtsieg<br />

bei der Tour de Ski sind Deutsch-<br />

lands Langläufer zu langsam, des-<br />

halb sollen zumindest einige Frau-<br />

en künftig mit dem Gewehr in die<br />

Loipe gehen.<br />

Natürlich nicht, um die überle-<br />

gene Konkurrenz zu beseitigen,<br />

sondern umdas Biathlon-Team des<br />

Deutschen Ski-Verbandes (DSV)<br />

nach dem Abschied von Superstar<br />

Magdalena Neuner zum Saisonen-<br />

de zu verstärken. Der spektakuläre<br />

Plan kommt vonSportdirektor Tho-<br />

mas Pfüller höchstpersönlich.<br />

„Wir werden die eine oder ande-<br />

re Langläuferin nach der Saison ei-<br />

ner Schießprüfung unterziehen“,<br />

sagte Pfüller am Wochenende bei<br />

der Tour de Ski: „Wenn ich zwi-<br />

schen den Sportarten abwägen<br />

muss, haben wir im Biathlon eine<br />

Riesentradition und die Sponsoren<br />

hinter uns. Es darf mit Blick auf<br />

Olympia 2014 dort kein Leistungs-<br />

loch geben.“<br />

Schließlich steckt in der belieb-<br />

testen Wintersportart mehr Geld<br />

und Erfolgspotenzial als im Ski-<br />

langlauf. Und nach dem Abschied<br />

von Kati Wilhelm, Simone Haus-<br />

wald und Martina Beck vor der Sai-<br />

son fallen künftig die absolute Vor-<br />

zeigefigur Neuner (Rücktritt) und<br />

Kathrin Hitzer (Schwangerschaft)<br />

aus. „Das kann keine Nation ver-<br />

kraften. Wir haben dann nur noch<br />

Tina Bachmann und Andrea Hen-<br />

kel, die in der Gesamtleistung mit<br />

der Weltspitze mithalten können“,<br />

sagtePfüller.<br />

Deshalb sollen Langläuferinnen<br />

umgeschult werden, obwohl es in<br />

der Vergangenheit eher andersher-<br />

um gelaufen war.Die Biathletin Mi-<br />

riam Gössner hatte die deutsche<br />

Langlauf-Staffel bei Olympia und<br />

der WM jeweils zu Silber geführt.<br />

Damit das in Richtung Biathlon<br />

auch so gut klappt, schielt Pfüller<br />

nach talentierten Langläuferinnen,<br />

die zumindest zur erweiterten<br />

Weltspitze gehören.<br />

Zum Beispiel nach Denise Herr-<br />

mann (23) oder Hanna Kolb (20), die<br />

auf der sechstenEtappe der Tour de<br />

Ski mit den Plätzen vier und acht<br />

im Sprint überzeugt hatten: „Das<br />

sind alles Kandidatinnen. Bedin-<br />

gung ist halt, dass sie ein gewisses<br />

Talent zum Schießen mitbringen.“<br />

Definitiv nicht in Frage kommt<br />

Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-<br />

Stehle. Die hatteinder Saisonvorbe-<br />

reitung mit dem Biathlon-Team in<br />

Munio mittrainiert und natürlich<br />

auch mal das Gewehr in die Hand<br />

genommen –mit mäßigem Erfolg.<br />

„Ich habe alles Mögliche getroffen,<br />

nur die Scheiben nicht. Aber die Tie-<br />

re im Wald mussten nicht leiden,<br />

die haben überlebt“, sagte Sachen-<br />

bacher-Stehle über ihre Schieß-<br />

künste.<br />

Auch die anderen erfahrenen<br />

Langläuferinnen wie Nicole Fessel,<br />

Stefanie Böhler oder Katrin Zeller<br />

kommen laut Pfüller nicht für den<br />

„Waffeneinsatz“ in Frage. Die 32<br />

Jahre alte Zeller hatte amWochen-<br />

ende zum Abschluss der Tour de Ski<br />

in Val diFiemme den hervorragen-<br />

den sechsten Gesamtplatz belegt.<br />

Das war die beste Platzierung für<br />

