Einblick 03/2011 - Stiftung Tosam
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MarienDistel, Das heilMittel<br />
für Die leber<br />
Dieses Jahr wurde auf dem Hof Baldenwil<br />
zum ersten Mal die Heilpflanze namens<br />
Mariendistel (Cardus marianus bzw. Silybum<br />
marianum) für die Ceres Heilmittel AG angepflanzt.<br />
Die Firma verarbeitet die Samen der<br />
Pflanze zu einer Leber stärkenden Tinktur. Der<br />
Wirkstoff Silymarin hilft bei der Zellregeneration<br />
bei Leberschädigungen.<br />
Anfangs April säten wir die Samen in die<br />
vorbereiteten 20 Beete mit jeweils einer Länge<br />
von 28 m aus. Zwischen jedem Beet für Mariendisteln<br />
setzten wir anderen Kräuter, wie Thymian,<br />
Rosmarin oder Salbei, damit die ca. 2 m<br />
hohen Disteln genug Platz haben. Zwischen den<br />
Samen selbst liessen wir einen Abstand von<br />
ca. 40 cm. Anfangs benutzten wir dafür unsere<br />
nicht besonders effiziente Aussaatmaschine,<br />
kamen dann aber bald zum Entschluss, auf<br />
Nummer sicher zu gehen und jeden einzelnen<br />
Samen doch von Hand zu pflanzen. Dies beanspruchte<br />
ein wenig mehr Zeit, dafür hatten wir<br />
die Gewissheit, dass alle 40 cm sicher ein Samen<br />
gesetzt wurde.<br />
Wenige Tage später sprossen dann auch<br />
schon die ersten kleinen Disteln aus der Erde<br />
empor, und zu unserer Freude sind, bis auf ein<br />
paar wenige, alle Pflanzen lückenlos gekommen.<br />
Solange die Disteln noch klein waren, verbrachten<br />
wir viel Zeit mit jäten, damit die Pflänzchen<br />
vom Unkraut nicht über wuchert und verdrängt<br />
wurden.<br />
Die wunderschönen, aber sehr stacheligen<br />
Pflanzen, wuchsen sehr schnell zu einer majestätischen<br />
Höhe heran, so dass das Jäten nicht<br />
mehr nötig war, da die starken Disteln dem<br />
Unkraut keinen Platz, keine Nährstoffe und<br />
kein Sonnenlicht übrig liessen. Die Mariendisteln<br />
wurden so breit, dass sie langsam die Fusswege<br />
und Zwischenbeete mit den anderen Kräutern<br />
überwuchsen, was uns aufgrund ihrer<br />
aggressiven Stacheln die Arbeit in den anderen<br />
Kräuterbeeten enorm erschwerte und teilweise<br />
verunmöglichte. Also bahnten wir uns mit<br />
Hand heckenscheren einen Weg durch die Disteln<br />
und schnitten sie so zurecht, dass der Fussweg<br />
und die Kräuterbeete wieder frei waren.<br />
Inzwischen wurden auch die ersten Blütenknospen<br />
sichtbar. Bald wird Erntezeit sein, und<br />
wir haben uns alle sehr auf das erste Mal ernten<br />
gefreut. Doch bevor es soweit war, durften wir<br />
uns eine Weile über den<br />
prächtigen Anblick der unzähligen<br />
Blüten erfreuen. Das<br />
Feld sah nun aus wie ein<br />
hohes, grünes Stachelmeer<br />
voller violetter Blüten, angenehm<br />
untermalt mit dem<br />
beruhigenden Summen der<br />
honigsammelnden Bienen. Bei<br />
diesem schönen Anblick<br />
waren wir uns noch nicht<br />
bewusst, dass wir uns beim<br />
baldigen Ernten schon fürchterlich<br />
über die Disteln aufregen<br />
werden... Die Zeit verging,<br />
die Blüten begannen zu<br />
verblühen, und die weissen<br />
Samenhärchen kamen zum<br />
Vorschein. Wir schnitten eine<br />
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