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Dividenden-ETfs - EXtra-Magazin

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SEITE 8 FEBruAr 2012<br />

diSkuSSion<br />

EtF-round-table – ein gespräch über<br />

transparenz, dividendenstrategien,<br />

Emerging markets und größere liquidität<br />

Wie geht es 2012 in der ETF-Branche weiter? Markus Jordan, Herausgeber des <strong>EXtra</strong>-<strong>Magazin</strong>s, diskutiert mit Vertretern<br />

von ETF-Anbietern, Market-Markern, aber auch der DAB bank als Vertreter von Privatanlegern über ihre Erwartungen<br />

rund ums Thema ETF. Dazu trafen sich die Experten in den Geschäftsräumen von iShares in München.<br />

Blicken wir zunächst noch einmal in das<br />

Jahr 2011. Worin bestanden die herausforderungen?<br />

Fehrenbach: 2011 war ein wichtiges Jahr<br />

für die Branche. Zuerst wurden wir belä-<br />

chelt, dann beneidet und zuletzt bekämpft.<br />

Das ist ein typischer Zyklus einer Innovation.<br />

In der Krise im vergangenen Jahr hat<br />

die Branche gezeigt, dass sie einen festen<br />

Platz in der Finanzindustrie hat. Sie hat sich<br />

etabliert.<br />

Württemberger: Dies kann ich nur bestäti-<br />

gen. Wir sind erwachsener geworden. Die<br />

Diskussion über mehr Transparenz und<br />

Produktaufklärung hat dazu beigetragen,<br />

dass der Kunde uns heute ernster nimmt<br />

als zuvor. und dies betrifft nicht nur private,<br />

sondern vor allem auch institutionelle Kunden.<br />

unsere Produktpalette wurde sehr gut<br />

angenommen, unter dem Strich sind wir mit<br />

dem vergangenen Jahr zufrieden.<br />

riedel: ETFs haben derzeit einen Marktan-<br />

teil von zwei bis fünf Prozent am gesamten<br />

in Fonds verwalteten Volumen. Man kann<br />

es vergleichen mit einem Start-up. Irgendwann<br />

bekommt man eine Größe, die wahrgenommen<br />

wird – das schürt Neid, dann<br />

wird der Wettbewerb härter. In 2011 sind<br />

ETFs daher vom Everybody´s Darling zum<br />

Buhmann geworden. Die Diskussion zum<br />

Jahresende war aber notwendig und hat der<br />

Branche insgesamt gutgetan.<br />

dies klingt aus Sicht des Emittenten<br />

recht positiv. trifft dies auch auf den<br />

EtF-handel zu?<br />

hofmann: Ich habe mir kürzlich unsere<br />

umsatzzahlen seit 2000 angesehen. Wenn<br />

man einmal das Jahr 2008, das sehr volatil<br />

war, außen vor lässt, dann war 2011 sicher-<br />

lich das Jahr mit den höchsten umsätzen.<br />

Wir haben im vergangenen Jahr für etwa 18<br />

Mrd. Euro ETFs gehandelt. Diese umsätze<br />

wurden von institutionellen Kunden generiert.<br />

Bimüller: Auch bei uns sieht es sehr gut<br />

aus, sowohl beim Wachstum der ETF-Be-<br />

stände als auch im Hinblick auf den Handel<br />

von ETFs. Wir haben den Eindruck, dass<br />

ETFs insgesamt mehr in das Bewusstsein<br />

der Anleger gekommen sind. Allerdings<br />

muss hier noch viel Aufklärung geleistet<br />

werden. Es gab viele Fragen zu den replikationsmethoden<br />

von ETFs. Auf unserer<br />

ETF-roadshow im Frühjahr haben wir gesehen,<br />

dass viele Privatanleger das nicht<br />

nachvollziehen können. Das sind aber auch<br />

sehr detaillierte und nicht unbedingt für jeden<br />

relevante Aspekte. Wichtiger ist es, das<br />

risiko des Index zu verstehen, in den ich<br />

investiere.<br />

mit der transparenz ist das so eine Sa-<br />

che: Zwar sind die Produkte transparent,<br />

aber selbst wir werden immer wieder mit<br />

Besonderheiten überrascht. Wie ist es<br />

denn nun wirklich<br />

mit der transparenz<br />

bei EtFs bestellt?<br />

Fehrenbach: Ich<br />

glaube, hier wird mit<br />

verschiedenen Maßstäben<br />

gemessen.<br />

Wenn man sich ein<br />

Auto kauft, schaut<br />

man sich auch nicht<br />

den Hersteller einer<br />

Feder an. In der ETF-<br />

Branche sind wir auf<br />

dieser Ebene ange-<br />

langt. Das mag für bestimmte Anleger natürlich<br />

hochinteressant sein. Die ETF-Branche<br />

ist Vorreiter in Sachen Transparenz.<br />

Wir zeigen sehr viel von den Produkten und<br />

beantworten im Web oder auch bei direkter<br />

Nachfrage viele dieser wichtigen Details.<br />

Ich denke, dass diese Transparenz aber<br />

nicht für jeden so sinnvoll ist.<br />

Württemberger: Die aktuelle Diskussion<br />

hängt auch damit zusammen, dass ETFs<br />

als sehr einfaches Investmentvehikel wahrgenommen<br />

werden. So wird das Produkt<br />

schließlich auch am Markt verkauft. Allerdings<br />

gibt es in der Konzeption und Konstruktion<br />

Besonderheiten, die komplex sind.<br />

Ob es sinnvoll ist, dass sich jeder Investor<br />

bis ins letzte Detail damit beschäftigt, bleibt<br />

auch aus meiner Sicht fraglich. Auf der anderen<br />

Seite müssen wir den Kunden über<br />

die Funktionsweise und Konstruktion aufklären.<br />

Wir haben dabei auch nichts zu verbergen.<br />

riedel: Viele von diesen Fragen, mit denen<br />

wir konfrontiert werden, werden im Bereich<br />

der aktiv gemanagten Fonds überhaupt<br />

nicht gestellt. Nehmen wir beispielsweise

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