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Geschäftsfelder<br />

Heizung, Sanitär-, Klima- und<br />

Lüftungstechnik<br />

Gesellschaftsform<br />

GmbH mit 10 Gesellschaftern<br />

Geschäftsführer<br />

Johannes Ouschan<br />

Standorte<br />

Götzis (Hauptsitz), Feldkirch,<br />

Bludenz und Andelsbuch<br />

105 Mitarbeiter<br />

24 Lehrlinge<br />

Umsatz 2007, 16 Mio. EUR<br />

Arnold Feuerstein<br />

(60) gebürtig in Au,<br />

wohnhaft in Hohenems<br />

hat sich dem<br />

Umweltschutz und der<br />

erneuerbaren Energie<br />

verschrieben.<br />

steht, sondern das lösungsbezogene Denken. Dabei<br />

beschäftigen wir uns immer wieder mit drei Themen:<br />

Wie können wir unsere Kunden noch besser bedienen?<br />

Wo heben wir uns vom Mitbewerb ab? Wie lässt sich<br />

die Unternehmensorganisation im Hinblick auf unsere<br />

Mitarbeiter verbessern? Ein Ergebnis dieser<br />

Bemühungen war unter anderem das Mitarbeiter-<br />

Beteiligungsmodell.<br />

Mittelberger: Gemeinsame Werte sind die Basis. Das<br />

macht unsere Zusammenarbeit tragfähig. In unseren<br />

Netzwerken wie Vollbad oder Heimteam wird Hand in<br />

Hand gearbeitet, da braucht es Koordination. Und da<br />

gibt es nicht nur Streicheleinheiten, es gibt auch mal<br />

Kampf. Wenn hier Diskussionen nicht sachlich geführt<br />

werden, kommt es schnell zu Beziehungskonflikten.<br />

Bergen gemeinsame Wege nicht auch die Gefahr, sich<br />

selbst zu verlieren?<br />

Mittelberger: Ehrlichkeit muss hier vor Nettigkeit stehen.<br />

Sich selbst und dem anderen gegenüber. Sonst ist man<br />

auf lange Sicht in keiner Beziehung glücklich. Das<br />

erfordert, seine eigenen Ideale immer wieder zu hinterfragen<br />

und dem gemeinsamen Weg gegenüberzustellen.<br />

Feuerstein: Mir kommt entgegen, dass ich kein Schönredner<br />

bin. Ich muss niemanden beeindrucken. Viel<br />

wichtiger für mich ist Ehrlichkeit. Vor allem mir selbst<br />

gegenüber. Ich muss eigentlich nur mir selbst und meinen<br />

anerzogenen und selbst gewählten Idealen entsprechen.<br />

Damit bin ich zufrieden und habe ein absolut<br />

gutes Gewissen.<br />

Herbert, du beschäftigst dich seit Jahren mit der<br />

Wirkung von Licht. Der Geschäftsbereich Conceptlicht<br />

ist daraus entstanden. Was begeistert dich an diesem<br />

Thema?<br />

Mittelberger: Es fasziniert mich der Einfluss, den Licht<br />

auf unser Wohlbefinden hat. In den letzten Jahren hat<br />

dieses Thema in der Innenarchitektur an Bedeutung<br />

gewonnen. Heute konzipieren wir auf persönliche<br />

Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten hin eine Lichtlösung.<br />

Die Zeit der statischen Leuchtkörper ist vorbei.<br />

Darauf sind wir spezialisiert. Gerade für den Wohnbereich<br />

gilt, dass man „das richtige Licht“ nicht<br />

berechnen kann. Es ist Gefühl, es ist die Stimmung.<br />

In unserer Konstellation ist die Verbindung von Elektroinstallation<br />

und Lichtlösung, also dem, was dann<br />

auch sichtbar ist, reizvoll.<br />

Innovationen und Entwicklungsschritte prägen eure<br />

Firmengeschichten. Woher nehmt ihr die Kraft dafür?<br />

Mittelberger: Eine Energiequelle heißt bei mir Sport.<br />

Das gibt mir Freiraum und Kraft. Und es gibt vieles,<br />

das Sport und Unternehmersein verbindet: Zum Beispiel<br />

den Ehrgeiz zu haben bis an seine Grenzen zu<br />

gehen, dafür alles zu geben. Viele Impulse für<br />

5<br />

Entwicklungen entstehen aber quasi im Tun. Für<br />

Schlüsselentscheidungen braucht es Distanz.<br />

Feuerstein: Ich brauche Distanz zum Kreativsein.<br />

Im Alltag kann ich es dann umsetzen. Das ist mit ein<br />

Grund, warum ich über Jahre den Sommer auf einer<br />

Alpe verbracht habe. Dank wertvoller Begegnungen ist<br />

mir klar geworden, dass man im Leben viele Dinge<br />

wagen kann, wenn man bei sich bleibt. Man muss sich<br />

selbst auf der Spur sein und, wenn möglich, mit jedem<br />

Schritt ein wenig näher zu sich finden.<br />

Soziale Verantwortung zu übernehmen scheint für<br />

euch selbstverständlich. Dafür seid ihr mehrfach<br />

ausgezeichnet worden. Was bewirkt so gelebte<br />

Unternehmenskultur?<br />

Feuerstein: Dass zum Beispiel Mitarbeiter spontan<br />

Hilfsaktionen initiieren – wie im Fall eines Lehrlings,<br />

Herbert<br />

Mittelberger<br />

(52) wohnt in Klaus,<br />

ist ein Familienmensch,<br />

leidenschaftlicher<br />

Unternehmer und<br />

Schifahrer aus Passion.<br />

der nach einem Unfall querschnittgelähmt ist.<br />

Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter war bereit,<br />

ein Jahr lang monatlich eine Stunde für diesen jungen<br />

Burschen zu arbeiten und ihm damit ein Gehalt, das er<br />

notwendig brauchte, zu ermöglichen.<br />

„Ich versuche bei jedem Auftrag,<br />

dem Kunden mehr zu geben als er<br />

von mir erwartet. Das ist mein Ziel.“<br />

Herbert Mittelberger<br />

Mittelberger: Sich sozial zu engagieren ist für mich<br />

keine Frage der Unternehmenskultur, sondern der<br />

Menschlichkeit.<br />

Der spanische Dichter und Philosoph Antonio<br />

Machados sagte einst: „Die Wege entstehen im<br />

Gehen.“ Habt ihr alle Dinge, die euch wichtig waren<br />

und sind, gelebt?<br />

Mittelberger: Bei mir ist das noch etwas zu früh (lacht).<br />

Aber es ist schön, nicht mehr so viel Zwang zu haben<br />

wie in der Aufbauphase. Das erleichtert gewaltig. Ich<br />

habe nach wie vor den schönsten Beruf, den es für<br />

mich gibt, ich bin irrsinnig gern Elektriker. Und ich<br />

freue mich darauf, noch viele Dinge bewegen zu können.<br />

Feuerstein: Mein Leben war so erfüllt, dass es jederzeit<br />

abgeschlossen sein könnte. Wenn mir jetzt jemand<br />

sagen würde, du hast noch zwei Stunden, dann würde<br />

ich noch einen Kaffee trinken gehen. Was ich noch<br />

gerne machen würde ist, andere an meinen Erfahrungen<br />

teilhaben zu lassen. Wenn man auf mich zukommt,<br />

habe ich auch in Zukunft immer Zeit für einen Austausch.

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