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SONNABEND/SONNTAG, 9./10. JULI 2011<br />

Gespannt auf neue Wege<br />

Abitur in der Tasche, Kurs auf Veränderung: Abiturienten wie Paul<br />

David, Tom Stange und Vivien Heuser (rechtes Foto, von links) aus<br />

Neubrandenburg starten in die Sommerferien und freuen sich auf<br />

die neuen Wege, die vor ihnen liegen. Anton Brunies (2. von rechts)<br />

bleibt noch ein bisschen auf dem bisherigen Pfad, er wird ein Schuljahr<br />

dranhängen, um seinen Durchschnitt zu verbessern. Sein Ziel<br />

hat er fest im Visier — Lehrer werden. In Pasewalk machen sich die<br />

Abiturienten Matti Fehrmann, Monika Wojcicka, Franziska Hiller<br />

und Steffi Manske (oben, von links) ebenfalls auf den Weg in einen<br />

neuen Lebensabschnitt. Ihr selbstgewähltes Abitur-Motto: „AB In die<br />

Zukunft“. Fotos: Udo Zander<br />

Mit der Erfolgswelle unterwegs<br />

Ein Super-Durchschnitt auf dem Abi-Zeugnis<br />

und Erfolge beim Schwimmen, Radeln,<br />

Laufen — Triathletin Marie-Luise Klietz hat die<br />

perfekte Welle erwischt. Sie will ihrem (Hochleistungs-)Sport<br />

treu bleiben. Beruflich muss<br />

sie sich entscheiden: Medizin studieren —<br />

oder doch lieber Pilotin werden?<br />

www.nordkurier.de/abi2011


Seite 2 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

NEUBRANDENBURG ABENDGYMNASIUM<br />

Abendgymnasium Neubrandenburg Tutorin: Gudrun Bahr 13<br />

Martin Assmann, Ulrike Dolinski, Maik Gerasch, Silvana Ginuth, Manuel Koch, Tony Lassak, Sebastian Lohse,<br />

Danny Neubauer, Tom Schneider, Finja-Christin Schumacher, Susann Sikinger, Stephan Walleck, Mandy Woting<br />

Schlaue Sätze übers Lernen<br />

Das einzige Kriterium der Pädagogik ist die Freiheit,<br />

die einzige Methode ist die Erfahrung.<br />

Leo Tolstoi<br />

Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere.<br />

Lass mich tun und ich verstehe.<br />

Konfuzius<br />

Ich gebe Ratschläge immer weiter. Es ist das einzige, was man damit anfangen kann.<br />

Oscar Wilde<br />

Es ist für Lehrende anstrengend, dafür zu sorgen, dass sich die Lernenden anstrengen.<br />

Hubert Markl, Max-Planck-Gesellschaft<br />

Der Unterricht tötet unsere Fähigkeit, uns zu wundern.<br />

Nur ein Genie kann davon unverdorben bleiben.<br />

Albert Einstein<br />

Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel...<br />

und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen.<br />

Walt Disney<br />

Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung.<br />

Dieter Hildebrandt<br />

Bildung besteht hauptsächlich aus dem, was wir verlernt haben.<br />

Mark Twain<br />

Eine Fähigkeit, die nicht täglich zunimmt, geht täglich ein Stück zurück.<br />

Chinesisches Sprichwort<br />

Es ist nicht genug, zu wissen, man muss es auch anwenden.<br />

Es ist nicht genug, zu wollen, man muss es auch tun.<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

IMPRESSUM<br />

Verleger<br />

Kurierverlags GmbH & Co. KG<br />

Friedrich-Engels-Ring 29<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Geschäftsführung<br />

Lutz Schumacher (Vorsitz) 0395 4575-100<br />

Tilo Schelsky 0395 4575-200<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur<br />

Michael Seidel 0395 4575-400<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Marina Spreemann 0395 4575-232<br />

Friedrich-Engels-Ring 29<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

behält sich das Recht der auszugsweisen<br />

Wiedergabe von Zuschriften vor.<br />

Veröffentlichungen müssen nicht mit der<br />

Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />

Verantwortliche für den Anzeigenteil<br />

Carsten Kottwitz 0395 4575-361<br />

Claudia Schneider 0395 4575-202<br />

Druck<br />

Nordost-Druck GmbH & Co. KG<br />

Lothar Prehn 0395 4575-605<br />

Flurstraße 2<br />

17034 Neubrandenburg<br />

Die Verlagsbeilage erscheint am 9.07.2011<br />

in der Gesamtaufl age des <strong>Nordkurier</strong>.<br />

Wichtige Wegweiser<br />

zum Wunsch-Studienplatz<br />

BONN (DAPD). Kaum ist die letzte<br />

Klausur geschafft, müssen sich viele<br />

Abiturienten bereits auf die<br />

nächste Prüfung vorbereiten. Denn<br />

einige Hochschulen machen die Zulassung<br />

für bestimmte Studiengänge<br />

vom Bestehen eines Eingangstests<br />

abhängig. Für welche Fachrichtungen<br />

die besonderen Regeln<br />

gelten und welche alternativen Bewerbungsverfahren<br />

bestehen, erläutert<br />

die Broschüre „Wege zum<br />

Studium“ der Hochschulrektorenkonferenz<br />

(HRK), die im Internet abrufbar<br />

ist.<br />

Bewerbungen für Studiengänge<br />

mit einer örtlichen Zulassungsbeschränkung<br />

(hochschulinterner<br />

Numerus Clausus oder Eingangstest)<br />

müssen direkt an die Hoch-<br />

schule geschickt werden. Die Fristen<br />

für die Bewerbung werden im<br />

HRK-Hochschulkompass und auf<br />

den Internetseiten der Hochschulen<br />

bekannt gegeben.<br />

Für Studiengänge ohne Zulassungsbeschränkung,<br />

für die keine<br />

Bewerbung, aber eine Anmeldung<br />

erforderlich ist, müssen die notwendigen<br />

Unterlagen direkt und<br />

fristgerecht bei der Hochschule abgegeben<br />

werden. Wer Medizin,<br />

Pharmazie, Tiermedizin oder Zahnmedizin<br />

studieren will, muss sich<br />

bis zum 15. Juli bei der Stiftung für<br />

Hochschulzulassung bewerben.<br />

@!www.hrk.de/de/download/dateien/<br />

Wege_zum_Studium_2011-2012.pdf<br />

@!www.hochschulkompass.de<br />

@!www.hochschulstart.de<br />

NEUSTRELITZ BERUFLICHE SCHULE MECKLENBURG-STRELITZ<br />

Berufliche Schule Neustrelitz Tutorin: Frau Schmidt FOM 01<br />

Chris Albrecht, Ive Fenske, Eric Grauel, Marco Krause, Andre Krüger, Mario Maybauer, Alexander Pöpke, Andre Prost,<br />

Marcel Prost, Oliver Pusch, Daniel Schuldt, Kai Teßmann, Christoph Zühlke<br />

ALTENTREPTOW KOOPERATIVE GESAMTSCHULE<br />

Kooperative Gesamtschule Altentreptow Lehrerin: Birgit Hornburg 12a<br />

Cindy Behrendt, Peter Borchardt, Melanie Demmler, Justus Falasz, Franziska Großer, Daniel Habeck, Stefanie Jacobs,<br />

Anne Jager, Isabell Jannack, Nadja Jock, Lisa Komesker, Hellmut von Kymmel, Hannes Öhlenschläger, Eleni Petridou,<br />

Tobias Quadt, Robert Raude, Marie-Caroline Reincke, Chris Rohloff, Moritz Schroth, Nico Schwark, Nicole Seep,<br />

Sandra Warth<br />

Aus dem Inhalt<br />

Altentreptow<br />

Kooperative Gesamtschule ........................................................................................................................... Seite2<br />

Neustrelitz<br />

Gymnasium Carolinum ........................................................................................................................ Seiten 14 & 16<br />

Berufliche Schule des Kreises Mecklenburg-Strelitz ....................................................................... Seite 2<br />

Friedland<br />

Neue Friedländer Gesamtschule ............................................................................................................... Seite 14<br />

Neubrandenburg<br />

Sportgymnasium - Musisches Haus ......................................................................................................... Seite 10<br />

Sportgymnasium ............................................................................................................................................... Seite 4<br />

Albert-Einstein-Gymnasium ........................................................................................................................ Seite 8<br />

Abendgymnasium .............................................................................................................................................. Seite 2<br />

Berufliche Schule für Wirtschaft und Verwaltung,<br />

Fachgymnasium Fachrichtung Wirtschaft ............................................................................................ Seite 6<br />

Berufliche Schule Wirtschaft, Handwerk, Industrie .......................................................................... Seite 5<br />

Bildnachweis<br />

Fotos der Abiturklassen:<br />

Mathias Schütt<br />

Bärbel Gudat<br />

Mathias Lanin<br />

Eckhard Berndt<br />

Bildbearbeitung:<br />

Fundusgalerie


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

Franziska Hiller und Tim Wittkopp zeigen das Pasewalker Abi-Motto. Foto unten: Die Pasewalker Gymnasiasten Monika Wojcicka, Matti Fehrmann, Anja<br />

Löffelholz (links, von vorn nach hinten), Alexander Holtz, Steffi Manske und Maximilian Podein (rechts, von vorn nach hinten). FOTO: UDO ZANDER<br />

Abiturienten starten in Pasewalk:<br />

„Ab In die Zukunft“<br />

PLÄNE Opernsänger, Lehrer,<br />

Chemiker: Franziska,<br />

Matti, Monika und die<br />

anderen haben viel vor.<br />

Sie nehmen ein bisschen<br />

wehmütig Abschied und<br />

freuen sich auf Neues.<br />

VON MARINA SPREEMANN<br />

PASEWALK. Eine zerfließende Uhr<br />

mit einem Zeiger, der auf den Betrachter<br />

deutet, und dem Schriftzug<br />

„Ab In die Zukunft 2011“ ist an<br />

der Heckscheibe etlicher Autos in<br />

der Umgebung von Pasewalk zu sehen.<br />

Am Steuer sitzt dann – höchstwahrscheinlich<br />

– einer der etwa<br />

40 Abiturienten des Pasewalker<br />

Oskar-Picht-Gymnasiums.<br />

Über das Motto ihrer letzten<br />

Schulwochen haben die jungen<br />

Leute lange nachgedacht. „Uns ist<br />

zuerst nichts Passendes eingefallen.<br />

Manches gab es bereits an der<br />

Schule, anderes war irgendwie<br />

niveaulos. Aber dann hatte Matti<br />

die zündende Idee“, erinnert<br />

sich Franziska<br />

Hiller. „Wir sind<br />

schon stolz, dass wir<br />

nicht einfach irgendwas<br />

aus dem Internet<br />

genommen haben.<br />

Auch das Logo hat jemand<br />

von uns selbst<br />

entwickelt.“<br />

Für Matti Fehr-<br />

mann, der die Idee einbrachte,<br />

steht das Motto vor allem für Veränderung.<br />

„Jeder von uns geht ja jetzt<br />

woanders hin und sammelt neue<br />

Erfahrungen.“ Gleichzeitig sehe er<br />

darin aber auch einen Hinweis auf<br />

Beständigkeit. „Man versucht ja<br />

schon, etwas von der Jugend zu behalten<br />

und bei seinen Basics zu<br />

bleiben“, erklärt er.<br />

Die Weichen für das „Leben<br />

nach der Schule“ haben alle bereits<br />

gestellt, auch wenn noch nicht jeder<br />

so ganz genau weiß, wo die Reise<br />

in die Zukunft hingehen soll.<br />

Franziska Hiller zum Beispiel will<br />

erst einmal ein Jahr Auszeit nehmen.<br />

„Ich arbeite eine Zeitlang bei<br />

einer Filmfirma in Berlin. Da hatte<br />

ich schon mal ein Praktikum gemacht.<br />

Das ist sehr vielseitig, ich<br />

durfte Drehbücher lesen, Drehorte<br />

mit auswählen und beim Dreh dabei<br />

sein. Danach gehe ich einen Monat<br />

nach Frankreich und einen<br />

nach Italien. Ich bin einfach noch<br />

nicht sicher, was ich will, sozusagen<br />

in der Selbstfindungsphase,<br />

mal sehen, wohin es mich treibt.“<br />

Auf jeden Fall werde sie sich an<br />

der Musikhochschule bewerben.<br />

„Operngesang ist mein Hobby, aber<br />

ich weiß nicht, ob ich gut genug<br />

bin für die Bühne.<br />

Wenn ich es allerdings<br />

nicht versuche,<br />

ärgere<br />

ich mich vielleicht<br />

später<br />

über die vertane Chance“, sagt die<br />

dunkelhaarige junge Frau, die später<br />

gern in Sachsen oder Thüringen<br />

leben würde, weil ihre Familie von<br />

dort stammt.<br />

Auch mit dem Lehrerjob habe<br />

sie schon geliebäugelt. „Das ist<br />

eigentlich ein toller Beruf. Da hat<br />

man großen Anteil an der Entwicklung<br />

anderer Menschen. Wir haben<br />

so viel Zeit mit unseren Lehrern<br />

verbracht, vielleicht mehr als mit<br />

den Eltern. Das ist sehr prägend“,<br />

erläutert sie ihre Über-<br />

legungen.<br />

Bei Matti läuft sie<br />

damit offene Türen<br />

ein. Er will Lehramt in<br />

Rostock studieren, das<br />

steht für ihn fest. Am<br />

liebsten wäre ihm die Fächerkombination<br />

Chemie und Sport. Mit-<br />

Abiturientin Steffi Manske hat<br />

ebenfalls „über viele Jahre das Lehramt<br />

angestrebt“, wie sie sagt. „Jetzt<br />

bin ich mir nicht mehr so sicher,<br />

ob ich dem Stress wirklich gewachsen<br />

bin.“<br />

Deshalb wolle sie nach ein paar<br />

Wochen jobben bei einer Handelskette<br />

ein Soziales Jahr absolvieren.<br />

Dann muss sie sich entscheiden:<br />

Lehrer-Studium oder<br />

doch lieber<br />

eine Banklehre?<br />

Klar ist<br />

für sie,<br />

dass sie<br />

auch<br />

später in Norddeutschland bleiben<br />

möchte.<br />

Monika Wojcicka, die vor drei<br />

Jahren mit ihrer Familie aus dem<br />

polnischen Stettin nach Pasewalk<br />

gezogen ist, will auf jeden Fall Chemie<br />

studieren. „Das macht mir einfach<br />

Spaß“, ist sie sich sicher. Ob<br />

sie dann später in einem Labor, bei<br />

einer Firma oder vielleicht doch lieber<br />

als Chemielehrerin an einer<br />

Schule arbeiten will, weiß sie dagegen<br />

nicht so genau.<br />

Eines ist sicher, auf<br />

alle vier Pasewalker<br />

Abiturienten wartet<br />

ein neuer Lebensabschnitt.<br />

Sie freuen sich<br />

auf die erste eigene<br />

Wohnung, auf mehr<br />

Selbstständigkeit, natürlich auf<br />

das erste selbst verdiente Geld.<br />

Matti findet es besonders spannend,<br />

dass er viele neue Leute kennen<br />

lernen wird. „Das ist für mich<br />

einfach wichtig.“<br />

Andererseits werde er die Leute<br />

aus der Schulzeit vermissen. „Einige<br />

kenne ich seit der 1. Klasse, fast<br />

mein halbes Leben lang also“, sagt<br />

er. Ihm werde aber wohl auch der<br />

geregelte Ablauf fehlen. „Als Schüler<br />

wird einem ja doch eine Menge<br />

Verantwortung abgenommen.“<br />

Trotz des<br />

Abschieds freuen<br />

sich alle auf<br />

das Neue. Also:<br />

Ab In die Zukunft.<br />

Abi2012<br />

wir haben<br />

fertig<br />

Abi2012<br />

Abi2012 Alles begann mit einer Schultüte — danke für den Stoff<br />

Veni,<br />

Abi2012<br />

vidi,<br />

Abi2012 und noch lange nicht erwachsen<br />

abi<br />

Helden<br />

wir wir<br />

Abi2012<br />

Ideen für das Motto der Zukunft<br />

Mit der<br />

Lizenz zum<br />

Studium<br />

Abi2012<br />

Yes,<br />

we can<br />

Der nächste Abi-Jahrgang kommt bestimmt.<br />

Und für die meisten gehört ein Motto einfach dazu.<br />

Hier ein paar Anregungen:<br />

Abi2012<br />

Hinterher ist<br />

man immer<br />

klüger<br />

Abitur Kurier Seite 3<br />

„Mal sehen,<br />

wohin es mich<br />

treibt.“<br />

Im Netz zu bewundern<br />

NEUBRANDENBURG (NK). Das Erinnerungs-Gruppenfoto<br />

vom Abiball ist<br />

Pflicht. An den meisten Schulen<br />

der Region ist es längst Tradition,<br />

dass sich alle Klassen an dem feierlichen<br />

Abend auch zu einem Bild<br />

für den Abiturkurier zusammenfinden.<br />

Schließlich sind die bestandenen<br />

Prüfungen Anlass zu Freude<br />

und Stolz – und das kann sich sehen<br />

lassen. Fast alle Fotos sind<br />

Einkaufspassage<br />

Stufenhochhaus<br />

50 Meter neben Kaufland (Oststadt)<br />

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Juri-Gagarin-Ring 35 • 17036 NB<br />

Telefon (0395) 7 79 20 64<br />

auch im Internet zu bewundern.<br />

Allerdings werden die Bilder und<br />

die Namen der Abiturienten sowohl<br />

in der Zeitung als auch im<br />

Internet nur veröffentlicht, wenn<br />

die Schulen ausdrücklich zustimmen.<br />

Die meisten Schulen nutzen<br />

diese Gelegenheit jedoch gern und<br />

stellen ihren Abiturjahrgang 2011<br />

auch der Öffentlichkeit vor.<br />

@!www.nordkurier.de/abi2011<br />

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Messtechnik, Geoinformatik,<br />

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Seite 4 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

NEUBRANDENBURG SPORTGYMNASIUM HAUS 1<br />

Sportgymnasium Neubrandenburg Lehrerin: Frau Opéns<br />

Steffen Bürger, Maximilian Flock, Alexander Ganske, Andrey Ganske, Fränzi Glöde, Stephan Heß,<br />

Samantha Kreienbring, Julia Lange, Tina Löwe, Robert Ostwald, Nico Rosenow, Felix Schaeffer, Oliver Schinke,<br />

Matthias Sommer, Ronny Trademann, Paula Wulf<br />

Sportgymnasium Neubrandenburg<br />

Lehrerin: Frau Koop<br />

12G<br />

Paul Bengelsdorf, Sebastian Bretzmann, Udo Burmeister, Stephanie Genditzki, Christoph Hacker, Sarah Louisa Jeske,<br />

Christin Lüth, Tom Retelsdorf, Michelle Schulze, David Winkler, Stefanie Wirth<br />