die deutschen Frauen in der Tour-<br />

de-Ski-Geschichte.<br />

Es werden nur treffsichere Frau-<br />

en gesucht. Mit der Verlockung ei-<br />

ner Karriere wie der von Ex-Lang-<br />

läuferin Kati Wilhelm aus Zella-<br />

Mehlis, die nach ihrer Umschulung<br />

zur Biathletin (1999) drei Olympia-<br />

siege und fünf Weltmeisterschafts-<br />

Titel abschoss.<br />

VonDAPD-Korrespondent<br />

Andreas Hardt<br />

Mittelfeldspieler MoritzFürsteist<br />

einer der Leistungsträger in der<br />

deutschen Hockey-Nationalmann-<br />

schaft.Der 27 Jahrealte<br />

Hamburger wurde 2006<br />

Weltmeister, 2008 Olympiasieger<br />

und 2011 Europameister.Doch seit<br />

dem 3. September ist alles anders<br />

–Kreuzbandriss.<br />

HAMBURG. Drei Kilo müssen noch<br />

runter. Dabei hat Moritz Fürste<br />

überhaupt nicht gesündigt über die<br />

Weihnachtsfeiertage. Zwei Tage<br />

mal Pause, dann wieder Reha-Trai-<br />

ning wie seit mittlerweile einem<br />

Vierteljahr bereits. „Ich bin so trai-<br />

niert wie noch nie“, sagt Fürste,<br />

„<strong>jetzt</strong> sieht man auch mal Muskeln<br />

am Oberkörper.“ „Er ist noch nicht<br />

austrainiert“, sagt allerdings Nor-<br />

bert Sibum, „drei Kilogramm müs-<br />

sen noch runter.“ Sehen kann man<br />

das nicht. Wir treffenFürste im Dia-<br />

gnoseraum des Olympiastützpunk-<br />

tes Hamburg/Schleswig-Holstein.<br />

Kraftkontrolle.<br />

Etwas über vier Monate ist der<br />

Anriss des Kreuzbandes im rechten<br />

Knie <strong>jetzt</strong> her.Am27. Juli beginnen<br />

die Olympischen Spiele in London.<br />

Eine OP war da nicht möglich, Mus-<br />

kelaufbau muss die Stabilisierungs-<br />

funktion des angeschlagenen Ban-<br />

des ersetzen. Der Sportwissen-<br />

schaftler Sibum arbeitet die Reha-<br />

Trainingspläne aus und kontrol-<br />

liertalle vier Wochen.<br />

Jetzt sitzt der knapp 1,90 Meter<br />

große Hockey-Athlet also auf einer<br />

150000 Euro „Isomed“ Kraftmess-<br />

anlage. Schnellkraft, Maximalkraft<br />

und Kraftausdauer werdengetestet.<br />

Er dreht seine Beine gegen Wider-<br />

stand, drückt anschließend maxi-<br />

mal etwa 560 Kilo mit den Beinen<br />

wegund durchschnittlich in Dauer-<br />

leistung fast1000 Watt. Ein Compu-<br />

terzeichnet dabei alles auf, wo sind<br />

Unregelmäßigkeiten, was können<br />

die Beine und was nicht. Die Kurven<br />

lassen Rückschlüsse auf jede Ano-<br />

malität zu und dienen auch zur Dia-<br />

gnostik.<br />

Fürste schwitzt und ackert und<br />

quält sich. „Come on“ feuert er sich<br />

an, immer der ehrgeizige Sportler.<br />

Sibum lobt, ist zufrieden. Optimal<br />

aber ist noch nicht alles. Die Beine<br />

leistenunterschiedlichviel, das ver-<br />

letzte mehr als das gesunde, das<br />

muss <strong>jetzt</strong> ausgeglichen werden.<br />

„Links müssen wir anpassen, und<br />

den Beuger lassen wir raus, der<br />

wächstmir zu viel“, sagt Sibum. Die<br />

Kraftleistung per Kilo Körperge-<br />

wicht soll auch noch ansteigen –al-<br />

so wegmit den Pfunden.<br />

Die Daten sind die Grundlagen<br />

für die nächsten Trainingspläne,<br />

„Kraft8“. Sibum schickt sie rumper<br />

E-Mail an Bundestrainer Markus<br />

Weise, den behandelnden Arzt Cars-<br />

