Aufgabengerecht Büro-Organisation aufbauen
Aufgabengerecht Büro-Organisation aufbauen
Aufgabengerecht Büro-Organisation aufbauen
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<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
<strong>Büro</strong>wirtschaftliche Arbeitsabläufe gestalten, organisieren<br />
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
BURW Oktober 2000 Seite 1<br />
Qü<br />
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1<br />
QÜ<br />
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
Qualifizierungsziele Leittexte, Leitfragen 3<br />
<strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> Aufgaben 4<br />
<strong>Büro</strong>arbeit 6<br />
Integration von Menschen und Sachmitteln 8<br />
Aufbauorganisation 10<br />
Darstellung der Aufbauorganisation 12<br />
Ablauforganisation 14<br />
Darstellung der Ablauforganisation 16<br />
Bedeutung Generelle, fallweise Regelungen 18<br />
Prinzipien der <strong>Organisation</strong> 20<br />
Über-, Unterorganisation 22<br />
Formale, informale <strong>Organisation</strong> 24<br />
<strong>Organisation</strong> durch Regelkreise 26<br />
Trainingsaufgaben Schreiben: Grundregeln zu Inhalt und Form 28<br />
Seite 2 Oktober 2000 BURW
Leittexte, Leitfragen<br />
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Leittexte, Leitfragen 1. Unter <strong>Organisation</strong> versteht man das Aufstellen von Regeln.<br />
Worauf beziehen sich die Regeln der innerbetrieblichen<br />
<strong>Organisation</strong> konkret?<br />
2. Stellen Sie sich vor, Sie organisieren mit zwei Freunden eine<br />
Überraschungsparty für einen gemeinsamen Bekannten. An was<br />
müssen Sie denken, welche Vorbereitungen müssen Sie treffen?<br />
Erstellen Sie einen Plan, der alle wesentlichen Kriterien und die<br />
zeitliche wie auch personelle Einteilung enthält.<br />
3. Können personelle Streitigkeiten am Arbeitsplatz aufgrund<br />
unzulänglicher <strong>Organisation</strong> entstehen? Begründen Sie Ihre<br />
Antwort.<br />
QÜ<br />
4. Begeben Sie sich in Gedanken in Ihren Ausbildungsbetrieb und<br />
versuchen Sie eine grafische Darstellung der innerbe-trieblichen<br />
<strong>Organisation</strong> - je nach Betriebsgröße beschreiben Sie so eine<br />
Abteilung bzw. den gesamten Betrieb.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 3<br />
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IITV<br />
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<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Aufgaben<br />
1. Welche Schwierigkeiten können entstehen, wenn nicht festgelegt ist, wer wofür zuständig<br />
ist?<br />
2. Nennen Sie Beispiele aus dem beruflichen Alltag, die organisatorische Maßnahmen<br />
erkennen lassen.<br />
Seite 4 Oktober 2000 BURW
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Aufgaben<br />
<strong>Organisation</strong> In Betrieben wird heute zumeist arbeitsteilig gearbeitet. Jeder<br />
Mitarbeiter übernimmt eine Teilaufgabe und führt diese wiederholt<br />
durch. Um die Ziele eines Betriebes über eine arbeitsteilige<br />
Leistungserstellung zu erreichen, ist es notwendig, dass die<br />
Teilarbeiten koordiniert und damit für das Zusammenarbeiten<br />
bestimmte Regeln aufgestellt werden. So erfolgt das gesamte<br />
betriebliche Geschehen in einer bestimmten Ordnung.<br />
Aufbauorganisation<br />
und<br />
Ablauforganisation<br />
Das Aufstellen der Regeln, die eine Ordnung zwischen Menschen,<br />
Sachmitteln, Informationen und Zielen schaffen, nennt man<br />
Organisieren, das Ergebnis <strong>Organisation</strong>.<br />
