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Seite 8 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />
NEUBRANDENBURG ALBERT-EINSTEIN-GYMNASIUM<br />
Albert-Einstein-Gymnasium Lehrer: Herr Stieger 12<br />
Kristin Blohberger, Julia Boltze, Christian Büttner, Binh Dao Xuan, Daniel Fabé, Christian Jacobi, Artur Kramer,<br />
Jacques Manjah, Martin Mattern, Ronny Meißner, Robin Pagel, Anika Saurien, Danny Schmidt, Julia Seidel,<br />
Magdalena Seidel, Lennard Siebken, Tom Stange, Kevin Michael Ulrich, John Weinert, Caroline Wonn, Samuel Zabel<br />
Albert-Einstein-Gymnasium Lehrerin: Frau Schwendicke 12<br />
Raik Bergmann, Philipp Bock, Paul David, Jan-Niklas Fleckenstein, Tim Helbig, Laura Hoffmann, Sabrina Jankowski,<br />
Lars Krychowski, Sophia Lutz, David Manteufel, Sandra Mietz, Johannes Ohlemacher, Kristina Paul,<br />
Ann-Kathrin Schmidt, Stefanie Seyfert, Charlotte Sprünken, Stefanie Suri, Max Wahrmann, Susanne Wegner,<br />
Stephan Wilk, Anne-Kathrin Wolff, Tobias Zabel, Philipp Zemisch<br />
Albert-Einstein-Gymnasium Lehrerin: Frau Wendt 12<br />
Andreas Bauer, Christoph Bexten, Josephine Bittkau, Kathleen Brunk, Antea Cörenzig, Anke-Kristin Desch,<br />
Jonas Ditrich, Luisa Gredig, Vivien Heuser, Christian Juhlke, Phillip Krüger, Laura-Maria Lehmann,<br />
Phuong Anh Nguyen Thi, Benedikt Nötzel, Juliane Otto, Erik Razny, Philipp Roloff, Franziska Sahm,<br />
Rebecca Schilewa, Tony Schmidt, Anika Steffen, Patrick Symizek, Thuy Linh Vu Thi, Sebastian Wink<br />
„Is egal“ mit festen Plänen<br />
ROCK Egal ist diesen<br />
vier Jungs nichts.<br />
Besonders die Musik<br />
nicht – die lieben die<br />
Wolgaster.<br />
VON ULRIKE DIMITZ<br />
WOLGAST. In der 8. Klasse hatte<br />
Paul eine zündende Idee. Musik<br />
wollte er machen, am besten nicht<br />
allein. Deshalb tat er sich 2006 mit<br />
Dennis zusammen. Der Junge aus<br />
der Parallelklasse fi ng gerade an,<br />
klassische Gitarre zu lernen. Während<br />
er noch „mit seinem Instrument<br />
klarkommen musste“, stieg<br />
„Ewert“ ein, der mit Vornamen Felix<br />
heißt. Sein Tasten-Talent brachte<br />
er ein, spielte also erstmal Keyboard.<br />
Doch bald griff er zum Bass,<br />
den der 18-Jährige bis heute spielt.<br />
Drei Mann probten nun in Pauls<br />
Keller. Fehlte noch ein Sänger, und<br />
es wundert nicht, dass sie auch den<br />
im selben Jahrgang fanden: Wilhelm<br />
kam im Winter 2007 dazu.<br />
Wie nun nennen? Gegrübelt hatten<br />
sie schon seit Beginn, doch ohne Erfolg.<br />
Eines Tages, so erzählt die Bandchronik,<br />
ging es schnell. Wilhelm<br />
sagte „ist doch egal“ – schon war<br />
der Bandname gefunden. Seither<br />
nennen sich die vier Jungs „Is egal“.<br />
Doch gleichgültig sind die vier<br />
nicht. Ihre Setliste ist ausgeklügelt,<br />
das Wichtigste beim Auftritt klar:<br />
Immer auf das Publikum achten.<br />
Eigene Songs schreiben sie auch,<br />
vor allem „Ewert“, der Szenen aus<br />
seinem Alltag textlich verarbeitet.<br />
Doch die Wolgaster Musiker wissen,<br />
dass sich Coversongs „eher rentie-<br />
Persönliche Botschaften „verpackt“<br />
KUNST Das Verhältnis<br />
zur Natur und groteske<br />
Menschen-Bilder sind<br />
