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ebene und Obergeschoss im zweigeschossigen Luftraum vertikal geführt. Im Obergeschoss findet die Erschliessung und die Medienfeinverteilung und -zuleitung in den Containmentbereich auf zwei unterschiedlichen Ebenen statt: Die Erschliessung passiert auf der Gitterrostebene und die Medienverteilung und -zuleitung auf der Ebene zwischen Betondecke über EG und Gitterrost. Dadurch wird eine Entflechtung zwischen diesen beiden Funktionen möglich. Die Rostebene ermöglicht den direkten Zugang und die Bedienung der im Obergeschoss platzierten Gebäudetechnik-Komponenten. Bau- und Gebäudetechnik Beim Neubau des Sicherheitslabors wurde das architektonische Thema des «box in the box»-Prinzips auch bei der strukturellen Materialisierung übernommen. Das Untergeschoss und der Containmentbereich des Erdgeschosses wurden als Stahlbetonstruktur ausgebildet. Um die höchstmögliche Sicherheit gegen äussere (Umwelt-) Einflüsse gewährleisten zu können, wurden die Tragstruktur des Erdgeschosses mit den Labors wie auch des Untergeschosses mit den wichtigen Versorgungs- und Entsorgungsbereichen erdbebensicher ausgeführt. Dies gilt auch für die Stahlkonstruktion der Technikgeschosse über den Labors. Das luftdichte Containment umfasst den quadratischen Gebäudegrundriss im Erdgeschoss sowie die Abwassersterilisation mit Vorraum im Untergeschoss. Im Bereich des Containments waren luftdichte Raumabschlüsse verlangt. Dies erforderte einen Kubus in «rissfreier» Betonstruktur zu erstellen. Darunter ist die Begrenzung der Rissbreite auf max. 0,05 mm zu verstehen. Die Erfüllung dieser Forderung war Voraussetzung für eine optimale Epoxibeschichtung der Laborwände. Folgende Massnahmen wurden getroffen, um die Rissbildung zu verhindern: • Eine Betonrezeptur mit spezifischen Zusatzmitteln und geringer, langsamer Hydratationswärme-Entwicklung. • Eine auf die Zugfestigkeit des Betons abgestimmte, zusätzliche Schwindbewehrung. • Ein angemessener Baufortschritt (einschliesslich Ausschalfristen). • Eine thermische Nachbehandlung, abhängig vom Baufortschritt, von der Geometrie des betreffenden Bauteils und vom Betonierzeitpunkt. • Eine geeignete hygrische Nachbehandlung zur Kontrolle der Austrocknung. Bei den Räumen des Containments war eine besonders ebene und horizontale Betonoberfläche gefordert, die direkt sandgestrahlt und mit einem Epoxidharzbelag versehen werden konnte. Bedingung für eine homogene, geschlossene Epoxibeschichtung war zudem eine möglichst geringe Porosität des Betons sowie eine lunkernfreie Oberfläche. Schliesslich war bei den Sichtbetonwänden innerhalb des Sicherheitskorridors hohen ästhetischen Ansprüchen zu genügen. Türfachplanung Für den Materialtransport zum und innerhalb des Sicherheitskorridors mussten alle betreffenden Türen automatisiert werden. Dies wird mit einem unsichtbar im Boden versenkten Antrieb realisiert. Die Türen selber sind in ihrer Bauform nicht als automatisch angetriebene Türen wahrnehmbar. Alle Schleusentüren innerhalb des Containments haben zusätzlich zu einer definierten Luftdichtigkeit (Druckstufe 25 Pa) die Anforderung an Brandschutz und Fluchtweg zu erfüllen. Alle Schleusentüren wurden in Form einer Einzelzulassung beim Gebäudeversicherer mit dem Brandwiderstandwert EI-30 Bautenim Blickpunkt Die Gitterrostebene im Obergeschoss ermöglicht den direkten Zugang und die Bedienung der Gebäudetechnik- Komponenten. (Bild: Camfil) bewilligt. Die grösste Herausforderung bestand darin, Türen zu entwickeln, die auch nach einem vollständigen Ausbrennen eines Laborteils (Havariefall) noch luftdicht sind. Gebäudetechnik Das neue Sicherheitslabor stellt nicht nur höchste Anforderungen an die Qualität der Baukonstruktion des Neubaus und die zu verarbeitenden Materialien, sondern auch an die Gebäudetechnik. Der Anteil der von der Gebäudetechnik im Unter- und im Obergeschoss beanspruchten Fläche beträgt mehr als die doppelte Fläche des Laborbereiches. Zur Sicherstellung der Biosicherheit muss eine hohe System-Verfügbarkeit gewährleistet werden. Aus diesem Grund wurden wesentliche Komponenten redundant erstellt, das heisst, wenn eine Anlage defekt oder in Wartung ist, muss mindestens eine zweite Anlage den gesamten Bedarf abdecken. Es muss mit absoluter Sicherheit verhindert werden, dass kontaminierte Luft oder flüssige Medien aus dem Sicherheitslabor nach aussen entweichen können. Um dies zu erreichen, wurden aufwändige Spezialrohrdurchführungen in absolut dichter und korrosionsfreier Ausführung verwendet. Die Wasserversorgung für das Sicherheitslabor muss vollständig vom Versorgungsnetz getrennt werden. Dazu SBJ 5/10 – Bauten im Blickpunkt – Sicherheitslabor VSB SiLab, Spiez 75
Bundesrat Ueli Maurer eröffnete am 25. Juni 2010 das neue biologische Sicherheitslabor. (Bild: Philipp Zinniker) 76 Bauten im Blickpunkt wird Wasser über einen Zwischentank geführt und mittels einer Druckerhöhungsanlage in das Versorgungsnetz des Sicherheitslabors gepumpt. Dass bei einem allfälligen Vakuum in der Wasserversorgung kontaminiertes Wasser aus dem Sicherheitslabor in das Versorgungsnetz gelangen kann, ist dank dieser Massnahme ausgeschlossen. Sämtliche im Sicherheitslabor anfallenden Abwässer werden über Chromstahlleitungen, deren Schweissnähte mit Röntgenuntersuchung geprüft worden sind, in zwei Vorlagebehälter geführt. Anschliessend wird das Abwasser in einen Sterilisator gepumpt und dort bei zirka 121°C während 20 Minuten sterilisiert. Nach umfangreicher Prüfung wird das sterilisierte Abwasser über eine Neutralisationsanlage in die Kanalisation geleitet. Bezüglich Haustechnik zu erwähnen sind ebenfalls die in der Zu- und Abluft eingesetzten Filterboxen. Diese zeich- Sicherheitslabor VSB SiLab, Spiez – Bauten im Blickpunkt – SBJ 5/10
Seite 1 und 2: Sicherheitslabor für das Bundesamt
Seite 3 und 4: Die Fassadenkonstruktion des Neubau
Seite 5: Raumkonzept des neuen Sicherheitsla
Seite 9: • die organisatorischen Nahtstell

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