Es können zwei verschiedene Arten von Regeln unterschieden<br />
werden:<br />
IITV<br />
• Regeln, die die Struktur des Betriebes bestimmen, in dem Fall<br />
spricht man von der Aufbauorganisation und<br />
• Regeln, die die Struktur der Arbeitsabläufe bestimmen, in dem<br />
Fall spricht man von der Ablauforganisation.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 5<br />
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IITV<br />
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<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
<strong>Büro</strong>arbeit<br />
1. Nennen Sie Maschinen und Hilfsmittel, die zum Schreiben und Ordnen von Informationen<br />
in <strong>Büro</strong>s verwendet werden.<br />
2. Stellen Sie die Bearbeitung einer Anfrage im Rahmen der <strong>Büro</strong>arbeit dar.<br />
Seite 6 Oktober 2000 BURW
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
<strong>Büro</strong>arbeit<br />
<strong>Büro</strong>arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des betrieblichen<br />
Leistungsprozesses. Dadurch wird der Informationsfluss im<br />
Unternehmen gewährleistet.<br />
Das Übermitteln von Informationen bezeichnet man als<br />
Kommunikation. Für die <strong>Büro</strong>arbeit sind Informationen sowohl<br />
Ausgangspunkt als auch Ergebnis des Arbeitsvorgangs.<br />
<strong>Büro</strong>arbeit lässt sich in drei Bereiche gliedern:<br />
• Sammeln, Erfassen und Speichern von Informationen<br />
• Bearbeiten und Umwandeln der Informationen z. B.: kalkulieren,<br />
korrespondieren, kopieren, buchen ...<br />
• Weitergeben und Auswerten<br />
Daraus lassen sich die Grundfunktionen der <strong>Büro</strong>arbeit bestimmen:<br />
• Schreiben<br />
• Rechnen<br />
• Lesen<br />
• Ordnen<br />
• Überwachen<br />
IITV<br />
BURW Oktober 2000 Seite 7<br />
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IITV<br />
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<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Integration von Menschen und Sachmitteln<br />
1. Erklären Sie an einem Beispiel, was unter einer sinnvollen Zuordnung von Mensch und<br />
Maschine zu verstehen ist.<br />
2. Nennen Sie organisatorische Gründe dafür, warum es zwischen Mitarbeitern zu Konflikten<br />
kommt.<br />
Seite 8 Oktober 2000 BURW
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Integration von Menschen und Sachmitteln<br />
<strong>Organisation</strong> schafft Systeme. Ein System ist eine Gesamtheit von<br />
Elementen, die miteinander in Beziehung stehen und einem<br />
bestimmten Zweck dienen. In einem Betrieb sind verschiedene<br />
Systeme anzutreffen.<br />
Technische Systeme Integration von Sachmitteleinheiten<br />
Es ist nach dem heutigen Stand der Technik durchaus möglich und<br />
üblich, Maschinensysteme einzusetzen, die ihre Aufgaben<br />
bewältigen, ohne dass der Mensch eingreifen muss. Der Mensch<br />
übernimmt in diesen Maschine - Maschine - Systemen lediglich die<br />
Bedienung, Wartung und Einrichtung.<br />
Soziale Systeme Integration von Menschen<br />
Soziotechnische<br />
Systeme<br />
Die Arbeitsteilung bewirkt, dass eine Vielzahl von Menschen an der<br />
Lösung einer Aufgabe mitwirken. Hierbei geht es nicht allein um die<br />
Aufteilung von Teilarbeiten an verschiedene Mitarbeiter, sondern<br />
auch um die gedeihliche Zusammenarbeit, um das Erkennen und<br />
Gestalten zwischenmenschlicher Beziehungen und deren<br />
Auswirkung auf den Arbeitsablauf. Es ist wesentliche Aufgabe der<br />
<strong>Organisation</strong> hier lenkend einzugreifen.<br />
Integration von Menschen und Sachmitteln<br />