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13K2<br />

Sportgymnasium Neubrandenburg<br />

ZUKUNFT Ein begeisterter<br />

Athlet mit Traum-<br />

Durchschnitt beim Abi<br />

ist er auf jeden Fall.<br />

Doch nun den Sport zum<br />

Beruf machen? Peter<br />

Maaß hat andere Pläne.<br />

VON DAJANA RICHTER<br />

BERKHOLZ. Peter Maaß ist athletisch<br />

gebaut. Es ist auf den ersten<br />

Blick zu erkennen, dass man einen<br />

begeisterten Sportler vor sich hat.<br />

Das macht sich auch beim Abitur<br />

des 20-Jährigen aus dem Dorf Berkholz<br />

bei Boitzenburg bemerkbar.<br />

Bei der Sportprüfung erzielt er im<br />

Geräteturnen 15 Punkte – besser<br />

geht es nicht. „Ich habe am Reck<br />

keine Abzüge und damit 10,0<br />

Punkte bekommen.“ Das habe es<br />

am Templiner Gymnasium bisher<br />

noch nicht gegeben, sagt<br />

man an der Schule.<br />

Doch Peter hat nicht nur<br />

Muckis. Auch in seinen anderen<br />

Prüfungsfächern Englisch,<br />

Mathematik und Geografie<br />

beweist er viel Grips<br />

und besteht mit Bravour.<br />

„Ich war von den Ergebnissen<br />

selbst wirklich positiv<br />

überrascht.<br />

Besonders in der Matheprüfung<br />

hätte ich niemals mit<br />

15 Punkten gerechnet.“<br />

Sein Abi-Durchschnitt liegt<br />

am Ende bei glanzvollen 1,1.<br />

Sind drei der Prüfungsfächer<br />

eher eine Pflicht, gilt das Turnen<br />

für ihn als Kür. „Sport mache ich<br />

eigentlich schon immer gern“, erinnert<br />

er sich. „Solange es nichts mit<br />

Bällen zu tun hat. Denn da bin ich<br />

leider echt unbegabt. Das heißt<br />

nicht, dass mir zum Beispiel Fußball<br />

keinen Spaß macht, aber ich<br />

habe einfach kein Ballgefühl“, erklärt<br />

er.<br />

Alternativen zum Ballsport sind<br />

aber ziemlich schnell gefunden.<br />

„Seit der zehnten Klasse bin ich am<br />

Gymnasium in der Geräteturnen-<br />

AG“, sagt Peter. Davor habe er<br />

schon vieles ausprobiert. „Früher<br />

habe ich zum Beispiel gerungen.“<br />

Zu diesem Sport sei er über seinen<br />

Vater gekommen. „Er war darin zu<br />

DDR-Zeiten mal ganz erfolgreich<br />

und ist bei den Junioren sogar<br />

Vize-Europameister geworden“, erzählt<br />

der Abiturient nicht ohne<br />

Stolz.<br />

„Doch aus dem Ringen ist bei<br />

mir mit der Zeit Judo geworden,<br />

und irgendwann bin ich beim Geräteturnen<br />

angekommen“, erklärt<br />

er. Parallel dazu beginnt er, ins Fitnessstudio<br />

zu gehen. „Diese Kombination<br />

passt für mich gut, denn<br />

der Muskelaufbau ist beim Turnen<br />

sehr wichtig.“ Trotzdem sei das alles<br />

nur ein Hobby, und er sei nie zu<br />

Wettkämpfen gefahren. „Ich glaube,<br />

für Wettkämpfe habe ich auch<br />

viel zu spät damit angefangen“,<br />

schätzt er ein.<br />

Sein Paradegerät beim Turnen<br />

ist das Reck. „Da machen die vielfältigen<br />

Übungen einfach am<br />

meisten Spaß“, schwärmt er. So verwundert<br />

es nicht, dass dieses<br />

Gerät Teil seiner<br />

Kür bei<br />

der Abi-Prüfung<br />

ist.<br />

„Wir konnten<br />

im Vorfeld<br />

drei<br />

Disziplinen<br />

festlegen.<br />

Peter Maaß startet mit sportlichem<br />

Schwung ins Studium.<br />

Lehrerin: Frau Junker-Rühl 13K1<br />

Oliver Blum, Georg Burmeister, Philipp Herrmann, Christian Jagusch, Marie-Luise Klietz, Johanna Krönes,<br />

Sebastian Lindner, Paul Mittelstedt, Richard Ott, Franziska Renner, Anne Sagafe, Clemens Schreiber,<br />

Carolin Schubert, Philipp Teßnow, Martin Zafke, Mareike Zwahr<br />

Vom Reck direkt<br />

ins Studium<br />

FOTO: DAJANA RICHTER<br />

Ich habe mich für Barren, Reck<br />

und Sprung entschieden.“ In der<br />

AG hat er sich ganz gezielt vorbereitet.<br />

In den letzten Wochen vor der<br />

Prüfung hat er sogar bis zu vier<br />

Mal wöchentlich zum Üben die<br />

Turnhalle aufgesucht.<br />

Nun, mit dem Abitur in der<br />

Tasche, möchte er studieren. Doch<br />

nicht etwa Sport. Nein, seine Wahl<br />

fällt auf die Zahnmedizin. „Sport<br />

wollen so viele machen, und da<br />

sind die beruflichen Möglichkeiten<br />

nach dem Studium häufig<br />

begrenzt“, ist sich der Abiturient<br />

sicher.<br />

Erst vor einem halben Jahr hat<br />

er diesen Entschluss gefasst. Auch<br />

hierbei spielt seine Familie eine<br />

Rolle. „Meine Tante und mein Halbbruder<br />

haben auch diesen<br />

Beruf“, erklärt er und lacht:<br />

„Außerdem sucht meine Tante<br />

ja auch mal einen Nachfolger<br />

für ihre Praxis, so bietet<br />

sich das an.“<br />

Bewerben möchte er<br />

sich nun in Berlin an der<br />

Charité. An der Universitätsklinik<br />

gebe es aber jedes<br />

Jahr sehr viele Bewerber<br />

auf nur wenige Plätze.<br />

„Im vergangenen<br />

Jahr lag der Numerus<br />

Clausus bei 1,1. Ich<br />

bin also noch ganz optimistisch.<br />

Ansonsten<br />

würde ich auch bis zu<br />

einem Jahr warten,<br />

das wäre es mir wert“<br />

sagt der Uckermärker.<br />

Alternativen wären für ihn die<br />

Universitäten in Greifswald, Rostock<br />

oder Dresden. „Ich möchte<br />

auf jeden Fall im Osten bleiben,<br />

denn momentan gibt es für mich<br />

einfach keinen Grund, von hier<br />

wegzugehen. Ich habe hier alles,<br />

was ich brauche.“<br />

Dass er nach dem Studium in<br />

die Uckermark zurückkehrt,<br />

kann er sich derzeit jedoch nicht<br />

vorstellen. „Der Ort muss schon<br />

etwas näher an einer größeren<br />

Stadt liegen“, sagt Peter. Sollte es<br />

mit der Praxis seiner Tante klappen,<br />

würde er nach Birkenwerder<br />

bei Berlin ziehen. Von dort<br />

stammt er auch ursprünglich.<br />

Erst als Achtklässler zog er mit<br />

der Familie in das uckermärkische<br />

Dörfchen Berkholz.<br />

Dem Sport will der 20-Jährige<br />

trotz Medizinstudium auf jeden<br />

Fall treu bleiben. So kann er sich<br />

auch in Zukunft vorstellen, weitere<br />

neue Sportarten auszuprobieren.<br />

Gerade im Bereich des Extremsports<br />

wie beispielsweise<br />

Fallschirmspringen, würde das<br />

Energiebündel gern noch einiges<br />

erleben. „Ich bin bei allem dabei,<br />

was den Adrenalinspiegel steigen<br />

lässt“, sagt der Abiturient und lächelt.


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

Netz für junge Christen<br />

ZIELSTREBIG Jonas Herrmann<br />

aus Neustrelitz<br />

weiß genau, was er will.<br />

Dass er den Kreisjugendkonvent<br />

im Kirchenkreis<br />

Stargard aufgebaut hat,<br />

wird hoch geschätzt.<br />

VON BIRGIT LANGKABEL<br />

NEUSTRELITZ. Der junge Mann fällt<br />

auf. Und Spitznamen werden ganz<br />

schnell vergeben, auch am Carolinum<br />

Neustrelitz. Als „Jesus“ war<br />

dort der 19-jährige Jonas Herrmann<br />

bekannt. Und das war nicht<br />

immer nett gemeint. Er selbst, sehr<br />

schlank mit langem<br />

blondem Haar und<br />

einer mitreißenden<br />

Ausstrahlung, sieht es<br />

heute gelassen und lächelt<br />

dazu. „So ist das<br />

eben, meine Freunde<br />

haben mich aber nie so genannt“,<br />

sagt er.<br />

Dann erzählt er, was er nach der<br />

Schulzeit vorhat. „Ich will Theologie<br />

studieren, möchte eventuell<br />

Pastor werden, aber auf jeden Fall<br />

in der Jugendarbeit der Evangelischen<br />

Kirche aktiv sein.“ Jonas<br />

wird zunächst in Schwerin ein<br />

sechsmonatiges Praktikum beim<br />

Amt für die Arbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen der Evangelisch-<br />

Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs<br />

absolvieren. Ab März<br />

„Das Miteinander<br />

lebendig<br />

gemacht.“<br />

2012 will er mit dem Freiwilligendienst<br />

„weltwärts“ für ein Jahr in<br />

Indien sein, um sich danach wahrscheinlich<br />

in Rostock der Theologie<br />

zu widmen.<br />

Der ernsthafte junge Mann hat<br />

im Kirchenkreis Stargard den Kreisjugendkonvent<br />

aufgebaut und ist<br />

aktiv im Landesjugendkonvent,<br />

der Jugendselbstvertretung der<br />

Landeskirche. Es gehe im Kirchenkreis<br />

Stargard mit seinen 33 Kirchgemeinden<br />

um die Vernetzung der<br />

evangelischen Jugendgruppen, es<br />

gehe um Angebote, um Veranstaltungen.<br />

Acht Jugendliche treffen<br />

sich dazu regelmäßig, meist in Neustrelitz.<br />

Er halte „den Haufen<br />

zusammen“, bestätigt Jonas Herrmann<br />

lachend und meint bescheiden:<br />

„Dieses Organisieren macht<br />

mir richtig Spaß.“<br />

Der Neustrelitzer<br />

Pastor<br />

Reinhard<br />

Scholl sagt<br />

es deutlich:<br />

„Es ist<br />

bewundernswert: Jonas<br />

hat das Miteinander der Jugendlichen<br />

wieder lebendig<br />

gemacht. Innerhalb weniger<br />

Monate hat er in liebevoller, aber<br />

beharrlicher Einzelarbeit Pastoren,<br />

Jugendgruppen und Behörden<br />

kontaktiert und Leute gesucht,<br />

die mitziehen.“<br />

Dabei scheint Jonas<br />

neben all dem Organisatorischen<br />

ein genaues<br />

Gespür dafür zu haben, was junge<br />

Christen bewegt. Er war bei der<br />

Berufliche Schule der Stadt Neubrandenburg<br />

für Wirtschaft, Handwerk und Industrie<br />

Berufliche Schule der Stadt Neubrandenburg<br />

für Wirtschaft, Handwerk und Industrie<br />

Konfirmation der 14- und 15-Jährigen<br />

vor wenigen Wochen in der<br />

Stadtkirche von Neustrelitz dabei.<br />

„Ich habe erst mit 16<br />

Jahren verstanden, was<br />

dieses kirchliche Erwachsenseinbedeutet“,<br />

erinnert er sich<br />

und setzt hinzu:<br />

„Man kann der gleichen<br />

Religion angehören,<br />

muss aber<br />

längst nicht den<br />

gleichen Glauben<br />

haben.“<br />

Sechsmal<br />

schon war<br />

der Neustrelitzer<br />

im<br />

französischenTaizé<br />

bei ökumeni<br />

NEUBRANDENBURG BERUFLICHE SCHULE WIRTSCHAFT,<br />

HANDWERK, INDUSTRIE<br />

Lehrerin: Frau Schumacher<br />

Hendrik Deeth, Lisa Fischer, Maxi Grubert, Theresa Keßler, Michael Merineit, Mercedes Niemann, Steffen Poll,<br />

Nadine Reinholtz, Andrea Samuel, Kathleen Siebrecht, Stefanie Stuth, Mario Urban, Annemarie Woge<br />

Lehrerin: Frau Tschitschil<br />

FGS 81<br />

FGS 82<br />

Christian Baumann, Markus Demmin, Alexander Drehn, Jette Fielitz, Toni Goldacker, Janin Gutsche, Alexandra Hassert,<br />

Stefanie Kaiser, Laura Möller, Francis Renninger, Ariane Schäper, Elisa Soltwisch, Helena Sperling, Florian Töppel<br />

Abitur Kurier Seite 5<br />

schen Jugendtreffen dabei. Die<br />

freien Diskussionen über Glaube<br />

und Religion mit Menschen aus vielen<br />

Ländern haben ihn inspiriert,<br />

die Bibel fasziniert ihn: „Ich will<br />

dieses Buch verstehen“, sagt er<br />

ruhig, aber bestimmt.<br />

Der Neustrelitzer, der<br />

jetzt einen 1,5er-Abi-Durchschnitt<br />

nach Hause trägt,<br />

möchte, dass sich die Kirche<br />

in Mecklenburg-Vorpommern<br />

als Träger<br />

von Jugendarbeit<br />

noch stärker etabliert.<br />

Jonas Herrmann<br />

hat sich eine Meinung<br />

dazu gebildet:<br />

„Die Kirche<br />

sollte mehr auf<br />

ihre Zukunft<br />

achten, dabei<br />

nicht so traditionell,sondernpragmatischer<br />

denken“,<br />

findet er<br />

und will<br />

dazu<br />

auch seineneigenen<br />

Beitrag<br />

leisten.<br />

Der Neustrelitzer Abiturient Jonas Herrmann<br />

will Theologie studieren. FOTO: BIRGIT LANGKABEL<br />

Viele offene Wege<br />

in die Zukunft<br />

VON MARINA SPREEMANN<br />

NEUBRANDENBURG. Ihr Lieblingsfach<br />

in der Schule? Für die 18-jährige<br />

Thy Linh Vu Thi ist es nicht<br />

leicht, sich zu entscheiden. „Kunst<br />

mag ich schon sehr gern, da habe<br />

ich überlegt, ob ich das beruflich<br />

machen und vielleicht Design studieren<br />

will. Aber der Markt ist ziemlich<br />

überlaufen“, sagt die Neubrandenburgerin<br />

ganz vernünftig, deren<br />

Eltern vor zwei Jahrzehnten<br />

aus Vietnam kamen. Mathe<br />

gefällt ihr genauso<br />

gut, „das ist logisch und<br />

man kann damit viel anfangen“,<br />

sagt sie. Aber<br />

Sprachen – das findet<br />

die junge Frau auch<br />

nicht schlecht.<br />

Sich jetzt fürs Studium<br />

auf eine Richtung<br />

festzulegen, fällt Thy<br />

Linh Vu Thi nicht weniger<br />

schwer. „Irgendwie<br />

habe ich Angst, mich falsch zu entscheiden<br />

und was Spannendes zu<br />

verpassen. Am liebsten würde ich<br />

studieren, studieren und immer<br />

weiter studieren.“<br />

Ein andere Option als ein Studium<br />

gab es für die 18-Jährige und<br />

ihre Eltern, die einen Textilhandel<br />

betreiben, noch nie. „Ich war auch<br />

schon in der Grundschule sehr gut.<br />

Damals waren meine Eltern da<br />

sehr streng und wollten mir alle<br />

Möglichkeiten bieten“, berichtet<br />

sie. Bildung spiele in ihrer Familie<br />

– zu der noch Thy Linhs 4 und<br />

15 Jahre alte Brüder gehören – eine<br />

Thy Linh Vu Thi<br />

große Rolle. „Zuerst habe ich für<br />

meine Eltern gelernt, aber dann habe<br />

ich eigenen Ehrgeiz entwickelt.<br />

Ich bin fleißig und habe immer viel<br />

gearbeitet, alle Hausaufgaben gemacht<br />

und so.“ Allerdings müsse<br />

sie auch verstehen, was sie lerne.<br />

Ausgleich zur Schule fand Thy<br />

Linh immer beim Klavierspielen<br />

und Tanzen. „Ich tanze HipHop<br />

beim Sportclub in Neubrandenburg,<br />

nach Choreografien, aber<br />

auch Freestyle. Wir sind so 15 Leute.<br />

Beim Tanzen kann<br />

ich gut entspannen.“<br />

Dass sie ihre Geburtsstadt<br />

nach dem Sommer<br />

verlässt, steht inzwischen<br />

fest. Nach viel<br />

Nachdenken über eine<br />

Studienrichtung, dem<br />

„Schwanken“ zwischen<br />

Architektur, Lehramt,<br />

Medizin, Design, Mathematik<br />

hat sich die junge<br />

Frau entschieden. „Ich<br />

will International Management studieren<br />

und mich dann auf Tourismus<br />

und Hotellerie spezialisieren.<br />

Sprachen, Kultur, Kommunikation,<br />

ich denke, das liegt mir.“<br />

Die Entscheidung sei gefallen,<br />

„nachdem ich aufgehört habe, alle<br />

Leute zu befragen. Ich habe so viele<br />

Meinungen eingeholt, dass ich<br />

ganz vergessen hatte, auf mich<br />

selbst zu hören“, sagt sie. Jetzt<br />

wünscht sie sich, einen Studienplatz<br />

zu bekommen, erfolgreich zu<br />

studieren, nach dem Bachelor eine<br />

Zeit ins Ausland zu gehen und<br />

dann den Master zu machen.<br />

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Seite 6 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

Berufliche Schule Wirtschaft und<br />

Verwaltung Neubrandenburg<br />

Nick Assmann, Rick Drägestein, Dennis Drägestein, Tom Ettrich, David Klein, Peter Klinger,<br />

Patrick Kraatz, Joseph Krickhahn, Thea Amanda Kupler, René Leusch, Anne Liebchen, Martin Maske,<br />

Tim Schulz, Tobias Wybranietz, auf dem Foto: Andreas Steger, stellvertretender Tutor<br />

Unterwegs auf der Welle nach oben<br />

ERFOLG Triathlon-As<br />

Marie-Luise Klietz hat<br />

am Neubrandenburger<br />

Sportgymnasium das<br />

beste Abitur hingelegt.<br />

Dem Leistungssport will<br />

sie treubleiben.<br />

VON BERND HAMANN<br />

NEUBRANDENBURG. Wasser und<br />

Wellen haben es Marie-Luise Klietz<br />

schon immer angetan. „Im Urlaub<br />

im vergangenen Jahr in Kalifornien<br />

bin ich erstmals in der starken<br />

Brandung mit<br />

einem Brett gesurft.<br />

Das hat gleich super<br />

geklappt“, versichert<br />

die 19-Jährige, die<br />

2005 in Saalfeld vom<br />

Schwimmen zum Triathlon<br />

und drei Jahre später an<br />

den Tollensesee zu SCN-Erfolgstrainer<br />

Frank Heimerdinger wechselte.<br />

Auch jetzt konnte die Thüringerin<br />

wieder erfolgreich auf der Welle<br />

reiten: Die Deutsche Vize-Meisterin<br />

der Juniorinnen 2010 und Junioren-<br />

WM-Teilnehmerin auf der Sprintdistanz<br />

(750 Meter Schwimmen/<br />

Neues Tor · 2009 · Radierung, übermalt · 24 x 17 cm<br />

NEUBRANDENBURG BERUFLICHE SCHULE FÜR WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG, FACHGYMNASIUM FACHRICHTUNG WIRTSCHAFT<br />

