Tanz der Stunden - Kammerorchester «Amici dell'arte
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Das Motto unserer sechsten Konzertsaison – «Moments musicaux» – erinnert an Franz<br />
Schubert, welcher mit seinen «musikalischen Augenblicken» (Klavierminiaturen) den Weg<br />
von <strong>der</strong> Klassik in die Romantik wies. Mit «Moments musicaux» will <strong>«Amici</strong> dell’arte» in<br />
<strong>der</strong> Saison 2012/13 aber auch beson<strong>der</strong>e musikalische Momente hör- und erlebbar machen.<br />
Geniessen Sie mit uns beson<strong>der</strong>e «musikalische Augenblicke» und berührende Momente.<br />
Das Silvesterprogramm 2012 bringt festlich-schmissige Musik aus beliebten Opern. Unter<br />
dem Motto «<strong>Tanz</strong> <strong>der</strong> <strong>Stunden</strong>» erklingt Verdis Ouvertüren «La Forza del Destino» gefolgt<br />
vom selten gespielten Werk «Overture di Ballo» von Arthur Sullivan. Nach <strong>der</strong> Ballett musik<br />
«Pas-de-Six» aus «Wilhelm Tell» von Gioacchino Rossini und «Musetta’s Waltz» aus <strong>der</strong><br />
«Bohème» von Giacomo Puccini erklingt die schmissige Rossini-Ouvertüre «La Gazza<br />
Ladra». Den Abschluss des Konzertabends machen <strong>der</strong> «<strong>Tanz</strong> <strong>der</strong> <strong>Stunden</strong>» von Amilcare<br />
Ponchielli aus <strong>der</strong> Oper «La Gioconda» sowie <strong>der</strong> «Banditengalopp» von Johann Strauss-<br />
Sohn. Tauchen Sie ein in die mitreissende Welt <strong>der</strong> Oper. Lassen Sie die letzten <strong>Stunden</strong> des<br />
Jahres tanzen. Was auch immer Ihnen das Schicksal 2013 bringen wird: Gönnen Sie sich<br />
zum Jahreswechsel zusammen mit Freunden einen beson<strong>der</strong>en «musikalischen Moment»<br />
mit fröhlich-beschwingter Musik.<br />
SILVESTERKONZERT<br />
«TANZ DER STUNDEN» Konzertdauer: 60’<br />
K O N Z E R T P R O G R A M M<br />
Zu den Werken:<br />
Giuseppe Verdi La Forza del Destino<br />
(1813-1901) Ouvertüre<br />
Arthur Sullivan Overture di Ballo<br />
(1842-1900)<br />
Gioacchino Rossini Pas-de-Six<br />
(1792-1868) Ballettmusik aus «Wilhelm Tell»<br />
Giacomo Puccini Musetta’s Waltz<br />
(1858-1924) aus: «La Bohème»<br />
Gioacchino Rossini La Gazza Ladra<br />
(1792-1868) Ouvertüre<br />
Amilcare Ponchielli <strong>Tanz</strong> <strong>der</strong> <strong>Stunden</strong><br />
(1834-1886) aus: «La Gioconda»<br />
Johann Strauss-Sohn Banditengalopp op. 378<br />
(1825-1899) Polka schnell<br />
Giuseppe Verdi (1813-1901) schrieb1862<br />
die Oper «La forza del destino» für die Oper<br />
in St. Petersburg. Ein schwieriges Unterfangen,<br />
herrschte doch zu jener Zeit in St. Petersburg<br />
die national russische Oper um Modest Mussorgski<br />
und seine Freunde vor, o<strong>der</strong> dann die deutsche<br />
Richtung, die sich dem auf kommenden Wagnerischen<br />
Musikdrama zuwendete. Umso<br />
überraschen<strong>der</strong>, dass «La forza del destino»<br />
mit ungewöhnlicher und überschäumen<strong>der</strong><br />
Begeisterung aufgenommen wurde. Das beson<strong>der</strong>e<br />
an <strong>der</strong> Ouvertüre ist die Tatsache, dass es sich<br />
nicht wie früher um ein kurzes Orchestervorspiel<br />
handelt, son<strong>der</strong>n um eine breit angelegte<br />
Ouvertüre, quasi eine Potpourrie-Ouvertüre<br />
mit allen wichtigen Themen <strong>der</strong> Oper.<br />
Sir Arthur Sullivan (1842-1900) war wohl<br />
<strong>der</strong> herausragendste britische Musiker des 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts. Die Freundschaft mit Franz<br />
Liszt und Gioachino Rossini erwies sich für<br />
sein Schaffen als beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>lich. Bei<br />
