SUbstanz Ausgabe Herbst 2010 herunterladen - Schüler Union ...
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Pro<br />
Anabel Schunke, 21 Jahre alt<br />
Kreisverband Goslar<br />
SGD Darmstadt, 12. Klasse<br />
„Sollte die Stundenzahl des Sportunterrichts erhöht werden?“<br />
Der momentane Sportunterricht an den Schulen<br />
geht noch nicht weit genug: Als unersetzliche<br />
Ergänzung von Mathe, Deutsch und Co. brauchen<br />
wir einen Ausbau der sportlichen Angebote an<br />
unseren Schulen! Die Stundenzahl, die für den Sportunterricht<br />
eingeplant ist, sollte erhöht und Projekttage, wie<br />
beispielsweise ein jahrgangsübergreifendes „Sportfest“<br />
an den Schulen, sollten vermehrt veranstaltet werden.<br />
Durch den gemeinsamen Sportunterricht werden<br />
<strong>Schüler</strong>innen und <strong>Schüler</strong>n Kompetenzen beigebracht,<br />
die sie in anderen Fächern nicht oder nur unzureichend<br />
erlernen können. Neben dem nötigen Teamgeist, taktischem<br />
Denken und der Fähigkeit auf andere zuzugehen,<br />
und ihnen manchmal auch den Vortritt zu lassen, wird<br />
hier also auf eine spielerische Art und Weise das soziale<br />
Miteinander in den Vordergrund gestellt – eine Eigenschaft<br />
die in den engen Lehrplänen anderer Fächer oftmals<br />
unter den Tisch fällt.<br />
Ein weiterer Aspekt der auch in Zukunft noch an Bedeutung<br />
gewinnen wird ist der, dass die Jugendlichen<br />
oftmals keine Zeit mehr haben sich in Sportvereinen zu<br />
engagieren und somit die Schule die einzige Institution<br />
bleibt, an der regelmäßig Sport getrieben werden kann.<br />
In den verschiedenen Sportarten, die die <strong>Schüler</strong>innen<br />
und <strong>Schüler</strong> über die Jahre erlernen, wird also auch Lust<br />
darauf gemacht, sich zu Hause nicht nur am Computer<br />
oder vor der Spielkonsole zu betätigen. Im Gegenteil:<br />
Durch den Schulsport können Anreize geschaffen werden,<br />
sich über den Unterricht hinaus mit der erlernten<br />
Sportart auseinander zu setzen.<br />
Sport tut gut und dass sollte jedem <strong>Schüler</strong> und jeder<br />
<strong>Schüler</strong>in schon in den Schulen mitgegeben werden!<br />
Die bisherige Anzahl der Schulstunden reicht dafür aber<br />
nicht aus. Ein Ausbau der Stunden und die Organisation<br />
von außerordentlichen Veranstaltungen sollte also<br />
gefördert werden, um diese positiven Effekte noch mehr<br />
nutzen zu können.<br />
Eine kritische Betrachtung<br />
Pro & Contra: Schulsport<br />
Der Sportunterricht an niedersächsischen Schulen prägt wie jedes andere Fach auch den allwöchentlichen Stundenplan<br />
aller <strong>Schüler</strong>innen und <strong>Schüler</strong>. Meistens in einer Doppelstunde in der Woche heißt es dann für alle auch<br />
mal körperlich anstatt nur geistig zu schwitzen. Manche sehen darin eine gute Ergänzung zu den „klassischen“ Schulfächern<br />
und fordern eine Erweiterung des Sportangebots an Schulen, andere sehen den eigentlichen Lehrauftrag der<br />
Schulen in Sportunterricht nicht erfüllt und halten ihn für überflüssig.<br />
Contra<br />
Michael Kruse, 14 Jahre alt<br />
Kreisverband Lingen<br />
Franziskusgymnasium, 9. Klasse<br />
Der Sportunterricht an Schulen ist eine sinnvolle<br />
Sache: Neben dem spielerischen Miteinander<br />
kann man dadurch eine gute Ergänzung zum<br />
restlichen Unterricht schaffen.<br />
Aber ein Ausbau der Wochenstundenzahl und noch<br />
mehr sportliche Projekttage? Wenn jemand meint, dass<br />
er mehr Sport treiben will, soll er das tun – aber doch<br />
bitte in seiner Freizeit! In Deutschland gibt es eine sehr<br />
ausgeprägte Vereinskultur, die es schafft wohnortnah<br />
eine Breite von verschiedenen außerschulischen sportlichen<br />
Engagements anzubieten. Ob es Fußball, das<br />
Reiten oder auch das Schwimmen ist: Je nach den Vorlieben<br />
des Einzelnen kann eine individuelle Betreuung<br />
stattfinden. Zudem besteht in nahezu jeder Schule die<br />
Möglichkeit nach dem Unterricht eine „Sport-AG“ zu<br />
belegen.<br />
Im Unterricht sollte lieber vermehrt theoretisches<br />
Wissen gelehrt werden, was dem klassischen Zweck<br />
dieser Einrichtung auch nachkommt. Sollte jemand das<br />
Bedürfnis nach einer Vertiefung des jeweiligen Faches<br />
haben, stehen, besonders im Falle des Sportunterrichts,<br />
viele kostengünstige außerschulische Möglichkeiten zur<br />
Verfügung.<br />
Außerdem macht ein Ausbau des vorhandenen Unterrichts<br />
im Hinblick auf eine zu hohe Belastung der<br />
<strong>Schüler</strong>innen und <strong>Schüler</strong> keinen Sinn. Besonders auch,<br />
da Jugendliche, die ihre Fähigkeiten und Talente auf einem<br />
anderen Gebiet sehen, dadurch zum Sport genötigt<br />
werden. Doch auch bei denjenigen, die ihre Gaben<br />
auf dem Gebiet des Sportes sehen, ist zweifelhaft, ob der<br />
Sportunterricht ihnen in ihrem späteren Beruf weiterhelfen<br />
wird.<br />
Eine Konzentration auf die wesentlichen Aspekte der<br />
Schule ist also von Nöten. Die Schulen sind zum Lernen<br />
da. Dazu gehört selbstverständlich Sport, aber bitte im<br />
richtigen Maße!<br />
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