„Sonnabend<br />

zur Disko ist<br />

nicht drin.“<br />

20 Kilometer Radfahren/5 Kilometer<br />

Laufen) hat am Sportgymnasium<br />

Neubrandenburg mit fast nur<br />

Einsen das beste Abitur gemacht.<br />

„Lernen ist mir nie schwer gefallen.<br />

Im Gegenteil: Es ist für mich<br />

sehr interessant, stets etwas Neues<br />

zu erfahren“, betont die hübsche<br />

Blondine mit der Triathlon-Modellfigur.<br />

Um aber auch beim kräftezehrenden<br />

Ausdauer-Dreikampf<br />

auf der Erfolgswelle schwimmen<br />

zu können, reichen Anlagen und<br />

Talent nicht aus: Hartes Training<br />

ist ebenso notwendig. Bis zu dreimal<br />

am Tag schwimmt, radelt und<br />

läuft Marie-Luise Klietz deswegen.<br />

Der Trainingsschwerpunkt liegt<br />

dabei auf dem Wochenende. „Da<br />

habe ich einfach mehr<br />

Zeit“, erläutert die Triathletin.<br />

An die vielen<br />

persönlichen Entbehrungen,<br />

die damit natürlich<br />

verbunden<br />

sind, hat sie sich mittlerweile<br />

gewöhnt. „Sonnabend<br />

Abend zur Disko mit Freunden gehen,<br />

ist eben nicht drin“, sagt sie<br />

wie selbstverständlich. „Da bin ich<br />

dann fürs Training nicht fit.“<br />

Um auszuloten, wie weit es im<br />

Triathlon bei ihr gehen kann, wird<br />

Marie-Luise Klietz in den nächsten<br />

zwei Jahren auch weiterhin Triath-<br />

FALKO BEHRENDT<br />

Ausstellung Dorfkirche Zachow<br />

Bezirksdirektion Neubrandenburg<br />

Friedrich-Engels-Ring 48 A · 17033 Neubrandenburg<br />

Telefon 0395 58117-0<br />

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Eine gemeinsame Kultur-Initiative von:<br />

» Im Garten<br />

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Tutorin: Gudrun Penndorf FGW 81<br />

lon leistungssportlich betreiben.<br />

„Für alles was ich bisher erreicht<br />

habe, bin ich natürlich Frank<br />

Heimerdinger und Lang-Triathlon-<br />

Ex-Weltmeisterin Ines Estedt sehr<br />

dankbar“, sagt sie. Die sind als<br />

Coach und Tippgeber nicht nur me-<br />

FORSCHERDRANG Seine<br />

Leidenschaft gehört den<br />

Naturwissenschaften: Lukas<br />

Schulig hat ein Händchen<br />

für Chemikalien.<br />

VON ESTHER STOSCH<br />

MALCHIN. Der Geruch ist unvergesslich<br />

– eine Mischung aus Basen,<br />

Säuren, der Klassenraum ist ein<br />

typisches Chemielabor. Lukas<br />

Schulig fühlt sich hier wie zu Hause.<br />

Sicher greift er in den Schrank<br />

mit den Chemikalien, sagt „das<br />

passt zusammen“ und trägt die<br />

Flüssigkeiten zum Tisch. Mit sicheren<br />

Händen schüttet er die<br />

Flüssigkeiten zusammen.<br />

„Wenn ich alleine Freistunden<br />

hatte, habe ich meine Zeit<br />

hier verbracht“, sagt der 19-jährige.<br />

Wieso das so ist, weiß er zwar<br />

nicht, aber seine Leidenschaft<br />

sind die Naturwissenschaften.<br />

Mathe, Physik, Chemie – die Fächer<br />

bereiteten dem Abiturienten<br />

des Fritz-Greve-Gymnasiums<br />

in Malchin keine Schwierigkeiten.<br />

Für einen Wissenschafts-<br />

Freak hält er sich nicht, aber<br />

sein Talent hat Lukas Schulig bereits<br />

unter Beweis gestellt. Dieses<br />

Jahr wurde der junge Wissenschaft-<br />

Berufliche Schule Wirtschaft und<br />

Verwaltung Neubrandenburg<br />

Christian Behrendt, Elisa Dabbert, Anne Draewe, Christina Frank, Stefan Gördes, Franziska Götze, Frizzi Hagen,<br />

Heidi Harder, Ramon Haug, Christopher Karst, Tom Klee, Tobias Kohls, Philip Koppenhöfer, Christian Laack, Gisa Meyer,<br />

Johann Münch, Dana Neumeister, Maik Niemann, Stephanie Plath, Anne Radtke, Nicole Rehfeld, Sandra Rentsch,<br />

Paul Sadewasser, Angelique Schwemer, Sarah Wittek, Jörn Wosny<br />

In der Schule wie beim Leistungssport sehr erfolgreich: Triathletin Marie-Luise Klietz MONTAGE: BERND HAMANN<br />

thodisch auf dem neuesten Stand,<br />

wir haben uns auch menschlich<br />

sehr gut verstanden.“ Auf jeden<br />

Fall werden Mutter, Schwester Lina-<br />

Sophie und vor allem Vater Torsten<br />

vom heimischen Saalfeld aus, auch<br />

alles ganz genau verfolgen. „Wenn<br />

ler bereits Dritter beim Landeswettbewerb<br />

Jugend forscht.<br />

Sein Wettbewerbsbeitrag<br />

galt einem Nischen-Zweig:<br />

der Kryptologie. Dabei<br />

geht es um eine mathematische<br />

Formel, die Daten<br />

verschlüsseln kann. Ineinanderverschränkt<br />

liegen<br />

sei-<br />

sie können“, bestätigt die Athletin<br />

des SC Neubrandenburg mit Zweitstartrecht<br />

für die 1. Bundesliga-<br />

Mannschaft von Stadtwerke Witten<br />

(Nordrhein-Westfalen), „sind<br />

sie bei jedem Wettkampf von mir<br />

dabei.“<br />

ne Hände ruhig auf der<br />

Tischplatte, während er<br />

erklärt, wie er den Ablauf<br />

ausprobiert hat:<br />

„Bei der Verschlüsselung<br />

gibt es viele Probleme.Bei-<br />

spielsweise<br />

diejenigen,<br />

die im Bankwesenbenutzt<br />

werden, sind<br />

heute nicht<br />

mehr sicher.<br />

Durch die<br />

Mehrfachverschlüsselung<br />

geht es<br />

noch eine<br />

Weile.“<br />

Seine Verschlüsselungbezeichnet<br />

er als<br />

„einfach,<br />

aber sicher.“<br />

Jetzt fehlt<br />

nur noch ein<br />

Programm,<br />

mit dem diese<br />

Formel<br />

Tutorin: Steffi Griesbach<br />

Dabei ist das Familienoberhaupt<br />

ein exakter Kenner der Szene. „Im<br />

Gegensatz zu mir, hat er selbst<br />

schon den Ironman Europe in Roth<br />

absolviert“, zollt die Tochter dem<br />

Papa großen Respekt. „Auf der<br />

Olympischen Distanz würde er allerdings<br />

keine Chance mehr gegen<br />

mich haben“, ist sich Marie-Luise<br />

Klietz sicher und lächelt verschmitzt<br />

dabei.<br />

Dennoch ist für die Ausdauersportlerin<br />

der Reiz, selbst einmal<br />

den „langen Kanten“ mit 3,8 Kilometer<br />

Schwimmen, 180 Kilometer<br />

Radfahren und dem abschließenden<br />

Marathon (42,195 Kilometer)<br />

erfolgreich zu meistern, sehr groß.<br />

„Wenn, dann muss es aber schon<br />

der legendäre Ironman auf Hawaii<br />

sein“, legt sie ihr klares Ziel fest.<br />

Dann wird nach dem Wettkampf<br />

bestimmt auch Zeit sein, in der imposanten<br />

Brandung des Pazifischen<br />

Ozeans die Füße wieder einmal<br />

aufs Surfbrett zu stellen.<br />

Schließlich versucht Marie-Luise<br />

Klietz bei ihrem Hobby wie auch<br />

beim Berufswunsch stets auf der<br />

Welle nach oben zu sein. „Denn“,<br />

sagt sie und blickt dabei hoffnungsvoll<br />

gen Himmel, „ich möchte später<br />

einmal Medizin studieren. Vielleicht<br />

aber, werde ich auch Pilotin...“<br />

Wissenschafts-Talent aus Dargun<br />

liefert patentreife Ideen<br />

„In der Forschung<br />

oder in<br />

der Industrie“<br />

FOW 01<br />

auch in der Praxis angewandt werden<br />

kann.<br />

Lukas Schulig erzählt mit ruhiger<br />

Stimme, warum er kein Patent<br />

angemeldet hat: „Ich hatte es mir<br />

überlegt, aber selbst für das Schutzrecht<br />

zahlt man 2000<br />

Euro.“ Außerdem gibt<br />

es viele kostenlose und<br />

gute Programme, so<br />

dass dies für einen<br />

Schüler zu teuer ist.<br />

Insgesamt ein Jahr hat<br />

er an dem Verschlüsselungsablauf<br />

gearbeitet. Nun hat er sich wieder<br />

für einen Preis beworben: den Ludwig-Bölkow-Nachwuchs-Technologiepreis,<br />

dotiert mit 2500 Euro.<br />

Aber der Informatik und der Mathematik<br />

gilt nicht seine Hauptleidenschaft.<br />

Der Darguner will Pharmazeut<br />

werden. Seit einem Praktikum<br />

arbeitet der Brünette in einer Apotheke.<br />

„Ich kann mir auch vorstellen,<br />

in der Forschung oder der Industrie<br />

zu arbeiten“, sagt er lächelnd.<br />

Bevor er jedoch zum Doktorhut<br />

greifen kann, bleibt ihm ein<br />

freier Sommer, bei dem er sich mit<br />

Freunden treffen, radfahren, Badminton<br />

spielen und einfach nur<br />

Spaß haben will.<br />

Im Chemielabor seines Gymnasiums bereitet sich Lukas Schulig auf seinen Berufswunsch vor: Er will Pharmazeut<br />

werden. Lösungsmittel oder Salben, durch seine Arbeit in einer Apotheke kann er bereits einiges herstellen. Vielleicht<br />

entdeckt er später auch mal ein Heilmittel. FOTO: ESTHER STOSCH


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

Karl-Barnim Reincke und seine Bratsche FOTO: UDO ZANDER<br />

Auf dem Sprung nach Südeuropa<br />

TRAMPEN „Auf der Straße<br />

nach Süden mit der<br />

Sonne als Ziel“, heißt ein<br />

alter Schlager. Karl-<br />

Barnim Reincke macht<br />

das wahr und nimmt<br />

seine Bratsche mit.<br />

VON BIRGIT LANGKABEL<br />

SCHWARZENSEE. „Ich brauch’ jetzt<br />

bisschen meine Freiheit“, spricht<br />

sich Karl-Barnim Reincke seinen<br />

Wunsch von der Seele. Der große,<br />

blonde Abiturient vom Oskar-Picht-<br />

Gymnasium in Pasewalk möchte<br />

Besonderes<br />

Examen<br />

vor der Uni<br />

NEUBRANDENBURG (NK). Um 1750<br />

in Preußen – und die Abiturienten<br />

hätten sich die ganze Mühe sparen<br />

können. Eine extra Prüfung für<br />

den Besuch der Uni war nicht notwendig.<br />

Erst um 1788 wurde in<br />

Preußen das Abiturreglement erlassen.<br />

Es geht zurück auf einen<br />

Mann namens Carl Ludwig Bauer,<br />

der am Lyceum in Hirschfeld 1776<br />

ein besonderes Examen eingeführt<br />

hatte. Am Joachimsthal‘schen Gymnasium<br />

in Berlin gab es ähnliche<br />

Pläne. Wilhelm von Humboldt und<br />

Johann Wilhelm Süvern versuchten<br />

dann, eine verbindliche, einheitliche<br />

Reifeprüfung einzuführen,<br />

die in Latein, Griechisch,<br />

Deutsch, Mathematik, den historischen<br />

Fächern und Naturlehre abgelegt<br />

werden sollte.<br />

Allerdings konnten Studienwillige<br />

das zunächst durch Eignungstests<br />

an preußischen Universitäten<br />

umgehen. Dem schob im Juni 1834<br />

der preußische König Friedrich Wilhelm<br />

III. einen Riegel vor. Jeder<br />

Schüler der eine Uni besuchen wollte,<br />

musste von da an eine spezielle<br />

Prüfung bestehen.<br />

Damit schreiben Historiker<br />

auch die Verwendung des Wortes<br />

Abitur für den Nachweis der Hochschulbefähigung<br />

Preußen zu. Abitur<br />

wird abgeleitet von abire = davongehen,<br />

abiturire = abgehen werden.<br />

erstmal einfach nur entspannt<br />

durchatmen, hatte er doch eine<br />

aufregende Zeit. Neben Klausuren<br />

und Prüfungen standen für ihn der<br />

Landes- und dann der Bundeswettbewerb<br />

„Jugend musi-<br />

ziert“ auf dem Plan.<br />

Gemeinsam mit seinen<br />

drei Brüdern hat<br />

der 18-Jährige im Familien-Streichquartett<br />

musiziert: Karl-Barnim<br />

spielt Bratsche.<br />

Doch nicht nur das.<br />

Der junge Mann<br />

scheint mit künstlerisch-kreativen<br />

Talenten gesegnet zu sein. Er malt,<br />

zeichnet, er sprayt, er schreibt, er<br />

rappt, spielt Schlagzeug, kann gut<br />

tanzen... Er ist überzeugt: „Kunst<br />

„Kunst werde<br />

ich immer machen,<br />

die Richtung<br />

kommt<br />

von selber.“<br />

werde ich immer machen, die Richtung<br />

kommt von selber.“<br />

So ist denn für ihn noch nicht<br />

ganz klar, wie es jetzt nach dem<br />

Abi weitergehen soll. „Ich könnte<br />

studieren oder ich<br />

könnte ein Jahr ans<br />

Konservatorium nach<br />

Ungarn gehen. Ich<br />

könnte aber auch mit<br />

,Work And Travel‘<br />

durch Neuseeland touren.“<br />

Konservatorium<br />

hieße für ihn, der fließend<br />

ungarisch<br />

spricht, sich in musikalischen Fächern<br />

und im Bratschenspiel weiter<br />

zu verbessern. Doch Karl-Barnim<br />

schränkt ein: „Ich werde danach<br />

aber wahrscheinlich nicht<br />

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Abitur Kurier Seite 7<br />

Musik studieren, dazu bin ich vielleicht<br />

nicht gut genug, habe auch<br />

nicht die Ausdauer.“<br />

In welchen Hörsaal dann? „Naturwissenschaften<br />

interessieren<br />

mich eigentlich, Jura wäre ebenfalls<br />

möglich.“ Doch der impulsive,<br />

junge Mann ist hin- und hergerissen.<br />

„So ein Lernfach, für das man<br />

sich richtig anstrengen muss, wäre<br />

gut, damit ich was habe in meinem<br />

Leben“, meint er.<br />

Seine Eltern in Schwarzensee<br />

bei Strasburg lassen ihm Zeit und<br />

geben ihm die Freiheit, selbst zu<br />

entscheiden. „Ich freue mich,<br />

wenn Barnim wie alle meine Kinder<br />

ausgeglichen und fröhlich ist.<br />

Geld ist nicht das Ausschlaggebende“,<br />

sagt seine Mutter Andrea Rein-<br />

� �<br />

DAS ULTIMATIVE<br />

HEIMKINO-ERLEBNIS!<br />

cke, die aus Ungarn stammt. Karl-<br />

Barnims großer Bruder, der 19-jährige<br />

Louis-Ferdinand, spielt Violine<br />

und hat sich bereits in diesem Jahr<br />

am ungarischen Konservatorium<br />

in Vác bei Budapest<br />

auf ein Musikstudium<br />

vorbereitet.<br />

Zuhause in Schwarzensee<br />

finden sich<br />

noch drei jüngere Geschwister<br />

von Karl-Barnim<br />

oft zum gemeinsamen<br />

Musizieren zusammen:<br />

Seine 15-jährige<br />

Schwester Laura spielt Querflöte,<br />

seine kleinen Brüder Ivan-Bogdan<br />

und Otto-Leonidas schwingen<br />

die Bögen von Geige und Cello.<br />

„Ich könnte mir natürlich auch vor-<br />

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für das man<br />

sich richtig anstrengen<br />

muss,<br />

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stellen, mit meinen Brüdern im<br />

Streichquartett beruflich Musik zu<br />

machen“, sagt der junge Mann.<br />

Zufrieden und fröhlich zieht<br />

Karl-Barnim jetzt erstmal in die<br />

Welt – den Bratschen-<br />

kasten unterm Arm.<br />

Bis Ende August will er<br />

über Barcelona, Südfrankreich<br />

und Italien<br />

nach Ungarn, dann<br />

eventuell wieder zurück<br />

nach Frankreich.<br />

Er will trampen und<br />

mit Straßenmusik ein<br />

wenig Geld verdienen. Und wenn<br />

er wieder nach Schwarzensee<br />

zurück kommt, hat er sich vielleicht<br />

für die nächste Etappe entschieden.


