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Anna Doberauer

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Erwartungshorizont:<br />

Frage 2:<br />

- Sinon bietet, wie es Aeneas erzählt, ein Bild des Mitleids (er ist verwirrt, waffen-<br />

und wehrlos):<br />

Conspectu in medio turbatus, inermis<br />

constitit atque oculis Phrygia agmina circumspexit. (67/68)<br />

- Mit einer commiseratio wendet sich Sinon an die Trojaner. Er beginnt mit einem<br />

Klagelaut:<br />

Heu, quae nunc tellus, inquit, quae me aequora possunt<br />

accipere? aut quid iam misero mihi denique restat,<br />

cui neque apud Danaos usquam locus, et super ipsi<br />

Dardanidae infensi poenas cum sanguine poscunt? (69-72)<br />

Dreifache Alliteration: (me, misero mihi) betont seine Aussichtslosigkeit<br />

und mitleiderregende Lage.<br />

Paralellismus: (tellus – aequora, Danaos – Dardanidae): Weder auf dem<br />

Land noch auf dem Meer gibt es noch Platz für ihn. Da diese Gegenüberstellung der der<br />

Griechen mit den Trojanern entspricht, gibt es für ihn keinen Platz mehr auf der Welt.<br />

Unterstreicht die Ausweglosigkeit seiner Lage.<br />

Durch die Betonung seiner Heimatlosigkeit gelingt es Sinon seine<br />

Zugehörigkeit zum griechischen Volk herunterzuspielen, worauf die Trojaner<br />

folgendermaßen reagieren:<br />

Quo gemitu conversi animi compressus et omnis<br />

impetus. Hortamur fari quo sanguine cretus,<br />

quidve ferat; memoret quae sit fiducia capto. (73-75)<br />

Durch seine Klage gelingt es Sinon, das Mitleid der Trojaner zu<br />

erregen, sodass sie keine feindseligen Gedanken mehr hegen (compressus et omnis<br />

impetus)<br />

Sinon gelingt es, das Interesse und die Neugier auf sich zu lenken,<br />

denn es schließen sich Fragen zu seinem Erscheinen und seiner Herkunft an.<br />

- Der Erfolg seiner ersten Worte ist ausschlaggebend für seine Rettung die die der<br />

sich im Pferd befindenden Griechen!<br />

- (77-80): Selbstcharakterisierung des Sinon: Sinon beginnt, an Priamus gewandt,<br />

seine Rede:<br />

cuncta equidem tibi, rex, fuerit quodcumque, fatebor<br />

vera, inquit, neque me Argolica de gente negabo. (77/78)<br />

Litotes: neque…negabo Bekräftigt variierend das fatebor. Sinon gibt besonders<br />

offen und ehrlich seine griechische Abstammung zu. Durch die Beteuerung seiner<br />

Aufrichtigkeit und Offenheit, versucht er das Vertrauen der Trojaner zu gewinnen.<br />

Durch die Vermeidung des Wortes „graecus“ und die o.g. Litotes vermeidet er<br />

aber unangenehme Aussagen!<br />

Durch die Worte miser und vera erregt er Mitleid und Vertrauen.<br />

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