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von<br />

Claudia<br />

Campina<br />

der fl ugleiter 2009/03<br />

Management<br />

Führung in der Krise?<br />

Der „Führung“ und deren Qualität gilt in der DFS momentan<br />

besondere Aufmerksamkeit. Es wird diskutiert und getrommelt,<br />

Grundsätze zur Führung aufgeschrieben. In Zeiten wirtschaftlicher<br />

Depression bauen sich auch im System Flugsicherung Spannungsfelder<br />

auf. Dies führt unweigerlich zu Konfl ikten. Der Druck auf<br />

Entscheidungen wächst, da Ressourcenknappheit die Verteilung<br />

erschwert und Unsicherheit Ängste erzeugt.<br />

Der „Führung“ und deren Qualität gilt in der DFS<br />

momentan besondere Aufmerksamkeit. Es wird diskutiert<br />

und getrommelt, Grundsätze zur Führung aufgeschrieben.<br />

In Zeiten wirtschaftlicher Depression bauen<br />

sich auch im System Flugsicherung Spannungsfelder<br />

auf. Dies führt unweigerlich zu Konfl ikten. Der Druck<br />

auf Entscheidungen wächst, da Ressourcenknappheit<br />

die Verteilung erschwert und Unsicherheit Ängste<br />

erzeugt.<br />

Gut, dass man nun auch das „Thema Führung“ kritisch<br />

betrachtet. Für Kolleginnen und Kollegen stellt sich<br />

die Frage, ob dieses Vorgehen relevante Erkenntnisse<br />

bringt und letztendlich eine Änderung des Führungsverhaltens<br />

ermöglichen wird.<br />

Nicht wenige Führungskräfte werden durch eigene<br />

Mitarbeiter beziehungsweise andere Bereiche heute<br />

eher kritisch bewertet. Das Personalkarusell in diesen<br />

Ebenen dreht sich immer schneller, es müssen Entscheidungen<br />

zur Besetzung getroffen werden. Konsequente<br />

Trennungen in den oberen Etagen sind eher<br />

selten. (Sieht man von der plötzlichen Verabschiedung<br />

des vor nur wenigen Monaten neu berufenen<br />

„Chef der Kommunikation“ einmal ab, der eine neue<br />

Rekordzeit in der Verweildauer auf seinem Posten<br />

aufstellte.)<br />

Nachruf Thomas Heitzer<br />

22<br />

Zunächst sollte man sich mit dem<br />

Begriff Führung grundsätzlich auseinandersetzten.<br />

Was versteht man<br />

eigentlich unter diesem Begriff? Der<br />

Führende bekommt die Legitimation,<br />

bewusst, ja zielgerichtet Einfl uss auf<br />

andere Menschen zu nehmen. Er trägt somit hohe Verantwortung,<br />

wie er auf die Verhaltens- und Gefühlsebene<br />

seiner Mitarbeiter einwirkt, ähnlich einer erzieherischen<br />

Verantwortung in anderen Lebensbereichen.<br />

Es ist durchaus nicht selten, dass ein Mitarbeiter<br />

Handlungen durchführen muss, die seinen eigenen<br />

Wertvorstellungen widersprechen.<br />

Worin liegen die Gründe, dass Geführte unzufrieden<br />

sind und Prozesse nicht funktionieren?<br />

Ein wesentliches Problem ist in diesem Kreis der<br />

Umgang mit Macht. Ist das Selbstwertgefühl eines<br />

Führenden zu wenig ausgeprägt, wird seine Stellung<br />

für ihn immaterielles Statussymbol. Weder die Interessen<br />

des Unternehmens noch die seiner Unterstellten<br />

lenken im Kern seine Entscheidungen. Der Machtdrang<br />

verengt den Blick für Objektivität und Dialog,<br />

selbst projizierte Konfl ikte übertragen sich auf die<br />

Mitarbeiter und enden schlimmstenfalls in Bereichsfehden.<br />

Symbole der Macht können u.a. Anzahl der<br />

Geführten, Büroausstattung, Führungsebene oder<br />

das Jahresbruttoeinkommen sein.<br />

Eine andere Schwierigkeit stellt das rein leistungsorientierte<br />

Führen dar. Die Führungskraft schafft ein<br />

Wunschbild jenseits der Realität, nämlich dass sich<br />

die Wertschöpfung des Menschen auf rein fachliche<br />

Wir trauern um unseren Freund und Kollegen Thomas Heitzer, der am 30.05.2009 bei einem tragischen Verkehrsunfall<br />

ums Leben kam.<br />

Thomas berufl icher Weg führte ihn nach seinem Eintritt in die Bundeswehr über die Grundausbildung und die<br />

Sprachschule in Appen nach Kaufbeuren, wo er 1981 den Grundlehrgang für Tower und GCA erfolgreich abschloss.<br />

Weitere Stationen waren Büchel, Spangdahlem und Ramstein, wo er die Übernahme des Luftraums von der US-<br />

Luftwaffe begleitete. Als einer der Ersten ging er dann 1993 ins alte Center in Frankfurt, um die Aufnahme der beurlaubten<br />

Soldaten vorzubereiten. Nach dem Umzug des Centers nach Langen arbeitete Thomas <strong>als</strong> Fluglotse in der<br />

EBG05, wo er durch Fachwissen, Gewissenhaftigkeit und Kollegialität zu überzeugen wusste. Wir Kollegen wussten<br />

das zu schätzen und wählten ihn ins Safety Panel und zum Kompetenzbeobachter in der EBG05.<br />

Auch in den Verband Deutscher Flugleiter, einen der beiden Vorgängerverbände der GdF, brachte Thomas sein<br />

Fachwissen ein. Hier war er von 2002 bis 2004 <strong>als</strong> Vorstand für Fachliche Angelegenheiten tätig und begleitete<br />

in dieser Funktion auch die Geburtswehen der GdF. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand vertrat er<br />

weiterhin <strong>als</strong> Delegierter der ÖMV Rhein/Main die Interessen der GdF-Mitglieder.<br />

Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Familie. Thomas hinterlässt eine Frau und drei Kinder.<br />

Wir werden ihn schmerzlich vermissen.

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