Seite 8 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

NEUBRANDENBURG ALBERT-EINSTEIN-GYMNASIUM<br />

Albert-Einstein-Gymnasium Lehrer: Herr Stieger 12<br />

Kristin Blohberger, Julia Boltze, Christian Büttner, Binh Dao Xuan, Daniel Fabé, Christian Jacobi, Artur Kramer,<br />

Jacques Manjah, Martin Mattern, Ronny Meißner, Robin Pagel, Anika Saurien, Danny Schmidt, Julia Seidel,<br />

Magdalena Seidel, Lennard Siebken, Tom Stange, Kevin Michael Ulrich, John Weinert, Caroline Wonn, Samuel Zabel<br />

Albert-Einstein-Gymnasium Lehrerin: Frau Schwendicke 12<br />

Raik Bergmann, Philipp Bock, Paul David, Jan-Niklas Fleckenstein, Tim Helbig, Laura Hoffmann, Sabrina Jankowski,<br />

Lars Krychowski, Sophia Lutz, David Manteufel, Sandra Mietz, Johannes Ohlemacher, Kristina Paul,<br />

Ann-Kathrin Schmidt, Stefanie Seyfert, Charlotte Sprünken, Stefanie Suri, Max Wahrmann, Susanne Wegner,<br />

Stephan Wilk, Anne-Kathrin Wolff, Tobias Zabel, Philipp Zemisch<br />

Albert-Einstein-Gymnasium Lehrerin: Frau Wendt 12<br />

Andreas Bauer, Christoph Bexten, Josephine Bittkau, Kathleen Brunk, Antea Cörenzig, Anke-Kristin Desch,<br />

Jonas Ditrich, Luisa Gredig, Vivien Heuser, Christian Juhlke, Phillip Krüger, Laura-Maria Lehmann,<br />

Phuong Anh Nguyen Thi, Benedikt Nötzel, Juliane Otto, Erik Razny, Philipp Roloff, Franziska Sahm,<br />

Rebecca Schilewa, Tony Schmidt, Anika Steffen, Patrick Symizek, Thuy Linh Vu Thi, Sebastian Wink<br />

„Is egal“ mit festen Plänen<br />

ROCK Egal ist diesen<br />

vier Jungs nichts.<br />

Besonders die Musik<br />

nicht – die lieben die<br />

Wolgaster.<br />

VON ULRIKE DIMITZ<br />

WOLGAST. In der 8. Klasse hatte<br />

Paul eine zündende Idee. Musik<br />

wollte er machen, am besten nicht<br />

allein. Deshalb tat er sich 2006 mit<br />

Dennis zusammen. Der Junge aus<br />

der Parallelklasse fi ng gerade an,<br />

klassische Gitarre zu lernen. Während<br />

er noch „mit seinem Instrument<br />

klarkommen musste“, stieg<br />

„Ewert“ ein, der mit Vornamen Felix<br />

heißt. Sein Tasten-Talent brachte<br />

er ein, spielte also erstmal Keyboard.<br />

Doch bald griff er zum Bass,<br />

den der 18-Jährige bis heute spielt.<br />

Drei Mann probten nun in Pauls<br />

Keller. Fehlte noch ein Sänger, und<br />

es wundert nicht, dass sie auch den<br />

im selben Jahrgang fanden: Wilhelm<br />

kam im Winter 2007 dazu.<br />

Wie nun nennen? Gegrübelt hatten<br />

sie schon seit Beginn, doch ohne Erfolg.<br />

Eines Tages, so erzählt die Bandchronik,<br />

ging es schnell. Wilhelm<br />

sagte „ist doch egal“ – schon war<br />

der Bandname gefunden. Seither<br />

nennen sich die vier Jungs „Is egal“.<br />

Doch gleichgültig sind die vier<br />

nicht. Ihre Setliste ist ausgeklügelt,<br />

das Wichtigste beim Auftritt klar:<br />

Immer auf das Publikum achten.<br />

Eigene Songs schreiben sie auch,<br />

vor allem „Ewert“, der Szenen aus<br />

seinem Alltag textlich verarbeitet.<br />

Doch die Wolgaster Musiker wissen,<br />

dass sich Coversongs „eher rentie-<br />

Persönliche Botschaften „verpackt“<br />

KUNST Das Verhältnis<br />

zur Natur und groteske<br />

Menschen-Bilder sind<br />

anspruchsvolle Themen<br />

für Abschlussarbeiten.<br />

VON RITA NITSCH<br />

PASEWALK. Geht es um das Wort<br />

Figur oder Figürlichkeit, dann fi ndet<br />

man dafür in ausgewählten<br />

Nachschlagewerken Erklärungen<br />

wie: aus dem Lateinischen<br />

für Gestalt,<br />

Erscheinung, Gebilde,<br />

Beschaffenheit.<br />

Für die Teilnehmer<br />

des Kunstkurses der<br />

diesjährigen Abi-<br />

Klasse am Pasewalker<br />

Oskar-Picht-Gymnasium<br />

bekam es eine<br />

besondere Bedeutung.<br />

Das Thema für<br />

die Abschlussarbeit<br />

hatte Kunstlehrerin<br />

Angelika Hundt „Figurenwald“<br />

genannt.<br />

„Ich war gespannt,<br />

wie die Mädchen und<br />

Jungen persönliche<br />

ren“. In der Schule haben sie sich<br />

kennengelernt, als Abiturienten<br />

geben sie in der Schule nun auch<br />

ihr letztes Konzert. Zumindest für<br />

Dennis, Wilhelm und Felix sind<br />

die Tage am Wolgaster Gymnasium<br />

gezählt. Bandkollege Paul braucht<br />

noch ein Jahr für sein Fachabi.<br />

Auch nach der Schule haben die<br />

vier Jungs feste Pläne. Weg von<br />

Wolgast oder hier bleiben, diese<br />

Botschaften und eigene Verletzlichkeiten<br />

darin verpacken.“<br />

Und ihre Erwartungen wurden<br />

nicht enttäuscht. Unter den 15<br />

Arbeiten fanden sich Malereien,<br />

ein Marionetten-Karussell und<br />

Plastiken. In der Zeit des Entstehens<br />

der Werke lag die Reaktor-<br />

Katastrophe von Fukushima. Auch<br />

sie ließ die jungen Leute nicht kalt.<br />

Kim-Aljoscha Bressems Bild zum<br />

Beispiel ist beredtes Zeugnis dafür.<br />

„Der Mensch, anfangs noch untrennbar<br />

verbunden mit dem<br />

Kim-Aljoscha mit seiner Bildinterpretation. FOTOS: RITA NITSCH<br />

Frage haben sich auch die 18-Jährigen<br />

gestellt. Felix und Dennis<br />

planen das Jahr danach, mit einer<br />

Stelle über den Bundesfreiwilligendienst<br />

zu verbringen. Dann will Felix<br />

am liebsten zum Zoll. Paul will<br />

vielleicht Sozialpädagoge werden.<br />

Dennis und Wilhelm könnten derweil<br />

zu den Abiturienten gehören,<br />

die wegen des Studiums der Heimat<br />

den Rücken kehren. Dennis will<br />

unten rechts dargestellten Wald,<br />

verlässt diesen. Noch sind Wurzeln,<br />

Äste zu sehen“, erläutert er.<br />

Dann der Aufbruch: Der Mensch<br />

versucht, sich von der Natur zu<br />

lösen, sich ihrer zu bemächtigen.<br />

Düstere Farben verschwimmen wie<br />

in einem Nebel. Im oberen Teil des<br />

Bildes dann Hoffnung durch das<br />

Weiß der Spitze der Berge und den<br />

aufgehellten Himmel.<br />

Abitur Kurier Seite 9<br />

Franziska mit ihrer Plastik.<br />

zum Lehramtsstudium nach Berlin<br />

und Wilhelm, so hofft er, schon in<br />

diesem Herbst in die Medizin-Vorlesungen<br />

nach Greifswald.<br />

Und was wird dann aus der Band?<br />

„Es wäre schön, wenn wir zusammen<br />

bleiben könnten“, sagt Dennis<br />

und fügt hinzu, „und wenn<br />

nicht, machen wir vielleicht später<br />

weiter, wenn wir alle wieder hier<br />

sind“.<br />

„Is egal“ sind Gitarrist Dennis Wolf, Bassist Felix Ewert, Schlagzeuger Paul Kruse sowie Gitarrist und Sänger<br />

Wilhelm Szigat (unten, von links). FOTO: ULRIKE DIMITZ<br />

„Für mich war die Erkenntnis wichtig:<br />

Es gibt keine Macht des Menschen<br />

über das Leben und auch<br />

nicht über die Natur!“, sagt Kim-<br />

Aljoscha Bressem. Das Entstehen<br />

des Bildes sei ein längerer Prozess<br />

gewesen. Skizzen und Farbstudien<br />

seien dem vorausgegangen. Der<br />

18-Jährige will nach dem Abitur für<br />

ein Jahr nach Neuseeland gehen<br />

und sich dort inspirieren lassen.<br />

Franziska Hiller hat viele Talente.<br />

Auch Malen und Gestalten<br />

mag sie. Ihr<br />

kam der Gedanke,<br />

eine Figurengruppe<br />

zu gestalten. Der Ausspruch<br />

des Schriftstellers<br />

Cesare Pavese:<br />

„Über Personen zu<br />

urteilen, heißt groteske<br />

Bilder von ihnen<br />

zu zeichnen“, ließ die<br />

Skulptur deutlicher<br />

vor ihren Augen erscheinen.<br />

Es entstand<br />

ein Kunstwerk, das<br />

seine ganze Aussagekraft<br />

erhält, wenn<br />

es durch Licht angestrahlt<br />

wird. Dann zeigt<br />

sich ein „Menschenwald“.<br />

Eine Träumerin auf<br />

den Brettern, die<br />

die Welt bedeuten<br />

GEGLÜCKT Stephanie<br />

Schalau hat für sich<br />

ein neues Lebens-Kapitel<br />

aufgeschlagen. Sie<br />

wird Musical-Sängerin.<br />

VON JANINE RABE<br />

UECKERMÜNDE. Eine Träumerin<br />

war Stephanie Schalau schon<br />

immer. Doch statt ihren Wünschen<br />

nur nachzuhängen, packt<br />

sie diese auch an. „Es hat mit<br />

Träumen angefangen, und dann<br />

habe ich gemerkt, dass ich es<br />

schaffen kann. Also habe ich gekämpft<br />

– und gewonnen“, sagt die<br />

18-Jährige mit einem fröhlichen<br />

Lachen. Ab 15. August beginnt die<br />

bisherige Schülerin der 12b des Ueckermünder<br />

Greifen-Gymnasiums<br />

eine dreijährige Ausbildung zur<br />

Musical-Sängerin an der Stage Musical<br />

School in Hamburg.<br />

Die Musik gehört für das hübsche<br />

Mädchen mit den langen blonden<br />

Haaren schon immer dazu. „Als<br />

ich klein war, habe ich immer die<br />

Lieder von Rolf Zuckowski auf der<br />

Schaukel gesungen“, erinnert sich<br />

Stephanie. Mit fünf Jahren fi ng sie<br />

an, Geige zu spielen. Seit vier Jahren<br />

lernt sie Klavier und nimmt<br />

Gesangsunterricht.<br />

Die Faszination Musical begann<br />

für Stephanie mit einem der berühmtesten<br />

Werke überhaupt<br />

– dem „Phantom der Oper“. Bei<br />

einer Veranstaltung hatte die<br />

Schülerin Ausschnitte aus Andrew<br />

Lloyd Webbers bekanntestem Stück<br />

gespielt. Weil ihr die Musik gefi el,<br />

sah sie sich den Kinofi lm an. Gleich<br />

mehrmals, wie sie lachend zugibt.<br />

Schließlich überredete die 18-Jährige<br />

ihre Eltern, das Phantom in<br />

Essen auf der Bühne zu erleben.<br />

„Da hat mich die Magie des Musicals<br />

gepackt“, erinnert sich Stephanie.<br />

Wenige Monate später erlag sie<br />

diesem Zauber endgültig, bei einer<br />

Vorstellung von „Die Schöne und<br />

das Biest“ – einem Geburtstagsgeschenk<br />

ihrer Schwester. Besonders<br />

die Charakterstärke der Heldin Belle<br />

hatte es ihr angetan.<br />

Danach folgten weitere Musicals<br />

wie „Elisabeth“, „Tanz der Vampire“<br />

und vor allem „Tarzan“. Mit dem<br />

Herrn der Affen und seiner Jane ist<br />

Aus Liebe zum Tier und zur Kunst<br />

LEIDENSCHAFT<br />

Anne-Marie Treczka<br />

möchte ihr Hobby zum<br />

Beruf machen. Sie will<br />

gern Kunst studieren.<br />

VON UTE ZIEMANN<br />

FRIEDLAND. „Ich zeichne schon,<br />

solange ich einen Stift in der Hand<br />

halten kann, und besonders gern<br />

male ich Tiere“, sagt Anne-Marie<br />

Treczka, Absolventin der neuen<br />

Friedländer Gesamtschule. Anfangs<br />

waren es Hunde und Pferde,<br />

mit denen sie auf dem Bauernhof<br />

ihrer Großeltern groß geworden<br />

ist. Heute sind es Meeressäuger<br />

– Wale, Delfi ne und Orkas – die sie<br />

beeindrucken und faszinieren.<br />

Für den Naturschutz habe sie sich<br />

schon länger stark gemacht, erzählt<br />

Anne-Marie. „Doch als ich<br />

im vergangenen Jahr den Dokumentarfi<br />

lm ,Die Bucht‘ sah, wurde<br />

mein Verhältnis zum Tierschutz<br />

neu geprägt.“ Der Film zeigt mit<br />

schockierenden Bildern, wie jährlich<br />

tausende Delfi ne in der japanischen<br />

Bucht von Taiji abgeschlachtet<br />

werden. Die toten Tiere<br />

Stephanie mittlerweile schon fünf<br />

Mal durch den Dschungel gereist<br />

– langweilig werde das aber nie.<br />

„Sobald sich der Vorhang hebt, ist<br />

es wie eine andere Welt, die einen<br />

verzaubert“, sagt sie und ihre blauen<br />

Augen strahlen. Und bei jedem<br />

Schlussapplaus sei da der Wunsch,<br />

auf der Bühne zu stehen und Teil<br />

dieser Welt zu sein.<br />

Also überredete Stephanie ihre<br />

Eltern, dass sie an einem Schnupper-Workshop<br />

an der Stage<br />

Musical School teilnehmen konnte<br />

– bezahlt vom eigenen Taschengeld.<br />

Für sechs Tage tauchte<br />

die Schülerin 2008 in die<br />

Welt hinter der Bühne ein. „Danach<br />

war ich mir sicher: Das ist<br />

mein Traum“, erinnert sie sich.<br />

Zwei Jahre später nutzte Stephanie<br />

einen weiteren Workshop<br />

als Aufnahmeprüfung<br />

für die Musical-Schule. Wenige<br />

Tage danach erhielt sie die Zusage<br />

für ein halbjähriges Vorbereitungsseminar<br />

– mit der<br />

Aussicht, die Ausbildung zu<br />

beginnen, falls sie gut genug<br />

wäre. Begeistert sagte Stephanie<br />

zu. In diesem Frühjahr<br />

besuchte sie einen dritten<br />

Workshop. Nun ging der<br />

Traum in Erfüllung: Sie bestand<br />

die Aufnahme direkt<br />

ins erste Ausbildungsjahr.<br />

An den 31. Mai kann sie<br />

sich noch genau erinnern.<br />

„In der Schule habe ich<br />

meine Abitur-Ergebnisse<br />

erfahren, und zu Hause<br />

wartete der Vertrag von<br />

der Stage School“, sagt<br />

die 18-Jährige.<br />

Dass die Musical-Schule<br />

kein Zuckerschlecken<br />

wird, ist Stephanie klar.<br />

„Das Tanzen wird die<br />

größte Herausforderung,<br />

weil ich ja bisher<br />

weder Ballett, noch Jazz-<br />

oder Steptanz hatte.“<br />

Außerdem sei die Konkurrenz im<br />

Musical-Geschäft groß. Auch fi nanziell<br />

ist die Ausbildung kein Kinderspiel.<br />

Rund 24 000 Euro muss<br />

Stephanie für die drei Jahre an der<br />

Privatschule bezahlen – fi nanziert<br />

über einen Studienkredit. Ein Risiko,<br />

das sie in Kauf nimmt. „Aber<br />

das muss man auch, wenn man die<br />

Chance dazu bekommt“, meint sie.<br />

und das mit Blut getränkte Wasser<br />

gingen ihr nicht mehr aus dem<br />

Kopf. Und so war es nicht verwunderlich,<br />

dass sich die Abiturientin<br />

in ihrer Abschlussarbeit im Fach<br />

Der große Traum des<br />

musikalischen Mädchens:<br />

eine Hauptrolle,<br />

wie Belle oder Jane.<br />

Doch trotz solcher<br />

Wünsche bleibt die 18-<br />

Jährige bescheiden. „Ich<br />

muss nicht berühmt<br />

werden. Ich kann auch<br />

im Ensemble<br />

hinten rechts stehen.<br />

Hauptsache, ich bin auf der Bühne“,<br />

sagt sie überzeugt.<br />

Einen Plan B hat Stephanie dennoch,<br />

sollte dieser Wunsch trotz<br />

aller Mühen nicht wahr werden.<br />

„Dann studiere ich Theaterwissenschaften<br />

und gehe hinter die<br />

Bühne. Aber ganz aus dem Theater<br />

kriegt mich keiner mehr weg!“<br />

Anne-Marie Treczka vor zwei ihrer Bilder, links: Das Abschlachten von Delfinen in der japanischen<br />

