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Menschlichkeit<br />

muss immer Platz haben<br />

Soziales Engagement wird<br />

beim Dorfinstallateur und<br />

Dorfelektriker mit außergewöhnlichem<br />

Selbstverständnis<br />

gelebt. Das zeigt sich sowohl<br />

nach innen als auch in der<br />

Unterstützung nach außen.<br />

Es ist das Tun, das zählt,<br />

und nicht das Reden.<br />

Über das Thema soziale<br />

Verantwortung sprachen wir<br />

mit Walter Tschegg, ehemals<br />

Leiter der Raiffeisenbank<br />

Götzis und seit Jahrzehnten<br />

für die Lebenshilfe engagiert.<br />

Sie haben mehr als 20 Jahre lang die Raiffeisenbank<br />

Götzis geleitet. Wo beginnt soziale Verantwortung im<br />

Unternehmen?<br />

Dort, wo sie im Privaten auch beginnt. Im wertschätzenden<br />

Umgang mit den Mitmenschen, besonders aber<br />

mit jenen, die unserer Hilfe bedürfen. Während meiner<br />

Zeit auf der Bank war ich immer wieder in der Situation,<br />

dass Menschen durch Todesfälle oder andere<br />

Schicksalsschläge in wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />

geraten sind. Ihnen Zuversicht zu geben und gemeinsam<br />

nach umsetzbaren Lösungen zu suchen, war mir<br />

immer wichtig. Und oft habe ich meine Kompetenzen<br />

zu 120 Prozent ausgenützt. Ich habe das nie als Problem<br />

gesehen, weil ich ehrlich dabei geblieben bin.<br />

Nicht nur bei Banken, sondern über alle Branchen hinweg<br />

hat man heute das Gefühl, dass Zahlen weit mehr<br />

wiegen als Einzelschicksale. Hat Menschlichkeit überhaupt<br />

noch Platz?<br />

Die menschliche Komponente muss in Unternehmen<br />

immer Platz haben. Sonst bleibt nur Härte. Und das<br />

zeigt sich im Umgang mit den eigenen Mitarbeitern<br />

genauso wie im Agieren nach außen. Menschlichkeit<br />

hat aber auch viel mit Beziehungen zu tun. Dort, wo<br />

Beziehungen ehrlich gelebt werden, ist der Schritt zu<br />

Anteilnahme und zu sozialem Engagement selbstverständlich.<br />

Seit mehr als drei Jahrzehnten engagieren Sie sich für<br />

die Lebenshilfe und erleben so soziales Engagement<br />

von der anderen Seite. Welche Hilfe brauchen<br />

Institutionen wie die Lebenshilfe?<br />

Wir haben heute bei der Lebenshilfe eine ganz andere<br />

Situation als noch vor 30 Jahren. Neben Kindern müssen<br />

viele Erwachsene betreut werden, die ganz andere<br />

Bedürfnisse haben. Wir brauchen neben unseren Werk-<br />

14<br />

stätten auch betreute Wohnungen und Arbeitsmöglichkeiten<br />

für „unsere Leute“. Geschützte Arbeitsplätze,<br />

wie sie zum Beispiel beim Dorfelektriker und Dorfinstallateur<br />

zur Verfügung gestellt werden, sind für<br />

unsere Leute in vielerlei Hinsicht wichtig. Gebraucht<br />

werden, nützlich sein, Kontakte haben sind Bedürfnisse,<br />

die essentiell sind. Die Finanzierung von Projekten ist<br />

eine große Aufgabe. Der Spendenfluss ist rückläufig.<br />

Neue Wege sind gefragt. So wurde die Kleinwohnanlage<br />

der Lebenshilfe in der Dr. Alfons Heinzlestraße<br />

teilweise über Sponsoringbeiträge von Firmen und<br />

Privatpersonen finanziert. Wir sind über jede Form der<br />

Hilfe froh.<br />

"Organisationen wie die Lebenshilfe<br />

braucht es, und sie leisten auch wertvolle<br />

Arbeit. Mich aber berührt immer wieder<br />

das Einzelschicksal."<br />

Walter Tschegg<br />

Gemeinschaften leben vom wohlwollenden Miteinander.<br />

Was verbindet Sie mit Arnold Feuerstein und Herbert<br />

Mittelberger?<br />

Freundschaft. Und eine Fußbodenheizung (lacht).<br />

Vor 33 Jahren installierte Arnold seine erste Fußbodenheizung<br />

in der Lebenshilfewerkstätte Götzis Am<br />

Eichbühel. Und sie funktioniert immer noch. So hat,<br />

abgesehen von unserer Bankbeziehung, unsere Zusammenarbeit<br />

für die Lebenshilfe begonnen. Unzählige<br />

Projekte wurden von den Unternehmen Dorfinstallateur<br />

und Dorfelektriker großzügig unterstützt, viele auch<br />

von Noldi persönlich.

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