anspruchsvolle Themen<br />
für Abschlussarbeiten.<br />
VON RITA NITSCH<br />
PASEWALK. Geht es um das Wort<br />
Figur oder Figürlichkeit, dann fi ndet<br />
man dafür in ausgewählten<br />
Nachschlagewerken Erklärungen<br />
wie: aus dem Lateinischen<br />
für Gestalt,<br />
Erscheinung, Gebilde,<br />
Beschaffenheit.<br />
Für die Teilnehmer<br />
des Kunstkurses der<br />
diesjährigen Abi-<br />
Klasse am Pasewalker<br />
Oskar-Picht-Gymnasium<br />
bekam es eine<br />
besondere Bedeutung.<br />
Das Thema für<br />
die Abschlussarbeit<br />
hatte Kunstlehrerin<br />
Angelika Hundt „Figurenwald“<br />
genannt.<br />
„Ich war gespannt,<br />
wie die Mädchen und<br />
Jungen persönliche<br />
ren“. In der Schule haben sie sich<br />
kennengelernt, als Abiturienten<br />
geben sie in der Schule nun auch<br />
ihr letztes Konzert. Zumindest für<br />
Dennis, Wilhelm und Felix sind<br />
die Tage am Wolgaster Gymnasium<br />
gezählt. Bandkollege Paul braucht<br />
noch ein Jahr für sein Fachabi.<br />
Auch nach der Schule haben die<br />
vier Jungs feste Pläne. Weg von<br />
Wolgast oder hier bleiben, diese<br />
Botschaften und eigene Verletzlichkeiten<br />
darin verpacken.“<br />
Und ihre Erwartungen wurden<br />
nicht enttäuscht. Unter den 15<br />
Arbeiten fanden sich Malereien,<br />
ein Marionetten-Karussell und<br />
Plastiken. In der Zeit des Entstehens<br />
der Werke lag die Reaktor-<br />
Katastrophe von Fukushima. Auch<br />
sie ließ die jungen Leute nicht kalt.<br />
Kim-Aljoscha Bressems Bild zum<br />
Beispiel ist beredtes Zeugnis dafür.<br />
„Der Mensch, anfangs noch untrennbar<br />
verbunden mit dem<br />
Kim-Aljoscha mit seiner Bildinterpretation. FOTOS: RITA NITSCH<br />
Frage haben sich auch die 18-Jährigen<br />
gestellt. Felix und Dennis<br />
planen das Jahr danach, mit einer<br />
Stelle über den Bundesfreiwilligendienst<br />
zu verbringen. Dann will Felix<br />
am liebsten zum Zoll. Paul will<br />
vielleicht Sozialpädagoge werden.<br />
Dennis und Wilhelm könnten derweil<br />
zu den Abiturienten gehören,<br />
die wegen des Studiums der Heimat<br />
den Rücken kehren. Dennis will<br />
unten rechts dargestellten Wald,<br />
verlässt diesen. Noch sind Wurzeln,<br />
Äste zu sehen“, erläutert er.<br />
Dann der Aufbruch: Der Mensch<br />
versucht, sich von der Natur zu<br />
lösen, sich ihrer zu bemächtigen.<br />
Düstere Farben verschwimmen wie<br />
in einem Nebel. Im oberen Teil des<br />
Bildes dann Hoffnung durch das<br />
Weiß der Spitze der Berge und den<br />
aufgehellten Himmel.<br />
Abitur Kurier Seite 9<br />
Franziska mit ihrer Plastik.<br />
zum Lehramtsstudium nach Berlin<br />
und Wilhelm, so hofft er, schon in<br />
diesem Herbst in die Medizin-Vorlesungen<br />
nach Greifswald.<br />
Und was wird dann aus der Band?<br />
„Es wäre schön, wenn wir zusammen<br />
bleiben könnten“, sagt Dennis<br />
und fügt hinzu, „und wenn<br />
nicht, machen wir vielleicht später<br />
weiter, wenn wir alle wieder hier<br />
sind“.<br />
„Is egal“ sind Gitarrist Dennis Wolf, Bassist Felix Ewert, Schlagzeuger Paul Kruse sowie Gitarrist und Sänger<br />
Wilhelm Szigat (unten, von links). FOTO: ULRIKE DIMITZ<br />