Bucht von Taiji, rechts: vier brutal erschlagene Robben. FOTO: UTE ZIEMANN<br />

„Kunst & Gestaltung“ diesem Thema<br />

zuwandte.<br />

Für „Kunst“ als Hauptfach hatte<br />

sich Anne-Marie am Ende der 10.<br />

Klasse entschieden. Nicht nur,<br />

Stephanie Schalau FOTOS: JANINE RABE<br />

weil sie gerne<br />

zeichnet, sondern<br />

auch wegen ihrer<br />

Lehrerin und<br />

weil sie schon mit<br />

16 Jahren ein Kunststudium<br />

in die<br />

engere Wahl zog.<br />

Besonders habe ihr<br />

die große Vielfalt<br />

des Unterrichts gefallen.<br />

„Wir haben<br />

gemalt, fotografi ert<br />

und modelliert,<br />

haben Ausstellungen<br />

besucht und<br />

mussten unsere<br />

Arbeiten vor Mitschülernpräsentieren“,<br />

zählt die<br />

18-Jährige rückblickend<br />

auf.<br />

In der 11. Klasse<br />

reifte dann der Gedanke,<br />

Kunst auf<br />

Lehramt zu studieren.<br />

Auslöser war<br />

eine Exkursion<br />

ins Pergamonmuseum mit Sechstklässlern<br />

ihrer Schule. „Wir mussten<br />

eine Führung vorbereiten und<br />

sie dann mit den jüngeren Schülern<br />

durchführen“, berichtet Anne-<br />

Marie. „Das war ein Kraftakt, aber<br />

es hat Spaß gemacht.“ Auch als<br />

Schülersprecherin habe sie viel gelernt,<br />

besonders vor Leuten frei zu<br />

reden. Im vergangenen Jahr nutzte<br />

die Cölpinerin den Tag der offenen<br />

Tür an der Uni in Leipzig, um sich<br />

zu informieren. Dabei habe sie<br />

sich prompt in diese Stadt verliebt.<br />

Und als sie ein paar Monate später<br />

Freunde besuchte, die bereits in<br />

der sächsischen Stadt studieren,<br />

wäre sie am liebsten gleich geblieben.<br />

Für ein Kunststudium ist ein Eignungstest<br />

und eine Präsentationsmappe<br />

mit 25 Arbeiten aus den<br />

letzten drei Jahren notwendig.<br />

„Manchmal hatte ich mich im<br />

Kunstkurs gefragt, wofür die ganze<br />

Arbeit, denn neben den vier Unterrichtsstunden<br />

pro Woche habe ich<br />

noch viel zu Hause machen müssen“,<br />

gibt Anne-Marie ehrlich zu.<br />

„Doch für die Mappe war es von<br />

großem Nutzen, denn ich hatte so<br />

viele Arbeiten, dass ich auswählen<br />

konnte.“ Die Eignungsprüfung hat<br />

sie leider nicht geschafft. Nur zwei<br />

Punkte fehlten. Aber Anne-Marie<br />

gibt nicht auf. „Im nächsten Jahr<br />

probiere ich es auf alle Fälle noch<br />

einmal.“


Seite 10 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

Nach der Schule ist vor der Schule<br />

TETEROW. Lehrer ist schon<br />

lange kein Traumberuf<br />

mehr. Was Philipp Spies,<br />

Abiturient des Teterower<br />

Gymnasiums, bewegt<br />

diesen Beruf zu ergreifen,<br />

fragte<br />

Esther Stosch.<br />

Was hat dich bewogen,<br />

Lehrer zu werden?<br />

Ich habe mich in<br />

der siebten, achten<br />

Klasse dafür entschieden.<br />

Es ist sehr<br />

interessant, mit Kindern<br />

und Jugendlichen<br />

zu arbeiten.<br />

Außerdem stehe<br />

ich gerne vor Leuten und halte Vorträge.<br />

Mündliche Leistungskontrollen<br />

waren mir immer die liebsten.<br />

Was gefällt dir an dem Beruf?<br />

Die kreative Arbeit mit verschiedenen<br />

Methoden. Seit etwa einem<br />

Jahr gebe ich zwei Schülern Nachhilfe<br />

in Englisch, und dies hat<br />

mich in meiner Entscheidung bestärkt.<br />

Sicherlich gibt es Probleme,<br />

aber nach Monaten sieht man Erfolge<br />

und fiebert bei manchen Englischarbeiten<br />

richtig mit.<br />

Weißt du schon, welche Fächer<br />

du unterrichten möchtest?<br />

Englisch auf jeden Fall, dann stehen<br />

noch Geschichte, Religion<br />

oder Latein zur Wahl. Wahrschein-<br />

Philipp Spies ist leidenschaftlicher Musiker. Der angehende<br />

Lehrer setzt sich gern ans Klavier. FOTO: ESTHER STOSCH<br />

lich werde ich eine Drei-Fächer-<br />

Kombination wählen. Das bedeutet<br />

mehr Abwechslung, aber natürlich<br />

auch bessere Berufschancen.<br />

Was halten deine Freunde davon,<br />

dass du Lehrer werden<br />

möchtest?<br />

Von Freunden wurde mir oft gesagt:<br />

Bist du bescheuert? Werde<br />

Arzt, Rechtsanwalt oder Politiker<br />

im Bundestag, da kannst du was bewirken<br />

und hast mehr Geld. In dieser<br />

Frage werde ich mich nicht beeinflussen<br />

lassen. Mir geht es nicht<br />

ums Geld, ich will einen Beruf ausüben,<br />

bei dem ich mit Herz dahinter<br />

stehe.<br />

Hast du schon einmal außerhalb<br />

des Unterrichts vor einer Klasse<br />

gestanden?<br />

Während eines Schülerprakti-<br />

NEUBRANDENBURG SPORTGYMNASIUM – MUSISCHES HAUS<br />

kums hatte ich auch eine eigene<br />

Lehrveranstaltung in einer Grundschule.<br />

Vorher war ich sehr aufgeregt,<br />

meine Hände haben gezittert,<br />

aber sobald ich vor den Schülern<br />

stand, war die Aufregung nicht<br />

mehr groß.<br />

Grundschule, Realschule, Gymnasium<br />

– wohin zieht es dich?<br />

Wieder ans Gymnasium. Gerne<br />

möchte ich in der Oberstufe lehren,<br />

da hier eine größere Wissensbasis<br />

ist.<br />

Weißt du denn schon, wo du studieren<br />

möchtest?<br />

Meine Freundin wohnt in<br />

Wuppertal – wir würden gerne zusammen<br />

studieren. Dazu wollen<br />

wir uns in der Mitte treffen. Leipzig<br />

oder Göttingen stehen zur Debatte.<br />

Hast du Vorbilder?<br />

Ich habe nie einer bestimmten<br />

Person nachgeeifert. Aber es gibt<br />

Verhaltensmuster, wie die guten<br />

Lehrer ihren Schülern gegenübertreten:<br />

Jemand der nicht schreien<br />

muss, aber Respekt hat, wenn er in<br />

den Raum kommt, eine gewisse Autorität<br />

hat, aber nicht unfreundlich<br />

ist. Mein Lieblings- und Religionslehrer<br />

Friedrich Lange ist jemand,<br />

der diese Punkte verbindet.<br />

Du spielst in einer Band, bist<br />

musikalisch, warum nicht Musik<br />

als Beruf?<br />

Meine Leidenschaft ist die Kombination<br />

aus Klavier und Singen,<br />

seit zehn Jahren. Ich will das nicht<br />

zum Beruf machen, aber ich will<br />

dabei bleiben, da ich mit Musik<br />

von Stress und anderen Problemen<br />

runterkommen kann.<br />

Musisches Haus am Sportgymnasium Neubrandenburg Lehrerin: Frau Lindhorst 12M1 Musisches Haus am Sportgymnasium Neubrandenburg Lehrerin: Frau Methe 12M2<br />

Richard Flintzer, Karsten Gustav, Steffen Klatt, Christian Leppelt, Helge Maximilian Martens, Andreas Nebrich,<br />

Anna-Maria Bellmann, Anica Bohn, Johanna Ely, Stephanie Fritzsche, Franziska Gröhl, Stefanie Grunwald,<br />

Josefine Grzesko, Laura Harks, Marie-Luise Kerkau, Sophie Ladwig, Lisa Liewert, Magdalena Mischek, Mandy Parl,<br />

Karoline Retzlaff, Christin Risch, Nicole Rosenow, Theresia Schmidt, Jasmin Schubert, Bea Schulkowski, Franziska Trotz<br />

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3. 75


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

Viel Mut bekommen<br />

ABSCHLUSS Natali Horn<br />

aus Malchow ist eine von<br />

sieben Schülern in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

die derzeit von der<br />

START-Stiftung beim<br />

Abi unterstützt wurden.<br />

VON ANNE DIETRICH<br />

MALCHOW. An ihren ersten Schultag<br />

in Deutschland erinnert sich<br />

Natali Horn noch ganz genau.<br />

Zehn Jahre liegt er mittlerweile zurück,<br />

ihr halbes Leben. Ohne ein<br />

Wort Deutsch zu können, saß sie<br />

damals in ihrer Klasse, als ihre Lehrerin<br />

eine Mitteilung an die Tafel<br />

schrieb. „Ich war gerade dabei, sie<br />

abzuschreiben, da wischte sie die<br />

Tafel schon wieder ab“, sagt Natali<br />

Horn. Sie erinnert sich, dass Panik<br />

in ihr aufstieg, die Angst, etwas<br />

sehr Wichtiges verpasst zu haben.<br />

Natali lief der Lehrerin über den<br />

Flur hinterher, fragte sie auf Russisch<br />

immer wieder, was sie geschrieben<br />

hatte. „Aber sie verstand<br />

mich nicht und verstand natürlich<br />

auch meine Panik nicht.“ Lächelnd<br />

schüttelt Natali den Kopf. Heute<br />

weiß sie, dass die Zeilen an der Tafel<br />

unwichtig waren. Was dort<br />

stand, kann sie nicht mehr sagen,<br />

das Gefühl aber hat sie<br />

noch im Bauch: „Es war schrecklich.“<br />

Verständigungsprobleme<br />

sind für die 20-jährige gebürtige<br />

Kasachin heute kein Thema<br />

mehr. Natali spricht akzentfrei<br />

Deutsch. Beim Abitur an der Malchower<br />

Fleesenseeschule gehört<br />

sie zu den Besten ihres Jahrgangs<br />

– und zu den Aktivsten: Gemeinsam<br />

mit einer Freundin leitet sie in<br />

ihrer Freizeit die Schülerzeitung,<br />

sie singt im Chor und gibt Nachhilfe<br />

in Mathematik. Natali segelt,<br />

spielt Tischtennis und Gitarre.<br />

Die Kombination aus guten Leistungen<br />

in der Schule und zahlreichen<br />

Interessen außerhalb fiel auf.<br />

Vor vier Jahren empfahl Natalis<br />

Klassenlehrerin ihr, sich für ein Stipendium<br />

bei der START-Stiftung zu<br />

bewerben. Engagierte Schüler mit<br />

Migrationshintergrund sollen dort<br />

gefördert, ihre Chance auf einen<br />

höheren Bildungsabschluss vergrößert<br />

werden. Natali wurde eine<br />

BERLIN (DPA/KK). Der Abi-Ball soll<br />

der glamouröse Abschluss der<br />

Schulzeit sein – das muss rechtzeitig<br />

vorbereitet werden. „Der<br />

Abiturjahrgang 2012 sollte jetzt<br />

mit der Planung beginnen“, rät Bet-<br />

von ihnen. Jetzt ist ihre Zeit als Stipendiatin<br />

fast um.<br />

Dass an diesem Ergebnis und<br />

der Entscheidung für ein Studium<br />

die Stiftung konkreten Anteil hat,<br />

verneint die Malchowerin jedoch.<br />

Gelernt habe sie allein für sich.<br />

„Weil ich körperlich nicht arbeiten<br />

kann, war für mich immer klar,<br />

dass ich studieren will“, sagt Natali<br />

Horn bestimmt und steckt sich<br />

eine blonde Haarsträhne hinter<br />

das Ohr. „Immer“, das heißt seit etwas<br />

weniger als zehn Jahren.<br />

Denn einige Monate nach ihrer<br />

Ankunft in der Inselstadt wurde<br />

bei Natali ein Tumor entdeckt, der<br />

auf das Rückenmark drückte. Für<br />

die Chemotherapie musste sie lange<br />

Zeit ins Krankenhaus. Ein ganzes<br />

Schuljahr verpasste sie so. Bei<br />

der Entlassung saß Natali im Rollstuhl.<br />

Die Diagnose der Ärzte lautete,<br />

sie werde nie wieder gehen<br />

können. Das war falsch, sagt Natali<br />

froh.<br />

Zwar ist die 20-Jährige bei<br />

weiteren Wegen nach wie<br />

vor auf ihre Krücken<br />

oder den Rollstuhl angewiesen,<br />

kürzere Distanzen<br />

kann sie aber<br />

ohne Hilfsmittel bewältigen.<br />

Sie hofft,<br />

dass diese kleinen<br />

Strecken nach<br />

Früher Plan für Abi-Ball 2012<br />

ZINSLOS<br />

und nach größer werden. Es ist dieser<br />

Bereich – der Wille, der Glaube<br />

an sich selbst –, in dem die Abiturientin<br />

die eigentlichen Auswirkungen<br />

ihres Stipendiums sieht.<br />

„Ich habe Menschen kennen gelernt,<br />

die entgegen anderer Meinungen<br />

etwas geschafft haben“,<br />

sagt sie und erzählt ein Beispiel:<br />

Ein Professor, den sie bei einem Se-<br />

minar kennen gelernt habe, sollte<br />

nach der Grundschule keine Empfehlung<br />

fürs Gymnasium bekommen.<br />

Weil er ein Einwandererkind<br />

war. Doch er ließ sich nicht beirren,<br />

schaffte den Übergang auf die<br />

weiterführende Schule, das Abitur,<br />

ein Studium, eine Promotion.<br />

„Und jetzt ist er Professor“, Natali<br />

betont das letzte Wort. „Das hat<br />

mir unglaublich viel Mut gegeben“,<br />

sagt sie.<br />

Als Migrantin sieht Natali Horn<br />

sich nicht, auch nicht als Deutsche<br />

oder als Kasachin. Sie sei einfach<br />

ein Mensch, der sich in beiden Ländern<br />

wohl fühle, so die Malchowerin.<br />

Nach ihrem Abitur will Natali<br />

im etwa 400 Kilometer entfernten<br />

Hildesheim Rechtspflege studieren<br />

und sich dort noch einmal<br />

für ein Stipendium bewerben.<br />

Auch wenn sie sich noch<br />

nicht für eine Stiftung entschieden<br />

hat, fest steht:<br />

Auf ein Netzwerk aus<br />

Gleichgesinnten möchte<br />

sie auch in Zukunft<br />

nicht mehr<br />

verzichten.<br />

Mit ihrem Fleiß erarbeitete Natali Horn sich ein Stipendium der START-Stiftung. Das half ihr auch in anderen Lebensbereichen.<br />

FOTO: ANNE DIETRICH<br />

tina Schrenk von der Eventagentur<br />

Schrenk + Schrenk in Berlin. Dabei<br />

sei es nicht nötig, die Organisation<br />

einer externen Agentur anzuvertrauen.<br />

„Wenn man es selbst organisiert,<br />

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Abitur Kurier Seite 11<br />

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Nico Schwark und Mathias Thieme, Schulsozialarbeiter an der Kooperativen<br />

Gesamtschule Altentreptow, schmieden Pläne. FOTO: PAULINA JASMER<br />

„Nicht der Retter<br />

des Planeten“<br />

ENGAGEMENT Noch<br />

länger in die Schule? -<br />

Für Nico Schwark aus<br />

Wildberg kein Problem,<br />

jedoch nicht als Schüler.<br />

VON PAULINA JASMER<br />

ALTENTREPTOW. Er tanzt schon ein<br />

bisschen aus der Reihe. Er hat nämlich<br />

nach dem Abitur noch immer<br />

nicht die Nase voll vom Bildungstempel<br />

namens Schule. Er, das ist<br />

Nico Schwark (18) aus Wildberg.<br />

Und ihn zieht es nach den Prüfungen<br />

und dem Abiball erst einmal<br />

nicht in die Ferne. Er bleibt seiner<br />

Familie noch ein Jahr treu. Dabei<br />

liegt er aber nicht auf der faulen<br />

Haut. Nico hat seine soziale und<br />

ökologische Ader entdeckt.<br />

Auch wenn vielleicht ein Wirtschaftsstudium<br />

lockt oder ihm der<br />

Sprung in die große<br />

Politik gelingt, so<br />

bleibt er erst einmal<br />

auf dem Boden der Tatsachen.<br />

Er beginnt ab<br />

September sein Freiwilliges<br />

Ökologisches<br />

Jahr (FÖJ) an seiner „Heimatschule“,<br />

an der Kooperativen Gesamtschule<br />

Altentreptow (KGS). Noch<br />

ein Jahr länger wird er durch die<br />

altbekannten Flure wandeln. Noch<br />

ein Jahr länger wird er dieselben<br />

Lehrer um sich haben. Ein Albtraum?<br />

„Das ist gar kein Problem“,<br />

sagt er. Natürlich würden nicht alle<br />

Freunde seine Euphorie für die<br />

Schule teilen, „manche halten<br />

mich für verrückt“. Aber Nico geht<br />

seinen Weg.<br />

Und er möchte eben gern sei-<br />

„Politik, Soziales<br />

und Umwelt<br />

vereinbaren.“<br />

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nem Schulsozialarbeiter, Mathias<br />

Thieme, unter die Arme greifen. In<br />

vergangenen schweren Zeiten hat<br />

Nico in Mathias Thieme eine echte<br />

Vertrauensperson gefunden, und<br />

dieses Gefühl möchte er nun auch<br />

anderen Schülern geben. Doch<br />

wird nicht nur Erlebnispädagogik<br />

zu seinem Aufgabenfeld gehören,<br />

sondern natürlich auch die Ökologie.<br />

So wird sich Nico um die Friedhöfe<br />

der Kirchengemeinde Klatzow<br />

oder um die Pfadfinder kümmern.<br />

Leider wird er allerdings von dem<br />

Taschengeld aus dem FÖJ-Fond keine<br />

großen Sprünge machen können.<br />

„Man verdient wirklich ‘nen<br />

Appel und ‘nen Ei, das reicht nicht,<br />

um selbstständig eine Existenz aufbauen<br />

zu können“, schränkt er ein.<br />

Das sei schade, aber kein Grund die<br />

FÖJ-Chance sausen zu lassen.<br />

Vor allem möchte Nico mit Vorurteilen<br />

über das FÖJ aufräumen.<br />

„Ich werde nun nicht in selbstgemachten<br />

Latschen losmarschieren<br />

und den Planeten ret-<br />

ten“, sagt er. Das sei<br />

ein Ammenmärchen.<br />

Es ist Arbeit für Schüler<br />

und mit Schülern.<br />

Außerdem will der<br />

18-Jährige noch ein<br />

Vorhaben anschieben: Wenn die<br />

Kreisgebietsreform wirklich umgesetzt<br />

wird und sich alles um den<br />

Großkreis dreht, will Nico für den<br />

neuen Kreistag kandidieren. Als<br />

Junger Liberaler. „Politik, Soziales<br />

und Umwelt lassen sich doch wunderbar<br />

vereinbaren“, sagt er. Zunächst<br />

bereitet er sich auf seine Tätigkeit<br />

an der Schule vor. Einen Vorteil<br />

weiß er schon: Sein Freund Tobias<br />

fängt in Neubrandenburg eine<br />

Lehre an. Da haben es die beiden<br />

nicht weit zueinander.<br />

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Seite 12 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

In der Löcknitzer Schule wird wie in der Partnerschule in Police gebaut, wie<br />

