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Seite 6 Abitur Kurier<br />
Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011<br />
Berufliche Schule Wirtschaft und<br />
Verwaltung Neubrandenburg<br />
Nick Assmann, Rick Drägestein, Dennis Drägestein, Tom Ettrich, David Klein, Peter Klinger,<br />
Patrick Kraatz, Joseph Krickhahn, Thea Amanda Kupler, René Leusch, Anne Liebchen, Martin Maske,<br />
Tim Schulz, Tobias Wybranietz, auf dem Foto: Andreas Steger, stellvertretender Tutor<br />
Unterwegs auf der Welle nach oben<br />
ERFOLG Triathlon-As<br />
Marie-Luise Klietz hat<br />
am Neubrandenburger<br />
Sportgymnasium das<br />
beste Abitur hingelegt.<br />
Dem Leistungssport will<br />
sie treubleiben.<br />
VON BERND HAMANN<br />
NEUBRANDENBURG. Wasser und<br />
Wellen haben es Marie-Luise Klietz<br />
schon immer angetan. „Im Urlaub<br />
im vergangenen Jahr in Kalifornien<br />
bin ich erstmals in der starken<br />
Brandung mit<br />
einem Brett gesurft.<br />
Das hat gleich super<br />
geklappt“, versichert<br />
die 19-Jährige, die<br />
2005 in Saalfeld vom<br />
Schwimmen zum Triathlon<br />
und drei Jahre später an<br />
den Tollensesee zu SCN-Erfolgstrainer<br />
Frank Heimerdinger wechselte.<br />
Auch jetzt konnte die Thüringerin<br />
wieder erfolgreich auf der Welle<br />
reiten: Die Deutsche Vize-Meisterin<br />
der Juniorinnen 2010 und Junioren-<br />
WM-Teilnehmerin auf der Sprintdistanz<br />
(750 Meter Schwimmen/<br />
Neues Tor · 2009 · Radierung, übermalt · 24 x 17 cm<br />
NEUBRANDENBURG BERUFLICHE SCHULE FÜR WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG, FACHGYMNASIUM FACHRICHTUNG WIRTSCHAFT<br />
„Sonnabend<br />
zur Disko ist<br />
nicht drin.“<br />
20 Kilometer Radfahren/5 Kilometer<br />
Laufen) hat am Sportgymnasium<br />
Neubrandenburg mit fast nur<br />
Einsen das beste Abitur gemacht.<br />
„Lernen ist mir nie schwer gefallen.<br />
Im Gegenteil: Es ist für mich<br />
sehr interessant, stets etwas Neues<br />
zu erfahren“, betont die hübsche<br />
Blondine mit der Triathlon-Modellfigur.<br />
Um aber auch beim kräftezehrenden<br />
Ausdauer-Dreikampf<br />
auf der Erfolgswelle schwimmen<br />
zu können, reichen Anlagen und<br />
Talent nicht aus: Hartes Training<br />
ist ebenso notwendig. Bis zu dreimal<br />
am Tag schwimmt, radelt und<br />
läuft Marie-Luise Klietz deswegen.<br />
Der Trainingsschwerpunkt liegt<br />
dabei auf dem Wochenende. „Da<br />
habe ich einfach mehr<br />
Zeit“, erläutert die Triathletin.<br />
An die vielen<br />
persönlichen Entbehrungen,<br />
die damit natürlich<br />
verbunden<br />
sind, hat sie sich mittlerweile<br />
gewöhnt. „Sonnabend<br />
Abend zur Disko mit Freunden gehen,<br />
ist eben nicht drin“, sagt sie<br />
wie selbstverständlich. „Da bin ich<br />
dann fürs Training nicht fit.“<br />
Um auszuloten, wie weit es im<br />
Triathlon bei ihr gehen kann, wird<br />
Marie-Luise Klietz in den nächsten<br />
zwei Jahren auch weiterhin Triath-<br />
FALKO BEHRENDT<br />
Ausstellung Dorfkirche Zachow<br />
Bezirksdirektion Neubrandenburg<br />
Friedrich-Engels-Ring 48 A · 17033 Neubrandenburg<br />
Telefon 0395 58117-0<br />
www.mecklenburgische.de<br />
Eine gemeinsame Kultur-Initiative von:<br />
» Im Garten<br />
