Einblick 03/2011 - Stiftung Tosam
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neUe betriebsleitUnG<br />
iM winwin-MarKt<br />
Geschätzte Leserinnen,<br />
geschätzte Leser,<br />
Vor gut drei Monaten habe ich die<br />
Betriebsleitung im WinWinMarkt<br />
übernommen. In dieser Zeit durfte<br />
ich einen aussergewöhnlichen<br />
Betrieb kennenlernen, der es sich<br />
auf die Fahne geschrieben hat<br />
sozial, ökologisch und ökonomisch<br />
zu wirtschaften.<br />
Sozial in dem Sinne, dass der WinWin<br />
Markt Menschen, die aus unterschiedlichsten<br />
Gründen<br />
nicht mehr im ersten<br />
Arbeitsmarkt tätig sein<br />
können oder wollen,<br />
eine sinnvolle Arbeit<br />
anbietet, aber auch<br />
sozial in dem Sinne,<br />
dass Waren, die in<br />
der offiziellen Recyclingstelle<br />
der Gemeinde<br />
Herisau gesammelt und sortiert<br />
werden, zu einem fairen Preis,<br />
eben einem WinWinPreis, in unserem SecondhandEinkaufszentrum<br />
zum Verkauf kommen.<br />
Ökologisch in dem Sinne, dass Entsorgungsgut<br />
fein säuberlich getrennt und zur Weiterverarbeitung<br />
im Sinne eines ganzheitlichen<br />
Recyclings weitergeleitet und weiterverarbeitet<br />
wird.<br />
Ökonomisch in dem Sinne, dass durch die<br />
verschiedenen Dienstleistungen des WinWin<br />
Markts gutes Geld verdient wird, was dazu<br />
dient, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
durch eine sinnvolle Arbeit ein Einkommen<br />
zu generieren, was im Endeffekt auch die<br />
öffentliche Hand entlastet. All diese Dienstleistungen<br />
und viele mehr, wie zu Beispiel RAV<br />
Einsatzprogramme, IVAufbauprogramme und<br />
Ausbildungen für Jugendliche mit einem schulischen<br />
Handicap usw., vollbringt der WinWin<br />
Markt innerhalb des ersten, zweiten und dritten<br />
Arbeitsmarkts.<br />
10<br />
DANiEL MiNNECi<br />
In diesem Zusammenhang dürfen<br />
wir also von einer gelebten Win<br />
Win Situation für unsere Kunden,<br />
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
als auch für die Einrichtungen<br />
der öffentlichen Hand sprechen.<br />
Ja, man darf behaupten, dass für alle<br />
beteiligten Gruppen, die in irgendeiner<br />
Form mit dem WinWinMarkt<br />
zu tun haben, ein sozialer, ökologischer und<br />
ökonomischer Betrieb geschaffen wurde.<br />
Einem solchen Konstrukt wie dem Win<br />
WinMarkt, das landesweit seinesgleichen<br />
sucht, als Betriebsleiter vorzustehen, ist in der<br />
Tat eine Herausforderung, die mich mit Freude<br />
erfüllt, mir aber auch jeden einzelnen Tag meines<br />
Wirkens aufzeigt, dass die Komplexität des<br />
WinWinMarkts in der bestehenden Form<br />
enorm ist und gelegentlich auch an seine Grenzen<br />
stösst.<br />
So wurde z.B. die Recyclingstelle ursprünglich<br />
für eine Tagesverarbeitung von 4,5 Tonnen<br />
konzipiert. Heute werden pro<br />
Tag durchschnittlich 11 Tonnen<br />
an Sekundärrohstoffen verarbeitet.<br />
Hatte der WinWin<br />
Markt am Anfang noch 20 MitarbeiterInnen,<br />
so sind es heute<br />
ca. 100 MitarbeiterInnen, die<br />
das Recycling, die sieben Verkaufsläden,<br />
den Transport und<br />
die Logistik sowie die Administration<br />
führen. Allein durch das WinWin Hölzli<br />
ist in jüngerer Zeit eine zusätzliche Verkaufsfläche<br />
von 800 m 2 geschaffen worden, was total<br />
an Verkaufsfläche mit dem WinWinMarkt<br />
1600 m 2 ausmacht.<br />
Man darf also mit Stolz behaupten, dass die<br />
Idee des WinWinMarkts förmlich explodiert<br />
ist und man schlicht und ergreifend von einer<br />
Erfolgsgeschichte reden muss. Dies bringt nicht<br />
nur Freude mit sich, sondern auch eine grosse<br />
Verantwortung gegenüber allen beteiligten Personen,<br />
die zu diesem Erfolg beigetragen haben