„Für mich war die Erkenntnis wichtig:<br />
Es gibt keine Macht des Menschen<br />
über das Leben und auch<br />
nicht über die Natur!“, sagt Kim-<br />
Aljoscha Bressem. Das Entstehen<br />
des Bildes sei ein längerer Prozess<br />
gewesen. Skizzen und Farbstudien<br />
seien dem vorausgegangen. Der<br />
18-Jährige will nach dem Abitur für<br />
ein Jahr nach Neuseeland gehen<br />
und sich dort inspirieren lassen.<br />
Franziska Hiller hat viele Talente.<br />
Auch Malen und Gestalten<br />
mag sie. Ihr<br />
kam der Gedanke,<br />
eine Figurengruppe<br />
zu gestalten. Der Ausspruch<br />
des Schriftstellers<br />
Cesare Pavese:<br />
„Über Personen zu<br />
urteilen, heißt groteske<br />
Bilder von ihnen<br />
zu zeichnen“, ließ die<br />
Skulptur deutlicher<br />
vor ihren Augen erscheinen.<br />
Es entstand<br />
ein Kunstwerk, das<br />
seine ganze Aussagekraft<br />
erhält, wenn<br />
es durch Licht angestrahlt<br />
wird. Dann zeigt<br />
sich ein „Menschenwald“.<br />
Eine Träumerin auf<br />
den Brettern, die<br />
die Welt bedeuten<br />
GEGLÜCKT Stephanie<br />
Schalau hat für sich<br />
ein neues Lebens-Kapitel<br />
aufgeschlagen. Sie<br />
wird Musical-Sängerin.<br />
VON JANINE RABE<br />
UECKERMÜNDE. Eine Träumerin<br />
war Stephanie Schalau schon<br />
immer. Doch statt ihren Wünschen<br />
nur nachzuhängen, packt<br />
sie diese auch an. „Es hat mit<br />
Träumen angefangen, und dann<br />
habe ich gemerkt, dass ich es<br />
schaffen kann. Also habe ich gekämpft<br />
– und gewonnen“, sagt die<br />
18-Jährige mit einem fröhlichen<br />
Lachen. Ab 15. August beginnt die<br />
bisherige Schülerin der 12b des Ueckermünder<br />
Greifen-Gymnasiums<br />
eine dreijährige Ausbildung zur<br />
Musical-Sängerin an der Stage Musical<br />
School in Hamburg.<br />
Die Musik gehört für das hübsche<br />
Mädchen mit den langen blonden<br />
Haaren schon immer dazu. „Als<br />
ich klein war, habe ich immer die<br />
Lieder von Rolf Zuckowski auf der<br />
Schaukel gesungen“, erinnert sich<br />
Stephanie. Mit fünf Jahren fi ng sie<br />
an, Geige zu spielen. Seit vier Jahren<br />
lernt sie Klavier und nimmt<br />
Gesangsunterricht.<br />
Die Faszination Musical begann<br />
für Stephanie mit einem der berühmtesten<br />
Werke überhaupt<br />
– dem „Phantom der Oper“. Bei<br />
einer Veranstaltung hatte die<br />
Schülerin Ausschnitte aus Andrew<br />
Lloyd Webbers bekanntestem Stück<br />
gespielt. Weil ihr die Musik gefi el,<br />
sah sie sich den Kinofi lm an. Gleich<br />
mehrmals, wie sie lachend zugibt.<br />
Schließlich überredete die 18-Jährige<br />
ihre Eltern, das Phantom in<br />
Essen auf der Bühne zu erleben.<br />
„Da hat mich die Magie des Musicals<br />
gepackt“, erinnert sich Stephanie.<br />
Wenige Monate später erlag sie<br />
diesem Zauber endgültig, bei einer<br />
Vorstellung von „Die Schöne und<br />
das Biest“ – einem Geburtstagsgeschenk<br />
ihrer Schwester. Besonders<br />
die Charakterstärke der Heldin Belle<br />
hatte es ihr angetan.<br />
Danach folgten weitere Musicals<br />
wie „Elisabeth“, „Tanz der Vampire“<br />
und vor allem „Tarzan“. Mit dem<br />
Herrn der Affen und seiner Jane ist<br />
Aus Liebe zum Tier und zur Kunst<br />