tenLütten, den Athletiktrainer.<br />

Alle sind informiert und invol-<br />

viert, die Genesung des Hamburger<br />

Olympiasiegers, Weltmeisters und<br />

Europameisters istfastsoetwas wie<br />

eine nationale Aufgabe. Am 1. Fe-<br />

bruar möchte Bundestrainer Weise<br />

ihn beim Athletik-Lehrgang der Na-<br />

tionalmannschaftinMannheimse- hen.<br />

Drei Wochen noch wird an der<br />

Maximalkraft gearbeitet, dann<br />

wird stückchenweise die Schnell-<br />

kraft gesteigert. Geradeaus Sprin-<br />

ten kann und darf Fürste auch be-<br />

reits, man kann nun auch mit den<br />

rotatorischen Bewegungen begin-<br />

nen. Aber immer noch keine schnel-<br />

len Drehungen, keine Start-Stopp-<br />

Belastungen, nichts Hockeyspezifi-<br />

sches. „Ich habe keinerlei Zweifel,<br />

dass es klappen wird“, erklärt Mo-<br />

ritz Fürste, „im Nachhinein ist die<br />

Verletzung das Beste, was mir pas-<br />

sieren konnte. Ich war noch nie an-<br />

nähernd so fit wie <strong>jetzt</strong>.“ Und die<br />

drei Kilo kriegen sie auch noch weg.<br />

Sicher.<br />

KRONBERG. Die „Frankfurter Allge-<br />

meine“ war enttäuscht: „Totilas-Tris-<br />

tesse statt Totilas-Triumph“ schrieb<br />

das Blatt im August. Und weiter: „Klü-<br />

ger, aber nicht unbedingt glücklicher<br />

kehren die deutschen Dressurreiter<br />

von den Europameisterschaften in<br />

Rotterdam heim. Die Erkenntnis aus<br />

fünf aufreibenden Tagen: Das ,Pro-<br />

jekt Wunderhengst‘ mit dem aufse-<br />

henerregenden Rappen Totilas und<br />

seinem Reiter Matthias Alexander<br />

Rath steckt fest – und die deutsche<br />

Equipe hat ihre alte Dominanz nicht<br />

zurückerobern können.“<br />

Das hatte doch einen Monat zuvor<br />

ganz anders geklungen. Da kommen-<br />

tierte Hans-Heinrich Isenbart die Kür<br />

von Totilas beim CHIO in Aachen.<br />

Isenbart, der im Dezember in Ham-<br />

burg verstarb, war legendär am Mik-<br />

ro. Keiner wusste mehr über Pferde<br />

als der NDR-Mann, der noch mit 88<br />

jeden Fehltritt der besten Dressur-<br />

pferde registrierte.<br />

Isenbart also beobachtete Totilas<br />

mit Reiter Matthias Alexander Rath<br />

und kriegte sich nicht mehr ein vor<br />

Begeisterung: „Er war eine Sonder-<br />

klasse und istesmehr denn je. Gereift<br />

im starken Schritt. Er lässt sich selbst<br />

durch seine Persönlichkeit erstrah-<br />

len. Einmal mehr stellen wir fest: Die-<br />

ser Hengst hat deutlich mehr Poten-<br />

zial als alle anderen Pferde.“<br />

Der Totilas von Aachen und der<br />

von Rotterdam – ist das ein und das-<br />

selbe Wesen? In der Tat bekommt in<br />

Rotterdam die Beziehung von Rath<br />

und Totilas einen Knacks. Während<br />

des Turniers versucht der Hengst,<br />

sich mehr und mehr seinem Reiter zu<br />

entziehen. Die Piaffen versaut er, die<br />

Einer- und Zweierwechsel hudelt er<br />

hin. Jeder, der sich mit Pferden aus-<br />

kennt, sieht: Da probt ein Hengst den<br />

Aufstand. Rath reagiert in der letzten<br />

Kür mit mehr Druck und Kontrolle.<br />

Das Tier fügt sich widerwillig. Die<br />

Schritte und Wechsel sind noch im-<br />

mernicht konzentriert, aber der Kopf<br />

bleibt in der Senkrechten, und Rath<br />