IITV<br />
Aufgrund der technischen Entwicklung gibt es heute eine Reihe von<br />
Hilfsmitteln, die es dem Menschen ermöglichen, seine<br />
Arbeitsleistung zu steigern. Es ist jedoch notwendig, eine sinnvolle<br />
Zuordnung von Sachmittel und Mitarbeiter zu gewährleisten, um ein<br />
optimales Arbeitsergebnis zu erhalten.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 9<br />
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IITV<br />
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<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Aufbauorganisation<br />
1. Erläutern Sie den Zusammenhang von Aufgabenanalyse und Aufgabensynthese als<br />
Voraussetzung für die Abteilungsbildung.<br />
2. Welche organisatorischen Maßnahmen wird man ergreifen, wenn Aufgaben mit geringer<br />
Bedeutung vorhanden sind, die nicht zu einer eigenen Abteilung zusammengefasst<br />
werden können?<br />
Seite 10 Oktober 2000 BURW
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Aufbauorganisation<br />
Horizontale<br />
Gliederung<br />
Über die Aufbauorganisation wird die formale Struktur eines<br />
Arbeitsplatzes, einer Abteilung oder eines ganzen Betriebes<br />
beschrieben. Es werden Aufgaben formuliert, verteilt und<br />
bestimmten Stellen zugeordnet.<br />
IITV<br />
Auch für die <strong>Büro</strong>arbeit lassen sich die Vorteile der Arbeitsteilung<br />
nutzen, dazu ist es jedoch notwendig, die Gesamtaufgabe in<br />
Teilaufgaben, Aufgabengruppen und Einzelaufgaben aufzugliedern.<br />
Bestimmte Funktionen werden dann wieder zu sinnvollen Einheiten<br />
zusammengefasst. Das heißt, aus verschiedenen Teilaufgaben<br />
werden Abteilungen aufgebaut. Aufgabenanalyse und<br />
Aufgabensynthese gehören zusammen. Daraus ergibt sich die<br />
horizontale Gliederung des Betriebes. Nach welchen Kriterien diese<br />
Aufteilung erfolgt, ist abhängig von der Größe des Unternehmens,<br />
dem Betriebszweck, den erzeugten Produkten, der<br />
Fertigungstechnik etc.<br />
Vertikale Gliederung Neben der horizontalen Gliederung ist es notwendig, Aufgaben,<br />
Kompetenzen und Verantwortung zu verteilen. Daraus ergibt sich<br />
eine vertikale Gliederung.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 11<br />
1
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IITV<br />
images/burw0105.gif<br />
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Darstellung der Aufbauorganisation<br />
Erklären Sie, warum sich das in der Matrixorganisation enthaltene Konfliktpotential positiv<br />
auf die Erreichung des Unternehmensziels auswirken soll.<br />
Seite 12 Oktober 2000 BURW
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Darstellung der Aufbauorganisation<br />
IITV<br />
Die horizontale und vertikale Gliederung eines Betriebes lässt sich<br />
grafisch in einem Organigramm darstellen.<br />
Dabei sind verschiedene idealtypische Strukturen zu unterscheiden,<br />
je nach Delegation von Kompetenzen, Verantwortung und<br />
Aufgaben.<br />
Liniensystem Das Liniensystem ist durch eine eindeutige Aufgabenverteilung von<br />
oben nach unten gekennzeichnet. Jeder Mitarbeiter hat genau einen<br />
Vorgesetzten und ist diesem verantwortlich. Informationen und<br />
Impulse gehen über den Dienstweg von oben nach unten und von<br />
unten nach oben.<br />
Stab-Liniensystem Auf der Grundlage des Liniensystems werden den Instanzen Stabstellen<br />
zugeordnet. Die Stabstellen beraten die Linienstellen, haben<br />
jedoch keine Weisungsbefugnis, sondern eine beratende Funktion.<br />
Matrixorganisation Die Matrixorganisation entsteht durch die Überlagerung von z. B.<br />