LEIDENSCHAFT<br />
Anne-Marie Treczka<br />
möchte ihr Hobby zum<br />
Beruf machen. Sie will<br />
gern Kunst studieren.<br />
VON UTE ZIEMANN<br />
FRIEDLAND. „Ich zeichne schon,<br />
solange ich einen Stift in der Hand<br />
halten kann, und besonders gern<br />
male ich Tiere“, sagt Anne-Marie<br />
Treczka, Absolventin der neuen<br />
Friedländer Gesamtschule. Anfangs<br />
waren es Hunde und Pferde,<br />
mit denen sie auf dem Bauernhof<br />
ihrer Großeltern groß geworden<br />
ist. Heute sind es Meeressäuger<br />
– Wale, Delfi ne und Orkas – die sie<br />
beeindrucken und faszinieren.<br />
Für den Naturschutz habe sie sich<br />
schon länger stark gemacht, erzählt<br />
Anne-Marie. „Doch als ich<br />
im vergangenen Jahr den Dokumentarfi<br />
lm ,Die Bucht‘ sah, wurde<br />
mein Verhältnis zum Tierschutz<br />
neu geprägt.“ Der Film zeigt mit<br />
schockierenden Bildern, wie jährlich<br />
tausende Delfi ne in der japanischen<br />
Bucht von Taiji abgeschlachtet<br />
werden. Die toten Tiere<br />
Stephanie mittlerweile schon fünf<br />
Mal durch den Dschungel gereist<br />
– langweilig werde das aber nie.<br />
„Sobald sich der Vorhang hebt, ist<br />
es wie eine andere Welt, die einen<br />
verzaubert“, sagt sie und ihre blauen<br />
Augen strahlen. Und bei jedem<br />
Schlussapplaus sei da der Wunsch,<br />
auf der Bühne zu stehen und Teil<br />
dieser Welt zu sein.<br />
Also überredete Stephanie ihre<br />
Eltern, dass sie an einem Schnupper-Workshop<br />
an der Stage<br />
Musical School teilnehmen konnte<br />
– bezahlt vom eigenen Taschengeld.<br />
Für sechs Tage tauchte<br />
die Schülerin 2008 in die<br />
Welt hinter der Bühne ein. „Danach<br />
war ich mir sicher: Das ist<br />
mein Traum“, erinnert sie sich.<br />
Zwei Jahre später nutzte Stephanie<br />
einen weiteren Workshop<br />
als Aufnahmeprüfung<br />
für die Musical-Schule. Wenige<br />
Tage danach erhielt sie die Zusage<br />
für ein halbjähriges Vorbereitungsseminar<br />
– mit der<br />
Aussicht, die Ausbildung zu<br />
beginnen, falls sie gut genug<br />
wäre. Begeistert sagte Stephanie<br />
zu. In diesem Frühjahr<br />
besuchte sie einen dritten<br />
Workshop. Nun ging der<br />
Traum in Erfüllung: Sie bestand<br />
die Aufnahme direkt<br />
ins erste Ausbildungsjahr.<br />
An den 31. Mai kann sie<br />
sich noch genau erinnern.<br />
„In der Schule habe ich<br />
meine Abitur-Ergebnisse<br />
erfahren, und zu Hause<br />
wartete der Vertrag von<br />
der Stage School“, sagt<br />
die 18-Jährige.<br />
Dass die Musical-Schule<br />
kein Zuckerschlecken<br />
wird, ist Stephanie klar.<br />
„Das Tanzen wird die<br />
größte Herausforderung,<br />
weil ich ja bisher<br />
weder Ballett, noch Jazz-<br />
oder Steptanz hatte.“<br />
Außerdem sei die Konkurrenz im<br />
Musical-Geschäft groß. Auch fi nanziell<br />
ist die Ausbildung kein Kinderspiel.<br />
Rund 24 000 Euro muss<br />
Stephanie für die drei Jahre an der<br />
Privatschule bezahlen – fi nanziert<br />
über einen Studienkredit. Ein Risiko,<br />
das sie in Kauf nimmt. „Aber<br />
das muss man auch, wenn man die<br />
Chance dazu bekommt“, meint sie.<br />
und das mit Blut getränkte Wasser<br />
