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Impulse für die Wissenschaft 2010 - VolkswagenStiftung

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Der Ansatz ist dabei eigentlich kein neuer: Wo man<br />

auch hinschaut, vieles in unserer Gesellschaft ist<br />

durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit vieler geprägt. Unser<br />

Leben wird komplexer, und damit werden es auch<br />

<strong>die</strong> gesellschaftlichen Zusammenhänge. Entsprechend<br />

bedarf es ausdifferenzierter Handlungs -<br />

strategien. Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

– <strong>die</strong> oben schon genannten Themenfelder<br />

lassen sich schnell erweitern – machen<br />

gemeinsames Handeln zur umfassenden gesamtgesellschaftlichen<br />

Aufgabe. Die anhaltende und<br />

jüngst wieder intensivere Diskussion über ein<br />

neues Verhältnis zwischen Staat, Wirtschaft, Bürgern<br />

und Drittem Sektor zeigt dabei, dass es dem<br />

einzelnen Akteur immer weniger zugetraut wird,<br />

Aufgaben isoliert zu bewältigen. Die aktuelle<br />

Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise macht uns<br />

viele Grenzen bewusst. Fast zwingend, so lässt<br />

sich daher sagen, wird <strong>die</strong> Krise den Trend zur<br />

Zusammenarbeit verschiedener Akteure beflügeln.<br />

Eine Entwicklung, <strong>die</strong> ebenso überfällig ist<br />

wie nachdrücklich zu begrüßen.<br />

Das funktioniert zugunsten vieler Themenfelder<br />

und gleichermaßen auf internationaler, nationaler<br />

wie auf lokaler Ebene. In der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung<br />

der <strong>VolkswagenStiftung</strong> – in <strong>die</strong>sem Heft finden<br />

Sie wieder ein Dutzend exzellenter laufender<br />

Forschungsvorhaben vorgestellt – zeigen <strong>die</strong>s <strong>die</strong><br />

vielfältigen Stiftungskooperationen. Für <strong>die</strong>sen<br />

Ansatz steht aber auch ein Beispiel aus der Ver mö -<br />

gensanlage. So wird <strong>die</strong> Stiftung über den Bau eines<br />

wissenschaftlichen Tagungszentrums im Gewand<br />

des da<strong>für</strong> wieder aufzubauenden Schlosses in<br />

Herrenhausen der Stadt Hannover und einer ihrer<br />

touristischen Attraktionen, den Herrenhäuser Gärten,<br />

ein Stück neuen Glanz verleihen. Auch hier<br />

wird mutig in Zeiten der Krise etwas realisiert, auch<br />

hier arbeiten mehrere Partner zusammen mit dem<br />

Ziel, am Ende etwas Großes entstehen zu lassen.<br />

So wird das Tagungszentrum gemeinsam von<br />

Stadt und Land durch ein Museum ergänzt, das <strong>die</strong><br />

– unter anderem mit dem Namen Gottfried Wilhelm<br />

Leibniz verknüpfte – besondere kultur- und<br />

geistesgeschichtliche Bedeutung des Ortes dokumentieren<br />

soll. Die Symbiose <strong>die</strong>ser beiden Nut-<br />

zungen aus modernem Tagungszentrum und<br />

kulturhistorisch ausgerichtetem Museum wird<br />

den <strong>Wissenschaft</strong>s- und Wirtschaftsstandort<br />

Hannover und dessen bedeutende Tradition<br />

weiter stärken und das Zusammenspiel zwischen<br />

Geschichte, Gegenwart und Zukunft verdeutlichen.<br />

Die Beispiele machen klar: Stiftungen – und hier<br />

sieht sich <strong>die</strong> <strong>VolkswagenStiftung</strong> als wichtiger<br />

Impulsgeber – spielen auch und gerade in der Krise<br />

eine große Rolle als Innovatoren und als Motor <strong>für</strong><br />

Veränderungen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass<br />

sie jedem modischen Trend nachlaufen sollten.<br />

Vielmehr kommt es darauf an, in kritischer Distanz<br />

zu aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen<br />

Entwicklungen eigene Wertentscheidungen<br />

zu treffen. Dabei kann es durchaus sinnvoll sein,<br />

über einen bestimmten Zeitraum stets nur einige,<br />

da<strong>für</strong> (finanziell) umso deutlichere Akzente zu<br />

setzen – indem man beispielsweise angesichts<br />

des Zustands vieler Museumssammlungen den<br />

Schwerpunkt ganz stark auf das Erhalten, Erschließen<br />

und insbesondere Erforschen der Bestände<br />

legt, wie es <strong>die</strong> <strong>VolkswagenStiftung</strong> mit ihrer<br />

jüngsten Förderinitiative „Forschung in Museen“<br />

tut. Wer also auf verantwortungsvolle Weise <strong>die</strong><br />

Zukunft gestalten will, findet gerade in der Krise<br />

überall Gelegenheiten und seine Chance, mit<br />

vorausschauendem Denken und Handeln präsent<br />

zu sein.<br />

Ihr<br />

Wilhelm Krull<br />

<strong>Impulse</strong> <strong>2010</strong> 5

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