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Universität Bern / Dr. Bernhard Berger, Rechtsanwalt, LL.M ...

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IV. Rechtsdurchsetzung<br />

1. Freiwilligkeit und Zwang<br />

S. 210, und ausführlich in: Le degré de la preuve, Festschrift Vogel, Freiburg<br />

i.Üe. 1991, S. 125 ff., 151 f.). [S. 325]<br />

Im Zusammenhang mit dem Eintritt des Versicherungsfalls geht die Rechtsprechung<br />

davon aus, dass – namentlich bei der Diebstahlversicherung –<br />

in der Regel eine Beweisnot gegeben ist, so dass sich die Herabsetzung<br />

des Beweismasses rechtfertigt (zuletzt: Urteile 5C.47/2002 vom 17. April<br />

2002, E. 2b, und 5C.99/2002 vom 12. Juni 2002, E. 2.1).<br />

Zivilgerichte und Betreibungs- und Konkursbehörden<br />

Erkenntnis- und Vollstreckungsverfahren<br />

2. Grundsatz und Grenzen der Naturalerfüllung (Realexekution)<br />

Konkretisierung anhand von Art. 97 und 98 OR<br />

§ 3 Die subjektiven Rechte [N 80–111]<br />

I. Entstehung<br />

II. Absolute und relative Rechte<br />

BGE 114 II 91 E. 4a: aa) Die subjektiven Rechte lassen sich nach dem<br />

Kreis ihrer Adressaten in absolute und relative scheiden; Zwischenstufen<br />

sind nach geltendem Recht nicht mehr anzunehmen. Absolute Rechte richten<br />

sich gegen jedermann, relative gegen eine oder mehrere Personen, die<br />

bestimmt oder bestimmbar sind. Die Forderung aus einem Schuldverhältnis,<br />

auch aus einem vertraglichen, ist das typische Beispiel eines relativen<br />

Rechts, weil sie auf einer Sonderbeziehung zwischen bestimmten Personen<br />

beruht und nur dem Schuldner, nicht aber einem unbeteiligten <strong>Dr</strong>itten<br />

entgegengehalten werden kann. Das Bundesgericht hat es deshalb seit<br />

Jahrzehnten abgelehnt, in der Verletzung vertraglicher Rechte durch <strong>Dr</strong>itte<br />

eine widerrechtliche Handlung im Sinne von Art. 41 Abs. 1 OR zu erblicken<br />

(BGE 52 II 376, 53 II 333, 63 II 21 f.); es hat daran auch in der neueren<br />

Rechtsprechung festgehalten (BGE 108 II 312 E. 2c und 102 II 340), und<br />

die herrschende Lehre ist ihm gefolgt (BECKER, N. 39 zu Art. 41 OR;<br />

OSER/SCHÖNENBERGER, N. 15 ff. zu Art. 41 OR; VON TUHR/PETER,<br />

OR Allg. Teil I S. 410; GUHL/MERZ/KUMMER, OR 6. Aufl. S. 10; OFTIN-<br />

GER I, 4. Aufl. S. 64 f. und 132 f.).<br />

Dass ein <strong>Dr</strong>itter neben dem Schuldner, der den Vertrag unmittelbar verletzt,<br />

zu Schadenersatz verpflichtet werden kann, wenn ihm die vertragliche<br />

Bindung bekannt ist, wird nur vereinzelt angenommen, in Anlehnung<br />

an Common Law und französisches Recht insbesondere von GROSSEN<br />

(La responsabilité du tiers complice de la violation d'un contrat, in Festgabe<br />

Schönenberger [S. 98] S. 121 ff.). Diese Auffassung vermochte sich indes<br />

nicht durchzusetzen; sie stiess vielmehr auf berechtigte Kritik, weil sie der<br />

Rechtsentwicklung zuwiderläuft (KRAMER, OR Allg. Einl. N. 56) und dazu<br />

führen würde, zwischen absoluten und relativen Rechten wieder eine Zwi-<br />

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