gingen ihr nicht mehr aus dem<br />
Kopf. Und so war es nicht verwunderlich,<br />
dass sich die Abiturientin<br />
in ihrer Abschlussarbeit im Fach<br />
Der große Traum des<br />
musikalischen Mädchens:<br />
eine Hauptrolle,<br />
wie Belle oder Jane.<br />
Doch trotz solcher<br />
Wünsche bleibt die 18-<br />
Jährige bescheiden. „Ich<br />
muss nicht berühmt<br />
werden. Ich kann auch<br />
im Ensemble<br />
hinten rechts stehen.<br />
Hauptsache, ich bin auf der Bühne“,<br />
sagt sie überzeugt.<br />
Einen Plan B hat Stephanie dennoch,<br />
sollte dieser Wunsch trotz<br />
aller Mühen nicht wahr werden.<br />
„Dann studiere ich Theaterwissenschaften<br />
und gehe hinter die<br />
Bühne. Aber ganz aus dem Theater<br />
kriegt mich keiner mehr weg!“<br />
Anne-Marie Treczka vor zwei ihrer Bilder, links: Das Abschlachten von Delfinen in der japanischen<br />
Bucht von Taiji, rechts: vier brutal erschlagene Robben. FOTO: UTE ZIEMANN<br />
„Kunst & Gestaltung“ diesem Thema<br />
zuwandte.<br />
Für „Kunst“ als Hauptfach hatte<br />
sich Anne-Marie am Ende der 10.<br />
Klasse entschieden. Nicht nur,<br />
Stephanie Schalau FOTOS: JANINE RABE<br />
weil sie gerne<br />
zeichnet, sondern<br />
auch wegen ihrer<br />
Lehrerin und<br />
weil sie schon mit<br />
16 Jahren ein Kunststudium<br />
in die<br />
engere Wahl zog.<br />
Besonders habe ihr<br />
die große Vielfalt<br />
des Unterrichts gefallen.<br />
„Wir haben<br />
gemalt, fotografi ert<br />
und modelliert,<br />
haben Ausstellungen<br />
besucht und<br />
mussten unsere<br />
Arbeiten vor Mitschülernpräsentieren“,<br />
zählt die<br />
18-Jährige rückblickend<br />
auf.<br />
In der 11. Klasse<br />
reifte dann der Gedanke,<br />
Kunst auf<br />
Lehramt zu studieren.<br />
Auslöser war<br />
eine Exkursion<br />
ins Pergamonmuseum mit Sechstklässlern<br />
ihrer Schule. „Wir mussten<br />
eine Führung vorbereiten und<br />
sie dann mit den jüngeren Schülern<br />
durchführen“, berichtet Anne-<br />
Marie. „Das war ein Kraftakt, aber<br />
es hat Spaß gemacht.“ Auch als<br />
Schülersprecherin habe sie viel gelernt,<br />
besonders vor Leuten frei zu<br />
reden. Im vergangenen Jahr nutzte<br />
die Cölpinerin den Tag der offenen<br />
Tür an der Uni in Leipzig, um sich<br />
zu informieren. Dabei habe sie<br />
sich prompt in diese Stadt verliebt.<br />
Und als sie ein paar Monate später<br />
Freunde besuchte, die bereits in<br />
der sächsischen Stadt studieren,<br />
wäre sie am liebsten gleich geblieben.<br />
Für ein Kunststudium ist ein Eignungstest<br />
und eine Präsentationsmappe<br />
mit 25 Arbeiten aus den<br />
letzten drei Jahren notwendig.<br />
„Manchmal hatte ich mich im<br />
Kunstkurs gefragt, wofür die ganze<br />
Arbeit, denn neben den vier Unterrichtsstunden<br />
pro Woche habe ich<br />
noch viel zu Hause machen müssen“,<br />
gibt Anne-Marie ehrlich zu.<br />
„Doch für die Mappe war es von<br />
großem Nutzen, denn ich hatte so<br />
viele Arbeiten, dass ich auswählen<br />
konnte.“ Die Eignungsprüfung hat<br />
sie leider nicht geschafft. Nur zwei<br />
Punkte fehlten. Aber Anne-Marie<br />
gibt nicht auf. „Im nächsten Jahr<br />
probiere ich es auf alle Fälle noch<br />
einmal.“