24.03.2013 Aufrufe

Der Aufstand der Anständigen - Institut für Staatspolitik

Der Aufstand der Anständigen - Institut für Staatspolitik

Der Aufstand der Anständigen - Institut für Staatspolitik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

echts einig waren in <strong>der</strong> Abwehr rechts- und linksradikaler Kräfte. Dieser<br />

Grundkonsens konservativer und progressiver Parteien wird jetzt möglicherweise<br />

stillschweigend aufgekündigt durch ein lautlos heraufziehendes ‚antifaschistisches‘<br />

Linksbündnis, das sich durch eine Gegnerschaft gegenüber <strong>der</strong><br />

Union und <strong>der</strong> F.D.P. definiert, den Unterschied zu diesen Parteien <strong>für</strong> fundamentaler<br />

hält als die Distanz zwischen SPD und PDS.“<br />

Das „antifaschistische Linksbündnis“, von dem Baring spricht, hat sich unter<br />

Einschluß <strong>der</strong> PDS längst formiert. Mehr und mehr gerät die Union jetzt auch<br />

durch eigene Indifferenz in Gefahr, sich den Sprachregelungen und -knebelungen<br />

dieses Bündnisses unterwerfen zu müssen. Konkret heißt dies, daß in<br />

Zukunft das Thema „Auslän<strong>der</strong> und Zuwan<strong>der</strong>ung“ nicht mehr im „demokratischen<br />

Diskurs“ kritisch angesprochen werden kann, ohne daß die<br />

Verdammungsformel „Geistige Brandstiftung“ fällt. Daß viele Unionspolitiker<br />

nur zu bereit sind, dem sich abzeichnenden „antifaschistischen Linksbündnis“<br />

als „nützliche Idioten“ zu dienen, zeigt das Beispiel <strong>der</strong> Berliner Auslän<strong>der</strong>beauftragten<br />

Barbara John, die <strong>der</strong> Überzeugung ist, daß wir <strong>für</strong> „eine multikulturelle<br />

Gesellschaft neue Gesetze“ bräuchten. Ob das bisherige Recht ausreiche,<br />

könne man nur feststellen, wenn es eine „zentrale Erfassungsstelle“ <strong>für</strong> Haßverbrechen<br />

und ihre juristische Behandlung gebe. Bewährungsstrafen sollten,<br />

so Frau John, <strong>für</strong> rechte Gewalttäter generell ausgeschlossen werden. 81<br />

Einer <strong>der</strong> wenigen Politiker, die in <strong>der</strong> Union begriffen haben, worauf die<br />

Kampagne gegen Rechts abzielt, ist <strong>der</strong> hessische Ministerpräsident Roland<br />

Koch. Dieser warnte seine eigene Partei davor, sich in <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>- und<br />

Integrationsfrage von <strong>der</strong> SPD „mundtot machen zu lassen“. 82 Exakt darum geht<br />

es im Kern <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen antifaschistischen Erregung. Sie zielt auf den<br />

„Rechtsextremismus“, <strong>der</strong> bis in die „gesellschaftliche Mitte“ hineinreichen soll,<br />

meint aber Gesellschaftsverän<strong>der</strong>ung. Ist erst einmal <strong>der</strong> harte Kern <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ungskritiker<br />

„geächtet“, dann hält niemand mehr die Transformation<br />

Deutschlands in ein multiethnisches Siedlungsgebiet auf. Daß damit <strong>der</strong> Boden<br />

des „demokratischen Diskurses“ verlassen wird, stellte <strong>der</strong> Staatsrechtler<br />

Dietrich Murswiek fest: Die „amtliche staatliche Kritik“ verläßt dann den Boden<br />

des demokratischen Diskurses, „wenn sie bestimmte Meinungen und politische<br />

Positionen als illegal und demokratisch illegitim disqualifiziert und sie damit<br />

aus dem demokratischen Willensbildungsprozeß zu verdrängen sucht, ihnen<br />

also <strong>der</strong> Sache nach die Berechtigung abspricht, mit ihren Argumenten in <strong>der</strong><br />

geistigen Auseinan<strong>der</strong>setzung Gehör zu finden und sich am demokratischen<br />

Diskurs zu beteiligen …“<br />

Und: „Die öffentliche Kritik, jemand sei ein Verfassungsfeind, dient nicht<br />

lediglich <strong>der</strong> geistigen Auseinan<strong>der</strong>setzung im politischen Willensbildungsprozeß.<br />

Sie dient vor allem dazu, den Betreffenden mit seinen politischen<br />

Positionen aus diesem Willensbildungsprozeß auszugrenzen.“ 83<br />

Daß genau dies mit <strong>der</strong> laufenden Kampagne beabsichtigt wird, muß hier<br />

32 AUFSTAND DER ANSTÄNDIGEN · INSTITUT FÜR STAATSPOLITIK

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!