Schulleiter Gerhard Scherer zeigt. FOTO: UDO ZANDER<br />

„Ganz normal<br />

im Grenzland“<br />

ENTWICKLUNG Seit mehr<br />

als 15 Jahren lernen in<br />

Löcknitz deutsche und<br />

polnische Schüler gemeinsam<br />

fürs Abitur.<br />

VON MARINA SPREEMANN<br />

LÖCKNITZ. Die Prüfungen fürs Abi<br />

sind geschafft. Immer noch werden<br />

Fotos vom letzten Schultag der<br />

12. Klasse, den Feiern unter dem<br />

Motto „Stars, Sternchen, Mafia und<br />

Bauarbeiter“ oder natürlich vom<br />

Abiball getauscht. Alles eben ganz<br />

normal in Löcknitz. „Wie in anderen<br />

Gymnasien auch“, meint Schulleiter<br />

Gerhard Scherer. Na gut, ein<br />

Ball, gefeiert hundert Tage vor der<br />

ersten schriftlichen Prüfung und<br />

unbedingt mit roten Strumpfbändern<br />

als Glücksbringer für alle Abiturientinnen,<br />

ist nicht ganz so alltäglich,<br />

sondern ein polnischer<br />

Brauch. Und dass mal eben zwei<br />

Außenminister zur Zeugnisausgabe<br />

vorbeikommen, wie im Juli 2008<br />

der damalige Minister Frank-Walter<br />

Steinmeier und sein polnischer<br />

Amtskollege Radek Sikorski, ist<br />

auch eher etwas Besonderes.<br />

Am Deutsch-Polnischen Gymnasium<br />

in Löcknitz lernen seit dem<br />

Schuljahr 1995/96 deutsche und<br />

polnische Schüler gemeinsam. „Damals<br />

kamen erstmals 28 Schüler<br />

aus unserer Partnerschule in Police<br />

täglich zum gemeinsamen Unterricht<br />

zu uns. Sie haben sich mit<br />

55 deutschen Neuntklässler auf<br />

das Abitur vorbereitet“, berichtet<br />

Scherer, der das 1991 gegründete<br />

Gymnasium leitet. Im Juli 1999 erhielten<br />

66 Abiturienten des ersten<br />

deutsch-polnischen Jahrganges<br />

ihre Zeugnisse. Heute kommen<br />

von den 350 jungen Leuten an der<br />

Schule etwa 100 täglich über die<br />

Grenze zum Unterricht. 15 bis<br />

20 junge Polen leben inzwischen<br />

mit ihren Familien in Löcknitz und<br />

besuchen ebenfalls das Deutsch-Polnische<br />

Gymnasium. „Tendenz steigend,<br />

weil viele polnische Familien<br />

hier kleine Kinder haben, die noch<br />

in die Kita oder die Grundschule gehen“,<br />

betont der Schulleiter.<br />

Idee und Konzept für das<br />

Deutsch-Polnische Gymnasium seien<br />

durch die langjährigen Kontakte,<br />

zunächst vor allem bei Kultur<br />

und Sport, entstanden. Früher sei<br />

die Schule durch die gegenseitige<br />

Neugier aufeinander für die junge<br />

Leute interessant gewesen, schätzt<br />

Scherer ein. „Das hat sich verändert,<br />

weil das Zusammenleben normal<br />

ist. In den 11. und 12. Klassen<br />

sind überhaupt keine Unterschiede<br />

mehr zu spüren“, sagt er. „Wir<br />

wollen nichts Besonderes sein, wir<br />

sind einfach eine Schule in der<br />

Grenzregion.“<br />

Hauptgrund junger Leute, sich<br />

für die Schule zu entscheiden, sei<br />

„die gezielte Vorbereitung auf ein<br />

Studium irgendwo in Europa“. Für<br />

deutsche Schüler sei außerdem ein<br />

Argument, durch das Kennenlernen<br />

der polnischen Sprache und<br />

des polnischen Alltags, ihre Chancen<br />

auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.<br />

Leider würden viele Absolventen<br />

wegen Studium und Job die<br />

Region verlassen, aber einige treffe<br />

er gelegentlich, weil sie hier geblieben<br />

seien. Auf Anhieb fällt ihm ein<br />

junges Paar ein: Die Frau, die aus<br />

Polen stammt, arbeitet in einem<br />

Amt in Pasewalk. Ihr Ehemann, ein<br />

ehemaliger deutscher Gymnasiast,<br />

sei heute Arzt in der Stadt, erzählt<br />

Scherer. „Kennengelernt haben<br />

sich die beiden hier bei uns.“ Eine<br />

ganz nomale Sache eben.<br />

„Schüler begeistern<br />

zu können, ist toll“<br />

NEUSTRELITZ. „Ich bin Mecklenburger<br />

durch und durch“, sagt Fritz<br />

Schnepf über sich selbst. Der<br />

sympathische 28-Jährige ist in<br />

Malchin geboren und aufgewachsen.<br />

Nach dem Abitur leistete er<br />

seinen Zivildienst in der katholischen<br />

Jugendbildungsstätte in<br />

Teterow und studierte an der<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />

Greifswald Deutsch/Kunst und<br />

Gestaltung. Seit dem 1. April vorigen<br />

Jahres ist er Referendar am<br />

Neustrelitzer „Carolinum“.<br />

Gerlinde Bauszus kam mit dem<br />

jungen Lehrer ins Gespräch.<br />

Hatten Sie nach dem Abitur<br />

noch andere Pläne, oder ist Lehrer<br />

Ihr Traumberuf?<br />

Es ist mein Traumberuf, das<br />

kann man schon so sagen. Insbesondere<br />

in Bezug auf die Fachrichtungen.<br />

Ich habe immer schon<br />

gern gezeichnet, gemalt, Texte geschrieben<br />

– mich also sehr frühzeitig<br />

künstlerisch betätigt.<br />

Gegen Ende der Schulzeit stellte<br />

sich dann auch relativ schnell der<br />

Wunsch ein, mit Kindern und Jugendlichen<br />

arbeiten zu wollen.<br />

Was hat diesen Beruf außerdem<br />

für Sie so attraktiv gemacht?<br />

Es klingt vielleicht paradox,<br />

aber reizvoll am Lehrerberuf ist<br />

für mich vor allem, dass ich mich<br />

nie so recht auf Dinge verlassen<br />

kann. Es bleibt immer spannend,<br />

weil stets neue, unvorhergesehene<br />

Dinge passieren. Monotonie stellt<br />

sich da keine ein. Genau das lernt<br />

man schnell zu schätzen.<br />

Ein weiterer Aspekt ist, Freude<br />

erzeugen zu können. Wenn man<br />

spürt, dass diese oder jene Idee bei<br />

den Schülern ankommt, dann sind<br />

das Momente, in denen man sich<br />

sagt: Ja, das ist der richtige Job.<br />

Schüler begeistern zu können, ist<br />

eine tolle Sache.<br />

Wie kam es, dass Ihre Wahl auf<br />

das Gymnasium „Carolinum“ in<br />

Neustrelitz fiel?<br />

Während des Studiums habe ich<br />

gemeinsam mit anderen Studenten<br />

an einem Projekt zum Thema<br />

„Ganztagsschulen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern“ gearbeitet. Eine der<br />

ausgewählten Schulen war das „Carolinum“.<br />

Ich bin hergefahren und<br />

war begeistert, in welcher Weise<br />

das Ganztagsschulkonzept hier umgesetzt<br />

wird. Nach dem Studium<br />

wollte ich unbedingt im Land bleiben.<br />

Als aus Schwerin eine Zusage<br />

zum Referendariat in Neustrelitz<br />

kam, habe ich mich riesig gefreut.<br />

Wie gestaltet sich die Arbeit<br />

mit den Schülern?<br />

Da kann man nur Positives<br />

vermelden. Ich bin gern in den<br />

verschiedenen Klassenstufen,<br />

weil ich spüre, dass ich es mit<br />

Schülern zu tun habe, die sehr<br />

freundlich, offen und bereit sind,<br />

neue Dinge zu entdecken und<br />

zu verstehen.<br />

Welche Vor- und vielleicht auch<br />

Nachteile sehen Sie in der Generationsnähe<br />

zu Ihren Schülern?<br />

Bislang sehe ich nur<br />

Vorteile. Ich denke,<br />

dass wir uns in vielen<br />

Dingen, gerade<br />

was den Umgang<br />

mit Medien oder<br />

die Popkultur betrifft,<br />

relativ nah<br />

sind. Da merkt<br />

man schon die Generationsnähe,<br />

die viel Potenzial<br />

mit sich<br />

bringt. Wobei<br />

dies natürlich<br />

kein<br />

ausschließlichesPrivilegjüngerer<br />

Lehrer<br />

ist.<br />

Ist es für einen<br />

jüngeren Lehrer<br />

schwieriger von seinen<br />

nur wenig jüngeren<br />

Schülern als<br />

Respektsperson<br />

wahrgenommen zu<br />

werden?<br />

Auch wenn man als<br />

Lehrer noch sehr jung<br />

ist, unterliegt ein respektvoller<br />

Umgang<br />

miteinander keinem<br />

Ausschlussverfahren.<br />

Die Schüler merken relativ<br />

schnell, dass es bei allen Ge-<br />

Fritz Schnepf ist Referendar am Gymnasium „Carolinum“ in Neustrelitz.<br />

„Ich bin seit über einem Jahr hier in der Stadt“, so der 28-Jährige.<br />

„Das ist noch nicht so lange, aber doch lange genug, um bereits<br />

vieles entdeckt und gesehen zu haben.“ FOTO: GERLINDE BAUSZUS<br />

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Punkt gibt, an dem das Lehrer-<br />

Schüler-Verhältnis einsetzt. Das<br />

muss keine Kluft bedeuten. Wir gehen<br />

offen miteinander um, sind im<br />

Dialog, jeder sagt seine Meinung.<br />

Aber bestimmte Grenzen werden<br />

nicht überschritten.<br />

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Mo.–Fr.: 9.30–18.00 Uhr<br />

Samstag: 9.30–13.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

®<br />

Entspricht das,<br />

was Sie im ersten<br />

Jahr erlebt<br />

haben,<br />

Ihren Erwartungen?<br />

Der Unterschiedzwischen<br />

Theorie<br />

und Praxis ist<br />

schon fühlbar.<br />

So<br />

war mir zum Beispiel klar, dass<br />

sich meine Lehrertätigkeit nicht<br />

nur auf den Unterricht beschränkt.<br />

Überrascht hat mich dann aber<br />

doch, wie viel darüber hinaus – also<br />

quasi um den Unterricht herum<br />

– für einen Lehrer zu tun ist. In diesem<br />

Ausmaß war mir das vorher<br />

nicht bewusst. So kommt in Sachen<br />

Schulorganisation einiges zusammen.<br />

Andererseits ist es auch<br />

eine interessante Komponente und<br />

für mich eine Art Überraschung,<br />

die ich durchaus positiv bewerte.<br />

Biografische gesehen sind Sie<br />

aber eher der bodenständige<br />

Typ und weniger auf Überraschungen<br />

aus …<br />

Das ist richtig. Nähe ist etwas,<br />

das ich in jeder Phase meines bisherigen<br />

Lebens erlebt und schätzen<br />

gelernt habe. Ob während der<br />

Schulzeit oder später beim<br />

Studium – das hatte immer<br />

alles einen privaten, fast familiären<br />

Charakter. Schon<br />

während des Zivildienstes<br />

empfand ich es als etwas<br />

Wunderbares,<br />

keine Anonymität<br />

zu spüren.<br />

Während<br />

des Studiums<br />

war es ähnlich.<br />

Jeder Professor<br />

kannte seine Studenten,<br />

nannte sie<br />

beim Namen, wusste,<br />

wer man ist und<br />

woher man kommt.<br />

Das hat mich geprägt.<br />

Dieses Miteinander in einer<br />

kleinen, feinen Uni, wo man<br />

das Gefühl hat, dem Professor<br />

morgens beim Bäcker begegnen<br />

zu können, hat Beziehungen entstehen<br />

lassen, die ich mir in<br />

einer Großstadt so nicht vorstellen<br />

könnte. Das habe ich als etwas<br />

Positives mitgenommen.<br />

Die Uni-Kontakte bestehen<br />

nach wie vor.<br />

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Sie in<br />

30 Jahren vielleicht doch<br />

mal in Australien landen?<br />

Eher gering. Ich würde schon<br />

gern hier bleiben. Natürlich bin ich<br />

auch viel unterwegs, reise sehr<br />

gern. Aber es ist eben auch immer<br />

wieder ein schönes Gefühl, zurückzukommen.<br />

Hier habe ich die<br />

Ruhe, um mich auf meine Arbeit<br />

konzentrieren oder mich auch mal<br />

zurückziehen zu können.<br />

Mathe-Test<br />

vom Winde<br />

verweht<br />

WIEN/ST. PÖLTEN (PM). Kurz nach<br />

dem Mathe-Abi hat ein Lehrer in Österreich<br />

die ausgefüllten Prüfungs-<br />

Bögen der Abiturienten auf der<br />

Straße verloren. Die zwölf Prüflinge<br />

in St. Pölten, der Landeshauptstadt<br />

von Niederösterreich, mussten<br />

dann noch einmal zur Prüfung<br />

antreten müssen – sie haben die<br />

Nerven behalten, wie österreichische<br />

Zeitungen berichtet haben. Alle<br />

hätten die zweite Mathe-Matura<br />

bestanden, hieß es.<br />

Der Lehrer hatte die Bögen nach<br />

der Prüfung Anfang Juni im Gepäckkoffer<br />

seines Mopeds verstaut.<br />

Der Deckel sprang „wegen eines<br />

technischen Gebrechens“ auf, wie<br />

der Schulleiter den Medien daraufhin<br />

zu erklären versuchte.<br />

Als der Lehrer das Unglück bemerkte,<br />

waren die Blätter bereits<br />

weit verstreut. Zwar versuchte er<br />

gemeinsam mit Kollegen, die Arbeiten<br />

noch aufzusammeln, einige<br />

blieben aber unauffindbar. Zudem<br />

waren die Dokumente zum Teil unleserlich.<br />

Die Schulbehörde hat deshalb<br />

beschlossen, die gesamte Klasse<br />

neu zur Prüfung antreten zu lassen.<br />

Merke: Vorsicht bei Lehrern,<br />

die auf dem Moped durch die Gegend<br />

fahren! Besonders an Prüfungstagen.


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

Michel Becker aus Medow spielt mit Leib und Seele Schlagzeug. Er setzt für<br />

seine Zukunft aber eher auf Sicherheit als auf Musik. FOTO: PAULINA JASMER<br />

Hochschule auf Umwegen:<br />

Beinahe eine Abkürzung<br />

WEITERBILDUNG Johann<br />

Münch hat seine Fachhochschulreife<br />

gemacht<br />

und ist überzeugt: Besser<br />

spät als nie. Doch<br />

manchmal ist spät auch<br />

besser als gleich.<br />

VON ANNIKA KIEHN<br />

NEUBRANDENBURG. Wie ein potentieller<br />

Landwirt sieht Johann<br />

Münch nicht aus. Leger trägt er die<br />

Weste über dem Hemd, ein moderner<br />

Seitenscheitel ziert den Kopf,<br />

am rechten Ohr blitzt ein Ohrring<br />

– noch fällt es schwer, sich vorzustellen,<br />

wie er einen Kuhstall ausmistet.<br />

Doch genau das hat Johann<br />

vor. Denn wenn er jetzt seine Fachhochschulreife<br />

hat, will er an der<br />

Fachhochschule in Neubrandenburg<br />

Agrarwirtschaft studieren.<br />

Dafür hat er ein Jahr<br />

lang gebüffelt und seineFachhochschulreifenachgemacht.<br />

„In Englisch<br />

bin ich<br />

super, aber Mathe<br />

haut echt<br />

rein“, sagt er.<br />

In gerade mal<br />

34 Wochen<br />

Schule, abzüglich<br />

der Ferien<br />

und Feiertage,<br />

steigere sich<br />

das Pensum<br />

von Grundkurs<br />

11. Klasse bis<br />

12. Klasse Leistungskurs.<br />

In Rechnungswesen,<br />

VWL und BWL<br />

hingegen konnte<br />

der 21-Jährige<br />

mit Vorwissen<br />

aus seiner Kaufmannslehreauf-<br />

FACHGYMNASIUM Rick<br />

Drägestein ist zunächst<br />

Zimmermann geworden.<br />

Jetzt will er Wirtschaftsinformatik<br />

studieren.<br />

VON MARINA SPREEMANN<br />

FRIEDLAND. Prüfungsstress in Familie:<br />

Rick Drägestein, 22 Jahre alt,<br />

und sein drei Jahre jüngerer Bruder<br />

Dennis haben das Abitur gemacht<br />

– sozusagen im Doppelpack.<br />

Beide Friedländer besuchen das<br />

Fachgymnasium. „Das hatte schon<br />

ein paar Vorteile“, sagt Rick.<br />

„Wenn mal einer was nicht verstanden<br />

hatte, kann man das besprechen<br />

und sich zusammen auf die<br />

Prüfungen vorbereiten.“ Und nun<br />

haben es beide geschafft und konnten<br />

auch zusammen feiern.<br />

Rick, der Ältere, hatte nach dem<br />

Realschulabschluss zunächst eine<br />

trumpfen. „Ich hatte damals keine<br />

Lust mehr, nach der 10. Klasse weiter<br />

die Schulbank zu drücken. Von<br />

der Vorstellung, zu studieren, war<br />

ich nicht besonders überzeugt“,<br />

sagt Johann.<br />

Lieber wollte er etwas Luft in<br />

der Arbeitswelt schnuppern. Dann<br />

macht er eine kurze Pause, bevor<br />

er weiterspricht:<br />

„Na ja. Ein bisschen<br />

faul bin<br />

ich vielleicht<br />

auch.“<br />

Dennoch<br />

ist er<br />

überzeugt,<br />

alles<br />

richtig<br />

Ausbildung als Zimmermann absolviert,<br />

„weil ich schon als Kind immer<br />

was Handwerkliches machen<br />

wollte“. Er war dafür nach Baden-<br />

Württemberg gezogen. Übrigens<br />

auch in Familie: „Meine Tante hat<br />

dort ihr Studium angefangen, da<br />

sind wir zusammen runtergegangen.“<br />

Die Arbeit in der Baubranche<br />

sei dann sehr anstrengend gewesen,<br />

vor allem körperlich. „Mir wurde<br />

klar, dass ich das nicht mein<br />

ganzes Leben lang machen wollte.“<br />

Deshalb beschloss Rick, sich weiter<br />

zu qualifizieren, vielleicht Bauingenieur<br />

zu werden. „Hätte ich früher<br />

in der Schule mehr Lust gehabt<br />

zum Lernen, hätte ich gleich das<br />

Abitur machen können. Aber damals<br />

war ich nicht so motiviert“, erinnert<br />

er sich. Dass er das schafft,<br />

daran gab es bei Rick keine Zweifel.<br />

„Es lief auch wirklich gut“, sagt er.<br />

Seine Zukunftspläne hat er während<br />

der Zeit am Fachgymnasium<br />

der Beruflichen Schule Wirtschaft<br />

und Verwaltung in Neubranden-<br />

gemacht zu haben. „Es ist gar nicht<br />

so verkehrt, vor dem Studium eine<br />

Ausbildung zu absolvieren“, sagt<br />

Johann. Die Erfahrungen aus der<br />

Praxis würden es ihm sehr erleichtern,<br />

die Theorie für die Fachhochschulreife<br />

und später auch im Studium<br />

zu verstehen. „Ich wollte erst<br />

einmal lernen, wie man sich im täglichen<br />

Arbeitsleben behauptet.“<br />

Dass er nun doch wieder die<br />

Schulbank drückt, daran sei<br />

ein wenig seine<br />

Familie schuld:<br />

„Da sind alle<br />

Akademiker –<br />

das hat meinen<br />

Anspruch<br />

an mich<br />

selbst noch erhöht“,<br />

sagt er<br />

und erzählt<br />

von dem erfolgreichenWerdegang<br />

seines großen<br />

Bruders Paul – sein Idol in<br />

Sachen schulische Laufbahn.<br />

„Er hat sein Abi mit einer Eins<br />

vorm Komma gemacht und in<br />

Hamburg/Harburg Maschinenbau<br />

studiert.“<br />

Die Möglichkeit, irgendwann<br />

selbst noch studieren<br />

zu können, war für Johann<br />

schließlich die Motivation,<br />

seine Fachhochschulreife<br />

zu machen. „Man weiß<br />

ja nie, plötzlich haben<br />

wir wieder eine Wirtschaftskrise<br />

und dann<br />

hätte ich die Option<br />

mich weiterzubilden,<br />

anstatt mich mit<br />

mies bezahlten Minijobs<br />

über Wasser zu<br />

halten.“ Das Beste<br />

aber seien die Ferien:<br />

„Anders als<br />

in der Berufsschule<br />

muss<br />

man<br />

nicht<br />

Seine Fachhochschulreife hat er in der Tasche. Den neuen Herausforderungen im Studium<br />