funktions- und objektorientierten <strong>Organisation</strong>sstrukturen. So<br />
müssen sich z. B. Produktmanager die Autorität mit den<br />
Funktionsleitern teilen. Diese <strong>Organisation</strong>sform erfordert gute<br />
Zusammenarbeit, enthält aber ein gewisses Konfliktpotential, von<br />
dem man aber annimmt, dass es sich positiv auf die Erreichung der<br />
Unternehmensziele auswirkt.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 13<br />
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IITV<br />
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<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Ablauforganisation<br />
Ein Maklerbüro erhält immer wieder Beschwerden von Kunden darüber, dass sie<br />
angefordertes Informationsmaterial über Immobilienobjekte nur mit langer<br />
Zeitverzögerung erhalten. Welche Probleme ablauforganisatorischer Art könnten dafür<br />
verantwortlich sein?<br />
Seite 14 Oktober 2000 BURW
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Ablauforganisation<br />
Ziele der<br />
Ablauforganisation<br />
Mikroablauforganisation<br />
Makroablauforganisation<br />
Über die Ablauforganisation wird der Ablauf von Teilarbeiten einer<br />
Stelle, innerhalb einer Abteilung oder zwischen mehreren beteiligten<br />
Abteilungen geregelt.<br />
Die Ablauforganisation wird um so wichtiger, je mehr Stellen und<br />
Abteilungen an einem Arbeitsablauf beteiligt sind. Es ist auch Inhalt<br />
der Ablauforganisation, dass die Mitarbeiter über die Material- und<br />
Informationsflüsse informiert sind.<br />
Ziel ist es, zu bearbeitende Belege ohne Verzögerung an die<br />
entsprechenden Stellen weiterzuleiten. Man will eine möglichst<br />
kurze Durchlaufzeit für die Objekte der Bearbeitung erreichen.<br />
Ein weiteres Ziel ist es, für eine optimale Auslastung von<br />
Mitarbeitern und Sachmitteln zu sorgen. Die Teilaufgaben müssen<br />
so aufeinander abgestimmt sein, dass weder Leerläufe noch<br />
Engpässe entstehen.<br />
Die Mikroablauforganisation regelt die Ablaufstrukturen an einem<br />
einzelnen Arbeitsplatz oder zwischen mehreren Einzelarbeitsplätzen<br />
und ist weitgehend bestimmt von der Arbeitsmethode und den<br />
technischen Arbeitsverfahren.<br />
Die Makroablauforganisation regelt die Ablaufstrukturen bei der<br />
Planung und Steuerung von Abläufen auf Betriebsebene.<br />
IITV<br />
BURW Oktober 2000 Seite 15<br />
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IITV<br />
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<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Darstellung der Ablauforganisation<br />
Stellen Sie einen einfachen Arbeitsablauf, den Sie momentan in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />
durchführen, in einem Ablaufdiagramm dar.<br />
Seite 16 Oktober 2000 BURW
<strong>Aufgabengerecht</strong> <strong>Büro</strong>-<strong>Organisation</strong> <strong>aufbauen</strong><br />
Darstellung der Ablauforganisation<br />
Zur Aufzeichnung der Ablauforganisation bedient man sich<br />
weitgehend der grafischen Darstellung.<br />
Diagramme Zur Veranschaulichung von Ablaufstrukturen ist das Flussdiagramm<br />
bzw. Ablaufdiagramm gut geeignet. Es zeigt übersichtlich den<br />
logischen und zeitlichen Ablauf von Tätigkeiten und ist für die<br />
Betroffenen meist ohne zusätzliche Erklärungen verständlich.<br />
Grafische Symbole Mit Hilfe von wenigen grafischen Symbolen werden Arbeitsgänge<br />
dargestellt. Dies können sein:<br />
• Bearbeitung<br />
• Transport<br />
• Kontrolle<br />
