Dividenden-ETfs - EXtra-Magazin
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Vietnam entwickelte sich zuletzt erfolgreich<br />
zur verlängerten Werkbank Chinas: so konnte<br />
die Anzahl der Menschen, die in absoluter<br />
Armut leben, also nicht über die zum Überleben<br />
notwendigen Mittel verfügen, laut Weltbank<br />
von 58 Prozent im Jahr 1993 auf aktuell<br />
zehn Prozent gesenkt werden. Zurückzuführen<br />
ist dies auf ein überdurchschnittlich hohes<br />
Wirtschaftswachstum. Allein die Finanzkrise<br />
2008 brachte einen kräftigen Einbruch.<br />
Doch bereits 2010 erzielte das Land dank<br />
eines Konjunkturprogramms der regierung<br />
wieder einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts<br />
(BIP) von 6,8 Prozent. Auch der Abwärtstrend<br />
im vergangenen Jahr blieb nicht<br />
ohne Folge. Maßnahmen zur Bekämpfung<br />
der ausufernden Inflation, die in diesem Jahr<br />
laut Prognosen im Schnitt bei 14,3 Prozent<br />
liegen soll, veranlassten die Weltbank das<br />
BIP-Wachstum für 2011 auf 6,3 Prozent zu<br />
senken. Der Internationale Währungsfonds<br />
(IWF) geht von +5,8 Prozent aus. Kommt es<br />
jedoch zu keiner weltweiten rezession, von<br />
der auch die asiatische region stark betroffen<br />
ist, steigt das BIP-Wachstum nach Prognosen<br />
des Internationalen Währungsfonds<br />
(IWF) bis zum Jahr 2014 schrittweise auf 7,2<br />
Prozent. Dies ist auch Voraussetzung dafür,<br />
wenn die regierung ihr ehrgeiziges Ziel erreichen<br />
möchte, bis zum Jahr 2020 von einem<br />
Schwellenland zu einem Industrieland<br />
aufzusteigen.<br />
Pluspunkt niedrige lohnkosten<br />
Bis dahin gibt es jedoch noch viel zu tun.<br />
Noch sind viele Branchen international nicht<br />
konkurrenzfähig. Neben der erwähnten hohen<br />
Inflation beherrschen eine überbordende<br />
SEITE 14 FEBruAr 2012<br />
invEStmEnt<br />
vietnam – der schwierige Wandel<br />
vom Schwellen- zum industrieland<br />
Vor wenigen Jahren galt Vietnam als der große Shootingstar am Börsenhimmel. Das Land, den meisten durch den<br />
langandauernden Krieg bekannt, öffnete sich internationalen Investoren. Mittlerweile trat Ernüchterung bei Anlegern<br />
ein, die in das Land investierten. Doch nach der drastischen Kurskonsolidierung bieten sich möglicherweise wieder<br />
günstige Einstiegskurse auch via ETF.<br />
details zum EtF auf den FtSE vietnam<br />
Bürokratie und Korruption den Alltag. Grund<br />
genug auch für einige ausländische Investoren,<br />
dem Land den rücken zu kehren. Von<br />
der regierung wird dies als erstes Warnsignal<br />
gewertet. Bisher punktet das Land vor<br />
allem aufgrund des niedrigen Lohnniveaus,<br />
das rund ein Drittel niedriger ist als in China.<br />
Zudem kann Vietnam auf gut ausgebildete<br />
Fachkräfte zurückgreifen. Nun gilt es, die<br />
Wende vom Billiglohnland zum Industrieland<br />
zu meistern – keine einfache Aufgabe. Die<br />
Nähe zu Wachstumsregionen wie China,<br />
Malaysia oder Thailand dürfte dabei helfen.<br />
nach kurseinbruch jetzt Einstiegskurse?<br />
Der Aktienmarkt Vietnams wird durch zwei<br />
Indizes abgebildet, den Ho Chi Minh Stock-<br />
Index (VN-Index) sowie dem Vietnam-Hanoi<br />
Exchange Stock Equity Index (HNX-Index),<br />
die die größten unternehmen an den Börsen<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) sowie der Börse<br />
Hanoi umfassen. Aufgrund der geringen<br />
Liquidität wird der Markt jedoch hierzulande<br />
entweder durch bankinterne Indizes oder<br />
durch Benchmarks großer Indexanbieter<br />
abgebildet wie den FTSE Vietnam. Letzterer<br />
ist auch Basiswert des bisher einzigen börsengehandelten<br />
Indexfonds db x-trackers<br />
FTSE Vietnam ETF (WKN: DBX1AG). Der<br />
Index umfasst die aktuell 26 bedeutendsten<br />
vietnamesischen unternehmen, die auch<br />
eine ausreichende Verfügbarkeit für eine<br />
ausländische Beteiligungen aufweisen. Ein<br />
starkes Gewicht liegt auf der Finanzbranche<br />
(62 Prozent), gefolgt von Industrieunternehmen<br />
(13 Prozent) und Verbrauchsgüterfirmen<br />
(11 Prozent). Größte Positionen sind<br />
die Mason Group Corp. (19 Prozent), Vin-<br />
index kag Wkn kosten kurs Spread<br />
com (13 Prozent) oder Vietnam Joint Stock<br />
Commercial Bank for Industry (7 Prozent).<br />
Die <strong>Dividenden</strong>rendite beträgt derzeit knapp<br />
vier Prozent. Erwirtschaftete Erträge des<br />
ETF werden thesauriert. Die maximal jährliche<br />
Gebühr beträgt 0,85 Prozent. Geht man<br />
nach der erzielten rendite der vergangenen<br />
Jahre seit Auflegung im Januar 2008, ist die<br />
Bilanz allerdings vernichtend: Der ETF verlor<br />
bis Ende November mit –75 Prozent drei<br />
Viertel des Wertes. Gerade im Krisenjahr<br />
2008 büßte der ETF rund 67 Prozent ein,<br />
und auch der Abwärtstrend im Jahr 2011<br />
machte sich beim FTSE Vietnam mit einem<br />
Minus von rund 46 Prozent bemerkbar. In<br />
Aufwärtsphasen dagegen wie im Jahre 2009<br />
performte der Index überdurchschnittlich mit<br />
+39,67 Prozent. Dies macht deutlich: Der<br />
noch junge Aktienmarkt reagiert sozusagen<br />
gehebelt auf weltweite Konjunkturab- als<br />
auch -aufschwünge. Mutige Investoren, die<br />
auf einen Wiederaufschwung des asiatischen<br />
Marktes setzen, können derzeit also<br />
zu äußerst niedrigen Einstiegskursen in den<br />
Markt einsteigen.<br />
volumen<br />
in mio.<br />
Euro<br />
daS Swap<br />
FTSE Vietnam Index db x-trackers DBX1AG 0,85 % 16,08 € 0,28 % 161,63 TH Ja (bes.) Eur<br />
Quelle: www.extra-funds.de, Stand: 23.01.2012<br />
Fonds-<br />
Währung