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<strong>DIABOLO</strong> WOCHENZEITUNG | Ausgabe 50/12 POLITIK 3<br />
„Ich bin ein Dezentralist“<br />
Landtagskandidat Stephan Weil auf Wahlkampftour<br />
Auf Tour durch Niedersachsen: Stephan Weil sprach vergangenen Montag in der Kulturetage.<br />
TEXT | KATHRIN JAUMANN<br />
FOTO | RÜDIGER SCHÖN<br />
Knapp ein Jahr ist es her, dass Stephan<br />
Weil zum Landesvorsitzenden der SPD in<br />
Niedersachsen gewählt worden ist. Am 20.<br />
Januar 2012 bekam er 95,5% der Stimmen<br />
und wurde damit in der Oldenburger Kulturetage<br />
zum Spitzenkandidaten für die<br />
nächste Landtagswahl ernannt. Diese wird<br />
genau ein Jahr später, am 20. Januar 2013,<br />
stattfinden. Vergangenen Montag besuchte<br />
Weil die Kulturetage, um einem eingeladenen<br />
Publikum sein Wahlprogramm<br />
noch einmal persönlich vorzustellen.<br />
„Ich bin ganz bewusst ein Dezentralist“.<br />
Auf seiner Wahlkampftour durch Niedersachsen<br />
begegnen ihm ja auch die unterschiedlichsten<br />
Fragen und Probleme. Das<br />
zweitgrößte deutsche Bundesland mit der<br />
Landeshauptstadt Hannover, in welcher<br />
Weil bereits seit 2006 das Amt des Oberbürgermeisters<br />
innehat, unterscheidet sich<br />
in seinen Anliegen in den verschiedenen<br />
Regionen. „Im Norden fragte ein Journalist<br />
mich nach dem Jade-Weser-Port.<br />
Im Süden Niedersachsens bekomme ich<br />
solche Fragen nicht gestellt“, so der Landtagskandidat.<br />
Niedersachsen – das große Flächenland<br />
mit ganz unterschiedlichen Perspektiven<br />
soll mit dieser Wahlkampftour gerüstet<br />
werden für den möglichen bevorstehenden<br />
Wechsel der Landesregierung auf<br />
Rot-Grün. Zwischen Harz und Küste<br />
gehe es ihm vor allem um die unterschiedlichen<br />
Anliegen der einzelnen Kommunen;<br />
deshalb sei eine dezentralisierte Entscheidungsfindung<br />
so wichtig: „Ich meine<br />
das bitterernst mit der Regionalisierung<br />
der Landespolitik“, erklärte Weil<br />
am Montag in der Kulturetage. Ansprechpartner<br />
in den Regionen müssten eingesetzt<br />
werden, welche die richtigen, maß-<br />
geschneiderten Konzepte treffen können.<br />
Die Menschen vor Ort sollen in Entscheidungsfindungen<br />
mit einbezogen werden,<br />
von einer zentralisierten Landespolitik<br />
hält Weil nichts.<br />
Auch die Themen Bildungspolitik,<br />
Abschaffung der Studiengebühren, Familienfreundlichkeit<br />
im Beruf sowie Fachkräftemangel<br />
schnitt Stephan Weil als<br />
wichtige Eckpfeiler seines Wahlprogramms<br />
bei seiner Rede an. Der zu erwartende<br />
demographische Wandel führe<br />
dazu, dass in den Firmen – überregional<br />
– nach qualifizierten Fachkräften verlangt<br />
werde. Die immer weniger werdenden<br />
jungen Menschen, vor allem junge Frauen,<br />
stünden damit einhergehend vor dem<br />
Problem, sich eventuell zwischen Beruf<br />
und Kindern entscheiden zu müssen.<br />
Weil steht hier ein für mehr Krippenplätze,<br />
um diesem Trend entgegenzuwirken.<br />
Niedersachsen sei auf dem drittletzten<br />
Platz in Bezug auf Krippenplätze, dies sei<br />
unbedingt zu ändern. Auch, dass Kinder<br />
aus Zuwandererfamilien im Schnitt sechsmal<br />
schlechtere Chancen aufs Abitur –<br />
und damit auf eine solide Berufsausbildung<br />
bzw. ein Studium – haben als Kinder<br />