• Verzögerung<br />
IITV<br />
• Lagerung<br />
Fast alle Vorgänge im Bereich der kaufmännischen Verwaltung<br />
können über Ablaufdiagramme veranschaulicht werden. Mit linearen<br />
Darstellungen lassen sich einfache Arbeitsvorgänge mit zeitlich<br />
aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten wiedergeben. Für<br />
kompliziertere Abläufe mit parallelen Teilarbeiten und Teilarbeiten,<br />
die voneinander abhängig sind, bedient man sich der<br />
Netzplantechnik.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 17<br />
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IITV<br />
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Bedeutung<br />
Generelle, fallweise Regelungen<br />
1. Stellen Sie die Vor- und Nachteile von generellen Regelungen gegenüber.<br />
2. Welche Vorteile bietet die Disposition für Führung und Mitarbeiter?<br />
Seite 18 Oktober 2000 BURW
Bedeutung<br />
Generelle, fallweise Regelungen<br />
IITV<br />
<strong>Organisation</strong> Organisieren heißt Regelungen schaffen. Dies ist jedoch nur<br />
sinnvoll, wenn diese Regelungen dauerhaft für immer<br />
wiederkehrende Vorgänge konstruiert werden können. Dadurch wird<br />
erreicht, dass das gleiche Problem nicht immer wieder analysiert,<br />
durchdacht und gelöst werden muss. Weitere Vorteile sind darin zu<br />
sehen, dass Rückfragen beim Vorgesetzten entfallen, neue<br />
Arbeitskräfte leicht eingearbeitet werden können und der Betrieb<br />
nicht vom <strong>Organisation</strong>stalent einzelner Mitarbeiter abhängig ist.<br />
Der Betrieb strebt nach Stabilität, was durch Dauerregelungen<br />
gewährleistet wird.<br />
Improvisation Es gibt im Betrieb jedoch auch neue, ungewöhnliche und<br />
unerwartete Situationen, für die keine generellen Regelungen<br />
bestehen. Das Problem muss unverzüglich gelöst werden. Es<br />
müssen Maßnahmen ergriffen werden, die vielleicht auf<br />
Erfahrungen beruhen oder der Kreativität entspringen. Es muss<br />
improvisiert werden. Improvisationen sind nicht dauerhaft und fallen<br />
mit der Lösung des Problems weg oder werden durch generelle<br />
Regeln ersetzt.<br />
Disposition Vor dem Hintergrund moderner Unternehmensführung gewinnt die<br />
Disposition als organisatorische Regelung zunehmend an<br />
Bedeutung. Dispositionen sind fallweise Regelungen, die vom<br />
jeweiligen Mitarbeiter im Rahmen seiner Kompetenzen autonom<br />
getroffen werden. Dadurch erhält der Mitarbeiter<br />
Handlungsspielräume, der Betrieb kann sich wechselnden<br />
Verhältnissen besser anpassen und flexibel reagieren.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 19<br />
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IITV<br />
images/burw0109.gif<br />
Bedeutung<br />
Prinzipien der <strong>Organisation</strong><br />
Überlegen Sie, welche Auswirkungen die Nichteinhaltung der Prinzipien der <strong>Organisation</strong><br />
auf ein Unternehmen und dessen Mitarbeiter hat.<br />
Seite 20 Oktober 2000 BURW
Bedeutung<br />
Prinzipien der <strong>Organisation</strong><br />
IITV<br />
Zweckmäßigkeit Die Aufbau- und Ablauforganisation müssen so gestaltet werden,<br />
dass das Betriebsziel in optimaler Weise erfüllt wird; sie müssen<br />
zweckmäßig sein.<br />
Koordination Die einzelnen Teilaufgaben sind auf die Erreichung des<br />
betrieblichen Zieles hin abzustimmen. Die Aufbauorganisation muss<br />
das Problem der Aufgabenverteilung und -zusammenfassung<br />
bewältigen, ferner hat sie Über-, Unter- und Gleichordnungen<br />
festzulegen. Für die Ablauforganisation ergibt sich das Problem der<br />