<strong>der</strong> Konzertouvertüre «Overture di ballo»<br />
(1870) handelt es sich um ein fast unbekanntes<br />
Frühwerk von Sullivan. Er verwendet hier<br />
eine Technik, die er bei Liszt kennenlernte,<br />
indem er in jedem Teil wohl das gleiche<br />
melodische Thema nutzt, dieses aber durch<br />
die rhythmische und harmonische Behandlung<br />
so verän<strong>der</strong>t, dass je<strong>der</strong> Teil seinen<br />
eigenen Charakter erhält.<br />
Gioacchino Rossini (1752-1861), <strong>der</strong> wohl<br />
bedeutendste Opernkomponist des italienischen<br />
«Belcanto», schrieb während zweier<br />
Jahrzehnte 39 Opern. Seine letzte Oper,<br />
«Wilhelm Tell», komponierte er 1829 für die<br />
Pariser Oper. Dem damaligen Pariser<br />
Geschmack entsprechend, reicherte er die<br />
Oper mit Ballettszenen an. Diesem Umstand<br />
verdanken wir diesen bezaubernden «Pas de<br />
Six» aus dem ersten Akt.<br />
Giacomo Puccini (1858-1924) schuf, eine<br />
Generation nach Verdi, mit seiner Oper «La<br />
Bohème» 1896 eine <strong>der</strong> bedeutendsten<br />
italienischen Opern, ja <strong>der</strong> Opern um die<br />
Jahrhun<strong>der</strong>twende überhaupt. «Musetta’s<br />
Waltz» kommt im 2. Akt <strong>der</strong> Oper vor, wo<br />
Musetta mit <strong>der</strong> Arie «Quando m’en vò» im<br />
3/4-Takt versucht, Marcello eifersüchtig zu<br />
machen (was ihr auch gelingt). Ein bezauberndes<br />
Stück impressionistischer Stimmungs musik.<br />
Gioacchino Rossini (1752-1861) schrieb die<br />
Oper «La Gazza Ladra» 1817. Heute wird<br />
meist nur noch die sehr eingängige und spritzige<br />
Ouvertüre <strong>der</strong> Oper gespielt, welche<br />
Rossini in einer Leichtigkeit und in nur einem<br />
Tag aufgeschrieben hat. Von Rossini selber<br />
stammt die Anekdote dazu: «Das Vorspiel zur<br />
Diebischen Elster habe ich am Tag <strong>der</strong> Uraufführung<br />
unter dem Dach <strong>der</strong> Scala geschrieben,<br />
wo mich <strong>der</strong> Direktor gefangen gesetzt hatte. Ich<br />
wurde von vier Maschinisten bewacht, die die<br />
Anweisung hatten, meinen Originaltext Blatt für<br />
Blatt den Kopisten aus dem Fenster zuzuwerfen,<br />
die ihn unten zur Abschrift erwarteten. Falls das<br />
Notenpapier ausbleiben sollte, hatten sie die<br />
Anweisung, mich selbst aus dem Fenster zu<br />
werfen».<br />
Amilcare Ponchielli (1834-1886) schrieb die<br />
Oper «La Gioconda» als durchkomponierte,<br />
nummernartig geglie<strong>der</strong>te Grossform.<br />
Stilistisch steht das Werk in <strong>der</strong> Nachfolge<br />
von Meyerbeer und Verdi im Übergang zum<br />
Verismo (Puccini). Der Oper war 1876 an <strong>der</strong><br />
Uraufführung ein grosser Erfolg beschieden<br />
und markierte Ponchiellis Durchbruch als<br />
Komponist. Grosse Popularität auch ausserhalb<br />
<strong>der</strong> Oper erlangte vor allem <strong>der</strong> «<strong>Tanz</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Stunden</strong>», die allegorische Balletteinlage<br />
aus dem 3. Akt.<br />
Johann Strauss Sohn (1825-1899) könnte<br />
als erster Weltstar <strong>der</strong> populären Musik<br />
bezeichnet werden. Der internationale Erfolg,<br />
den seine Musik schon erzielte, als die<br />
Verbreitungsmöglichkeiten durch Schallplatte<br />
und Radio noch unbekannt waren, ist bemerkenswert<br />
– umso mehr, als sich ihr Stil gerade<br />
auf die Kultivierung eines lokalen, nämlich<br />
wienerischen Tonfalls gründete. Die Schnellpolka<br />
«Banditengalopp» schrieb <strong>der</strong><br />
Mitbegrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wiener Operette 1877 und<br />
griff dabei auf Motive seiner Operette «Prinz<br />
Methusalem» zurück.