aus Akademikerfamilien, ist in den<br />
Augen des SPD-Kandidaten „eine Riesenschweinerei!“<br />
Einen Ansatz zur Lösung<br />
des Bildungsproblems stellt er sich deshalb<br />
im Konzept der Ganztagsschulen<br />
vor, möchte diese aber nicht unbedingt<br />
vorschreiben: „Wenn die Eltern sich für<br />
Gesamtschulen entscheiden, weil sie denken,<br />
dass dies besser für ihre Kinder sei,<br />
dann werde ich das ebenfalls unterstützen“.<br />
Doch wie das weitläufige Konzept<br />
des Ganztags organisieren? Es herrscht<br />
doch aktuell schon Personalmangel; allerorts<br />
überlastete Lehrer und zu große Klassen<br />
prägen das alltägliche Bild des Schulalltags.<br />
Weil hat hierfür jedoch schon<br />
einen Plan: „Wir rechnen mit zurückge-<br />
henden Schülerzahlen. Die Lehrer, die<br />
dann nicht mehr benötigt werden, können<br />
im Ganztagsprogramm eingesetzt<br />
werden.“ Auf die Frage, ob man hier nicht<br />
zunächst am Problem der zu großen Klassen<br />
ansetzen und die entsprechenden<br />
Lehrkräfte zur Entlastung der Lehrer<br />
sowie Schüler einsetzen solle, antwortete<br />
Weil ganz klar: „Meine persönliche<br />
Priorität liegt auf den Ganztagsschulen,<br />
da wir dort die Qualität brauchen.“ Dass<br />
in diesem Zuge auch die Steuern erhöht<br />
werden müssen, sei klar. „Irgendwo muss<br />
das Geld ja herkommen.“ Weil, selbst<br />
Vater eines nunmehr erwachsenen Sohnes,<br />
hat hier seine ganz eigene Ansicht:<br />
„Ich möchte verhindern, dass Kinder nach<br />
Hause kommen und sich für die nächsten<br />
vier Stunden an irgendwelche Daddelspiele<br />
setzen.“<br />
Ob Niedersachsen nach zwei Legislaturperioden<br />
für einen Machtwechsel stimmt<br />
und damit den Ansichten der SPD<br />
zustimmt, oder ob David McAllister und<br />
damit die CDU im Amt bleibt – das wird<br />
erst der 20. Januar 2013 zeigen.<br />
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Die Öffnungszeiten sind:<br />
Mo - Fr von 9:30 - 19:00 Uhr<br />
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Glühbirnen in allen<br />
gängigen Größen<br />
Batterien<br />
KURZ & KNACKIG<br />
Kinoplakate und Fotos<br />
Wer noch nichts für die Liebsten zu<br />
Weihnachten hat, der könnte vielleicht<br />
an diesem Wochende im „KinOLaden“<br />
fündig werden: Bei einem vorweihnachtlichen<br />
Flohmarkt werden original<br />
Kinoplakate aus dem Werkstattfilm-<br />
Archiv und großformatige, gerahmte<br />
Fotos aus Oldenburg verkauft. Sicherlich<br />
lässt sich hier noch ein geeignetes<br />
Geschenk für Kinofans und Oldenburg-Liebhaber<br />
finden. Die Verkäufe<br />
unterstützen die Aktivitäten des Werkstattfilm<br />
e.V.<br />
Vorweihnachtlicher Flohmarkt:<br />
Fr, 14.12. –So, 16.12. je 12-19 Uhr (Fr 15-<br />
19 Uhr), KinOLaden Steinweg 31<br />
Spielzeug der Sechziger<br />
Im Kurs „Winnetou und Gummitwist“<br />
haben Kinder im Alter von sieben bis<br />
neun Jahren die Möglichkeit, historisches<br />
Spielzeug aus den sechziger Jahren<br />
auszuprobieren. Für diese spielerische<br />
Zeitreise kann sich ab sofort angemeldet<br />
werden unter 0441-2207344.<br />
„Winnetou und Gummitwist“<br />
Do, 20.12.12 15:30-17 Uhr, Landesmuseum<br />
für Kunst und Kulturgeschichte.<br />
Eintritt: 7 Euro<br />
LED-Lampen in<br />
verschiedenen Größen<br />
Elektronik und<br />
zubehör<br />
sowie Samstag von<br />
9:30 - 18:00 Uhr.