der Erinnerung«<br />
16. Juli bis<br />
21. August 2011<br />
täglich von<br />
11 – 17 Uhr<br />
ZINNOBER Kulturkreis Zachow e. V.<br />
Zachow Dorfkirche · 17094 Groß Nemerow<br />
Telefon 039605 20642<br />
www.zinnober-zachow.de<br />
Tutorin: Gudrun Penndorf FGW 81<br />
lon leistungssportlich betreiben.<br />
„Für alles was ich bisher erreicht<br />
habe, bin ich natürlich Frank<br />
Heimerdinger und Lang-Triathlon-<br />
Ex-Weltmeisterin Ines Estedt sehr<br />
dankbar“, sagt sie. Die sind als<br />
Coach und Tippgeber nicht nur me-<br />
FORSCHERDRANG Seine<br />
Leidenschaft gehört den<br />
Naturwissenschaften: Lukas<br />
Schulig hat ein Händchen<br />
für Chemikalien.<br />
VON ESTHER STOSCH<br />
MALCHIN. Der Geruch ist unvergesslich<br />
– eine Mischung aus Basen,<br />
Säuren, der Klassenraum ist ein<br />
typisches Chemielabor. Lukas<br />
Schulig fühlt sich hier wie zu Hause.<br />
Sicher greift er in den Schrank<br />
mit den Chemikalien, sagt „das<br />
passt zusammen“ und trägt die<br />
Flüssigkeiten zum Tisch. Mit sicheren<br />
Händen schüttet er die<br />
Flüssigkeiten zusammen.<br />
„Wenn ich alleine Freistunden<br />
hatte, habe ich meine Zeit<br />
hier verbracht“, sagt der 19-jährige.<br />
Wieso das so ist, weiß er zwar<br />
nicht, aber seine Leidenschaft<br />
sind die Naturwissenschaften.<br />
Mathe, Physik, Chemie – die Fächer<br />
bereiteten dem Abiturienten<br />
des Fritz-Greve-Gymnasiums<br />
in Malchin keine Schwierigkeiten.<br />
Für einen Wissenschafts-<br />
Freak hält er sich nicht, aber<br />
sein Talent hat Lukas Schulig bereits<br />
unter Beweis gestellt. Dieses<br />
Jahr wurde der junge Wissenschaft-<br />
Berufliche Schule Wirtschaft und<br />
Verwaltung Neubrandenburg<br />
Christian Behrendt, Elisa Dabbert, Anne Draewe, Christina Frank, Stefan Gördes, Franziska Götze, Frizzi Hagen,<br />
Heidi Harder, Ramon Haug, Christopher Karst, Tom Klee, Tobias Kohls, Philip Koppenhöfer, Christian Laack, Gisa Meyer,<br />
Johann Münch, Dana Neumeister, Maik Niemann, Stephanie Plath, Anne Radtke, Nicole Rehfeld, Sandra Rentsch,<br />
Paul Sadewasser, Angelique Schwemer, Sarah Wittek, Jörn Wosny<br />
In der Schule wie beim Leistungssport sehr erfolgreich: Triathletin Marie-Luise Klietz MONTAGE: BERND HAMANN<br />
thodisch auf dem neuesten Stand,<br />
wir haben uns auch menschlich<br />
sehr gut verstanden.“ Auf jeden<br />
Fall werden Mutter, Schwester Lina-<br />
Sophie und vor allem Vater Torsten<br />
vom heimischen Saalfeld aus, auch<br />
alles ganz genau verfolgen. „Wenn<br />
ler bereits Dritter beim Landeswettbewerb<br />
Jugend forscht.<br />
Sein Wettbewerbsbeitrag<br />
galt einem Nischen-Zweig:<br />
der Kryptologie. Dabei<br />
geht es um eine mathematische<br />
Formel, die Daten<br />
verschlüsseln kann. Ineinanderverschränkt<br />
liegen<br />
sei-<br />
sie können“, bestätigt die Athletin<br />
des SC Neubrandenburg mit Zweitstartrecht<br />
für die 1. Bundesliga-<br />
Mannschaft von Stadtwerke Witten<br />
(Nordrhein-Westfalen), „sind<br />
sie bei jedem Wettkampf von mir<br />
dabei.“<br />
ne Hände ruhig auf der<br />
Tischplatte, während er<br />
erklärt, wie er den Ablauf<br />
ausprobiert hat:<br />
„Bei der Verschlüsselung<br />
gibt es viele Probleme.Bei-<br />