stellt sich Johann Münch mit einem Lächeln. FOTO: ANNIKA KIEHN<br />

Leidenschaft soll nicht in Zwang ausarten<br />

DILEMMA Michel Becker<br />

ist Musiker durch und<br />

durch. Er hadert mit<br />

seinem Berufswunsch:<br />

Musiker oder Ingenieur?<br />

VON PAULINA JASMER<br />

MEDOW. Da musste Michel Becker<br />

aus Medow vor gut zehn Jahren<br />

erstmal Flöte spielen lernen. Das<br />

war eine Voraussetzung, bevor er<br />

überhaupt an seine eigentliche Leidenschaft<br />

„Schlagzeug“ denken<br />

konnte. „Meine Eltern wollten testen,<br />

wie ernst es mir mit der Musik<br />

Im Doppelpack mit dem Bruder<br />

burg noch einmal geändert. „Ich<br />

will Wirtschaftsinformatik studieren,<br />

an der Fachhochschule in Stralsund.<br />

Das liegt mir und das kann<br />

ich gut, wie ich an der Schule festgestellt<br />

habe, die ja auf Wirtschaft<br />

ausgelegt ist“, sagt er. In Stralsund<br />

hat er sich an einem Infotag schon<br />

mal umgesehen. „Dort<br />

hat es mir zugesagt.“<br />

Gerade auch, weil das<br />

Meer so nahe ist. Die<br />

Nähe zum Wasser ist<br />

für Rick ein Grund,<br />

warum er auch in Zukunft<br />

im Nordosten<br />

bleiben möchte.<br />

In zehn Jahren<br />

noch hier zu leben, kann er sich<br />

gut vorstellen. Nach erfolgreichem<br />

Studium – Bachelor und Master –<br />

wünscht sich Rick einen Job als<br />

Wirtschaftsinformatiker. „Gern in<br />

einer mittleren Führungsebene. Im<br />

Team zu arbeiten, zusammen Programme<br />

zu entwickeln, das würde<br />

ich gern machen.“ Eine Familie,<br />

Abitur Kurier Seite 13<br />

„In meiner<br />

Familie<br />

sind alle<br />

Akademiker.<br />

Das hat meinen<br />

Ansporn<br />

erhöht.“<br />

„Mir wurde<br />

klar, dass ich<br />

das nicht mein<br />

Leben lang<br />

machen will.“<br />

ist“, sagt der 18-Jährige. Und sie entschieden<br />

sich für ihren Test ausgerechnet<br />

für die Flöte, eher ein<br />

Gegenpol zum Schlagzeug. Aber:<br />

Michel hielt tapfer durch, ganze<br />

zwei Jahre lang. Dann winkte das<br />

Schlagzeug-Spiel, und – es war<br />

nicht anders zu erwarten: „Heute<br />

weiß ich nichts mehr mit der Flöte<br />

anzufangen“, gesteht der Medower.<br />

Er spielt in Bands in Greifswald<br />

und in Schwedt, er tritt regelmäßig<br />

mit anderen Gruppen auf<br />

und lässt es auch bei so mancher<br />

Familienfeier ordentlich krachen.<br />

Da sollte der Berufswunsch klar<br />

auf der Hand liegen, zumal Michels<br />

Mama ihm wohl den Rhythmus<br />

mit in die Wiege gelegt hat.<br />

arbeiten, sondern man hat wirklich<br />

frei“, sagt er und grinst. Von<br />

Reue, nicht gleich nach der 10. Klasse<br />

durchgezogen zu haben, keine<br />

Spur. „Ich bin doch noch so jung“,<br />

sagt er und erzählt von seinen<br />

30-jährigen Klassenkameraden, die<br />

die Schule noch mit der Familie in<br />

Einklang bringen müssten.<br />

Mit seinen 21 Jahren kann Johann<br />

bereits eine abgeschlossene<br />

Lehre und Fachhochschulreife mit<br />

Schwerpunkt Wirt-<br />

schaft vorweisen –<br />

trotz leichter Bedenken<br />

freue er sich auf<br />

seine Zukunft in der<br />

Landwirtschaft. Weiterbildung<br />

auf Umwegen<br />

ist also nicht unbedingt<br />

die schlechtere<br />

Alternative? „Im Prinzip<br />

habe ich doch ‘ne<br />

Abkürzung genommen“,<br />

sagt er und rechnet<br />

zurück. „Das normale Abitur<br />

dauert zwölf Jahre. Ich habe zehn<br />

Jahre bis zum Realschulabschluss<br />

gebraucht, die Lehre, dann ein Jahr<br />

und nun bin ich quasi auf dem gleichen<br />

Stand plus Beruf“ – aller Matheschwäche<br />

zum Trotz, die Rechnung<br />

scheint aufgegangen.<br />

Ein Jahr zur<br />

Qualifikation<br />

In der einjährigen Fachoberschule<br />

erhält der Schüler<br />

wöchentlich durchschnittlich<br />

35 Stunden allgemein bildenden<br />

und berufsbezogenen<br />

Unterricht. Eintreten können<br />

Bewerber, wenn sie die Mittlere<br />

Reife oder den Realschulabschluss,<br />

eine zweijährige abgeschlossene<br />

Berufsausbildung<br />

oder eine dreijährige Berufstätigkeit<br />

nachweisen. Das zusätzliche<br />

„Schuljahr“ wird mit<br />

den Prüfungen für die Fachhochschulreifeabgeschlossen.<br />

@www.bildung-mv.de<br />

am liebsten auch Kinder, hätte er<br />

dann mit Anfang 30 ebenfalls gern.<br />

Und ein neues Hobby.<br />

Das Gitarrespielen in einer<br />

Metal-Band musste Rick gerade aufgeben,<br />

wegen gesundheitlicher Probleme<br />

mit der Hand. „Musik möchte<br />

ich schon gern wieder machen,<br />

habe aber noch keine<br />

richtige Idee“, sagt er.<br />

In den vergangenen<br />

Wochen habe ihm das<br />

erst mal kaum gefehlt.<br />

„Ich hatte ja mit den<br />

Prüfungen eine Menge<br />

zu tun und habe fürs<br />

Abitur gelernt.“<br />

Den Sommer wird<br />

Rick zunächst für einen kurzen<br />

Trip nach London nutzen. Dann<br />

will er die gemeinsame Wohnung<br />

mit seinem Bruder einrichten. Die<br />

beiden ziehen von Friedland nach<br />

Greifswald, Dennis wird dort studieren<br />

und Rick jeden Tag nach<br />

Stralsund fahren. Dann heißt es:<br />

Studium im Familien-Doppelpack.<br />

„Ich hatte es auch wirklich erwogen,<br />

Musiker zu werden und damit<br />

mein Geld zu verdienen“, sagt Michel.<br />

„Es ist mir letztlich aber doch<br />

zu riskant. Es gibt eben viele gute<br />

Musiker, da hat man es schwer“, erklärt<br />

er. Und Musik machen zu<br />

müssen, damit er auf Zwang seine<br />

Brötchen verdient, das will Michel<br />

auf keinen Fall. Musikalische Gene<br />

hin oder her, denn Michels Vater<br />

ist Ingenieur und: „Technik interessiert<br />

mich auch brennend“, erzählt<br />

Michel von seiner zweiten Leidenschaft,<br />

die nicht so risikoreich ist.<br />

Mathe und Physik hätten ihn<br />

schon immer interessiert und der<br />

Beruf des Ingenieurs sei eben doch<br />

sicherer als die vage Hoffnung, von<br />

der Musik leben zu können. „Dann<br />

bleibt die Musik eben mein geliebtes<br />

Hobby“, so Michel Becker. Das<br />

klingt recht abgeklärt, doch auf die<br />

Frage, was denn nun – nach dem<br />

Abitur – beruflich wirklich ansteht,<br />

sagt Michel: „Erst einmal ein<br />

Jahr Bundesfreiwilligendienst.“<br />

Und dann? „Weiß ich noch nicht<br />

genau“, meint Michel. Er denkt<br />

noch einmal über beide Möglichkeiten<br />

nach. So richtig, so mit ganzem<br />

Herzen und Verstand hat er<br />

sich noch zu keiner endgültigen<br />

Entscheidung durchgerungen. Für<br />

den Medower steht allerdings fest:<br />

„Ich will auf alle Fälle eine Musik-<br />

Aufnahmeprüfung für die Uni machen,<br />

mal schauen, was passiert.“<br />

Woran erkennt man einen<br />

guten Friseur?<br />

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Seite 14 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

Neue Friedländer Gesamtschule<br />

Neue Friedländer Gesamtschule<br />

NEUBRANDENBURG (CM). Fabien<br />

Schultz, Student an der Neubrandenburger<br />

Hochschule, verbringt<br />

das sechste Semester seines Studiums<br />

in der Fachrichtung Bioprodukttechnologie<br />

im Hamburger<br />

Hautforschungszentrum eines großen<br />

Unternehmens der Kosmetik-<br />

FRIEDLAND NEUE FRIEDLÄNDER GESAMTSCHULE<br />

branche, der Beiersdorf AG. Das<br />

Zentrum ist nach Angaben des<br />

Unternehmens eines der größten<br />

und modernsten Forschungszentren<br />

in Deutschland und weltweit<br />

von Bedeutung. Hier<br />

ist der Student in der<br />

Forschungs- und Entwicklungsabteilung,<br />

speziell in der Produktentwicklung<br />

tätig.<br />

Der junge Mann ist<br />

also live dabei, wenn zum Beispiel<br />

neue Cremes für die besonderen<br />

Wünsche der verschiedenen Verbrauchergruppen<br />

entwickelt, Wirk-<br />

Lehrerin: Frau Gottlebe<br />

Grit Hagemann, Maria Heisig, Nicole Hübscher, Chris Jaster, Janina Jungmann, Jette Karp, Christoph Kiefel,<br />

Beatrice Klein, Florian Krüger, Angelique Leifer, Stephan Maiwald, Elisa Ramp, Tommy Schulze, Maarten ter Braak,<br />

Anne-Marie Treczka, Carolin Wisnia, Maria Wockenfuß<br />

Lehrerin: Frau Mieth<br />

Daniel Gottfried, Lisa Hagemann, Eva Herrmann, Peter Jandt, Eric Liesner, Marius Lentzko, Patrick Mehlitz,<br />

Maxi Mundt, Paul Neumann, Julia Quade, Robin Raddatz, Satnam Ram, Benjamin Rehbein, Tom Riebe,<br />

Frank Hermann Ruthenberg, Kenny Salow, Maximilian Schulz, Jörg Schulze, Laura Schumeier, Franz Thiedig,<br />

Maria Thiedig<br />

„Ich sehe das<br />

als Riesenchance.“<br />

12 Gm<br />

stoffe und Rezepturen auf ihre gesundheitliche<br />

Unbedenklichkeit<br />

und ihre Hautverträglichkeit geprüft<br />

werden. Er testet, berechnet<br />

und beobachtet Proben, er kontrolliert<br />

Versuchsreihen<br />

und bewertet Produktprototypen,<br />

um speziell<br />

für Männer neue<br />

Hautpflegeprodukte<br />

auf den Markt zu bringen.<br />

„Ich sehe das Praktikum<br />

als Riesenchance. Ich bekomme<br />

Einblicke in Unternehmensstrukturen<br />

und professionelle wissenschaftliche<br />

Arbeitsweisen.“<br />

Vor allem habe er erkannt, wie<br />

wichtig Marketing und die Marktbeobachtungen<br />

sind, um im Wettbewerb<br />

ganz oben zu stehen und<br />

vor allem zukunftsorientiert zu<br />

entwickeln. Bioprodukttechnologie<br />

sei dabei nicht wegzudenken,<br />

denn in den nächsten Jahren solle<br />

immer mehr auf der Basis natürlicher<br />

und nachwachsender Rohstoffe<br />

hergestellt werden. „Immer<br />

mehr Produktinhaltsstoffe, die ursprünglich<br />

petrochemisch aus Erdöl<br />

gewonnen wurden, werden heute<br />

durch Inhaltsstoffe auf der Basis<br />

biogener Rohstoffe ausgetauscht.<br />

Generell ist deutlich zu erkennen,<br />

dass die Produkte in Zukunft in<br />

Richtung ,green‘ entwickelt werden<br />

sollen, das heißt, Nachhaltigkeit<br />

spielt eine große Rolle.“<br />

Durch seine Projektarbeit im<br />

fünften Semester bei Professor<br />

Mark Rüsch gen. Klaas hat er sich<br />

bereits mit dem Thema KosmetikbeziehungweiseLebensmittelzusatzstoffe<br />

auseinandergesetzt.<br />

„Hier habe ich an der Entwicklung<br />

eines Verfahrens gearbeitet, bei<br />

dem mit verschiedenen immobilisierten,<br />

also mit in verschiedenen<br />

Gymnasium Carolinum Neustrelitz<br />

Gymnasium Carolinum Neustrelitz<br />

Als Student im Forschungszentrum<br />

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Hilfsstoffen fixierten, Enzymen<br />

fettlösliches Vitamin C hergestellt<br />

werden kann. Dieses Vitamin C<br />

kann unter anderem auf natürlicher<br />

Basis die Haltbarkeit von Produkten<br />

der Kosmetik- oder Pharmaindustrie,<br />

aber auch der Lebensmittelindustrie<br />

verbessern“, erklärt er.<br />

„Ich kann mir vorstellen, dass<br />

ich später in die Kosmetikbranche<br />

gehe. Durch diese Forschungsarbeit<br />

während des Studiums und<br />

im Praktikum habe ich meinen<br />

Traum erfüllt, wissenschaftlich zu<br />

arbeiten. Ich möchte auch nach<br />

dem Studium ein paar Jahre in der<br />

Forschung bleiben.“<br />

Für seine weiteren Zukunftsplä-<br />

NEUSTRELITZ GYMNASIUM CAROLINUM<br />

ne wird die Hansestadt Hamburg<br />

weiter eine Rolle spielen, aber<br />

auch das Ausland, das stehe für ihn<br />

fest. Zu Hause ist der Student in<br />

Brunsbüttel. Über seinen Studiengang<br />

Bioprodukttechnologie, die<br />

Studienbedingungen und über die<br />

Stadt Neubrandenburg, „die so toll<br />

am Tollensesee gelegen ist“, hat er<br />

auch schon auf einigen Messen für<br />

Schüler am Stand der Hochschule<br />

Neubrandenburg berichtet. „Ich<br />

mag gern auf Leute zugehen und<br />

sie für ein Studium hier begeistern.<br />

Denn an der Hochschule sind<br />

1-a-Bedingungen“, sagt er.<br />

Er habe engen Kontakt zu seinen<br />

Mitstudenten wie auch zu den<br />

Lehrerin: Frau Hartwig<br />

Anne-Marie Biallas, Friederike Buchner, Lisa Di Rosa, Jerolim Dragojevic, Sarah Frank, Eva-Marie Gipp, Felix Gley,<br />

Lisa Günther, Vanessa-Shanice Jörn, Katharina-Madeleine Karpowitsch, Hannes Kellermann, Luise Lentz, Hans-<br />

Christian Preuß, Elisa Verona Rehse, Michelle Rosenberg, Laura Salchow, Peter Strahl, Tina Töllner, Berenike von Rohden<br />

Lehrerin: Frau Reuter<br />

Laura-Josephine Behr, Lydia Braasch, Manola Defet, Victoria Dreyer, Elisa Düsel, Felix Egbert, Maximilian Gehrlich,<br />

Anne Kernchen, Ribana Klauke, Linda Krüger, Nils Krüger, Lilly Meuser, Sabrina Neumann, Sabrina Perschall,<br />

Joy Arielle Josephine Proß, Sebastian Reinhold, Julia Renke, Kathrin Schaak, Catherina Schurig, Anja Simon,<br />

Janine Weimann<br />

12/1<br />

12/2<br />

Professoren und den wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern. Bei Interesse<br />