räumlichen und zeitlichen Koordination. Die einzelnen Stellen und<br />
Abteilungen müssen sinnvoll zusammenarbeiten.<br />
Wirtschaftlichkeit Grundgedanke dieses Prinzips ist das Minimalprinzip, welches<br />
besagt, dass mit einem Minimum an Mitteln das gesetzte Ziel zu<br />
erreichen ist. <strong>Organisation</strong> ist also nicht Selbstzweck. Es sind<br />
vielmehr diejenigen aller möglichen Regelungen auszuwählen, die<br />
diesem Prinzip der Wirtschaftlichkeit Rechnung tragen.<br />
Gleichgewicht Es muss ein Gleichgewicht zwischen <strong>Organisation</strong>, Improvisation<br />
und Disposition hergestellt werden.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 21<br />
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IITV<br />
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Bedeutung<br />
Über-, Unterorganisation<br />
Was ist zu erwarten, wenn in einem <strong>Büro</strong> jede Tätigkeit genau überwacht wird und jeder<br />
Vorgang durch generelle Regelungen organisiert ist?<br />
Seite 22 Oktober 2000 BURW
Bedeutung<br />
Über-, Unterorganisation<br />
<strong>Organisation</strong> hat keinen Selbstzweck. Sie wird eingesetzt, um den<br />
Betriebszweck unter Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsfaktors<br />
in optimaler Weise zu erreichen.<br />
Kongruenz Dies setzt voraus, dass der Grad der <strong>Organisation</strong> mit dem zu<br />
regelnden Gegenstand übereinstimmt. Es muss eine Kongruenz<br />
zwischen dem Ausmaß der <strong>Organisation</strong> und der zu<br />
organisierenden Aufgabe hergestellt werden.<br />
IITV<br />
Unterorganisation Unterorganisation liegt vor, wenn das Ausmaß der Regelungen zu<br />
gering ist. Es gibt zu wenige generelle und fallweise Regelungen.<br />
Dies hat zur Folge, dass wichtige Entscheidungen nicht getroffen<br />
werden, Aufgaben schlecht oder gar nicht erfüllt werden.<br />
Überorganisation Überorganisation liegt vor, wenn das Ausmaß der Regelungen zu<br />
groß ist. Der Nachteil liegt darin, dass durch das Zuviel an<br />
Regelungen der Betriebsablauf gehemmt wird, unwirtschaftliche<br />
Maßnahmen ergriffen werden und der Handlungsspielraum der<br />
Mitarbeiter eingeengt wird.<br />
Ein Weg, um das Problem der Unter- und Überorganisation in den<br />
Griff zu bekommen, ist das Einräumen von Dispositionsspielräumen<br />
im Rahmen der <strong>Organisation</strong>. Moderne Managementtechniken wie<br />
Management by Objektives und Management by Exception haben<br />
diesen Gedanken bereits realisiert.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 23<br />
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IITV<br />
images/burw0111.gif<br />
Bedeutung<br />
Formale, informale <strong>Organisation</strong><br />
Zwei Frauen arbeiten seit drei Jahren in einem <strong>Büro</strong> zusammen und haben sowohl in<br />
betrieblichen als auch in privaten Belangen sehr gute Kontakte. Eine der beiden wird in<br />
eine andere Abteilung im gleichen Hause versetzt. Welche Auswirkungen sind davon auf<br />
die <strong>Organisation</strong>sstruktur zu erwarten?<br />
Seite 24 Oktober 2000 BURW
Bedeutung<br />
Formale, informale <strong>Organisation</strong><br />
Formale <strong>Organisation</strong> Die formale <strong>Organisation</strong> ist jene Struktur, die durch die<br />
Geschäftsleitung vorgegeben und im <strong>Organisation</strong>splan<br />
aufgezeichnet und objektiv dargestellt ist. In ihr sind sämtliche<br />
Informations- und Kommunikationswege aufgezeigt, die dem<br />
betrieblichen Zweck dienen.<br />
Informale<br />
<strong>Organisation</strong><br />