spielsweise<br />
diejenigen,<br />
die im Bankwesenbenutzt<br />
werden, sind<br />
heute nicht<br />
mehr sicher.<br />
Durch die<br />
Mehrfachverschlüsselung<br />
geht es<br />
noch eine<br />
Weile.“<br />
Seine Verschlüsselungbezeichnet<br />
er als<br />
„einfach,<br />
aber sicher.“<br />
Jetzt fehlt<br />
nur noch ein<br />
Programm,<br />
mit dem diese<br />
Formel<br />
Tutorin: Steffi Griesbach<br />
Dabei ist das Familienoberhaupt<br />
ein exakter Kenner der Szene. „Im<br />
Gegensatz zu mir, hat er selbst<br />
schon den Ironman Europe in Roth<br />
absolviert“, zollt die Tochter dem<br />
Papa großen Respekt. „Auf der<br />
Olympischen Distanz würde er allerdings<br />
keine Chance mehr gegen<br />
mich haben“, ist sich Marie-Luise<br />
Klietz sicher und lächelt verschmitzt<br />
dabei.<br />
Dennoch ist für die Ausdauersportlerin<br />
der Reiz, selbst einmal<br />
den „langen Kanten“ mit 3,8 Kilometer<br />
Schwimmen, 180 Kilometer<br />
Radfahren und dem abschließenden<br />
Marathon (42,195 Kilometer)<br />
erfolgreich zu meistern, sehr groß.<br />
„Wenn, dann muss es aber schon<br />
der legendäre Ironman auf Hawaii<br />
sein“, legt sie ihr klares Ziel fest.<br />
Dann wird nach dem Wettkampf<br />
bestimmt auch Zeit sein, in der imposanten<br />
Brandung des Pazifischen<br />
Ozeans die Füße wieder einmal<br />
aufs Surfbrett zu stellen.<br />
Schließlich versucht Marie-Luise<br />
Klietz bei ihrem Hobby wie auch<br />
beim Berufswunsch stets auf der<br />
Welle nach oben zu sein. „Denn“,<br />
sagt sie und blickt dabei hoffnungsvoll<br />
gen Himmel, „ich möchte später<br />
einmal Medizin studieren. Vielleicht<br />
aber, werde ich auch Pilotin...“<br />
Wissenschafts-Talent aus Dargun<br />
liefert patentreife Ideen<br />
„In der Forschung<br />
oder in<br />
der Industrie“<br />
FOW 01<br />
auch in der Praxis angewandt werden<br />
kann.<br />
Lukas Schulig erzählt mit ruhiger<br />
Stimme, warum er kein Patent<br />
angemeldet hat: „Ich hatte es mir<br />
überlegt, aber selbst für das Schutzrecht<br />
zahlt man 2000<br />
Euro.“ Außerdem gibt<br />
es viele kostenlose und<br />
gute Programme, so<br />
dass dies für einen<br />
Schüler zu teuer ist.<br />
Insgesamt ein Jahr hat<br />
er an dem Verschlüsselungsablauf<br />
gearbeitet. Nun hat er sich wieder<br />
für einen Preis beworben: den Ludwig-Bölkow-Nachwuchs-Technologiepreis,<br />
dotiert mit 2500 Euro.<br />
Aber der Informatik und der Mathematik<br />
gilt nicht seine Hauptleidenschaft.<br />
Der Darguner will Pharmazeut<br />
werden. Seit einem Praktikum<br />
arbeitet der Brünette in einer Apotheke.<br />
„Ich kann mir auch vorstellen,<br />
in der Forschung oder der Industrie<br />
zu arbeiten“, sagt er lächelnd.<br />
Bevor er jedoch zum Doktorhut<br />
greifen kann, bleibt ihm ein<br />
freier Sommer, bei dem er sich mit<br />
Freunden treffen, radfahren, Badminton<br />
spielen und einfach nur<br />
Spaß haben will.<br />
Im Chemielabor seines Gymnasiums bereitet sich Lukas Schulig auf seinen Berufswunsch vor: Er will Pharmazeut<br />
werden. Lösungsmittel oder Salben, durch seine Arbeit in einer Apotheke kann er bereits einiges herstellen. Vielleicht<br />
entdeckt er später auch mal ein Heilmittel. FOTO: ESTHER STOSCH