zieht die Nase nach unten. Denn so<br />

soll das „Wunderpferd“ sich ins Bild<br />

setzen: Stolz und stark und hoch kon-<br />

zentriert.<br />

Totilas ist das teuerste Dressur-<br />

pferdder Welt. Zwischen zehn und 15<br />

Millionen hat er gekostet – die Pferde-<br />

Unternehmer Ann-Kathrin Linsen-<br />

hoff und Paul Schockemöhle haben<br />

den Rappen aus den Niederlanden<br />

weggekauft. Auf Gold bei Olympia<br />

2012 in London war er gebucht. Doch<br />

<strong>jetzt</strong> macht das Tier Faxen. Totilas<br />

droht, zum Investitionsrisikozugera-<br />

ten<br />

Der Reiter bleibt in der Kritik. Er ist<br />

angefeindet worden, seit bekannt<br />

wurde, dass Frau Linsenhoff auf ihn<br />

als Obermann von Totilas setze. Ob<br />

der junge Mann das denn im Kreuz<br />

habe, fragten sich Skeptiker.Schließ-<br />

lich sei das „Wunderpferd“ ein<br />

Hengstmit ausgeprägtem Charakter.<br />

Matthias Alexander Rath erinnert<br />

sich ans erste Mal mit dem Pferd: „Als<br />

ich in den Stall kam, da hat er mich<br />

vonoben bis unten gemustert. Dasist<br />

mir vorher noch bei keinem Pferd<br />

passiert. Totilas hat ein wahnsinniges<br />

Selbstbewusstsein und eine große<br />

Persönlichkeit. Und er weiß selbst,<br />

wie gut er ist.“<br />

Hat er als Reiter in Rotterdam die-<br />

ses Selbstbewusstsein zu spüren be-<br />

kommen? „Kann man so nicht sagen.<br />

Er ist ganz friedfertig und umgäng-<br />

lich. Totilas hat einen ausgegliche-<br />

nen Charakter.Das sieht man beson-<br />

ders gut, wenn er deckt. Dabei ist er<br />

ganz ausgeglichen und überhaupt<br />

nicht nervös. Das istnicht unbedingt<br />

üblich.“<br />

Jetzt wollten sie in die USA jetten.<br />

In aller Ruhe, abgeschottet vonjeder<br />

Aufregung, trainieren, und nur auf-<br />

treten, um das Gefühl für den Auf-<br />

tritt vorPublikum nicht zu verlieren.<br />

Doch Ende November stauchte sich<br />

Totilas das Vorderbeinund verzichtet<br />

nun auf die Florida-Reise nach Wel-<br />

lington. Bereits im Dezember war das<br />

geplante Comeback nach der miss-<br />

glückten EM beim Turnier in Frank-<br />

furt abgesagt worden. (DAPD/SID)<br />

Von SID-Korrespondent<br />

Cai-Simon Preuten<br />

In Sydney bereitet sich die beste<br />

deutsche Tennisspielerin auf den<br />

„Happy Slam“ in Melbourne vor.<br />

Nach ihrem Auftaktsieg verzichtet<br />

sie allerdings auf „Petko-Dance“<br />

und „Moonwalk“.<br />

SYDNEY. Das hatten die Zuschauer<br />

von Andrea Petkovic nicht erwartet:<br />

Nach ihrem 6:2, 6:3-Erfolg in Sydney<br />

über die Russin Anastasia Pawljut-<br />

schenkowa schlenderte Deutsch-<br />

lands beste Tennisspielerin gelas-<br />

sen zum Netz, holte sich die Glück-<br />

wünsche ihrer Gegnerin ab und<br />

packte ihre Schläger zusammen.<br />

Kein „Petko-Dance“, kein Moon-<br />

walk, kein „Petko-Dunk“ – die extra-<br />

vagante Darmstädterin verzichtete<br />

auf ausladenden Jubel mit ihren<br />

australischen Fans.<br />

Damit orientierte sich Petkovic<br />

an ihren Kolleginnen Angelique<br />

Kerber (Kiel) und Mona Barthel (Bad<br />

Segeberg), die sich in Hobart auf die<br />

Australian Open (16. bis 29. Januar)<br />

vorbereiten. Kerber setzte sich mit<br />