Die soziale Realität entspricht jedoch nicht immer dem Plan. In der<br />
Praxis werden zumeist Strukturen vorgefunden, die nicht im<br />
<strong>Organisation</strong>splan enthalten sind. Sie sind das Ergebnis der<br />
Interaktion der <strong>Organisation</strong>smitglieder. Wenn die im<br />
<strong>Organisation</strong>splan angegebenen Dienstwege von den Mitarbeitern<br />
nicht eingehalten werden, spricht man von informaler <strong>Organisation</strong>,<br />
d. h. Organigramm und Realität stimmen nicht überein.<br />
Der Betrieb mit seinen Menschen und deren Bedürfnis nach<br />
sozialen Kontakten ist ein soziales System. So besteht eine<br />
Kommunikation im Betrieb nicht nur auf betrieblicher, sondern auch<br />
auf privater Basis. Die betrieblichen Kommunikations- und<br />
Informationswege entsprechen nicht den privaten. Solche<br />
informalen Strukturen können für die betriebliche<br />
Leistungserstellung positive aber auch negative Effekte mit sich<br />
bringen.<br />
Ziel der <strong>Organisation</strong> Ziel der <strong>Organisation</strong> ist es, formale und informale Strukturen<br />
identisch zu halten. Die informalen Beziehungen müssen bei der<br />
formalen Gestaltung berücksichtigt werden.<br />
IITV<br />
BURW Oktober 2000 Seite 25<br />
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IITV<br />
images/burw0112.gif<br />
Bedeutung<br />
<strong>Organisation</strong> durch Regelkreise<br />
Suchen Sie ein Beispiel aus der Technik, in dem das Prinzip des geschlossenen<br />
Regelkreises erkennbar ist.<br />
Seite 26 Oktober 2000 BURW
Bedeutung<br />
<strong>Organisation</strong> durch Regelkreise<br />
Prinzip und Ziel Prinzip:<br />
Die <strong>Organisation</strong> verwendet für wirtschaftliche Vorgänge in vielen<br />
Fällen ein Prinzip aus der Technik, den Grundsatz des sich<br />
selbststeuernden, geschlossenen Regelkreises.<br />
Das Prinzip des Regelkreises liegt im ständigen Vergleich zwischen<br />
Ist- und Sollwerten, wobei entstehende Abweichungen sofort durch<br />
die Rückkopplung (feed back) korrigiert werden.<br />
Ziel:<br />
Die zu erreichenden Ziele werden von der Geschäftsleitung<br />
definiert.<br />
Planung In der Phase der Planung werden verschiedene Alternativen für das<br />
Erreichen der Ziele aufgestellt.<br />
Entscheidung Aufgrund der aufgestellten Alternativen wird eine ausgewählt.<br />
Realisation Der ausgewählte Plan wird realisiert.<br />
Kontrolle und<br />
Rückkopplung<br />
Nachdem entsprechende Maßnahmen durchgeführt wurden,<br />
werden darüber Daten gewonnen und diese Ist-Daten mit den Soll-<br />
Daten verglichen.<br />
Über den Prozess der Rückkopplung werden die analysierten<br />
Ursachen der Soll-Ist-Abweichungen in die neue Planung<br />
miteinbezogen.<br />
IITV<br />
BURW Oktober 2000 Seite 27<br />
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TA<br />
Trainingsaufgaben<br />
Schreiben: Grundregeln zu Inhalt und Form<br />
Seite 28 Oktober 2000 BURW
Trainingsaufgaben<br />
Schreiben: Grundregeln zu Inhalt und Form<br />
Aufgabenstellung: Erstellen Sie eine Regelung über den grundsätzlichen Inhalt und die<br />
Form von Schreiben. Gehen Sie dabei von folgender Gliederung<br />
aus:<br />
• allgemeine Hinweise zum Inhalt<br />
• auf den Schreiben sind anzugeben<br />
• als Anredeformeln sind zu verwenden<br />
Arbeitsschritte: • Bearbeiten Sie die Aufgabenstellung.<br />
• Speichern Sie Ihr Ergebnis, drucken Sie es aus und übertragen<br />
Sie es ggf. an den Teletutor.<br />
BURW Oktober 2000 Seite 29<br />
TA<br />
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