und mit etwas Fleiß habe man in<br />

Neubrandenburg frühzeitig die<br />

Möglichkeit, in Projekten mitzuarbeiten.<br />

Forschungsarbeit sei<br />

dank der modernen Ausstattung<br />

und der guten Betreuung früh im<br />

Studium möglich. „Schon in meinem<br />

vierten Semester habe ich mit<br />

der Professorin Christine Wittmann<br />

und einer Doktorin aus China<br />

an einem Verfahren zum Nachweis<br />

von Fischallergenen mitgearbeitet.<br />

Meine guten Englischkenntnisse<br />

waren dafür sehr von<br />

Vorteil. Wie auch im derzeitigen<br />

Praktikum“, erzählt der Student.<br />

Student Fabien Schultz im Labor FOTO: HOCHSCHULE


Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

Als Schüler<br />

bei Vorlesungen<br />

NEUBRANDENBURG. Ole Reinsdorf<br />

hat sein zehntes Schuljahr am<br />

Albert-Einstein-Gymnasium Neubrandenburg<br />

hinter sich. Zusätzlich<br />

kann er auch den Nachweis<br />

über das abgeschlossene Modul<br />

„Physikalische Grundlagen“ des<br />

Bachelor-Studienganges Geodäsie<br />

und Messtechnik an der Neubrandenburger<br />

Hochschule mit der Note<br />

„Gut“ vorzeigen.<br />

Nun will er in einer weiteren<br />

Prüfung beweisen, dass er in den<br />

Lehrveranstaltungen im˘ Fach Geophysik<br />

des Master-Studiengangs<br />

Geoinformatik und Geodäsie alles<br />

verstanden hat.<br />

Zur ersten Klausur in Physik<br />

meint Ole: „Es ging.“ Professor Werner<br />

Melle ist beeindruckt von Ole.<br />

„Das, was er bisher bei uns geleistet<br />

hat, geht weit über das Niveau<br />

eines Schülers dieser Klassenstufe<br />

hinaus. Das packt so mancher Student<br />

nicht.“<br />

Im Vergleich zur Schule, meint<br />

Ole, müsse er hier mehr mitschreiben<br />

und auf die Feinheiten im Vortrag<br />

des Dozenten achten. Die<br />

Anwendungen in der Praxis<br />

haben ihm gefallen. „Ich finde<br />

die Idee des Juniorstudiums<br />

gut, vor allem die<br />

Betreuung an der Hochschule“,<br />

sagt er. Ole hat<br />

noch lange nicht genug<br />

von<br />

VON RAINER SINOWZIK<br />

NEUBRANDENBURG. Seit dem 1. Juli<br />

diesen Jahres gibt es den Bundesfreiwilligendienst,<br />

kurz BFD. Einer,<br />

der ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert<br />

hat, ist Sven Westphal, Abiturient<br />

des Jahrgangs 2010 von<br />

der Integrierten Gesamtschule<br />

„Vier Tore“ in Neubrandenburg.<br />

„Nein“, sagt Sven Westphal, „geplant<br />

war das so nicht. Es hat sich<br />

einfach ergeben, dass ich das Freiwillige<br />

Soziale Jahr gewählt habe.“<br />

Anfangs habe er nur den Autoführerschein<br />

machen wollen. Doch dazu<br />

brauchte er den Nachweis über<br />

einen bestandenen Unfallhilfekurs.<br />

Die Schule bot zufällig einen<br />

kostenlosen Schulsanitätskurs an.<br />

Den habe er absolviert. Eine Freundin<br />

habe ihn auf die Möglichkeit<br />

eines Rettungsschwimmerkurses<br />

aufmerksam gemacht. Einmal<br />

motiviert, habe er auch den absolviert.<br />

Dabei sei er mit dem Arbeiter-Samariter-Bund<br />

in Berührung gekommen<br />

und habe begonnen, sich ehrenamtlich<br />

zu engagieren. „Irgendwie<br />

hat mir die Verbindung von Medizin<br />

und Hilfe für andere Menschen<br />

schon immer gefallen“, erzählt<br />

Sven Westphal. Über einen Beruf<br />

habe er aber nicht konkret<br />

nachgedacht. „In der 10. Klasse habe<br />

ich ein Praktikum in einer Apotheke<br />

absolviert. Da ist mir klar geworden,<br />

wie anspruchsvoll ein medizinischer<br />

Beruf sein kann. Irgendwie<br />

ist da auch der Gedanke gebo-<br />

der Physik und deren Anwendung.<br />

Gitte Zeipelt, Koordinatorin Hochschule-Schulen<br />

an der Hochschule,<br />

hat ihm dank einer Spende der Telekom-Stiftung<br />

ein dickes Bücherpaket<br />

im Wert von 180 Euro zum<br />

Physik-Selbststudium übergeben.<br />

Ole weiß, dass er sich die bisherigen<br />

Studienleistungen für sein zukünftiges<br />

Studium anrechnen lassen<br />

kann.<br />

Er empfiehlt es leistungsstarken<br />

Mitschülern auf jeden Fall, die eigenen<br />

Stärken in einem Juniorstudium<br />

auszutesten. „Es muss natürlich<br />

mit der Schule vereinbar sein,<br />

aber in meinem Gymnasium ist die<br />

Abstimmung kein Problem“, meint<br />

Ole.<br />

Gitte Zeipelt wirbt derzeit in<br />

9. Klassen der Region für dieses Angebot.<br />

„Die Hochschule Neubrandenburg<br />

fördert mit dem Juniorstudium<br />

besonders begabte Schüler.<br />

Wenn sie nach dem Urteil der Lehrer<br />

besondere Begabungen aufweisen,<br />

können sie während der Schulzeit<br />

schon als Juniorstudierende an<br />

der Hochschule Neubrandenburg<br />

eingeschrieben werden.<br />

Damit erhalten sie das<br />

Recht, an regulären Lehrveranstaltungenteilzunehmen<br />

und einzelne Studienmodule<br />

zu absolvieren“,<br />

erklärt die Hochschul-<br />

Mitarbeiterin.<br />

Juniorstudent und Zehntklässler Ole Reinsdorf wird sich intensiv mit den<br />

neuen Physik-Fachbüchern beschäftigen. FOTO: HOCHSCHULE/CHRISTINE MANTHE<br />

ren, mich für so eine Entwicklung<br />

zu interessieren. Dann hat mich<br />

die Bundeswehr ausgemustert,<br />

und ich habe mich für ein Freiwilliges<br />

Soziales Jahr direkt bei der Diakonie<br />

gemeldet. Die haben mich an<br />

das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum<br />

Neubrandenburg weitervermittelt.<br />

Und hier wiederum arbeite ich seit<br />

dem 1. September 2010 in der Bethesda<br />

Klinik.“ Das sei eine Fachklinik<br />

für geriatrische Re-<br />

habilitation, die sich<br />

hauptsächlich mit den<br />

Bedürfnissen älterer<br />

Menschen nach akuten<br />

Erkrankungen beschäftige.<br />

Ob man sich in der Schule zum<br />

Thema Zivildienst und Soziales<br />

Jahr unterhalten habe? „Eher wenig“,<br />

überlegt Sven Westphal. „Aus<br />

heutiger Sicht denke ich schon,<br />

dass es wichtig wäre, in der Schule<br />

viel deutlicher auf die Notwendigkeit<br />

ökologischer und sozialer<br />

Dienste aufmerksam zu machen.<br />

Und auf die medizinischen Berufe.“<br />

Er selber habe ja bereits in der<br />

Schule beschlossen, einen medizinischen<br />

Weg einzuschlagen. „Rettungssanitäter<br />

war eine Option.<br />

Die gibt es aber auch in größerer<br />

Junge Zivildienstleistende in der Universitätsmedizin wird es nicht mehr geben. Neue Konzepte und das Überbrückungsjahr für Abiturienten knüpfen<br />

daran an. FOTO: ARCHIV<br />

ANGEBOT Die Greifswalder<br />

Universitätsmedizin<br />

bietet Abiturienten an,<br />

Einblicke in den Arbeitsalltag<br />

zu gewinnen.<br />

GREIFSWALD (NK). Zum Wintersemester<br />

startet die Universitätsmedizin<br />

Greifswald mit einem neuen<br />

Ausbildungsprojekt. Abiturienten<br />

mit einem medizinischen Berufswunsch<br />

können ein bezahltes Überbrückungsjahr<br />

(ÜfA) in den Universitätsfachkliniken<br />

absolvieren,<br />

teilt die Universität mit.<br />

Das sei kein Ersatz für den Zivildienst,<br />

sagte Pflegevorstand Peter<br />

Hingst. „Vielmehr verstehen wir<br />

Aus dem Engagement<br />

wird ein Beruf<br />

NACHWUCHSSORGE Freiwillige<br />

wie Sven Westphal<br />

werden in sozialen Einrichtungen<br />

gebraucht.<br />

Der Neubrandenburger<br />

hat „nebenbei“ sein<br />

Berufsziel gefunden.<br />

Sven Westphal hat ein freiwilliges<br />

Jahr absolviert. FOTO: RAINER SINOWZIK<br />

Sozialdienst?<br />

„Ja,<br />

unbedingt.“<br />

Anzahl. Ich habe mich für eine Ausbildung<br />

zum Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger entschieden. Damit<br />

habe ich dann einen gefragten<br />

Beruf, von dem ich leben kann.<br />

Und falls ich doch studieren möchte,<br />

habe ich ja mein Abitur.“<br />

Der Klinikdienst habe ihn reifen<br />

lassen, schätzt Sven Westphal ein.<br />

„Zum einen die Integration in den<br />

Stationsbetrieb, so mit Pünktlichkeit,<br />

Schichtdienst<br />

und der Übernahme<br />

zahlreicher Pflichten.<br />

Immerhin betreut das<br />

medizinische Team<br />

meiner Station im<br />

Schnitt 25 Patienten.<br />

Ein anderer Aspekt sind der reine<br />

Stationsbetrieb, die Dienstorganisation<br />

und die medizinische Abläufe“,<br />

beschreibt der junge Mann mit<br />

einem Schmunzeln. „Krankenhausalltag<br />

eben.“<br />

Noch wichtiger aber sei die soziale<br />

Komponente. „Auch wenn die<br />

,Freiwilligen‘ mehr eine verbindende<br />

Funktion haben und mehr Handreichungen<br />

leisten, als medizinische<br />

Hilfe – für meine, im Wesentlichen<br />

viel älteren, Patienten, bin<br />

ich auch Bezugsperson. Ich erledige<br />

viele Wege für sie oder mit ihnen<br />

gemeinsam und leiste praktische<br />

Hilfe. Das verbindet.“<br />

Sven Westphal wird nun drei<br />

Jahre lang den Beruf des Gesundheits-<br />

und Krankenpflegers in<br />

Schwerin erlernen. Daher könne er<br />

seinen freiwilligen Dienst nicht verlängern.<br />

Seine berufliche Entwicklung<br />

sieht er in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Sozialdienst als Notwendigkeit?<br />

„Ja, unbedingt!“, betont er. „Der ist<br />

notwendig. Für das Verständnis füreinander.<br />

Für den sozialen Umgang<br />

miteinander. Für die Entlastung<br />

des Personals in den medizinischen<br />

und Pflegeeinrichtungen.<br />

Und manchmal eben auch für die<br />

Berufsfindung oder Berufsvorbereitung.“<br />

Abitur Kurier Seite 15<br />

Überbrückungsjahr in der Klinik möglich<br />

unser Konzept als Imageoffensive<br />

für medizinische Berufe im pflegerischen<br />

und therapeutischen Bereich.<br />

Damit wollen wir auch dem<br />

zunehmenden Fachkräftemangel<br />

entgegenwirken.“<br />

Darüber hinaus<br />

könnten Abiturienten<br />

einen Einblick in die<br />

wissenschaftliche<br />

Arbeit gewinnen und<br />

vielleicht ihr Interesse<br />

für ein Medizinstudium<br />

geweckt werden,<br />

ergänzte der Studiendekan,<br />

Professor Claus-<br />

Dieter Heidecke.<br />

Absolventen mit Hochschulreife<br />

können im Überbrückungsjahr,<br />

das sich künftig unter dem Dach<br />

des geplanten Bundesfreiwilligen-<br />

„Damit<br />

wollen wir dem<br />

Fachkräftemangelentgegenwirken.“<br />

dienstes einordnen soll, ihren Studien-<br />

oder Berufsausbildungswunsch<br />

wahlweise neun oder<br />

zwölf Monate in der klinischen Praxis<br />

prüfen, hieß es aus der Universitätsklinik.<br />

Der Einsatz erfolge<br />

auf einer Station oder<br />

einer Intensivstation.<br />

Das Überbrückungsjahr<br />

beginnt im September<br />

2011 und startet<br />

mit einem Schulungsprogramm<br />

in<br />

Greifswald. „Während<br />

der Tätigkeit an der<br />

Universitätsmedizin steht den jungen<br />

Frauen und Männern zudem je<br />

nach persönlicher Interessenlage<br />

ausreichend Zeit für Hospitationen<br />

in spannenden Tätigkeitsfeldern<br />

Der Weg zur Ausbildung!<br />

Berufsberatung<br />

der Krankenversorgung, Forschung<br />

und Lehre zur Verfügung“,<br />

wird in einer Mitteilung informiert.<br />

Die Teilnehmer erhalten<br />

nach Angaben der Hochschule eine<br />

monatliche Vergütung von etwa<br />

600 Euro.<br />

Etwa 30 bis 50 Plätze, vorrangig<br />

für Bewerber aus Mecklenburg-Vorpommern,<br />

werden im ersten Überbrückungsjahr<br />

vergeben. Das Überbrückungsjahr<br />

gilt gleichzeitig als<br />

anerkanntes Pflegepraktikum. Zusätzlich<br />

zu dieser Sonderform ausschließlich<br />

für Abiturienten gibt es<br />

in der Universitätsmedizin nach<br />

wie vor das Freiwillige Soziale Jahr<br />

(FSJ) und künftig auch den Bundesfreiwilligendienst.<br />

@!www.medizin.uni-greifswald.de<br />

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Seite 16 Abitur Kurier<br />

Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />

NEUSTRELITZ GYMNASIUM CAROLINUM<br />

Gymnasium Carolinum Neustrelitz<br />

Gymnasium Carolinum Neustrelitz<br />

Lehrer: Herr Bauer 12/3<br />

Niklas Hehenkamp, Killian Jäkel, Anne Koch, Philipp Andreas Krtschil, Gordon Meyn, Lutz Orzechowski, Max Rochow,<br />

Andy Schiller, Maximilian Schramm, Julia Schulz, Robert Seperant, Robert Stöhring, Lisa Ullbrich, Sebastian Wegener,<br />

Tim Wolf, Marcus Zager<br />

Lehrer: Herr Dr. Stietzel 12/5<br />

Véronique Baljé, Kevin Czinna, Lucas König, Franziska Kübach, Ada Felicitas Lange, Elena Martel,<br />

Vanessa-Meike Marzog, Alexander Meser, Claudia Oettel, Lisa Rakow, Alexandra Reinhold, Vivian Rindt, Ariane Rösler,<br />

Arne Runge, Justine Schaow, Saskia Voigt, Isabell von Malotky, Stefanie Wacker, Robert Weber, Meike Wiechert<br />

Gymnasium Carolinum Neustrelitz<br />

Ab nach London zum<br />

Arbeiten und Englischlernen<br />

AUSLANDSAUFENTHALT<br />

Rick Ulbricht aus Klink<br />

freut sich, dass die Abi-<br />

Prüfungen hinter ihm<br />

liegen. Im Herbst geht<br />

der 19-Jährige eine Zeitlang<br />

nach England.<br />

VON FRANZISKA GERHARDT<br />

WAREN. Rick Ulbricht kann es<br />

kaum erwarten. „Ich hatte schon<br />

länger den Wunsch, ins Ausland zu<br />

gehen“, erzählt der 19-Jährige.<br />

„Das kam durch Freunde und Bekannte.<br />

Und jetzt ist es endlich<br />

bald soweit.“<br />

Vorher musste der junge Mann<br />

allerdings noch die letzten Abitur-<br />

Prüfungen an der Berufsschule des<br />

Landkreises Müritz hinter sich bringen.<br />

„Das ist ein Wirtschaftsgymnasium.<br />

Ich habe dort als Leistungskurse<br />

BWL, VWL und Deutsch belegt“,<br />

erzählt Rick. „Bei der Noten-<br />

Auslandserfahrung, Fremdsprachenkenntnisse,<br />

Wissen<br />

über andere Länder, aber auch<br />

Sensibilität im Umgang mit anderen<br />

Kulturen und Mentalitäten<br />

werden zunehmend wichtiger<br />

für junge Menschen. Besonders<br />

in der Zeit nach dem Ende<br />

der Schulausbildung und dem<br />

Einstieg in einen neuen Ausbildungsabschnitt<br />

bieten sich viele<br />

Möglichkeiten, in einem Praktikum<br />

oder beim Jobben Erfahrungen<br />

im Ausland zu sammeln<br />

oder die Kompetenzen in<br />

Fremdsprachen zu erweitern,<br />

meinen die Experten der NeubrandenburgerArbeitsagentur.<br />

verlesung zu den schriftlichen Prüfungen<br />

war ich zum ersten Mal<br />

richtig aufgeregt“, erzählt der<br />

Schüler. „Aber ich habe meine eigenen<br />

Erwartungen übertroffen.“<br />

Zunächst hatte Rick den Plan,<br />

nach Neuseeland oder Australien<br />

zu gehen. Aber das war ihm dann<br />

doch etwas zu weit weg. „Außerdem<br />

möchte ich gern das korrekte<br />

British English lernen“ sagt er.<br />

„Das ist einfach das schönste Englisch.“<br />

Hans Hermann, ein guter<br />

Freund von ihm, geht ebenfalls<br />

nach London.<br />

Dort wollen die beiden Abiturienten<br />

in einem Hotel arbeiten.<br />

Rick hat schon ein bisschen Erfahrung<br />

in der Gastronomie: Sein Vater<br />

hat eine kleine Pension in Sachsen.<br />

„Das sind zwar nur sieben Zimmer,<br />

aber daher kenne ich schon<br />

die Grundlagen“, erzählt Rick.<br />

Auch ein einwöchiges Praktikum<br />

hat er bereits absolviert, in einem<br />

größeren Hotel ebenfalls in Sachsen.<br />

Zurzeit arbeitet er im Kletterwald<br />

Müritz.<br />

Nach dem Auslandsaufenthalt<br />

Rick Ulbricht aus Klink geht nach dem Abitur für neun Monate nach London<br />

zum Arbeiten und Englischlernen. FOTO: FRANZISKA GERHARDT<br />

Freiwilligendienst, Workcamp,<br />

Praktikum, Au Pair, Sprachkurs<br />

oder Aushilfsjobs – was<br />

ist passend? Einen umfassenden<br />

Überblick über die zahlreichen<br />

Möglichkeiten gebe das<br />

Internetprotal @www.rausvonzuhaus.de,<br />

erklären die Fachleute.<br />

Auch die Zentrale Auslandsund<br />

Fachvermittlung (ZAV)<br />

Lehrerin: Frau Wiele 12/4<br />

Albina Alic, David Benzin, Nadine Böhme, Chris Bojarra, Julia Gottschalk, Patricia Grahn, Nancy Hein, Jonas Johannes<br />

Herrmann, Dennise Hildebrandt, Georg Hönig, Johannes Kaelcke, Ben Krüger, Mathias Krüger, Jeannette Leck,<br />

Kristin Levermann, Tobias Michaelis, Josefin Molik, Henning Ott, Laura Pinnow, Jennifer Rechlin, David Rek,<br />

Ludwig Schäfer, Max Schmidt, Claudia Schneider, Elisabeth Schöttler, Laura Johanna Stangenberg, Janine Urban<br />

hat Rick vor, Geschichte und Politikwissenschaft<br />

zu studieren. Vor<br />

allem für Geschichte interessiert er<br />

sich sehr. „Das war mein Lieblingsfach<br />

in der Schule, da musste ich<br />

eigentlich nie viel lernen. Wenn<br />

ich etwas Historisches lese, schaue<br />

ich sowie gleich nach, um was es genau<br />

geht“, sagt der 19-Jährige. Um<br />

die mündliche Geschichtsprüfung<br />

machte sich Rick deshalb keine Sorgen,<br />

obwohl sein Themengebiet<br />

weit gefächert ist. „Es wurde angekündigt,<br />

dass von der Französischen<br />

Revolution bis zum Mauerfall<br />

alles drin sei.“ Locker 200 Jahre<br />

also – aber Rick blieb cool, obwohl<br />

sein Spezialgebiet die Antike ist.<br />

Mit seinen Freunden war er<br />

noch drei Tage Zelten auf dem Hurricane<br />

Festival. „Die letzte Gelegenheit,<br />

Zeit miteinander zu verbringen,<br />

bevor wir nach dem Abi in alle<br />

Richtungen verstreut werden“,<br />

sagt Rick.<br />

Sein Englisch schätzt er als eher<br />

mittelmäßig ein. „Ich hatte die<br />

Sprache zwar ab der 3. Klasse, aber<br />

das Schulenglisch bringt einen ja<br />

nicht viel weiter“, meint er. Er gibt<br />

sich aber Mühe, Englisch auch auf<br />

anderen Kanälen als nur in der<br />

Schule zu lernen. „Ich schaue Filme<br />

gerne im englischen Original,<br />

das hilft schon viel“, sagt der Abiturient.<br />

Nach neun Monaten England<br />

wird er da sicher keinerlei Probleme<br />

mehr haben.<br />

Jetzt muss nur noch seine Bewerbung<br />

bei der Agentur klappen, die<br />

den London-Aufenthalt organisiert.<br />

Die Arbeit in London wird<br />

eine richtig feste Stelle sein. Rick<br />

war schon einmal eine Woche in<br />

London, bei einer Gastfamilie.<br />

Wenn er erstmal in England ist,<br />

möchte er gerne ein paar Ausflüge<br />

machen, zum Beispiel nach Brighton,<br />

ein Auto mieten und in den<br />

Norden fahren. Er kann es kaum erwarten,<br />

dass die große Freiheit<br />

nach der Schule endlich anfängt.<br />

Tipps fürs Jobben im Ausland<br />

@www.ba-auslandsvermittlung.de<br />

@www.wege-ins-ausland.de<br />

@www.weltwaerts.de<br />

@www.kulturweit.de<br />

@www.oneworld-jobs.org<br />

@www.daad.de<br />

der Arbeitsagentur unterstütze<br />

bei der Job- und Praktika-<br />

Suche. Sie setze dabei den<br />

Schwerpunkt auf Angebote,<br />

die für junge Leute interessant<br />

sind. Und in den Berufsinformationszentren<br />

BiZ der Agenturen<br />

werden ebenfalls zahlreiche<br />

Informationen zu Aufenthalten<br />

im Ausland angeboten,<br />

heißt es.

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