6:2, 6:4 gegen Jelena Wesnina aus<br />

Russland durch, Barthel siegte 6:1,<br />

6:4 gegen Romina Oprandi aus Itali-<br />

en. Für ausgelassene Tanzeinlagen<br />

sind beide nicht bekannt, dafür<br />

mittlerweile für konzentriertes<br />

und erfolgreiches Tennis.<br />

Petkovic vereint an sonnigen Ta-<br />

gen beides – Erfolg und Show. Beim<br />

„Happy Slam“ in Melbourne darf<br />

das Publikum wieder mit dem Lieb-<br />

ling der WTA Tour feiern. „Ich pro-<br />

biere immer etwas Neues aus“, ver-<br />

sprach die Nummer zehn der Welt-<br />

rangliste vor ihrer Achtelfinalbe-<br />

gegnung gegendie Polin Agnieszka<br />

Radwanska in Sydney.<br />

Der beliebte „Petko-Dance“ dürf-<br />

te endgültig ausgedient haben. Be-<br />

reits beim Saisonauftakt in Bris-<br />

bane überraschtedie 24-Jährigemit<br />

dem „Petko-Dunk“, einem ange-<br />

täuschten Sprungwurf, den Basket-<br />

ballfan Bastian Schweinsteiger in<br />

der Fußball-Bundesliga eingeführt<br />

hatte. „Wir haben uns bei der Wahl<br />

zum Sportler des Jahres getroffen“,<br />

erzählte Petkovic: „Er hat mir ver-<br />

sprochen, den Petko-Dance zu ma-<br />

chen, wenn er das nächste Mal ein<br />

Tor schießt.“ ImGegenzug ist der<br />

„Schweini-Sprungwurf“ ihr Favorit.<br />

Ob Tanzeinlage, Moonwalk oder<br />

Korbleger: Petkovics Einlagen sor-<br />

gen auch für Kritik im Tennis-Zir-<br />

kus. Die russische Grazie Maria<br />

Scharapowa fauchte nach ihrem<br />

Halbfinalsieg gegen Petkovic im<br />

April in Miami: „Vielleicht ist sie ja<br />

wegen der vielen Tänzchen müde<br />

geworden.“<br />

Respektlosigkeit wurde der<br />

Deutschen attestiert, und die sonst<br />

so eigenwillige Petkorazzi verzich-<br />

tete auf ihr Markenzeichen. Nach<br />

zwei frühen Niederlagen folgte die<br />

Trotzreaktion, wie sich Petkovic in<br />

Sydney erinnerte:„Da habe ich mei-<br />

nen Moonwalk erfunden.“ Ihr sei es<br />

egal, was andere Leutedenken: „Ich<br />

glaube aber nicht, dass es die ande-<br />

ren Mädchen auf der Tour großartig<br />

stört, obwohl es immer ein paar<br />

Leute gibt, die dich nicht mögen,<br />

wenn du ein bisschen extrem bist.“<br />

Vor allem der Erfolg hat ihr gehol-<br />

fen, ihre humoristischen Neigun-<br />

genauf dem Platz auszuleben.<br />

Drei Viertelfinalteilnahmen bei<br />

den Grand-Slam-Turnieren 2011<br />

und der Einzug unter die besten<br />

zehn Spielerinnen der Welt haben<br />

ihr Respekt verschafft. Zudem gilt<br />

Petkovic als eine der härtesten Ar-<br />

beiterinnen auf der Tour,jeder Sieg<br />

gleicht einem Kraftakt. Nur Siege<br />

verschaffen ihr die Leichtigkeit,<br />

ausgelassen mit den Fans zu feiern.<br />

Die 20-jährige Hanna Kolb aus Bu-<br />

chenbergist einKandidat für den<br />

Wechsel zum Biathlon. FOTO: DAPD<br />

Ernster Blick: Matthias Rath auf<br />

Totilas bei der EM 2011. FOTO: DAPD<br />

Andrea Petkovic mal nicht in der<br />

Tenniskluft. FOTO: DPA<br />

„Er hat mir versprochen,<br />

den Petko-Dancezuma-<br />

chen, wenn er das nächste<br />

Mal ein Torschießt.“<br />

Andrea Petkovic<br />

über Bastian Schweinsteiger<br />

SEITE 14 DIENSTAG, 10. JANUAR 2012<br />

SPORT<br />

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