Universität Bern / Dr. Bernhard Berger, Rechtsanwalt, LL.M ...
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1. Absolute Rechte (erga omnes)<br />
a) Herrschaftsrechte<br />
schenstufe anzunehmen (MERZ, Obligationenrecht, in Schweiz. Privatrecht<br />
(SPR) VI/1 S. 58).<br />
Nach der angeführten Rechtsprechung kann dagegen in der Verleitung<br />
zum Vertragsbruch und in der Ausbeutung einer Vertragsverletzung ein sittenwidriges<br />
Verhalten im Sinne von Art. 41 Abs. 2 OR erblickt werden und<br />
eine Schadenersatzpflicht des <strong>Dr</strong>itten deshalb als begründet erscheinen.<br />
Dies setzt aber besondere Umstände voraus, welche die Ausdehnung der<br />
Haftung rechtfertigen, was z.B. anzunehmen ist, wenn der Vertrag mit Wissen<br />
des <strong>Dr</strong>itten in Schädigungsabsicht verletzt wird (BGE 108 II 312 E. 2c,<br />
53 II 332/33 und 52 II 376 f.). Auch diese Grundsätze werden von der Lehre<br />
gebilligt, die jedoch mit Recht hervorhebt, dass die Ausdehnung der Haftung<br />
als Ausnahme zu verstehen und davon nur mit Zurückhaltung<br />
Gebrauch zu machen ist (vgl. nebst der hiervor zitierten Lehre insbes.<br />
BREHM, N. 255 zu Art. 41 OR; GAUCH/SCHLUEP, OR Allg. Teil I 4. Aufl.<br />
Rz. 509; MERZ, a.a.O. S. 59). Darauf zurückzukommen, besteht daher<br />
kein Anlass.<br />
Beispiel: Art. 641 ZGB<br />
Art. 212 SchKG: „Ein Verkäufer, welcher dem Schuldner die verkaufte<br />
Sache vor der Konkurseröffnung übertragen hat, kann nicht mehr von<br />
dem Vertrage zurücktreten und die übergebene Sache zurückfordern,<br />
auch wenn er sich dies ausdrücklich vorbehalten hat.“<br />
b) Persönlichkeitsrechte<br />
BGE 121 III 168 E. 3: a) – Wer in seiner Persönlichkeit widerrechtlich verletzt<br />
wird, kann zu seinem Schutz gegen jeden, der an der Verletzung mitwirkt,<br />
den Richter anrufen (Art. 28 Abs. 1 ZGB); widerrechtlich ist eine Persönlichkeitsverletzung,<br />
wenn sie nicht durch Einwilligung des Verletzten,<br />
durch ein überwiegendes privates oder öffentliches Interesse oder durch<br />
Gesetz gerechtfertigt ist (Art. 28 Abs. 2 ZGB). Der Persönlichkeitsschutz<br />
steht nach konstanter Rechtsprechung nicht nur natürlichen, sondern auch<br />
juristischen Personen insoweit zu, als er nicht auf Eigenschaften beruht,<br />
die ihrer Natur nach nur den natürlichen Personen zukommen (BGE 108 II<br />
241 E. 6 S. 244, 95 II 481 E. 4 S. 488 f., vgl. auch BGE 117 II 513 ff.; PE-<br />
DRAZZINI/OBERHOLZER, Grundriss des Personenrechts, 4. Aufl., 1993,<br />
S. 212 Ziff. 8.4.2.1; TERCIER, Le nouveau droit de la personnalité, S. 75 f.<br />
N. 520 und 521; TUOR/SCHNYDER/SCHMID, Das Schweizerische Zivilgesetzbuch,<br />
11. Aufl., 1995, S. 93). Zu den Persönlichkeitsrechten, die<br />
auch den juristischen Personen eignen, gehört unter anderen der Anspruch<br />
auf soziale Geltung und namentlich das Recht auf freie wirtschaftliche<br />
Entfaltung, das heute weitgehend noch eigens durch das Bundesgesetz<br />
gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG; SR 241) und jenes über die<br />
Kartelle und ähnlichen Organisationen (KG; SR 251) geschützt ist (TER-<br />
CIER, a.a.O., S. 71 f. N. 493 bis 495; A. BUCHER, Natürliche Personen<br />
und Persönlichkeitsschutz, S. 138 f. N. 495 und 496).<br />
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